Sergej Lukianenko - Wächter des Tages

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 4.929 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lilli33.

  • "Wächter des Tages" von Sergej Lukianenko & Wladimir Wassiliew


    Der Klappentext meines Buches ist auf russisch, deshalb kann ich den hier nicht abschreiben.
    In den "Wächtern des Tages" wird die Geschichte der Wächter weitergesponnen - diesmal aus der Sicht der "Dunklen". Die Charaktere aus dem ersten Teil kommen aber auch nicht zu kurz.


    Ich fand das Buch enttäuschend. Ein wenig besser als Teil 1, einen halben Punkt vielleicht, aber nicht mehr. Lukianenko hat in diesem Buch wieder ein paar sehr interessante Ideen auf die Leserschaft losgelassen, aber er hat sie ziemlich schlecht erzählt. Ich meine, das Buch liest sich super - schnell, unkompliziert, richtig unverfälscht russisch. Aber die Story ist stellenweise doch sehr wirr, die Dialoge zum Davonlaufen.
    Während des Lesens hatte ich das Gefühl, eine dieser berühmten russischen Holzpuppen vor mir zu haben - ihr wisst schon, diese Puppen enthalten in ihrem Inneren immer noch eine weitere, kleinere. Allerdings ist die Geschichte der Tagwächter eine umgekehrte Holzpuppe - im inneren der Ersten versteckt sich nicht eine kleinere, sondern eine größere. Kaum hat man eine Intrige durchschaut, stellt diese sich als Teil einer noch größeren heraus. Das nervt auf Dauer!


    2ratten


    ***
    Aeria

  • Zitat von "Aeria"

    eine dieser berühmten russischen Holzpuppen


    Matroschka?
    Du meinst also: "Wächter der Nacht" ist NOCH schlechter?

  • @Kringel
    Matroschka ist richtig :smile: . (Hab' selber eine davon in der Vitrine stehen. Ich finde sie putzig.)


    "Wächter der Nacht" hat mir am Anfang ganz gut gefallen, aber alle drei der dortigen Geschichten sind nach dem gleichen Muster gestrickt. Ich hatte erwartet, dass es bei den "Wächtern des Tages" anders (besser) ist - ist es aber nicht. Die Storys haben etwas, das bestreite ich nicht, aber Lukianenko hätte, na ja, ich weiß nicht, sie mehr ausbauen können oder so (oder besser schreiben sollen!).
    In Teil 1 des Buches geht es unter anderem um die Wiederherstellung magischer Kräfte. Die Idee, diese Kräfte aus Kinder(alp)träumen zu sammeln ist einfach klasse. So etwas ist mir noch nicht untergekommen. Super. Dieser Teil hat mir auch am besten gefallen. Allerdings war ich froh, dass er nur so kurz ist!
    Überhaupt ist die Kürze der einzelnen Teile etwas sehr positives. In Nr. 3 (wo es um die mögliche Wiedererweckung des Drachen Fafnir geht) wird nur gerätselt, seitenweise, ohne innezuhalten. Irgendwann wollte ich das Buch in die Ecke pfeffern. All die Ergebnisse, zu denen Edgar oder/und Anton & Igor kommen, sind ja schön und gut, aber was hat es genützt? Es wurde gelabert und gelabert und am Ende kam doch alles anders.
    Ich mag ja Überraschungen, aber wenn Überraschungen dieser Art in beiden Büchern ununterbrochen vorkommen, frage ich mich, ob ich Buch drei überhaupt lesen soll...


    ***
    Aeria

  • Ich bin durch die ersten beiden Teile durch und am Anfang der dritten Geschichte.
    Mir haben beide Geschichten gefallen, aber die Tatsache, dass der Autor seine Erzählungen und vor allem deren Auflösung immer wieder nach dem gleichen Muster aufbaut fällt mir auch negativ auf.


    Wobei das Buch trotzdem noch immer eine gewisse Faszination hat. Wie "Wächter der Nacht" finde ich es ganz gut und unterhaltsam, aber nicht viel mehr.

  • Na toll, nachdem ich mir hier eure Meinungen durchgelesen habe bin ich mir nicht mehr ganz so sicher ob ichs mir überhaupt holen soll. Also es liegt immer noch auf Eis meine Bestellung. Hmmm! Mal schauen vieleicht schreibt ja noch jemand das es total super ist oder so. Also den ersten Teil fand ich schon sehr gut vom Inhalt und so selbst der Schreibstil war nicht sooo schlecht jetzt. Aber so als Abrundung sozusagen werd ichs mir vieleicht dennoch zumindest ausleihen :zwinker:

    Libri amici, libri magistri!

  • Na, dann schreibe ich doch mal was Positives zu. :zwinker:


    Mir gefällt an "Wächter des Tages" sehr, dass die Geschichten sich nicht mehr so ähneln wie bei "Wächter der Nacht". Und die Spannung kommt auch nicht zu kurz, weil man so wunderschön miträtseln kann, was denn nun so hinter allem steckt ...


    Gut, es stecken immer wieder Intrigen der beiden Größten dahinter. NA UND? - Gerade das Rätselraten, worin diese bestehen, macht das Ganze doch so spannend.
    Und die zweite Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen finde ich mal so richtig klasse.


    Zudem finde ich diese "es kommt doch anders als man denkt"-Philosophie garnicht so schlecht. Viel zu viele Bücher sind so vorhersehbar - hier sind sie es nicht. Gerade in Buch 3 kommt es doch letztlich wirklich anders als man sich das denkt.


    So ein richtig großer Wurf ist es zwar nicht -dazu besitzen die Figuren halt leider doch nicht genug Tiefe - aber klar über Durchschnitt auf jeden Fall.
    Der größte Pluspunkt allerdings ist immer noch der, dass sich das Buch leicht wegliest. Ideal für Bahnfahrten und Bettlektüre :smile:

  • Ich mag die Wächterreihe sehr gern (Fantasy ist ja sonst nicht so meins...). Wächter des Tages hat mir auch wieder sehr gut gefallen wobei ich insgesammt finde das der Roman etwas schwächer ist als der erste Band. Schön fand ich das hier einmal die Wächter der Tagwache näher bleleuchtet werden. Vorallem die erste Geschichte hat mir hierbei sehr gut gefallen. Klar irgendwie läuft es wirklich immer wieder auf Intrigen beider Seiten hinaus. Aber eben dieser Zwiespalt: Ist die Nachtwache wirklich soo gut wie sich darstellt und was unterscheidet sie wirklich von der Tagwache? Gibt es überhaupt einen Unterschied? Wird gut dargestellt wie ich finde. Ich finde gerade bei Wächter des Tages gibt es ein paar unerwartete Wendungen die man sich so nicht gedacht hätte. Mir gefällt jedenfalls auch der zweite Band der Reihe und ich bin sogar schon dabei Wächter des Zwielichts zu lesen (der Roman ist früher erschienen als ich gedacht hatte)


    4ratten

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    Meine Rezension


    Wie der Vorgänger ist auch dieses Buch in drei einzelne Geschichten unterteilt.
    In der ersten Geschichte verausgabt sich die bei Sebulon in Ungnade gefallene Hexe Allisa bei einer Auseinandersetzung mit der Nachtwache. Sie wird zur Regeneration ins Artek geschickt, wo sie als sozialistische Aufpasserin arbeiten soll. Sie verliebt sich in den Gruppenleiter Igor. Doch wer ist Igor? Als Allisa das herausfindet, ist es um ihr Schicksal schon zu spät.
    In der zweiten Geschichte taucht aus der Ukraine ein Anderer auf, ein Dunkler, ein sehr mächtiger Dunkler. Er weiß nicht, was er in Moskau machen soll, denn er hat sein Gedächtnis verloren. Hat er etwas mit dem Auftauchen der Regni-Brüder zu tun, die in Budapest ein sehr mächtiges Relikt, ein dunkles Artefakt, geklaut haben und es illegal in Moskau einführen?
    Als den Wachen die Rolle des unbekannten Anderen klar werden, ist es für einige Lichte schon zu spät.
    In der letzten Geschichte geht es Igor, der sich vor dem Gericht für einen Mord verantworten muss. In dieser Geschichte laufen alle Fäden zusammen....


    In „Wächter des Tages“ geht es wie schon vermutet nicht NUR um die dunklen Anderen, denn wie gewohnt zeichnet der Autor auch hier nicht nur komplett schwarz oder weiß. Viele Fragen und Handlungsstränge des 1. Bandes der Reihe „Wächter der Nacht“ tauchen hier wieder auf. Einige Fragen werden scheinbar beantwortet. Und trotzdem schwebt über allem die GROSSE Frage. Wohin soll das alles führen und was steht darüber? Welchen übergeordneten Plan verfolgen die Chefs der Nacht- und Tagwache wirklich? Und wie hängt dies alles am Ende zusammen.


    Der Schreibstil sowie die Handlung haben wie mich wie beim 1. Band sofort gefesselt und erst nach Beendigung des Buches wieder losgelassen, obwohl nicht ganz. Ich kann es kaum erwarten im nächsten Buch der Reihe die mysteriösen Ereignisse weiter zu verfolgen. „Wächter des Tages“ kam mir nicht ganz so anstrengend und verwirrend vor wie der 1. Band, dies kann aber auch daran liegen das man sich mittlerweile in diese Welt eingefunden hat. Man sollte jedoch nicht zuviel Zeit zwischen dem Lesen der einzelnen Bücher verstreichen lassen, da sie wirklich eng miteinander verbunden sind und es immer wieder Bezüge auf vergangene Ereignisse gibt.


    Ich denke das sich die Größe der einzelnen Bücher erst wirklich am Ende des letzten Buches offenbaren wird. Man darf also gespannt bleiben. Dieses Buch kann ich allen wärmstens empfehlen die den ersten Band verschlungen haben und sich in den Bann der mysteriösen Welt der Anderen und des Zwielichts ziehen lassen möchten.


    4ratten

    Lieber barfuß als ohne Buch. <br />(Isländisches Sprichwort)<br /><br /><br />:leserin:

  • Bevor noch mehr Gedanken zum 2. Teil der Wächter-Reihe im falschen Thread landen, hole ich diesen mal hoch :zwinker:


    Bisher gefällt mir dieser Band wesentlich besser als der erste, ich habe allerdings erst 2 der 3 Geschichten gelesen. Die erste hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es schon wieder eine Intrige war, diesmal fand ich sie irgendwie anders, besser eben und das Ende ziemlich erschreckend bzw grausam, vielleicht macht das den Unterschied aus, es ist konsequenter.
    Die 2. lässt einen ziemlich im Dunklen zurück, das Warum, Wieso, Weshalb wird nicht aufgeklärt, gefallen hat sie mir dennoch, ob das so bleibt entscheidet sich allerdings erst am Ende des Buches, ich erwarte schon eine vernünftige Auflösung, also abwarten...

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”


  • Bisher gefällt mir dieser Band wesentlich besser als der erste, ich habe allerdings erst 2 der 3 Geschichten gelesen. Die erste hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es schon wieder eine Intrige war, diesmal fand ich sie irgendwie anders, besser eben und das Ende ziemlich erschreckend bzw grausam, vielleicht macht das den Unterschied aus, es ist konsequenter.


    Haha, dachte ich mir schon, diese Light Ones (weiss nicht, wie man denen auf Deutsch genau sagt) immer, also ehrlich. :pueh::zwinker: Nee, bin jetzt mittendrin und als ich erfahren habe,

    konnte ich mich kaum noch halten vor :breitgrins:. Das kann ja nur etwas Ominöses sein.


    Da freue ich mich schon auf die zweite Geschichte, wenn das so ist.


    Etwas anderes beschäftigt mich wahnsinnig: 1. Kapitel. Da wird von vier Light Ones gesprochen,

    Mindestens zwei 2. Grad-Magier, klar soweit, Semyon und Garik. Plus Tiger Cub wird explizit erwähnt. Den Namen des vierten bekommen wir aber nicht mit, ob das wohl Anton ist? Am Ende von Band 1 wird ja mal kurz angetönt, dass er nur noch Programmierer sein möchte, aber irgendwie weiss man ja nicht so genau, ob das dann auch wirklich so kommt. Oder habe ich etwas übersehen/vergessen? Auch diese mindestens zwei 2. Grad-Magier, angesichts des Endes von Band 1 scheint mir das ein Hinweis,

    Meine Güte, ich hoffe, das klärt sich noch auf. Sonst werde ich mir einfach mal ganz fröhlich ihn vorstellen. :zwinker:

  • Den Namen des vietren erfährst Du im Laufe der ersten Geschichte und was Anton jetzt so macht kommt auch noch, also keine Sorge :zwinker:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Jaa, ich habe die erste Geschichte jetzt durch. Das ist ja geil. :breitgrins:

  • Ich bin durch und muß sagen, der 2. gefällt mir wesentlich besser als der erste Band, obwohl ich das Ende dann doch ziemlich konstruiert fand, ging aber noch :smile:
    Interessant...es klärt sich wieder etwas am Anfang des dritten Bandes was mir am Ende des zweiten etwas aufgestossen ist.
    Generell bin ich ja mal gespannt wie es so weiter geht, irgendwie warte ich immer auf den grossen Knall, im Endeffekt bleibt es dann aber doch immer ziemlich leise...


    Nachtrag


    Gefreut hats mich, daß es nach Prag (ich liebe diese Stadt :flirt:) und daß sogar die Knochenkirche in Kostnice erwähnt wird, nur schade daß Edgar nicht hinfährt :breitgrins:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

    Einmal editiert, zuletzt von Gytha ()

  • Meine abschliessende Meinung:


    Im Gegensatz zum Vorgänger "Wächter der Nacht" wird dieses Buch nicht von einem, sondern von drei Hauptfiguren erzählt. Ausserdem wird nun auch der Gegenseite - also den Lichtmagiern der Nachtwache - Platz für ihre Sicht der Dinge eingeräumt. Wieder ist das Buch in drei Geschichten aufgeteilt, die am Ende alle zusammengeführt werden. Als Ganzes hat es mir jedoch weniger gut gefallen, als "Wächter der Nacht." Die Atmosphäre ist bei weitem nicht so dicht, der emotionale Aufwand für den Leser geringer. Dafür erschliesst es sich einem leichter, man kann schneller und mehr an einem Stück lesen.


    Die Geschichten sind gut, sowohl die drei Einzelteile als auch die Zusammenführung am Schluss, bei dem ich aber dieses Mal statt einem lauten Lachen nur ein leises Schmunzeln übrig hatte. Das könnte aber durchaus an meiner überwiegenden Sympathie für die Lichten liegen, obwohl ich auch die Dunklen verstehen kann. Ausserdem hatte ich das Gefühl, dass der Autor ebenfalls mit der lichten Seite sympathisiert, denn mir scheint, die Ansichten der Dunklen kommen weniger ausgeprägt rüber als noch "Wächter der Nacht" die Ansichten der Lichten und auch sonst wirkt das Buch stellenweise unvorsichtig. Oder was haltet ihr von einem rothaarigen Asiaten? Nun ja, Geschmackssache.


    Schön ist, dass die Ereignisse sich dieses Mal nicht nur in Moskau abspielen und man die verschiedensten Gedanken der verschiedensten Charaktere erfährt. Sowohl auf Zabulon als auch auf Gesar wird mehr eingegangen als bei Teil 1, wobei Zabulon aber geschickt einen Tick geheimnisvoller gehalten wird. Man bekommt dadurch ein ganz neues Bild der beiden und ihrer Grundsätze.


    Alles in allem kamen meine Lieblingscharaktere alle schön kräftig zum Zuge, auch wenn einige davon nicht ganz so glücklich enden. Das Buch lohnt sich auf jeden Fall nur schon wegen einiger Einzelheiten wie z.B. dem Wortgefecht zwischen Gesar und Anton zu Beginn der Dritten Geschichte oder Alisas Benehmen im Sommercamp in der ersten Geschichte. Diese und noch unzählige andere Dinge machen "Wächter des Tages" trotz mangelnder Gesamtatmosphäre dennoch zu einem Lesehighlight, das eine ähnlich sehnsüchtige Leere hinterlässt, wie die, die man fühlt, wenn eine geliebte Person einen verlassen hat. Denn hier verlassen einen viele geliebte Charaktere.


    In der Hoffnung, dem ein oder anderen von ihnen erneut zu begegnen, werde ich mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung stürzen, sobald ich mich für neue Intrigen bereit fühle! :breitgrins:


    Darum trotz Kritikpunkten starke 4ratten für Zabulon und seine Spielchen.

  • Ich habe zum Glück die Wächter-Trilogie, also die ersten drei Wächterromane in einem Band, gelesen. Hätte ich einen Einzelband gehabt, hätte ich wahrscheinlich nach dem ersten aufgegeben, weil ich nicht wirklich begeistert war. Aber so konnte ich einfach weiter lesen, und je mehr ich gelesen habe, desto besser gefiel es mir :smile: