Geld regiert die Welt oder sind Bücher zu teuer?

Es gibt 136 Antworten in diesem Thema, welches 30.182 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dyke.

  • sandi und Klassikfreund: Okay, kehren wir zur Ausgangsfrage zurück. Dann würde ich sagen: Die ist falsch gestellt, d.h. sie ist zu pauschal. Ich empfinde den Buchpreis in Deutschland ganz allgemein gesehen zwar nicht als ZU hoch, aber MANCHE Bücher sind definitiv zu teuer. Schundromane (um's mal überspitzt zu sagen) wie "Resident Evil 8", die man auch in Heftromanform für einen Euro fuffzig hätte herausgeben können, die als Taschenbuch aber zehn Euro kosten, sind zu teuer. Aufwändig gestaltete gebundene Werke wie z.B. "Otherland" von Tad Williams, die pro Buch 25 Silberlinge kosten, sind nicht zu teuer.


    Wenn man aber ein gewisses Alter erreicht hat und sich noch daran erinnern kann, daß Taschenbücher früher mal, wenn sie nur so ca. 200 - 300 Seiten dick waren, lediglich sechs Mark neunzig gekostet haben, während sie heute das gleiche in Euro kosten, dann kann man schon mal ein Tränchen über den armen geschröpften Geldbeutel vergießen, oder? :smile:

  • Hallo zusammen!


    Wenn man aber ein gewisses Alter erreicht hat und sich noch daran erinnern kann, daß Taschenbücher früher mal, wenn sie nur so ca. 200 - 300 Seiten dick waren, lediglich sechs Mark neunzig gekostet haben, während sie heute das gleiche in Euro kosten, dann kann man schon mal ein Tränchen über den armen geschröpften Geldbeutel vergießen, oder? :smile:


    Ich bin mit allem, was Du sagst, völlig einverstanden. Nur hier möchte ich nochmals daran erinnern, dass die allgemeine Teuerung auch berücksichtigt werden sollte. Dann halten sich Bücher meiner Meinung nach im Rahmen - im Gegensatz zu Benzin, Diesel, Heizöl oder Gas sind sie nicht überdurchschnittlich teurer geworden. (15 Jahre lang eine Jahresteuerung von 2% ergibt kumuliert eine 15-Jahresteuerung von fast 35% ... )


    Guckt mal in wirklich alten Büchern (Ende 19. Jahrhundert), in denen sich Verlagsankündigungen befinden, was dort eine gebundene Ausgabe (z.B. von Schiller) kostet: so ca. 1 RM pro Band. (Setzt das allerdings auch in Verhältnis zum durchschnittlichen Haushaltseinkommen!)


    Ja, ich weiss: gewisse Elektro- und Elektronikartikel (TV-Geräte, Computer) oder auch Autos sind im Verhältnis zum Einkommen nachgerade spottbillig geworden.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ja, ich weiss: gewisse Elektro- und Elektronikartikel (TV-Geräte, Computer) oder auch Autos sind im Verhältnis zum Einkommen nachgerade spottbillig geworden.


    Tja, wie dumm, dass Computer und Roboter noch keine Bücher schreiben können... :zwinker:


    Gruß, Thomas

  • Hallo zusammen!


    Tja, wie dumm, dass Computer und Roboter noch keine Bücher schreiben können... :zwinker:


    Nein, aber es gibt für die knapp bei Kasse Wesenden natürlich Internetseiten wie Gutenberg, wo copyrightsfreie Autoren veröffentlicht sind.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Gut, daß es die Situation vor 40-50 Jahren auch schon gab, bei einem Herrn Tucholsky und in der Zeit wurde ( im Vergleich zum damaligen Haushaltseinkommen -> meist der erwerbstätige Mann) mit bekannten, aber auch mit neuen Argumenten geschrieben, das Bücher wohl zu teuer sind (im Vergleich). :zunge: :zwinker:


    http://www.textlog.de/tucholsky-deutsche-teuer.html
    http://d-e-zimmer.de/PDF/1960buecher.pdf

    &quot;Der Mann, der den Berg abtrug, war derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen.&quot;<br />Konfuzius<br />

  • K.May: Herrlich dieser Artikel von Dieter E. Zimmer. Der ist ja schon 46 Jahre alt und stellt das Problem der Buchpreise mustergültig dar.


    Vielen Dank,
    Thomas

  • Da ich nicht immer das neueste Buch besitzen muß, gibt es genügend Alternativen, um seinen Geldbeutel zu schonen. Viel zu teuer finde ich allerdings die Portokosten, um sie mir ins Haus liefern zu lassen. Buecher.de verlangt pro Paket von Deutschland nach Belgien 6,95€ (was gerade noch akzeptabel ist). Jokers verlangt eine Pauschale von 10€, wobei ich darauf achte, das Paket richtig schwer zu beladen :zwinker: Amazon jedoch sprengt alles: Hier wird das Paket mit Echt-Porto belastet und wenn man nicht teuflich aufpasst, kriegt man noch schnell 20€ zusätzlich berechnet. Den Laden meide ich mittlerweile.


    dumbler


  • Amazon jedoch sprengt alles: Hier wird das Paket mit Echt-Porto belastet und wenn man nicht teuflich aufpasst, kriegt man noch schnell 20€ zusätzlich berechnet. Den Laden meide ich mittlerweile.


    @ dumbler
    Auf Amazon bin ich auch nicht so gut zu sprechen. Bei jedem Hans und Schwanz ist die Zahlung auf Rechnung gebührenfrei, und dachte auch immer das wäre so obligatorisch. War deshalb auch ganz überrascht als mir Amazon dafür 1,50 drauf knallte. Sowas nervt mich echt! :grmpf:


    @ all
    sorry für das Off Topic :redface: *rausschleich* :smile:

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;


  • Da ich nicht immer das neueste Buch besitzen muß, gibt es genügend Alternativen, um seinen Geldbeutel zu schonen. Viel zu teuer finde ich allerdings die Portokosten, um sie mir ins Haus liefern zu lassen. Buecher.de verlangt pro Paket von Deutschland nach Belgien 6,95€ (was gerade noch akzeptabel ist). Jokers verlangt eine Pauschale von 10€, wobei ich darauf achte, das Paket richtig schwer zu beladen :zwinker: Amazon jedoch sprengt alles: Hier wird das Paket mit Echt-Porto belastet und wenn man nicht teuflich aufpasst, kriegt man noch schnell 20€ zusätzlich berechnet. Den Laden meide ich mittlerweile.


    dumbler


    Echt-Porto? Bahnhof? :redface: :zwinker:

    &quot;Der Mann, der den Berg abtrug, war derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen.&quot;<br />Konfuzius<br />

  • Naja, es nervt mich schon wenn Bücher so teuer sind... Aber meine Mum kauft mir die immer und die kann dann die Rechnung von den Steuern absetzen (irgendwie weil sie Ärztin ist) . Und das ist dann schon praktisch ^^ Ich mag eigentlich HC's lieber, aber die TB's sind deutlich billiger ^^;; Deshalb kauf ich wenn möglich TB's. Aber die Bücherpreise sind echt zu hoch, der Harry Potter 6 hat bei mir ganze 28€ gekostet!!! :entsetzt: Das ist einfach zuvieL!!! (aber ich habs trotzdem bekommen)

    &quot;Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.&quot; - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • Hallo!


    Aber die Bücherpreise sind echt zu hoch, der Harry Potter 6 hat bei mir ganze 28€ gekostet!!! :entsetzt: Das ist einfach zuvieL!!! (aber ich habs trotzdem bekommen)


    Nun, Harry Potter ist ein schlechtes Beispiel. Dieses Buch wird so hochgeputscht, dass selbst € 50.00 wohl von den meisten Fans noch bezahlt würden - Hauptsache, sie wissen sofort und ohne Wartezeit und ohne Angst vor Spoilern, wie's dem Jüngling nun ergeht ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Für kaum ein anderes Produkt gibt es so viele gebrauchte, preisgünstige und gut erhaltene Exemplare wie bei Büchern. Ich habe auf ebay schon nagelneue Bücher für einen Spottpreis verkauft. Die Suche nach solchen Schnäppchen kostet natürlich Zeit, aber entweder investiert man Zeit oder Geld.


    Und in der Buchreihe der SZ waren auch einige sehr gute Bände dabei. Für 100 EUR konnte man 20 Romane erwerben, da kann man schon ein paar Monate daran lesen.


    Schöne Grüße,
    Thomas

  • Das mache ich auch gerne, nach Büchern stöbern. Deswegen bin ich auch ständig im Buchladen und gehe wenn ich Zeit (und Lust) habe auf den Flohmarkt. So bekomme ich häufig die Bücher die ich gerne haben möchte, muss dafür aber nicht gleich soviel Geld hinblättern, dass sie mir zu teuer sind.

    Man kann vielem widerstehen - nur nicht der Versuchung. Oscar Wilde

  • Hallo zusammen!


    Und in der Buchreihe der SZ waren auch einige sehr gute Bände dabei.


    Ich gebe zu, dass ich gerade solchen Reihen gegenüber ein sehr zweispältiges Verhältnis haben. Einerseits fand ich es nachgerade genial, dass mit der SZ-Reihe einer der grossen Vergessen-Gehenden wie Keyserling wieder ins Bewusstsein der Leser gerückt wurde, oder die Bild-Zeitung Lenz' wohl besten Texte (So zärtlich war Suleyken) wieder ins Rampenlicht stellte. Andererseits werden diese als Werbeträger querfinanzierten Bücher nun zum Preismassstab - was sie nicht sind, nicht sein können und dürfen. "Normal finanzierte" Bücher haben es dadurch umso schwerer, als preiswert (= ihren Preis wert!) gelten zu können.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • sandhofer
    Absolut richtig!


    Hm also HP finde ich z.B total günstig immerhin ein sehr dickes Buch. In einem anderen Verlag kostet ein Buch in dieser Dicke um einiges mehr... HP ist aber wirklich kein Vergleich da so viele Leute die Bände kaufen das der Verlag das ganze eh etwas billiger anbieten kann als er das bei einem anderen Buch machen würde.

  • HP lese ich gar nicht, deswegen kann ich mich da jetzt nicht groß zu äußern.


    Was diese Buchreihen angeht, finde ich die Idee gut. Allerdings gefällt mir die Umsetzung nicht so ganz. Rein optisch gesehen.

    Man kann vielem widerstehen - nur nicht der Versuchung. Oscar Wilde

  • Hallo,



    Andererseits werden diese als Werbeträger querfinanzierten Bücher nun zum Preismassstab - was sie nicht sind, nicht sein können und dürfen. "Normal finanzierte" Bücher haben es dadurch umso schwerer, als preiswert (= ihren Preis wert!) gelten zu können.


    laut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) haben diese Billigreihen wohl nicht den Umsatz der gebundenen Bücher beeinträchtigt. Sie werden zusätzlich gekauft. Nur auf die Preise der Taschenbücher wird dadurch wohl Druck ausgeübt. Der durchschnittliche Preis für TB sinkt daher seit einiger Zeit.


    (Ich habe es irgendwo auf Perlentaucher.de gelesen, suche es jetzt aber nicht raus).


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo zusammen!


    laut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) haben diese Billigreihen wohl nicht den Umsatz der gebundenen Bücher beeinträchtigt. Sie werden zusätzlich gekauft.


    Oder ist es vielleicht so, dass - man soll nicht von sich auf andere schliessen, ich tu's nun trotzdem mal ... :breitgrins: - der "durchschnittliche" Käufer von gebundenen Ausgaben diese Werke bereits in anderen gebundenen Versionen besass, soweit sie ihn überhaupt interessierten, und die Käufer mehrheitlich Anbehmer von Taschenbüchern waren, die nun auf wohlfeile Art und Weise an Gebundenes gekommen sind?


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)