Elizabeth Gaskell - North and South

Es gibt 82 Antworten in diesem Thema, welches 19.948 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Solas.

  • gaskell01.jpg


    Hallo ihr Lieben,


    Ganz spontan machen wir diese Leserunde hier!


    Klappentext


    This is one of the earliest novels of industrial alienation, tellingly linked to the plight of 19th-century women. It tells of the relationship between Margaret Hale, a girl from the old rural south, and John Thornton, a mill owner from the new industrial north.


    Klappentext der Verfilmung


    A powerful adaptation of Elizabeth Gaskell's feisty and passionate love story, set across the social divides in the changing world of Victorian industrial society. Margaret Hale is one of literature's most original heroines: a southerner from a country vicarage newly settled in the industrial northern town of Milton. In the shock of her move, she misjudges charismatic cotton mill-owner John Thornton, whose strength of purpose and passion are a match for her own pride and wilfulness. When the workers of Milton call a strike, Margaret takes their side, and the two are brought into deeper conflict. As events spiral out of control, Margaret - to her surprise - begins to fall in love with Thornton...


    Angemeldet zur Leserunde hatten sich:


    Wendy
    Saltanah
    Niniane
    nimue


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallihallo,


    ich habe gestern schon kurz in das Buch reingelinst, werde mich aber heute noch intensiver darauf stürzen.


    Mich würde nun aber auch gleich interessieren: Welche Ausgabe habt ihr?


    Meines ist die unten angezeigte und ich hoffe, ich habe keine Gekürzte (es steht da nur was von editiertem Vorwort :confused:).


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo nimue!


    Toll, dass wir so schnell eine Leserunde gestartet haben. Ich glaube, ehrlichgesagt, dass sich das Buch recht schnell liest. Bis jetzt hab ich erst eineinhalb Kapitel gelesen, aber die waren sehr flüssig zu lesen.


    Der Stil erinnert mich ein bisschen an Charlotte Brontë. Da musste ich interessehalber natürlich gleich nachsehen, wann Elizabeth Gaskell gelebt hat - und da steht doch tatsächlich, dass sie und Charlotte Brontë gute Freundinnen waren. :breitgrins: Klein ist die Welt.
    Und Charles Dickens hat Gaskells Geschichten (oder eine davon?) in seiner Zeitschrift veröffentlicht. Monatlich ein oder zwei Kapitel - könnt ihr euch vorstellen, einen ganzen Monat warten zu müssen, wie's weitergeht, wenn ihr ein Buch lest?? :entsetzt:


    Ich habe übrigens die Penguin Popular Classics Ausgabe. Die hat stolze 521 Seiten. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich hab mir das grad zusammen mit Jane Austen bestellt und steig dann hier noch ein, wenn es da ist! :winken:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Ich steige vielleicht später noch ein, weil ich erst nach Ostern wieder Bücher kaufen darf/will.
    Aber wenn, habe ich schon eine Ausgabe im Auge :breitgrins:


    lg, adia

  • Ich habe die gleiche Ausgabe wie Wendy - ist mir in der Bahnhofsbuchhandlung mal über den Weg gelaufen :smile: .


    Es liest sich wirklich gut - besser als ich gedacht hatte. Hab´ gerade Kapitel 10 beendet und werde heute abend bestimmt noch das ein oder andere lesen.
    Unbewußt hab´ ich gleich damit angefangen, das Buch mit der Verfilmung zu vergleichen. Und ich muß sagen, daß mir Henry Lennox im Buch etwas besser gefällt, wohingegen ich für Mrs. Hale allerdings weniger Sympathie aufbringen kann... :sauer: Warum genau das so ist, muß ich mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen...

  • Hallihallo,


    ich habe am Wochenende natürlich auch schon reingelesen und bin ebenfalls überrascht, dass ich gar nicht so wenig verstehe.


    Allerdings habe ich nur das erste Kapitel geschafft - das Wochenende war einfach zu stressig zum Lesen.


    Toll, dass sich doch einige spontan zu dieser Leserunde entschlossen haben!


    Liebe Grüße
    nimue

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  • Hallihallo! :winken:


    Ich habe gestern "The Green Mile" fertig gelesen und kann mich nun ungestört Elizabeth Gaskell widmen.


    Ich bin aber auch erst bei Kapitel 4 und werde gemütlich weiterlesen, auch wenn mein SUB schreit, ich solle mich gefälligst beeilen. :zunge:


    Zitat von "Spoiler Kapitel 3"

    Das ist ja interessant, dass dieser Henry Lennox Margaret gleich einen Antrag macht, mehr oder weniger. Und sie völlig uninteressiert :breitgrins: . Das hat schon fast wieder was von Jane Austen. Bin mal gespannt, wie's da weitergeht. Dieser Lennox wird ja nicht die große Liebe unserer Protagonistin, sondern John Thornton (sagt zumindest mein Klappentext) und der ist ja bis jetzt noch nicht aufgetaucht.


    Also, ich fühle mich sehr wohl in diesem Buch. Es wankelt immer ein bisschen zwischen Jane Austen und Charlotte Brontë Stil hin und her, ist aber doch weder ganz das eine noch das andere. Das gefällt mir!


    Sonnige Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Oh, eine North and South-Leserunde – da möchte ich doch auch mitmachen!
    Ich habe am Wochenende angefangen und jetzt zwei Kapitel gelesen, da ich mir vorgenommen habe ausnahmsweise mal gaaaanz langsam zu lesen. Bisher gefällt es mir sehr gut. Besonders schön finde ich die detaillierte Beschreibungen. Natürlich bin ich auch schon neugierig, ob ...


    Zitat

    wir noch mehr von Frederick und der Meuterei erfahren und wie das mit Margarets Ablehnung der shoppy people ist


    Hm, die, die den Film geschaut haben, können mich ja einfach vor sich hin rätseln lassen. :breitgrins:



    Liebe Grüße


    Kirsten :blume:


    Ach ja, ich habe auch die Penguin Popular Classics-Ausgabe

  • Ich lese eine ältere penguin classics Ausgabe von 1986, herausgegeben von Dorothy Collin und mit einem Vorwort von Martin Dodsworth.


    Die ersten 4 Kapitel habe ich hinter mir, muss aber gestehen, dass ich mich an nichts erinnere. Es ist aber auch mindestens 15 Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe. Der Film ist mir unbekannt.


    Bisher gefällt es mir gut. Ich finde es leichter zu lesen als Jane Austens Bücher, an die es auch mich immer wieder erinnert. Ein Unterschied besteht allerdings darin, dass es vor "action" ja geradezu strotzt :breitgrins: - verglichen mit Austen zumindest. Es ist ja schon richtig viel passiert, und einiges mehr steht uns noch bevor.
    Mr Hales Verhalten (er hat gerade Margaret seinen Entschluss mitgeteilt) kann ich einerseits nachvollziehen, andererseits bringt es mich auf die Palme! Wie kann man nur eine solche, das Leben der gesamten Familie über den Haufen werfende Entscheidung treffen, ohne mit seinen Angehörigen darüber zu beraten, oder sie auch nur frühzeitig zu informieren! :grmpf: Unter aller Kritik, dieses Verhalten (aber - wie gesagt - ich kann es gut nachvollziehen).


    Margaret gefällt mir eigentlich recht gut, allerdings finde ich ihre Ablehnung der "shoppy people" und ihre Frage, was denn um aller Welt "manufacturers" mit einem Privatlehrer wollten, schon recht arrogant. Allerdings mache ich mir klar, dass sie erst 18 Jahre alt ist, in dem Bewusstsein, etwas Besseres zu sein, erzogen worden ist, und dieses Denken der damaligen Zeit und Gesellschaftsschicht entspricht.


    Weiß eigentlich eine von euch mehr über die theologischen Bedenken von Mr Hale? Leider gibt die entsprechende Anmerkung dazu nicht viel zu her.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Saltanah: Also über Mr Hales Probleme habe ich mir auch schon Gedanken gemacht - ich verstehe immer noch nicht genau, warum er denn nun so große Zweifel an seiner Arbeit hat. Was ist denn sein Problem? Für mich war das überhaupt nicht aus seinen Erklärungen ersichtlich.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Zitat von "Wendy"

    Saltanah: Also über Mr Hales Probleme habe ich mir auch schon Gedanken gemacht - ich verstehe immer noch nicht genau, warum er denn nun so große Zweifel an seiner Arbeit hat. Was ist denn sein Problem? Für mich war das überhaupt nicht aus seinen Erklärungen ersichtlich.


    Das wird nie so ausführlich erklärt, aber nun - nach mehrmaligem Sehen dieser Szene kann ich vielleicht Erklärungshilfe leisten:


    Mr Hale sollte offensichtlich seinen Glauben nochmals bestägigen - und diese Anweisung hat er anscheinend von einem Bischof gekriegt, der halb so alt ist wie er. Da fühlte er sich (und andere Priester ebenfalls) behandelt wie ein Kind und er verweigerte die Erneuerung seines Glaubens wohl aus Prinzip. Es hat also nicht so sehr mit seinem Glauben, sondern vielmehr mit der Institution zu tun.


    Nicht so richtig nachvollziehbar, weil er ja seine Familie entwurzelt hat und seine Frau wirklich unglücklich ist. Andererseits denke ich dann auch wieder: Wozu soll man seine Ideale aufgeben - nur damit man den Weg des geringsten Widerstands beschreitet?


    Liebe Grüße
    nimue, die das vielleicht alles ganz falsch verstanden hat, weil ihr englisch total eingerostet ist.

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  • Noch mal zu Mr Hales religiösen Zweifeln.


    MMn geht es ihm nicht nur darum, seinen Glauben noch mal öffentlich bestätigen zu müssen. Dann hätte er ja seine "Versetzung" in eine andere Gemeinde einfach ablehnen können, wie er es ja auch selbst in erwägung gezogen hatte. Dies konnte er aber nicht tun, da dies bedeutet hätte, er müsse "strangling my conscience". Er scheint mir an der Richtigkeit der herrschenden Lehrmeinung der Kirche zu zweifeln. "I should have had to make a fresh declaration of conformity to the Liturgy at my institution".


    In meiner Ausgabe gibt es eine Fußnote zu den "2000 who were ejected from their churches", bei denen Mr Hale sich Kraft holen will. In der Anmerkung wird auf den Act of Uniformity verwiesen, und es scheint mir so zu sein, dass Mr Hale gerade mit den Lehren, die in diesem Act als alleine gültig vorgeschrieben wurden, zweifelte.
    Dabei sollte man voielleicht bedenken, dass Gaskell mit einem Unitarischen Pfarrer verheiratet war, und die Unitarier (falls ich das richtig verstanden habe), nicht zu der Church of England gehörten.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo :winken:


    Also, ich muss doch jetzt mal meckern. :breitgrins:
    Jetzt werden Leserunden so kurzfristig angelegt, dass meinereiner keine Möglichkeit hat, so kurzfristig an das Buch zu kommen. :grmpf:
    Also was tun "onlinelesen". Genau das mach ich gerade, zum Ärger meines Sohnes da ich den Computer mit Beschlag belegen muss.


    Nein, ich mag nicht online lesen.
    Nein, ich habe überhaupt keine Zeit für dieses Buch, am 14. geht ja auch schon die Jane Austen Leserunde los, aber ich bin trotzdem dabei. :klatschen:


    Ich habe gerade die ersten 3 Kapitel gelesen. Es liest sich wirklich gut.
    Es ist mein erstes Buch dieser Art, also ich habe noch nie Jane Austen, Charlotte Bronte oder so, weder auf Englisch noch auf Deutsch gelesen.
    Bin also sehr gespannt.
    Kenne auch den Film nicht, wenn ich ehrlich bin habe ich vorher noch nicht mal den Namen Elizabeth Gaskell gehört. :redface:
    Gehe also völlig jungfräulich :zwinker: an dieses Buch.
    Habt also Verständnis, wenn ich blöde Fragen stellen muss.


    Habe auch schon gleich eine Frage: was sind genau die "shoppy-People".


    Margaret wird als nicht sehr schön beschrieben, größerer Mund, Haut etwas dunkler.
    Heute gilt ja gerade ein großer, sinnlicher Mund als schön. So ändern sich die Zeiten.
    Bei einem kleinen Mund, muss ich immer an meine Tante denken :entsetzt:


    Na dann, mal weiter


    Liebe Grüße
    Flor


    Edit: Habe gerade Kapitel 4 und 5 gelesen, ich hänge auch etwas mit der Begründung die Mr. Hale gibt, warum er aus der Kirche raus muss (wie er ja meint).

  • Guten Morgen!


    Zitat von "Saltanah"

    Er scheint mir an der Richtigkeit der herrschenden Lehrmeinung der Kirche zu zweifeln. "I should have had to make a fresh declaration of conformity to the Liturgy at my institution".


    Hm... ich dachte, das habe ich oben so geschrieben: Es ist bei ihm keine Sache des Glaubens, sondern der Zweifel an der Institution Kirche. Dass die Erneuerung seines Bekenntnisses da nur der Auslöser war, ist ja klar :) Außerdem bezweifle ich, dass er zu dem Zeitpunkt ohne diesen Auslöser seine Pfarrei aufgegeben hätte.


    Flor: Schön, dass Du mitmachst :winken:


    Liebe Grüße
    nimue[/url]

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  • Saltanah

    Zitat

    Mr Hales Verhalten (er hat gerade Margaret seinen Entschluss mitgeteilt) kann ich einerseits nachvollziehen, andererseits bringt es mich auf die Palme! Wie kann man nur eine solche, das Leben der gesamten Familie über den Haufen werfende Entscheidung treffen, ohne mit seinen Angehörigen darüber zu beraten, oder sie auch nur frühzeitig zu informieren! Unter aller Kritik, dieses Verhalten (aber - wie gesagt - ich kann es gut nachvollziehen).


    Diese Szene fand ich auch ziemlich interessant und ziemlich – lebensnah. Dieses nicht miteinander reden, begegnet einem ja auch in der Realität. Ziemlich hart auch, dass Mr. Hale seiner Tochter die Bürde aufhalst, es der Mutter beizubringen. Auf jeden Fall war Gaskell eine gute Beobachterin. Den Abschnitt mit dem Heiratsantrag fand ich auch gut gemacht, besonders, dass es quasi Margaret ist, die sich für die Situation verantwortlich fühlt.
    Sehr schön auch die Eifersucht der Mutter auf die Tochter, als sie erfährt, dass ihr Mann zuerst seiner Tochter von den weit reichenden Plänen erzählt hat.


    Zitat

    Margaret gefällt mir eigentlich recht gut, allerdings finde ich ihre Ablehnung der "shoppy people" und ihre Frage, was denn um aller Welt "manufacturers" mit einem Privatlehrer wollten, schon recht arrogant. Allerdings mache ich mir klar, dass sie erst 18 Jahre alt ist, in dem Bewusstsein, etwas Besseres zu sein, erzogen worden ist, und dieses Denken der damaligen Zeit und Gesellschaftsschicht entspricht.


    Da bin ich mal gespannt auf ihre Begegnung mit der Welt der „manufacturers“. :zwinker:


    Zitat

    Noch mal zu Mr Hales religiösen Zweifeln.


    Also, auch wenn ich es nicht 100 % weiß, was da los – danke für die Erklärungen - , sehe ich es auch mal als eine von der Autorin gewählte Möglichkeit, Heldin und Familie in eine Außenseiterposition zu bringen. Nicht Mitglied in der Church of England zu sein, verschließt ja einige Türen (und nicht nur die von Oxford).


    Ich finde es übrigens sehr schön, wie Gaskell durch ganz einfache Sätze ganze Gemütszustände zusammenfassen kann. Man liest „They were a dull list of words, but somehow he liked looking at them” und weiß – ohne viele Worte -, dass der Mann verliebt ist.


    “Margaret, don’t despise me; I have a heart, notwithstanding all this good-for-nothing way of talking.” – seufz!


    Irgendwie nett, dass die Grafschaft, in die sie ziehen, ausgerechnet

    Zitat

    Darkshire

    heißt ...




    Liebe Grüße


    Kirsten :blume:


    P.S. Hallo, ich melde mich auch an!

  • Ich bin mit Kapitel 6 fertig und schon sehr gespannt, wie es denn nun in Milton aussieht.


    Und weil mir das Buch schon jetzt so gut gefällt und ich gerade viel zu viel Zeit hatte, hab ich einen Jane Austen und North and South Desktophintergrund gebastelt. :breitgrins:



    Aber jetzt hol ich mir was zu essen und sehe mir Milton (und hoffentlich bald John Thornton) an. :zwinker:


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Hallöchen!


    Also, nachdem ich nun Kapitel 9 beendet habe, muss ich gleich mal was los werden. Ich weiß noch nicht so recht, was ich von Margaret halten soll. Sie war mir bis jetzt ganz sympathisch, wie sie sich um den Umzug und alles gekümmert hat und dass sie furchtbares Heimweh hat... das macht sie alles sehr menschlich. Trotzdem geht mir ein bisschen das Gefühl ab, dass ich mit ihr mitfühle, mich mit mir freue und so. Vielleicht kommt das ja noch. :schulterzuck:


    Zitat von "Spoiler Kapitel 7"

    Oh, das mit den Tapeten war ja allerliebst. :herz: Überhaupt ist mir John Thornton sofort sympathisch gewesen. Obwohl wir da ja fast wieder die Pride and Prejudice Situation haben. Reicher Mann und eher arme, aber gebildete Frau. Nicht, dass mich das stört. :breitgrins:
    Solche kleinen Gesten gefallen mir besonders gut. Wenn man sich seine Zuneigung über 10 Ecken zeigt. Auf jeden Fall fand ich das schon viel romantischer als Henry Lennox' herausgeplatzten Antrag.


    So, jetzt bin ich aber in Milton mit einem gewissen Mr Thornton zum Tee verabredet. :winken:

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  • Ich bin gestern auch noch ein bisschen weiter gekommen. Sehr schön beschrieben fand ich den Angstanfall in Kapitel 6. Die Beschreibung, wie Margaret den Ast brechen hört – Zufall, oder Gewalt? – und nach Hause rennt und an die Tür hämmert. Das ist ein gutes Bild dafür, wie unsicher sie ob der ganzen Situation eigentlich wirklich ist. Ihr ganzes Leben verändert sich und da steht „I was afraid you were shutting me out altogether ...“ für viel mehr als nur die Angst, nicht ins Haus hinein zu kommen.


    Anfang des 7. Kapitels dann eine interessante historische Information. Aus dieser Richtung hatte ich das Verschwinden der smock-frocks noch nicht betrachtet:


    „There were no smock-frocks, even among the country-folk; they retarded motion, and were apt to catch on machinery, and so the habit of wearing them had died out.”


    Ach ja, und dann die erste Begegnung zwischen Mr. Thornton und Margaret:

    Zitat

    Dieses Schwanken zwischen Anziehung und Ablehnung. Er mag sie, ist verunsichert, will sie nicht mögen, weil sie ihn so von oben herab behandelt – sehr schön.
    “He almost said to himself that he did not like her, before their conversation ended; he tried so to compensate himself for the mortified feeling, that while he looked upon her with an admiration he could not repress, she looked at him with proud indifference ...”


    Jetzt warten Mrs. Thornton, die Hales und der Tee auf mich ... :smile:


    Zitat

    Ich finde ja Mrs. Thornton und Margaret haben durchaus Ähnlichkeiten.


    Liebe Grüße
    Kirsten :blume:

  • Ich bin ein ganzes Stück weitergekommen und befinde mich jetzt in Kap. 15 "Masters and Men".
    So richtig sympathisch ist mir eigentlich niemand mehr. Alle haben zwar nette Seiten, weisen aber auch, alle auf ihre jeweils eigene Art, unangenehme Züge auf (sehr realistisch also). Eine Tendenz, auf andere herabzusehen, findet sich sowohl bei den Hales als auch den Thorntons. Die einen bilden sich was auf ihre Herkunft und Bildung ein, die anderen auf ihr Geld und ihren Erfolg.
    Das ist einer der Gegensätze, die in diesem Buch behandelt werden. Schon der Titel "North and South" stellt zwei Begriffe einander gegenüber, wobei der Süden mit den gebildeten, aus guter Familie abstammenden Hales dem Norden mit seiner sich entwickelnden Industrie und damit einer neuen Oberschicht in form der Thorntons gegenübergestellt wird. Beide Seiten werden kritisch betrachtet, was mir gefällt.


    Ein anderer Gegensatz ist der zwischen Arbeitern und Kapital, der vermutlich noch weiter ausgearbeitet werden wird.
    In diesem Zusammenhang gefallen mir die Schilderungen der gesundheitsschädlichen (gelinde ausgedrückt) Arbeitsbedingungen und des Unwillens der Industriellen, daran etwas zu ändern (so eine Ventilation ist eben teuer und bringt nichts ein :entsetzt: ) sehr gut. Da wird billigend in Kauf genommen, dass die Arbeiter jung an Arbeitsschäden sterben.
    Die Missachtung der umweltschonenden Gesetze (auch schon im 19. Jahrhundert) hat mich überrascht und empört. "Da will uns jemand vorschreiben, wie unsere Schornsteine auszusehen haben? Niemals!" Lieber wird die Luft weiterhin verschmutzt, und wenn sie kaum noch atembar ist, kann man doch ein Stück wegziehen, in gesündere Gefilde - wenn man das Geld dazu hat. Dies in einem 150 Jahre alten Roman zu lesen, kommt doch etwas unerwartet (obwohl auch Dickens in "Hard Times" die negativen Seiten der Industrialisierung eindringlich beschreibt).

    Wir sind irre, also lesen wir!