Vladimir Nabokov - Lolita

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 10.294 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Nymphetamine.

  • Hallo!


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    Inhalt:


    Ein Vierzigjähriger verfällt dem Zauber einer kindlichen Nymphe und erfährt die Liebe als absolute Macht über Leben und Tod. "Lolita" ist ein Klassiker, zugleich ein Roman, der nie aufhören wird zu schockieren. Eine großartige Fabel über Begehren, Liebe, Verlust, Amerika und die Einsamkeit.


    Teilnehmer:


    Sternenstauner
    Nymphetamine (evtl. etwas später)
    Thomas
    Erinye
    Marypipe (evtl. etwas später)
    Vitamin
    Heidi Hof ?
    Germa


    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • So, ich bin gestern Nacht angefangen und bin habe ungefähr 25 Seiten gelesen.
    Viel ist also noch net passiert. Aber immerhin weiss ich jetzt, das Lolita wirklich eine Koseform von Dolores ist. Mir ist das immernoch suspekt, aber na ja. Liegt wohl eher daran, dass Lolita für mich der Begriff für eine Kindfrau ist, oder wie Humpert Humpert schreibt: Ein Nympfchen.


    Ich mag die Sprache des Romans. :herz:

  • Hallo!


    Aber immerhin weiss ich jetzt, das Lolita wirklich eine Koseform von Dolores ist. Mir ist das immernoch suspekt, aber na ja. Liegt wohl eher daran, dass Lolita für mich der Begriff für eine Kindfrau ist [...]


    Der Begriff hat sich ja aufgrund des Romans etabliert ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich habe heute mittag das Buch "angelesen" und finde Nabokovs ironischen Stil toll.


    Seine bildliche Sprache lässt das Buch wie einen Film abspielen.
    Werde heute abend weiterlesen.


    Lg
    Germa

  • Hallo


    Ich habe mir heute mal eine Stunde Zeit genommen und mit Lolita begonnen. Ich muss gestehen das ich jemand bin der es nicht so mit Klassikern hat bzw. dem es ein Graus ist sie danach auch noch rezensieren zu müssen. Zu viele haben sich schon daran versucht, zu abgenölt und zu ausgelaugt sind schon die ganzen Superlativs usw. .
    Auf angenehme Weise musste ich jedoch feststellen das es mir Nabokov nicht einmal so schwer macht.
    Seine Sprache ist zwar etwas blumig, nicht viel nur ein ganz klein wenig, aber wirkt auf mich nie banal oder gar kindisch. Ich gebe auch zu 2-3 mal das Wörterbuch konsultiert zu haben, was man aber als leidgeprüfter Antunes-Leser gerne hinnimmt.
    Ich bin jetzt auf Seite 50 und war am Anfang von der Handlung selbst nicht so arg angetan. Mein Interesse hat erst die Episode geweckt als Humbert seine Valeria an dieses Urgetüm eines Russen verliert. Ab da gab es dann aber kein halten mehr.


    Zitat von "bis Seite 50"


    Dieses, ja schon fast, verkrampfte unlustig sein wollen. Humbert als armen Tropf zu zeigen der tatenlos dabei zusehen muss wie er seine Ehefrau an einen andern verliert.
    Dieses:
    Wo ist mein Bergschuh? Sogleich will ich ihn hervorholen um ihr in ihren breiten Hintern zu treten. Mich so schmachvoll stehen zu lassen und mich mit diesem, diesem ja diesem russischen Oberst Schnurrbart, oberlippiger weise, stehen zu lassen. Und dieser Rüpel erdreistet sich auch noch sich in meine Toilette zu entleeren, ganz heimlich still und leise...
    Wutentbrannt, und in seiner Machtfantasie schon mit einem Revolver in der Hand, stürmt er in die Küche um sich nach einer Waffe umzusehen, wo er jedoch nur den leidigen Besen in die Hände bekommt und sich, aus Schicklichkeitsgründen, doch dazu entschließt dieses russische Bollwerk von einem Mann bloßhändig zu erschlagen, würgen oder ihm zumindest die Tracht Prügel seines Lebens zu verpassen!


    Und gerade DAS war es was mir so unheimlich gut gefallen hat.
    Sicher, ich bin jetzt nicht am Boden gelegen vor lachen, aber Nabokov hat seiner Sprache so gekonnt -und in meinen Augen keines weg´s deplatziert- diese Tupfen von Ironie eingeflochten das ich mich diesem Autor durchaus jetzt schon, nach 9 Kapiteln, ein wenig verbunden fühle.
    Und nicht nur das:
    Diese Episode hatte einen Sinn.



    Ich bin wirklich sehr gespannt und glaube das der Schreiberling gerade bei diesem Buch nichts falsch gemacht hat...
    Aber das muss sich noch zeigen.


    Ich hoffe ich habe in den nächsten paar Tagen wieder etwas Zeit hineinzulesen, da es sich allemal lohnt. :smile:


    Bis dahin noch fröhliches lesen.
    NtM

  • Ich habe heute mal in meinen Literaturgeschichten recherchiert und bin auf etwas Interessantes gestoßen:
    Nabokov hat Alice im Wunderland ins Russische übersetzt und ist so zu der Idee gekommen "Lolita" zu schreiben.
    Ich habe Alice im Wunderland nie gelesen, aber dort soll auch ein älterer Mann eine junges Mädchen lieben.


    Lg
    Germa

  • @Germa
    Das dies im Buch Alice... vorkommen würde ist mir zwar neu, aber der Autor Lewis Carrol hatte eine "Vorliebe" für jüngere Mädchen. Ich will ihm jetzt damit nichts unterstellen, ihm wurde lediglich nachgesagt das er sich in ihrer Gesellschaft wohler fühlte als im Beisein Erwachsener.
    So lag meiner Edition (Komet) von Alice im Wunderland nicht nur Teil II bei sondern auch ein Sonderband mit den Gesammelten Briefen seiner, meist weiblichen -jungen-, Fans.


    Zusammengefasst unter dem Titel:
    Briefe an kleine Mädchen


    Nen schönen Abend noch
    NtM

    Einmal editiert, zuletzt von Nymphetamine ()

  • Erst mal ein fröhliches [glow=green,2,300]HALLO[/glow] an alle! :winken:


    @ Germa
    Ich habe irgendwo gelesen, dass Nabokov in Lolita einige Zitate aus den Alice-Büchern reingebracht hat. Das fand ich auch sehr interessant (und bin deshalb auch fleißig auf der Suche. ;) ) zumal ich Alices Abenteuer im Wunderland und Durch den Spiegel und was Alice dort fand vor gar nicht allzu langer Zeit gelesen habe. In den Büchern hat Alice zwar keinen Verehrer, die wahre Alice, für die sich Lewis Carroll die Geschichten ausgedacht hat, spielte im Leben des Autoren aber wohl denn eine besondere Rolle.
    Ich habe die beiden reclam-Ausgaben gelesen, die im Anhang ein paar interessante Hintergründe zu den Büchern und der Beziehung von Carroll zu Alice liefern. Mit diesem Exrta-Wissen lesen sich die Geschichten, die mich ziemlich begeistert haben (herrlicher Nonsens :breitgrins: ) noch interessanter, z.B. weil Carroll sich wohl selbst auch das ein oder andere Mal in die story einbringt.


    So, jetzt aber zu Lolita.
    Auch wenn ich mich gestern noch nicht geäußert habe, so habe ich doch pünktlich mit der Lektüre begonnen und bin mittlerweile bei Kapitel 14 auf Seite 100 angelangt. Hätte ich ein wenig mehr Gelegenheit zum Lesen gehabt, wäre ich sicherlich schon eine Ecke weiter, denn das Buch liest sich, wie ich finde, ziemlich flüssig und flott. Ich muss gestehen, dass ich bei etwas älteren Büchern immer befürchte, dass die Sprache vielleicht etwas "altbacken" ist, aber das ist bei Lolita alles andere als der Fall. Ich kann mich euch also eigentlich nur anschließen: Die Sprache ist klasse. :breitgrins:


    Die Geschichte kommt langsam in Fahrt ab dem Zeitpunkt, an dem HH auf Dolores trifft. Aber auch die "Vorgeschichte", seine Gedanken und Vorstellungen sind für mich ebenso interessant wie erschreckend - wird einem doch wieder einmal bewusst, dass man in fremde Köpfe einfach nicht hineingucken kann. Zum jetzigen Zeitpunkt erscheint mir HH wie eine tickende Zeitbombe. Ich habe irgendwie richtig Angst um Dolores. (Mag sie gar nicht Lolita nennen, weil ich sie irgendwie nicht auf das reduzieren möchte was HH in ihr sieht.)


    Zitat von Nymphetamine zu Valeria



    HH ist mir persönlich allerdings (auch ganz unabhängig von seinen Neigungen) nicht gerade sympathisch. Gut, er mag auf die Menschen in seinem Umfeld anders wirken (gutaussehend, höflich und gebildet), aber in der Art wie er sich selbst beschreibt ist er mir doch ein wenig zu arrogant, z.B. wenn er von seiner Wirkung auf Frauen spricht.


    Ich denke, nach der Lektüre werde ich mir noch ein paar mehr Hintergrundinformationen (v.a. zum Autor) beschaffen, der ja wirklich auf einem schmalen Grad wandelt. Mich würde nicht wundern wenn ihm - bei den authentischen Schilderungen - nicht auch von einigen eine entsprechende Neigung unterstellt wurde. Er könnte mit jedem Satz einen Schritt in die falsche Richtung gehen: Zwar sieht HH sich als andersartig an und hat teils sogar Mitleid mit den "Nymphchen" (dieses Wort ärgert mich schon total), andererseits gibt er den Mädchen ja auch eine Mitschuld. Interessant.


    Ich bin gespannt wie sich die Beziehung zwischen den beiden weiterentwickelt (v.a. interessiert mich Dolores' Reaktion auf sein Verhalten) und werde daher gleich im Bett noch weiterlesen.


    Wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen und bin gespannt auf weitere Kommentare. :)

  • Hallo


    Dieses Buch, muss ich gestehen, erstaunt mich immer wieder, denn im Gegensatz zu den Verfilmungen ist jenes so federleicht, so frech, so frei. Keine Spur kafkaesker Seelenwelten, düsteren Gedanken oder abstoßender Schilderungen jeglicher Art.
    Es straft jene Kritiker Lügen die nur die beiden Filme gesehen haben und sich dennoch anmaßen wollen über den Autoren selbst zu urteilen. Nie zuvor war die Kluft zwischen Zellulose und Zelluloid so groß. Regiert im Film die stumpfe Erwartungshaltung des Publikums im Kinosessel, das nur gekommen ist um möglichst "abnormes" zu sehen, so weis das Buch gerade wegen seiner schon fast unorthodoxen, und ich getraue mich zu sagen -heute nicht mehr möglichen-, Art und Weise zu überzeugen die jegliches "Spannertum" erst gar nicht aufkommen lässt, ja es sogar im Vorhinein, durch manch ironisierte Episode, im Keim erstickt. Was vom Buch übrig bleibt ist ganz vorzügliche Schreibkunst die sich ohne weiteres von der Handlung lösen und einem mit Nabokov selbst schon fast Mitleid haben lässt.
    Denn zu recht tätigte er den Ausspruch:


    Nicht ich bin es der hier berühmt ist sondern Lolita...


    Was soll man dazu noch sagen?
    Mit einem abschließenden Urteil möchte ich natürlich noch bis zum Ende des Buches warten, obwohl sich ab und an durchzeichnet das Lolita zwar ein gutes Buch ist aber vielleicht nicht gerade die Beste Arbeit von Nabokov selbst, und es wohl zwingend notwendig wäre noch andere Werke von ihm zu lesen um ein gewisses Gespür zu bekommen wo den Lolita nun, Schluss und endlich , einzuordnen ist. Den zweifelsohne hat dieses Buch eher wegen seiner Story als wegen des Autoren Schreibkunst (leider tritt selbige gerade wegen der Thematik immer wieder in den Hintergrund) so einen hohen Stellenwert. Ob berechtigt oder nicht muss sich zeigen...



    Das was ihr hier zu lesen bekommen habt ist schon ein Teil meiner Rezi für den Sub-Listen-Wettbewerb 06. Ich hoffe es wird keiner Anstoß daran nehmen, aber da es mir einfach nicht anders möglich ist so über das Buch zu schreiben währe es wohl kindisch sich hier in der Leserune zurückzuhalten nur um dann in der Rezi die volle Breitseite abzufeuern. :rollen:



    Ntm


    EDIT:
    Öhm kleine Frage, wo ist der Kommentar von Valeria ????

    Einmal editiert, zuletzt von Nymphetamine ()


  • EDIT:
    Öhm kleine Frage, wo ist der Kommentar von Valeria ????


    Falls ich mich davon angesprochen fühlen soll... Von Valeria selbst gibt es keinen nennenswerten Kommentar, aber es gibt Kommentare von HH über sie und v.a. (worauf ich mich bezog) einen Kommentar von dir zu der Trennungs-Situation und der Art und Weise der Beschreibung. Diese Episode habe ich einfach unter ihrem Namen zusammengefasst um die Stelle kenntlich zu machen die ich von dener Aussage zitiert habe. Ich dachte, das wäre verständlich? Oder meinst du etwas ganz anderes?

  • Ach so, zu Valeria. Du meinst Valeria aus dem Buch?
    Ich dachte an ein Forumsmitglied. :smile:


  • Ach so, zu Valeria. Du meinst Valeria aus dem Buch?


    Türlich. ;)


    Ich bin übrigens mittlerweile beim 20. Kapitel angelangt und bin erstaunt wie kühl und berechnend HH vorgeht.
    Seite 131


    Grausig!

  • *Sternenstauner*
    Nabokov stellt jedoch ein Gleichgewicht zu dieser Fantasie dahingehend her dass das Schicksal noch um eine Ecke unerbittlicher sein wird.
    Ich finde es eigentlich nicht grausig weil man bedenken muss das sich der HH in der Vergangenheit äußert und nicht der in der Zukunft. Wie du bald lesen wirst geht er sogar noch einen Schritt weiter in seinem "Spiel".


    Interessant fand ich das Nabokov ohne Übergänge, in einer schon fast schizophrenen Art, zwischen den beiden Humberts wechselt, und somit einmal der Beobachter ist um eine Zeile weiter auch schon wieder der unmittelbar Betroffene zu sein.


    NtM

    Einmal editiert, zuletzt von Nymphetamine ()

  • Hallo!


    Ich habe jetzt auch mal angefangen, in dem Buch zu lesen. Ich bin allerdings bisher nicht so arg weit gekommen. Ich bin auf Seite 30 oder so. Im Moment blicke ich da auch ehrlich gesagt nicht so ganz durch. Zumindest von diesem Vorwort in meiner Ausgabe war ich etwas irritiert.
    Wie Nymphatemine schon geschrieben hat, erzählt der Autor in blumiger Sprache die Geschichte, was mir etwas Schwierigkeiten bereitet. Mag eventuell auch daran liegen, dass die Geschichte im Moment wenig unterhaltsam ist. Aber ich halte durch, bei Ntm hat's ja auch länger gedauert, bis es ihn gefesselt hat, oder?!


    Hoffnungsvolle Grüße,


    Marypipe

  • @ Marypipe
    Das Vorwort hat mich, ehrlich gesagt, auch ein wenig irritiert. Ich hoffe mal, dass ich nach der Lektüre klarer sehe. ;)
    Den Anfang der Geschichte fand ich zwar eigentlich ganz interessant, aber es stimmt schon dass nicht viel passiert. Spannender wird's dann aber ab dem Zeitpunkt an dem HH zu Dolores und ihrer Mutter zieht. Zumindest habe ich das so empfunden.



    Keine Spur kafkaesker Seelenwelten, düsteren Gedanken oder abstoßender Schilderungen jeglicher Art.


    Also, ich finde die Schilderungen wie er auf einer Parkbank sitzt und sich seinen Phantasien hingibt oder die Szene auf dem Sofa schon recht abstoßend. Auch wenn alles so schön blumig beschrieben ist und keine krassen Details geboten werden.


    @ Nymphetamine
    Die schizophrenen Übergänge sind in der Tat beachtlich.
    Zu deinem weiteren Kommentar werde ich mich dann äußern wenn ich soweit bin. ;) Im Moment habe ich gerade die Schwimm-Szene (um Seite 140 rum) hinter mich gebracht und muss sagen, dass ich diese sogar irgendwie amüsant fand. Der ironische Erzählton gefällt mir nach wie vor sehr gut.

  • so ich lese nun auch schon zwei Tage an dem Buch, da ich dies aber auf den Strand verlegen musste bin ich noch nicht so weit (Seite 45). Zur allgemeinen belustigung sollte ich meinen Freundinen etwas daraus vorlesen, nach ein paar Seiten konnte ich das dann natürlich nicht mehr (Umringt von mehreren Familien mit Kindern kommt das nich so gut).


    Annabel. Der Ursache. Sollte das wirklich so einfach sein. Oder macht sich da unser HH was vor? Ich kann mich jedenfalls nicht mit der Tatsache abfinden.


    Der Schreibstil war am Anfang echt erschreckend. So oft wie ich mich beim Vorlesen verlesen habe. Aber jetzt bin ich drinn und bin begeistert davon. Ich mag es wenn man die Umgebung aufs Korn nimmt. Allein der Taxioberst.

  • Ich habe mittlerweile den ersten Teil hinter mich gebracht und empfinde HH's Gedanken und Vorgehensweise nach wie vor als grausig. Und zwar extremst. Auch wenn er sich in der Vergangenheit äußert und manche Dinge nun evtl. anders machen würde (wie er stellenweise ja auch sagt), ändert das nichts an meinem Ekel vor ihm. Allein schon diese ständigen Verniedlichungen die er verwendet (Hürchen, Nymphchen etc.) machen mich wahnsinnig. Vielleicht wäre ich nicht ganz so angewidert, wenn er die Dinge einfach beim Namen nennen würde (statt z.B. Pfirsichspalt zu sagen), aber dieses Abart, alles niedlich und unschuldig darzustellen obwohl es das gar nicht ist... :sauer:
    Auch wie er (wie z.B. auf Seit 214) immer wieder davon spricht, "durch die Gefilde der Poesie zu kriegen, nicht durch die Jagdgründe des Verbrechens"... Macht es die Sache etwa besser, dass er sie sich nicht mit Gewalt zu eigen macht?


    Im folgenden spoiler ich mal lieber. => bis Seite 230


    Das macht mich rasend. :grmpf:


    Das Buch liest sich zwar weiterhin flüssig, allerdings stört es mich, dass manche Sätze manchmal mittendrin enden oder Kapitel teilweise ziemlich abrupt abgeschlossen werden.


    @ Vitamin
    Über die möglichen Ursachen (z.B. den Einfluss Annabel's) wollte ich persönlich mir abschließend Gedanken machen, wenn ich das Buch durchgelesen und somit einen vollständigen Überblick habe. Ebenso wie zum Vorwort und der dortigen Aussagen des fiktiven Herausgebers wollte ich mich daher erst nach der Lektüre näher äußern. Nur als Hinweis darauf, weshalb ich auf mögliche Diskussionsansätze jetzt noch nicht eingehe. ;) Das hole ich dann nach.


    @ Nymphetamine
    Wie weit bist du denn mittlerweile? Wo du ja schon Ansätze zu einer Rezension fertig hast. ;)


    @ Marypipe
    Und, wie kommst du voran? Haben sich deine Hoffnungen erfüllt oder hat's dich immer noch nicht gepackt?


    @ Germa
    Ich habe einen Hinweis auf's Wunderland gefunden. :) Allerdings habe ich mir die Seite nicht gemerkt. :redface:

  • @**Stauner
    Seite 380 :smile:


    Zitat von "bis Seite 380"

    Für mich hat das Buch jetzt leider schon Züge angenommen die mir etwas zu dämlich und belanglos sind. Er hält sie nur noch als Mätresse und sonst nichts. Schade
    Und seine Beschreibungen von Amerika selbst bleiben auch weit hinter den Qualitäten eines Updike und DeLillo zurück.


    So hat sich leider mein Verdacht bestätigt das Lolita wirklich nur wegen der Thematik zu zweifelhaften Ruhm gekommen ist.


    NtM

    Einmal editiert, zuletzt von Nymphetamine ()

  • Hallo ihr Lieben,


    ich muss euch leider mitteilen, dass ich das Buch definitiv zum jetztigen Zeitpunkt nicht weiterlesen werde. Ich finde das alles einfach zu schauderhaft und eklig. Ich finde, wie Sternenstauner, dass es absolut eklig ist, wie er diese Verniedlichungsformen verwendet, als ob es deshalb harmloser macht, was er tut und denkt. Dieser Humbert ist einfach irre und diese blumige Erzählweise setzt dieser Perversität noch das Hütchen auf.
    Ich bin daher nicht gewillt, dieses Buch weiterhin zu lesen. Allein das Wort "Nymphchen" lässt mir alle Nackenhaare aufrecht stehen. Und diese Verachtung, die er erwachsenen Frauen schenkt, finde ich grauenhaft. Nein danke.
    Vielleicht starte ich irgendwann mal wieder einen Anlauf, vielleicht verkaufe ich das Buch auch wieder.


    Ich wünsche euch jedoch noch eine schöne Leserunde und freue mich, dass einigen das Buch doch recht zu gefallen scheint.


    Liebe Grüße,


    Marypipe