Jeffrey Eugenides - Middlesex

Es gibt 75 Antworten in diesem Thema, welches 17.869 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von creative.

  • Sorry, muss mich leider ausklinken....Mein Buch kam viel zu spät und jetzt wird es richtig eng mit der Zeit! Werde es trotzdem lesen und darüber berichten. Ihr habt ja soviel Positives über das Buch gesagt, da möchte ich es mir jetzt nicht halbherzig und auf die Schnelle zu Gemüte führen, da brauche ich auf jeden Fall mehr Zeit! Falls sich doch was tut, steig ich noch mit ein, aber ich denke nicht, dass das der Fall sein wird!


    LG und viel Spaß noch


    IceTea

  • Ich hab' jetzt das zweite Buch beendet und es gefällt mir weiterhin ganz gut. Das mich der Schreibstil auch an John Irving erinnert habe ich daran gemerkt, dass ich mich schon mehrfach in die falsche Leserunde geklickt hab'. obwohl ich hierhin wollte :smile: .


    Damit, dass Jimmy Zizmo überlebt hat, hatte ich gerechnet:


    Zitat

    Und da verflüchtigt sich die Spur. Bis hierhin kann ich Sie mitnehmen, weiter nicht. Vielleicht ... . Und auch das wäre denkbar: Er (Zizmo) könnte die ganze Sache getürkt haben.


    Schließlich war es dunkel und es gab auch keine Leiche. Er muss ja noch nicht mal mit dem Wagen ins Wasser gerutscht sein, er hätte ja auch vorher 'rausspringen können....


    Aber dass Zismo und Fard identisch sind kam für mich auch völlig überraschend.

  • Hallo,
    ich habe gestern ziemlich viel gelesen:
    Die Wolferette
    Callie tut mir leid. Ich kann es etwas nachempfinden, denn ich war körperlich der absolute Spätentwickler. Alle hatten schon Busen, nur ich nicht. Alle hatten schon einen BH nur ich nicht, weil nix gab zum halten. Auch wenn man heute sagt, darauf kommt es nicht an, ist es in dem Alter für ein Mädchen entsetzlich, wenn sie merkt, daß alle sich weiterentwickeln nur man selbst nicht. Man bekommt Minderwertigkeitskomplexe und fängt an, sich einen Bikini mit Taschentüchern auszustopfen. Am schlimmsten ist es, wenn es die Erwachsenen mitbekommen und dann noch dumm darüber lächeln. Dann kommt man sich komplett als Idiot vor. Mittlerweile habe ich wie von meiner Mutter vorrausgesagt, meinen Busen und so doll ist es manchmal gar nicht :breitgrins:, aber das will man als Tennager nicht wissen. Man will dazu gehören.


    Das Obskure Objekt
    Callie hat sich verliebt und merkt es nicht. Sie denkt, es ist nur eine Zuneigung zu einer Freudin. Ich freue mich für sie, daß sie eine Freundin gefunden hat. Die Bezeichnung Krokus ließ mich anatomsich ziemlich im dunkeln, wird aber später erklärt.


    Fleisch und Blut
    Na, das war kein schönes erstes Mal. So etwas finde ich traurig, wenn Menschen, wenn sie das erste mal Sex haben betrunken sind und denjenigen mit dem sie schlafen nicht lieben oder mögen. Für Callie war es entsetzlich, aber ich glaube das geht vielen anderen auch so. Schade und dieser blöde Jerome ist uach noch zufrieden. Naja, er hat ja sein Ziel erreicht. :rollen:


    Die Waffe an der Wand
    Die Reaktion von Jerome auf Callie und das Objekt, ist doch mal wieder ein typisches Zeichen für gekränkte Eitelkeit. Wie furchtbar demütigend muß es denn für einen armen Mann sein, wenn er mit einer Frau betrogen wird. :breitgrins: So ein blöder Idiot, aber ihm fehlt halt einfach noch eine gewisse mentale Reife.
    Endlich hat ein Zufallsbefund, die Wahrheit über Callies Körper näher gebracht.


    4. Buch
    Wie schon so oft selbst gesehen auch hier. Der Patient wird vom Mensch zum Objekt. Das Objekt der Weg zum Erfolg und fachlicher Anerkennung. Hat ein Mensch angst? Muß man vielleicht auch jemanden hinzuziehen, der von Seelendingen etwas versteht? Nee, alles nur störend auf dem Weg zum Erfolg. Der Arzt ist mir unsympathisch.


    Ich schlage mich im Webster's nach
    Das ist doch wirklich absolut mies.
    "Zwar besteht die Möglichkeit eines partiellen oder totalen Verlustes des erotisch-sexuellen Empfindens durch die Operation, doch ist sexuelle Lust nur ein Faktor eines glücklichen Lebens"
    Das ist dermaßen unverschämt. Wie kann er es wagen darüber zu urteilen? Eindeutig ist Callie männlich, aber es wird so ausgelegt, wie es dem Erfolg am besten in den Kram passt. Diese Entscheidung der Operation mit den Folgen, kann kein Fremder und auch kein Kind entscheiden. Das muß der Patient schon selbst entscheiden und zwar dann, wenn er sich der Tragweite der Folgen und Risiken bewußt ist. Alles andere ist schlicht und ergreifend Körperverletzung. Was ein Glück hat Cal den Bericht gelesen und leider hat sie so wenig vertrauen zu ihren Eltern um die Situation gemeinsam mit ihnen zu handeln und damit zu leben. Es gibt immer eine Lösung. Man kann mit seinem Kind, wenn man ihm Spott ersparen will umziehen, wo sie/ihn keiner kennt und an dieser Stelle einen Neuanfang machen.


    Auf nach Westen, Junger Mann / Geschlechter-Dysphorie in San Francisco
    Cal ist ganz alleine mit seinen Sorgen und Unsicherheiten. Ich finde furchtbar für ein 14jähriges Kind. Er hat Glück gehabt, daß ihm nichts passiert ist. Das hätte sehr schnell schief gehen können, wie man an dem letzten Typen erkennt, der ihn mitgenommen hat.
    Auch zeigt sich hier Dr. Luces wahres Gesicht ohne jegliches Mitgefühl und Interesse am Patienten. Von der Spezies gibt auch heute leider noch viel zu viele, von denen ich immer behaupte, sie sollten vielleicht besser in der Pathologie arbeiten, da müssen sie nicht mit ihren Patienten reden und werden von ihnen belästigt.


    Tina

  • Hallo,
    es war ein sehr schönes und ungewöhnliches Buch, welches ich heute zu Ende gelesen habe.
    zuerst noch meine Eindrücke aus den letzten Kapiteln:
    Hemaphroditos
    Dazu fällt mir nur Satz ein:
    Die Menschheit ist pervers, krank und abartig.


    Air-Ride
    Ups. Das hätte ich nicht gedacht. Stille Wasser sind tief.


    Die letzte Station
    Ein gelungener Abschluß, vor allem durch das Gespräch mit Desdemona. Cal hätte nicht weglaufen müssen. Seine Familie hätte ihn immer akzeptiert und geliebt. Ein schönes Gefühl.


    Middlesex ist ein sehr vielfältiges und ungewöhnliches Buch. Die Thematiken sind eher selten in der Literatur anzutreffen, aber dafür um so interessanter einen Einblick zu gewinnen, in das Leben von Menschen, die nicht alltäglich sind. Um die Geschichte herum eine sehr sympathische, liebenswerte und teilweise skuriele Familie, die einem schnell ans Herz wächst. Eugenidis zieht einen in das Buch hinein, läßt die Bilder vor dem geistigen Auge lebendig werden und regt zum Nachdenken über Dinge an, die ansonsten verschwiegen werden.
    Ich kann dieses Buch auf alle Fälle Menschen weiterempfehlen, die bereit sind, sich auch auf ungewöhnliche Geschichten und Thematas einzulassen.
    4ratten
    Auf alle Fälle bin ich gespannt, was ihr noch so alles schreibt und empfindet und werde nach wie vor meinen Senf dazu abgeben. :breitgrins: Sorry, daß ich so davon geeilt bin beim lesen, aber ich wollte die Zeit, die ich in den letzten Tagen hatte ausnutzen. :winken:
    Tina

  • Guten Morgen,


    ich konnte gestern abend noch etwas lesen und habe das zweite Buch beendet.


    Klarinettenständchen
    Da hast du recht Tina, dass war wirklich eine sehr interessante Art wie Milton Tessie auf der Klarinette vorgespielt hat. Bestimmt s e h r nett :breitgrins: Das ist so süß wie Milton um Tess wirbt. Ich kann das gar nicht verstehen, was Desdemona daran stört. Vielleicht, weil die beiden auch ziemlich nah miteinander verwandt sind? :schulterzuck: Ist ja zu niedlich, wie Desdemona wöchentlich Heiratskanditatinnen beibringt. Das hat Milton bestimmt ohne Ende abgenervt. Dass sie das so vollkommen ignoriert hat, ist wieder typisch Mutter. Da fand ich richtig gut wie Milton sehr ehrlich auf die Frage, wie das Plätzchen von Gaia (einer der Kanditatinnen) geschmeckt hätte, reagiert hat:

    Zitat

    Milton kaute sinnierend. Nach einer Weile machte er den Pfadfindergruß. "Ich darf nicht lügen", sagte er. "Dieses Plätzchen ist saumäßig.

    :smile:


    Den Satz fand ich ja noch krass:

    Zitat

    Desdemona war gerade dreiundvierzig geworden und, nicht anders als ihre Altersgenossinnen, praktisch eine alte Frau.

    Nun, da habe ich ja noch drei Jährchen Zeit bis ich dann auch alt bin. :lachen:



    Was ich noch fragen wollte: Weiß jemand was Soor ist?



    Weltnachrichten

    Zitat von "Tina"

    Manchmal braucht der Mensch anscheinend etwas länger, bis erbegreift, was er wirklich will, aber zum Glück begreifen es manche noch rechtzeitig.


    :daumen:


    Und wieder hat mich Eugenides fasziniert, wie er mir mit wenigen Worten den Schrecken eines Manövers und Krieges nahebringen konnte.



    EX OVO OMNIA
    Einer der Sätze, der mir in diesem Kapitel gefallen hatte war:

    Zitat

    Genau so stelle ich mir gern meinen Bruder und mich vor, wie wir seit Anbeginn der Welt zusammen auf unserem Eierfloß trieben. Jeder in seiner durchsichtigen Membran, jeder für seine oder ihre (in meinem Fall trifft beides zu) Geburtsstunde vorgesehen.


    Was für ein niedliches Bild. :smile:


    Schön, dass Milton mit dem Zebra Room einen richtig tollen Erfolg hat. Etwas traurig hat mich nur der Nebensatz gemacht: (...) von Lefty, wie er den Hut aufsetzt und unbemerkt geht. So schnell wird man nicht mehr gebraucht und zählt "zum alten Eisen". Dumm war nur, dass er sich ausgerechnet das Glücksspiel ausgesucht hatte, um sich abzulenken. Und natürlich alles verloren hatte. Arme Desdemona, wie grausam muss es für sie gewesen sein, als sie beobachten musste, wie sich andere über ihre Habe hergemacht haben, die sie verkaufen mussten.
    Gott sei Dank, konnten sie dann ja noch bei Milton und Tess einziehen. Wenigstens ist ihnen Armut und Obdachlosigkeit erspart geblieben. Es hat ja dann doch Vorteile, wenn man sich auf seine Familie als soziales Netz verlassen kann.
    Die Geschichte der Zeugung und Genvererbung fand ich noch skurril (im positiven Sinn) beschrieben, wie z.B. per Anhalter stieg das Gen von einem Berg herab und ließ ein Dorf zurück etc.


    Wenn ich über die Kapitel wieder so darüberfliege könnte ich noch so vieles was mir dann durch den Kopf geht aufschreiben. Dann fallen mir wieder Sätze auf, oder auch Nebensätze, die ich interessant und nachdenkenswert finde.


    @Struppi:


    Schließlich war es dunkel und es gab auch keine Leiche. Er muss ja noch nicht mal mit dem Wagen ins Wasser gerutscht sein, er hätte ja auch vorher 'rausspringen können....


    :pling: Stimmt, da könntest du recht haben. Auf die Idee bin ich nicht gekommen.



    Ich wünsche euch allen noch einen schönen Sonntag!



    Liebe Grüße
    wolves

    Einmal editiert, zuletzt von wolves ()

  • Hallo!


    So, ich bin ein ganzes Stück weiter gekommen bis drittes Buch Wachsfiguren


    Ich hatte trotzdem einen kleinen Hänger im Mittelteil. Die ganzen Beschreibungen und Informationen wurden mir etwas zu viel. Ich wollte einfach nur wissen wie es denn mit Calliope weitergeht. Auch die Zwischenspiele in der Gegenwart in Berlin als Cal finde ich sehr interessant, bitte mehr davon. Aber das kommt ja sicherlich zum Ende hin.


    Struppi
    An diese Stelle die du zitierst hast (Zizmos Unfall) kann ich mich gar nicht erinnern, muss ich wohl irgendwie überlesen haben :rollen:.


    Ex Ovo Omnio
    Also die verwandschaftlichen Beziehungen, die gleich am Anfang so umständlich beschrieben wurden, waren mir zu anstrengend. Da habe ich ohne zu überlegen einfach drüber hinweg gelesen. Die Zeugung fand ich auch sehr interessant und sein Leben als Eizelle das alles weiß über das vergangene und zukünftige Leben.


    Heimkino
    Calliope ist also endlich geboren. Ein kleines Mädchen. Auf dem ersten Blick , dem man leider nicht so genau "dazwischen" geguckt hat.
    Und leider haben auch die Eltern beim Waschen nie genau hingesehen. Obwohl die Taufszene ja doch hätte zu denken geben sollen. Mädchen können nicht so weit zielen :zwinker:.
    Die Beschreibungen auf der gynäkologischen Station fand ich sehr treffend und bewegend.


    "Alles war von Anfang an um mich rum. Die Last des weiblichen Leidens mit seiner biblischen Rechtfertigung und den Tricks es wegzuzaubern".


    Ich schreibe gleich weiter, nur ich muss mal kurz gucken warum meine Tochter wieder so schreit.

    Einmal editiert, zuletzt von Flor ()

  • Hallo :winken:



    Ex Ovo Omnio
    Also die verwandschaftlichen Beziehungen, die gleich am Anfang so umständlich beschrieben wurden, waren mir zu anstrengend. Da habe ich ohne zu überlegen einfach drüber hinweg gelesen.


    Ging mir auch so. Bei solchen Beschreibungen merke ich immer, dass es in meinem Kopf "Klick" macht und ich einfach weiterlese ohne es verstehen zu müssen.


    Liebe Grüße
    wolves

  • Hallo,


    auch ich habe weiterlesen können. :smile:


    Heimkino
    Oh ja, die Taufszene hatte schon was. :zwinker: Da hätte ich ein Kichern auch nicht unterdrücken können, wäre ich live dabei gewesen.


    Ich habe mal unter 5-alpha-Reduktase-Mangel-Syndrom googeln müssen. Und bin dann auch noch über dieses Stichwort darüber gestolpert, auch ganz interessant, oder? Ich war ganz schön überrascht, als ich den Aufsatz über das Buch Middlesex gelesen habe. :smile:


    Óppa!
    Die Beschreibung der Rassenkrawalle sind mir ganz schön nah gegangen. Ein Kapitel, das sich erst noch bei mir setzen muss. Nein, so etwas möchte ich nie erleben müssen. Unglaublich wie eindringlich mir Eugenides die Ereignisse nahegebracht hatte.
    Wie schrecklich muss es für die Familie gewesen sein, solange nichts von Milton zu hören. All die Berichte im Fernsehen zu sehen und nicht zu wissen ob er noch lebt oder tot ist.
    Wenigstens hatte all das Schreckliche doch etwas Gutes für Milton, so haben sie zumindest wieder eine recht gute Ausgangsposition bekommen.
    Tina: Mich lassen die Beschreibungen der Berlinzeit von Cal auch immer etwas aufatmen und ich bin schon sowas von neugierig darauf, wie es mit seiner Liebesgeschichte von Julie weitergeht.


    Liebe Grüße
    wolves

  • So, wieder da mal sehen wie weit ich jetzt komme :rollen:.


    @Wolves
    Ganz genau, zumal man ja auch schon alles über die verwandschaftlichen Beziehungen wusste. Der Autor hat es eben einfach nur noch mal umständlich aufgeschrieben um die ganzen absurden Beziehungen zu verdeutlichen. Warum einfach wenn es auch umständlich geht :zwinker:.

    drittes Buch Heimkino
    Noch mal zur Taufe. Das die griechisch-orthodoxe Kirche ihre Täuflinge ganz ins Becken steckt habe ich ja schon mal gehört.
    Und es ist ja auch eigentlich ganz logisch.


    "Um wiedergeboren zu werden, muss man erst begraben sein."
    Aber muss es denn in so eine Bakterien-Brühe sein :rollen:.


    Die Beschreibung der Kirche hat mich ganz ärgerlich gemacht. Da hat der Maler solche Opfer auf sich genommen
    "Um seine Seele rein zu halten und die göttliche Eingebung zu empfangen".
    Und dann schlampt der Bauunternehmer und die ganzen Wandmalereien bekommen Risse :grmpf:.


    Als Lefty seinen ersten Schlaganfall hatte und Desdemona schon dachte er wäre tot. Da hat Desdemona "Glück" empfunden :sauer:. Nach dem Motto alle meine Sorgen sind endlich vorbei.


    Óppa
    Wieder der Anfang des Kapitel in der Gegenwart in Berlin und auf Usedom. Ich hoffe sehr, wie oben bereits erwähnt, das das Buch bald in der Gegenwart bei den beiden bleibt.
    So jetzt will ich doch mal ans Eingemachte. Wie sieht das jetzt eigentlich aus mit Cals Geschlechtsteil kann er nun (S.e.x. haben meine ich :redface:) oder kann er nicht. Wird alles immer nur so wage angedeutet. Für mich klingt es so als ob er noch nie hat (Ihr wisst schon) Weder als Mann noch als Frau? Ich hoffe wir erfahren das alles noch etwas genauer.


    MiddleS.e.x.
    So, es ist also doch gut Versicherungen zu haben. Und die Familie sind auf einmal gemachte Leute. Ja, die Häusersuche gestaltet sich trotz Geld in der Tasche als äußerst schwierig. Weil man will weiße Stadtteile weiß halten :rollen:.
    Aber sie bekommen ja doch noch ein Haus und was für eins.
    Nun stirbt Lefty und Desdemona trauert. Sie legt sich ins Bett und steht nicht mehr auf. Irgendwie nervt die mich nur noch.


    Mittelmeerkost
    Hier finde ich wird das Buch jetzt wieder interessanter. Die Entwicklung Calliope mitzuerleben ist schon sehr interessant. Armes Mädchen als ob die Pupertät nicht schon für "normale" Mädchen und Jungen schwer genug ist.
    tina hat ja auch schon von ihren Erfahrungen berichtet. Bei mir war es umgekehrt ich war sehr früh sehr viel entwickelt, ich kann nur sagen das ist auch nicht schön :rollen:.
    Aber wie wichtig doch die Entwicklung (zur richtigen Zeit)des Busens ist merke ich jetzt bei meiner Tochter. Ein großes Thema wenn es anfängt zu wachsen und das rumbetteln für den ersten BH, obwohl doch noch gar nichts ist was man stützen müsste. :zwinker:


    @Wolves
    Ich muss sage das die Stellen mit den Rassenkrawallen mir dann doch zu viel wurden an, Einzelheiten meine ich. Das gehört für mich zu dem etwas zähen Mittelteil dieses Buches.
    Ich will wissen wie es mit Calliope/Cal weiter geht und nicht mehr erschlagen werden von jeder einzelnen politischen Entwicklung.


    Viele Grüße
    Flor

    Einmal editiert, zuletzt von Flor ()

  • @Wolves
    Der Link zu 5-Alpha-Reduktase-Mangel-Syndrom führt nur auf die Anschrift eines Arztes, magst du noch mal gucken.


    Die Rezi oder ja fast Aufsatz über das Buch "MiddleS.e.x." ist ja sehr schön und macht ganz neugierig auf den Rest des Buches. Da werden denn ja dann wohl auch meine technischen Fragen beantwortet.


    LG
    Flor

    Einmal editiert, zuletzt von Flor ()

  • Hi,
    ich fand die Berichte der Rassenkrawalle eigentlich ganz interessant, weil ich davon noch nie etwas gehört hatte, wobei ich auch zugeben muß daß meine Allgemeinbildung, was die USA angeht, extrem schlecht ist. Das waren ja wirklich kriegsähnliche Zustände. Mich verwundert immer nur die Tatsache, daß die Amerikaner ja maßgeblich daran beteiligt waren die Welt von Hitler zu befreien, aber im selben Moment sind sie extrem rassistisch, was die eigene schwarze Bevölkerung angeht. Das ist in meinen Augen, eine ganz üble Doppelmoral. Immer schön den eigenen Dreck unter den Teppich kehren und mit dem Finger auf andere zeigen um von sich selbst abzulenken. Es versteht sich hoffentlich von selbst, daß ich damit jetzt nicht meine, die Amerikaner hätten im zweiten Weltkrieg verkehrt gehandelt. Es war gut, daß diesem Mörder und Tyrann von Hitler das Handwerk gelegt wurde.


    Soor ist eine Pilzerkrankung der Mundschleimhaut und zeigt sich durch einen weißlichen Belag auf der Zunge. es kommt besonders oft bei Patienten mit Immunsupression vor, d.h Menschen deren Immunsystem schon auf anderem Wege angegriffen ist oder absichtlich herabgesetzt wurde (z.B. bei Transplantationen um das Abstoßen des transplatieren Organs zu verhindern).


    Viele Grüße Tina

  • Hallo!


    Das Buch hat mich jetzt richtig gepackt. Endlich steht Cal im Mittelpunkt der Geschichte.


    Das obskure Objekt
    In diesem Kapitel gibt es den Vergleich mit dem Krokus, was tina ja auch schon erwähnt hat.


    Eine Art Krokus auch dies, und zwar kurz vor der Blüte. Ein pinkfarbener Stängel, der sich durch dunkles, frisches Moos drückte.
    Eine Gewisse Vorstellung bekommt der Leser hier also schon wie es denn "da unten" bei ihm aussieht.


    Teiresias ist verliebt
    Oh nein....jetzt naht die Stunde der Wahrheit Calliope soll zum Frauenarzt. Die Unterhaltung von Calliope und ihrer Freundin "das Objekt" über den ersten Besuch beim Gynäkologen.
    Wenn man das so liest wirklich ein Horrortrip. Aber manche Frauen empfinden es sicherlich auch so. Ich musste hier schon schmunzeln. Eine tolle Szene wie ich finde.


    Im Grunde langt er so tief rein, bis er dich an den Mandeln kitzeln kann :ohnmacht:


    Also kein Wunder das Calliope jede Lüge recht ist um sich vor diesem Besuch zu retten.


    Fleisch und Blut
    Es ist passiert. "Das erste Mal". Es war nicht schön aber mich hat etwas gewundert das es überhaupt ging. Aber das Jerome gar nichts gemerkt hat. Okay,...er war ziemlich dicht mit Drogen, aber trotzdem.



    Was mir jetzt einfach bessonders gut gefällt, dass wie oben erwähnt Cal jetzt im Mittelpunkt des Geschehens ist und alles andere, die politischen Entwicklungen, so nebenbei erzählt werden. Dadurch wird für mich die ganze Geschichte interessanter und flüssiger. der Autor lässt auch keine Einzelheit aus. Wie z.B. Das ist Rex Reese, der Typ der Carol Henjel in ihr nasses Grab gefahren hat. Rex Reese unser hiesiger Teddy Kennedy(der ja auch so etwas mit seiner Freundin gemacht hat, natürlich alles ganz unschuldig und nur ein Unfall).
    In jedem Satz eine kleine Information, ein kleiner Seitenhieb. Mich wundert etwas das John F. Kennedys Ermordung nicht näher erwähnt wurde.


    Die Geschichte wird echt spannend und ich freu mich schon aufs weiterlesen.


    LG
    Flor

    Einmal editiert, zuletzt von Flor ()

  • Hallo!


    Flor: Irgendwie klappt das bei mir jetzt auch nicht mehr mit dem Link. Versteh ich auch nicht. Es war ein "ungenanntes Dokument". Es war aber nur ein ganz kurzer Abschnitt über Hermaphrodite. Der Rest war über Transexuelle etc. Ich glaube, da gibt es interessantere Internetseiten.


    Tina: Danke für deine Info über Soor :winken:
    Was die Doppelmoral von USA angeht, schließe ich mich deiner Meinung völlig an. Etwas was ich noch nie verstehen und nachvollziehen konnte. Über die Krawalle hatte ich schon bei "Der Klang der Zeit" von Richard Powers gelesen. Ich muss da auch ehrlich zugeben, dass meine Allgemeinbildung über geschichtliche Ereignisse teilweise sehr zu wünschen übrig läßt. :redface: Irgendwie habe ich mir da nur Fragmente aus meiner Schulzeit noch rübergerettet, aber auch nichts wirklich handfestes.



    Middlesex
    Wie mich diese Immobilienmaklerin und ihre Bestrebungen, dass Viertel schön artrein zu halten, geärgert hat. :grmpf: Es hat mich so richtig gefreut, dass Milton das Haus bar kaufen konnte und (wie vom Winde verweht) waren all ihre Bedenken weg.
    Das Haus klingt richtig toll, mit einer Putzfrau, würde ich es auch nehmen :breitgrins: .


    Die Darstellung der Altersdemenz und der Tod von Lefty hat mich sehr berührt.



    Mittelmeerkost
    Ein Kapitel, bei dem ich irgendwie so einen Hunger auf griechisches Essen hatte. :breitgrins:


    Calliope hat mir richtig leid getan mit ihren Problemen. Das muss schon ziemlich heftig sein, wenn man als einziges Mädchen in der Klasse sich einfach nicht so weiterentwickelt, wie man es sich wünscht. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich kann mich gar nicht mehr so gut an meine eigene körperliche Entwicklung erinnern. Nur noch daran, dass eine Freundin etwas schneller einen recht großen Busen hatte, als wir anderen und das sie es auch nicht so toll fand.

    Lina kehrt zur Familie zurück. Was für ein Unterschied zwischen den beiden Witwen. Die eine läßt sich vollkommen fallen und wird zu einer Belastung für ihre Familie und die andere lebt ihr Leben bewußt und mit Freude weiter.
    Bei dem Satz musste ich herzlich lachen: Nach ihrem Leben in der sexuellen Gegenkultur fand Lina die Hetererosexualität meiner Eltern so drollig wie ein Spitzendeckchen.



    Die Wolverette
    Das tut ja schon beim lesen weh, als Calliope darüber schreibt, dass sich zwei Hoden in ihren Leistenkanälen befinden und welche Auswirkungen, dass für sie hatte. Und zu dem Zeitraum wußte sie ja noch nichts darüber, außer dass sie bei falschen Bewegungen einen heftigen Schmerz verspürt.
    Ihr Körper verändert sich, aber nicht so wie sie es sich eigentlich wünscht. Sich hinter langen Haaren zu verstecken nützt da auch wenig. Obwohl ich sie ja auch wieder verstehen kann.


    Ich fand es so witzig beschrieben, wo sich überall ihre Haare im Haus widerfanden. (So etwas kannte ich bisher nur von Hundehaaren :breitgrins: )



    Liebe Grüße
    wolves

  • Hallo!


    @wolves: das Verhalten von Calliopes Großmutter kannte ich schon aus Die Selbstmordschwestern. In diesem Buch hat Jeffrey Eugenides mehrmals die Großmutter im Nachbarhaus erwähnt, die sich in ihrer Trauer genauso wie die Großmutter hier verhalten hat. Sogar das, was die beiden Großmütter sagen, ist sehr ähnlich :rollen: Das ist mir so sehr aufgefallen weil ich beide Bücher hintereinander weg gelesen habe.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Hallo!
    @wolves: das Verhalten von Calliopes Großmutter kannte ich schon aus Die Selbstmordschwestern. In diesem Buch hat Jeffrey Eugenides mehrmals die Großmutter im Nachbarhaus erwähnt, die sich in ihrer Trauer genauso wie die Großmutter hier verhalten hat. Sogar das, was die beiden Großmütter sagen, ist sehr ähnlich :rollen: Das ist mir so sehr aufgefallen weil ich beide Bücher hintereinander weg gelesen habe.
    Liebe Grüße
    Kirsten


    Vielleicht ist es ja dann doch ein wenig autobiographisch?


    Ich fand es so witzig beschrieben, wo sich überall ihre Haare im Haus widerfanden. (So etwas kannte ich bisher nur von Hundehaaren :breitgrins: )
    Liebe Grüße
    wolves


    Dann warst Du noch nicht bei uns zu Hause. Wir haben keinen Hund, aber ich mache das locker wett. :rollen: Ich habe fast immer meine Haar hochgesteckt oder zumindest zusammengebunden. Keine Chance. Ich putze und 3 Stunden später finden sich wieder überall Haare. Ich habe schon zu meinem Mann gesagt, daß ich mir eine Shinead O'Connor Frisur zu lege, aber das hat ihm gar nicht gefallen. :breitgrins:
    Tina

  • Hallo!


    Vielleicht ist es ja dann doch ein wenig autobiographisch?


    Das habe ich mir auch schon überlegt. Es gibt nämlich noch eine zweite Formulierung, die in beiden Büchern vorkommt, nämlich dass Oliven mit Kernen gegessen werden, um den Magen schneller (oder länger) zu füllen. Das kam mir fast schon wie etwas vor, das man von seiner Oma als Anekdote aus armen Zeiten erzählt bekommt.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Wow....ich bin auch fertig, nach einem Lesemarathon. Das 4. Buch hat es echt in sich. Ich konnte es nicht mehr zur Seite legen.
    Wirklich alles sehr erschreckend, informativ und bewegend. Ein tolles Buch :klatschen:.
    Wenn ich meine Gedanken etwas geordnet habe melde ich mich ausführlicher.


    LG
    Flor

  • Darf ich mich mal reindrängen?


    Eine Frage an alle, die das Buch fertiggelesen haben (ich mach mal lieber einen Spoiler draus):


    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo!


    Valentine: natürlich darfst Du!



    Vor ein paar Wochen kam zu gerade diesem Thema auch eine Reportage im Fernsehen. Ich habe nicht alles gesehen, aber ich kann mich noch an eine Frau erinnern, die schon als Kleinkind operiert worden war. Die Op wurde ihr lange Zeit verschwiegen, weil sie etwas "Schmutziges" war. Ihren Eltern war nie die Alternative gezeigt worden, dass ihr Kind kein Mädchen mit einer Mißbildung , sondern ein Hermaphrodit war. Diese Frau war in ihrer Kindheit und Jugend oft sehr verstört, weil sie wohl merkte, dass mit ihr etwas anders war. Sie konnte sich aber nicht erklären, was es war und hat sich deshalb auch die Schuld an ihrem Anderssein gegeben. Erst, als sie die Wahrheit über sich erfuhr hat sich das geändert, aber zu dem Zeitpunkt, als die Reportage gedreht worden war, war sie immer noch in Behandlung, weil sie sich nicht akzeptieren konnte :sauer: Das zeigt meiner Meinung nach sehr deutlich, mit wieviel Abscheu immer noch an solche Themen herangegangen wird.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo Valentine,


    Tina