Terry Pratchett - Nanny Oggs Kochbuch

Hallo Sandra,

ich hab' Dir für das Buch einen eigenen Thread gegönnt

Das Kochbuch steht schon ewig auf meiner Wunschliste, aber bisher habe ich es mir noch nicht gekauft - ich weiß selbst nicht, weshalb!

Bitte berichte doch hier weiter, wie Du es findest und ob du mal was daraus gekocht hast.

Liebe Grüße
nimue

ich hab mir das buch mal auf englisch zugelegt. leider ist es mit meinen eher spärlichen englischkenntnissen schwer zu lesen.
aber die idee zu so einem buch fand ich gar nicht schlecht. und auch die zeichnungnen finde ich super.
etwas nachzukochen habe ich mich bisher allerdings nicht getraut. auch, wenn herr pratchett im vorwort versichert, dass es ungefährlich ist.
hm, jaja, vielleicht koche ich ja mal das lieblingsessen des bibliothekars
drüfte relativ ungefährlich sein

bröckchen

Die Rezepte habe ich auch noch nicht ausprobiert, aber die Kommentare des Verlegers sind wirklich herrlich und Nanny Oggs Geplauder ist umwerfend komisch. Wenn auch ihre Anekdoten oft nicht ganz jugendfrei sind

Interessantes Buch, aber steht es nicht unter der falschen Rubrik?
Ein Kochbuch gehört doch eigentlich zu den Sachbüchern! EDIT:

Ich habe es auch! Bekam es am Samstag zugeschickt und habe schon viel darin geblättert.
Im Klappentext steht, dass die Rezepte erfolgreich an noch lebenden Personen ausprobiert wurden, das ist doch sehr ermutigend!

***
Aeria

Oh, da hatte ich doch glatt ein in meinem vorigen Beitrag vergessen.

Also ihr habt mich jetzt wirklich neugierieg gemacht, ich setze das Buch mal auf meine Wunschliste!

Vor allem, weil ich besonders die Hexen in der Scheibenwelt am liebsten mag

Oh ja ! Nanny Oggs Kochbuch ! Das steht seit gut einem Jahr hier im Regal. Ich empfehle euch das Brautjungfern Rezept.

Sehr lustig fand ich das Kapitel " Wer Vorrang hat ". Von wegen erst die Hexe, dann jemand der eine flasche Whisky mit einem bekannten Namen hat u.s.w.
Auch das Kapitel Geburten. Es ist ein Baby.
Oder die auflistung der Hochzeitstage.

Ich bin immer und immer wieder versucht es mir zu kaufen aber meistens leg ich es dann doch wieder ins Regal zurück weil ich abwegen muss welches Buch ich mir nun kaufe. Irgendwann kauf ich es mir aber bestimmt doch noch

Terry Pratchett - "Nanny Ogg's Cookbook / Nanny Oggs Kochbuch"

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Als bekennende Scheibenweltfanatikerin kam ich natürlich nicht umhin, mir auch dieses Buch zu kaufen. Vor allem, nachdem Nanny Ogg einer meiner absoluten Lieblingscharaktere ist.
Dies setzt' natürlich die Erwartungen einerseits hoch an: Nanny Ogg, Scheibenwelt, das muss doch gut sein! Andererseits bin ich nicht immer ein Freund derartiger "Zusatzwerke", die, wie mir scheint, oft einfach zur Geldmacherei produziert werden.

Schon da sieht man, und dies wird sich nicht ändern, dass ich bei diesem Buch zwischen zwei Extremen schwanke und mich nicht entscheiden kann, welchem ich mehr zuspreche.
Aber ich beginne lieber beim Beginn:
Rein optisch ist das Buch natürlich, dank der Zeichnungen von Paul Kidby, eine Augenweide, innen wie außen. Für mich ist und bleibt Paul Kidby einfach der Scheibenweltillustrator schlechthin. So auch in diesem Fall.
Das Buch beginnt mit einigen Briefen der Verleger, die versuchen die gute Nanny Ogg zu bremsen (wir wissen ja, dass sie nicht immer "empfindlich" ist ) und dieser Einstieg ist natürlich nett gewählt.
Am Ende findet man einen Nanny Ogg - Knigge, und für mich wäre dieser das eigentliche Herzstück des Buches. Natürlich ist vieles nicht neu, und plakativ auf diese Art präsentiert wirkt das Ganze auch nicht annähernd so genial, wie in einem Roman am Rande verpackt; aber ich will da nicht so kleinlich sein, ich habe mich auf jeden Fall amüsiert. Ein Beispiel:

Zitat

Incidentally, when offered port you should say, 'Ah, yes, I will have a little port.' Everyone says this. You have to say it even if what you intend is a lot of port.

Und, wer weiß, was bisher fehlt? Richtig, das Ganze ist ja an und für sich ein "Kochbuch", wo also sind die Rezepte?
Eins vorweg: Ich lese Pratchett seit Jahren immer in Englisch, aber womit ich nicht gerechnet hatte, waren meine Probleme beim Verstehen der Rezepte. Nicht nur, dass ich, sollte ich tatsächlich etwas kochen wollen, viele Zutaten heraussuchen müsste, auch die Kochvorgänge müsste ich mir vorher übersetzen. Ich bin auch normal schon kein großes Kochgenie, und ganz offensichtlich zählt das Vokabular aus diesem Gebiet auch nicht zu dem, dass ich normalerweise gebrauche. Ich hätte also, und es fällt mir nicht leicht dies zuzugeben, dieses Buch lieber auf Deutsch kaufen sollen.
(Einen netten Exkurs gibt es über die von Nanny Ogg verwendeten Maßeinheiten: "ein bisschen", "etwas", etc. und wie jeder weiß, dass "etwas Salz" weniger ist als "etwas Mehl", oder so ähnlich, und wie sich dementsprechend die Verleger bemühen mussten, dies in Maßeinheiten zu übersetzen. Mit dem gleichen Problem kämpfe ich seit Jahren bei den Rezepten meiner Mama oder Oma, also konnte ich dies gut nachvollziehen. )

Also, kommen wir zum Wichtigsten: den Rezepten selbst.
Obwohl versucht wird die Rezepte mit Witzen aufzupeppen (bzw. manche überhaupt keine richtigen Rezepte sind), ist das Durchlesen dieses Teils teilweise langweilig. Nun gut, das liegt in der Natur der Sache.
Darüber hinaus fehlen mir Fotos von den Gerichten, und das finde ich bei Kochbüchern furchtbar! Ich will ein Bild um mir zumindest ungefähr vorstellen zu können, wie das Ganze im fertigen Zustand aussehen soll. Natürlich hat man dafür Kidbys Zeichnungen (die jedoch auch nicht das Essen zeigen, sondern die Personen, denen es jeweils zugeordnet wird), aber für mich ist das trotzdem ein Manko und vor allem ein Anzeichen dafür, dass das tatsächliche Kochen der Gerichte nebensächlich ist.
Darüber hinaus ist mir kein einziges Rezept (also von denen, die man wirklich zubereiten müsste) aufgefallen, dass ich in meinen normalen Kochplan integrieren könnte, bzw. nicht einmal eines, das Auszuprobieren ich Lust bekommen hätte. Bei vielen finde ich die Zutaten seltsam oder schwer erhältlich, bei anderen lohnt sich der Aufwand für den Geschmack wohl kaum und wieder andere sind sicher durchaus essbar aber eben nur durch ihre Form besonders.

Im Endeffekt ist es also so: meine beiden Erwartungen wurden erfüllt. Das Rundherum, das Scheibenweltartige des Buches ist toll wie immer, der angeblich innovative Rest, das Neue und Gewöhnliche, ist zum Vergessen und Einschrotten (was man natürlich wegen Kidbys toller Bilder nicht machen kann).

Scheibenweltfans können sich das Buch ins Regal stellen, müssen sie allerdings nicht. Alle anderen können damit sicher nichts anfangen. Von mir, die ich zur ersteren Gruppe gehöre, gibts somit eine Wertung in der Mitte:

Naja ich würde das Buch auch nie als echtes Kochbuch anssehen.
Ich habe vor einiger Zeit bei Ciriana in das Buch reingelesen und fand es an sich recht lustig, aber ich war zumindest nicht so weit begeistert das ich es mir sofort würde kaufen wollen. Vielleicht wenn es mir mal vergünstigt über den Weg läuft. Ich fand vor allem den Knigge Teil a la Nanny Ogg lustig und auch die Verlegereinwürde fand ich amüsant. Ansonsten empfinde ich es als nette Spielerei wenn man so oder so Scheibenweltfan ist. Mehr aber auch nicht.

Ich empfehle zum Nachkochen "Bauchvoll" (keine Ahnung wie das im Original heisst), das war sehr lecker!