Ulrike Schweikert - Die Herrin der Burg

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.297 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Erendis.

  • Burg Wehrstein im 13. Jahrhundert:
    Tilia bekommt von ihrem Vater einen heiklen Auftrag. Sie soll auf die Burg der Zollern reisen, um der Tochter des dort ansässigen Grafen zu dienen. Begleitet wird sie von der unfreien Magd Gret, die für sie wie eine Schwester ist. Tilia wird bald klar, dass sie auf der Burg mehr als unerwünscht ist - und dass die Gräfin ein düsteres Geheimnis umgibt.
    Inmitten von Intrigen und Missgunst, Eifersucht und roher Gewalt muss die junge Frau lernen, sich zu behaupten.


    ******************************


    Tja, ich bin ein wenig hin und hergerissen, fangen wir mal mit dem Positiven an:


    Der Roman liest sich genauso gut und flüssig wie die anderen Bücher der Autorin, ihr Schreibstil macht mir großen Spaß!!
    Das Buch ist wieder toll recherchiert und hat hinten die üblichen tollen "Hilfsmittel" wie Glossar, Worterklärungen und geschichtliche Hintergründe, die ich schon bei den anderen Büchern der Autorin so geschätzt habe.
    Die Geschichte ist sehr vielschichtig und auch spannend.


    Nun zum Negativen:


    Ich bin bei der Geschichte eigentlich die ganze Zeit mit den Namen durcheinander gekommen, weil es einfach so viele Figuren gibt. Einerseits hat mir das gefallen, denn der Werdegang der Geschichte (Reise von einer Burg zur anderen) rechtfertigt es ja, dass viele Personen auftauchen. Aber trotz der Personenliste im Anhang ist es mir oft nicht gelungen, die Namen den jeweiligen Personen zuzuordnen.


    Was mich auch teilweise sehr mitgenommen hat, ich die Gewalt an Frauen im Buch. Ich bin mir zwar dessen bewusst, dass sich ein Mann damals einfach mal eben eine Frau genommen hat, wenn ihm danach war. Aber als in einer Szene ein berauschter geiler Ritter ein 4jähriges Mädchen im Beisein der Mutter besteigen wollte, war mir wirklich schlecht! Das war ein wenig zuviel des Guten, finde ich! :entsetzt:


    Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gefallen und ich werde es sicherlich nochmal lesen, aber die anderen Bücher der Autorin gefallen mir um einiges besser!!! :entsetzt:


    3ratten


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Habe das Buch auch gelesen, fand aber die anderen Bücher der Autorin besser...


    Insgesamt hat sich die Geschichte etwas gezogen und auch ich fand die von Capesider besagte Stelle ganz schön grausam.


    Mein Fazit: Unterhaltung ist gegeben, aber man muß es nicht unbedingt gelesen haben...


    Liebe Grüße :urlaub:


    Bianca

  • Ich hab das Buch auch gerade gelesen. Capesiders Einschätzung muss ich voll recht geben - zwar hatte ich keine Probleme mit den Namen aber die besagten Szenen fand ich auch sehr übertrieben und zu stark thematisiert. Mag sein, dass das damals so war - etwas weniger wäre mehr gewesen.


    LG von Steffi

  • *hochschubbs*


    Gestern bin ich mit dem Buch fertig geworden.


    Lies sich sehr gut lesen, aber ich bezweifele im Augenblick, dass ich mir ein zweites der Autorin zulegen werde. Zumindest wird es nicht gezielt passieren. So sehr bin ich jetzt doch nicht begeistert.


    Mit den Namen hatte ich eigentlich keine Probleme. Schlimmer fand ich, dass diese Zoller alle gleich hießen :zwinker:


    Teilweise verwirrten mich etwas die Szenen, in denen die Namen der männlichen Akteure nicht genannt wurden. Dadurch überaschten mich einige Entwicklungen doch. Bei mir hätte das anders laufen müssen :zwinker:


    Insgesamt war es recht nett. Tilia und Gret sind mir irgendwie ans Herz gewachsen - vielleicht weil sie so unterschiedlich waren und doch so viel gemeinsam hatten.

    LG<br />Anne


  • Lies sich sehr gut lesen, aber ich bezweifele im Augenblick, dass ich mir ein zweites der Autorin zulegen werde. Zumindest wird es nicht gezielt passieren. So sehr bin ich jetzt doch nicht begeistert.


    Ich kenne dieses Buch hier zwar nicht, kann Dir aber "Das Kreidekreuz" wärmstens empfehlen. Ein wunderbares Buch von Ulrike Schweikert!
    Zwar ist es die Fortsetzung von "Die Tochter des Salzsieders", ist aber nicht zwingend nötig, auch den ersten Teil zu lesen.
    Vielleicht wagst Du Dich ja irgendwann noch mal dran. ;)

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Danke, Cait! :winken:


    Wenn, dann will ich alles wissen - und würde das andere vorab lesen. Halbe Sachen gibt es bei mir nicht. Zumindest in Sachen Lesen :zwinker:


    (ok, Abbrüche gibts schon....)


    LG
    Anne

    LG<br />Anne

  • Das Buch ist ja ein Blick ins finstere Mittelalter, Unfreie als rechtlose Arbeitstiere, Frauen als frei verfügbare Objekte :entsetzt:


    Die vielen Namen waren anfangs etwas mühsam, dann ging es aber eigentlich.


    Mir war das Ende für Tilia dann doch zu rosig-unglaubwürdig, nachdem man ja das ganze Buch hindurch gelernt hat, was Frauen damal zu erwarten hatten.


    Deshalb auch: 3ratten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Kurzbeschreibung:
    >>>Burg Wehrstein im 13. Jahrhundert: Tilia bekommt von ihrem Vater einen prekären Auftrag. Sie soll auf die Burg der Zollern reisen, um der Tochter des dort ansässigen Grafen zu dienen. Begleitet wird sie von der unfreien Magd Gret, die für sie wie eine Schwester ist. Tilia wird bald klar, dass sie auf der Burg mehr als unerwünscht ist - und dass die Gräfin ein düsteres Geheimnis umgibt. Inmitten von Intrigen und Missgunst, Eifersucht und roher Gewalt muss die junge Frau lernen, sich zu behaupten. <<<


    Meine Notiz:
    Bis auf die Verwirrung, in die mich die vielen Namen gerade am Anfang des Buches öfters gestürzt haben, hat mir das äußerst spannende Buch gut gefallen. Viele Einblicke ins finsterste Mittelalter sind grausam und man leidet mit den beiden ungleichen Schwestern Gret und Tilia mit, ob sie alle Gefahren und Intrigen überstehen werden. Am Ende des Buches hat es mir richtig Leid getan, dass die Geschichte schon vorbei ist: Die 480 Seiten sind wie im Flug vergangen und ich hätte gern noch erfahren, wie es Tilia in den kommenden Jahren

    ergeht.

  • Burg Wehrstein, 13. Jahrhundert. Tilia wächst auf Burg Wehrstein auf und lernt durch eine Krankheit ihrer Mutter früh, Verantwortung zu übernehmen, auch dadurch, dass ihr Vater ihr die Aufgaben der Burgherrin überträgt. Dabei hilft ihr die Magd Gret, mit der sie eine tiefe und innige Freundschaft verbindet.
    Als junge Frau schickt ihr Vater sie auf die Burg des Zollerngrafen, damit sie dieser als Hofdame und Gesellschafterin dient. Als Begleitung bekommt sie Gret und deren kleine Familie an die Seite. Doch bald muss Tilia feststellen, dass die Bewohner ihres neuen Zuhauses ihr sehr ablehnend gegenüber stehen. Auch ihr Verhältnis zu Gret, die mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hat, kühlt merklich ab. So fühlt sie sich einsam wie nie und muss gleichzeitig feststellen, dass auf der Zollernburg nicht alles mit rechten Dingen zugeht und sie in eine Welt voller Intrigen, Verrat und Misstrauen geraten ist und besonders ihre Herrin, die Grafentochter, etwas zu verbergen scheint.


    „Die Herrin der Burg“ ist ein gut recherchierter historischer Roman, der sehr detailverliebt daherkommt, was ihn einerseits authentisch wirken lässt, andererseits das Lesen aber auch manchmal etwas anstrengend macht. So wird der Leser bereits zu Beginn mit zahlreichen Orts- und Personennamen konfrontiert, so dass ein Blick in das (lobenswerte) Glossar notwendig wird. So macht die Autorin den Lesern den Einstieg in das Buch nicht gerade leicht. Zudem sorgen die detailreichen Beschreibungen und Ausführungen ab und an für Längen in der Geschichte. Hier hätte die Autorin besser noch ein wenig gekürzt.


    Der Schreibstil ist ansonsten eher einfach und lässt sich schnell und bequem lesen, auch die Spannung kommt nicht zu kurz und die Figuren sind vielschichtig gezeichnet und stecken voller Geheimnisse. Die beklemmende Atmosphäre von latenter Gefahr und gegenseitigem Misstrauen wird gut herübergebracht.
    Allerdings ist die Gewalt, besonders gegenüber Frauen, teilweise wirklich heftig dargestellt und das Buch ist somit nichts für übermäßig zarte Gemüter (oh ja, die Szene mit dem kleinen Mädchen!!! :entsetzt:).


    Alles in allem ein zumeist spannendes Buch, das aber auch gewisse Längen aufweist. Ulrike Schweikert kann das besser, wie ich durch „Die Tochter des Salzsieders“ weiß.


    3ratten

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen