F. Scott Fitzgerald - The Great Gatsby

Es gibt 41 Antworten in diesem Thema, welches 34.091 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kritty.

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    Ein Thread zu diesem Meisterwerk darf nicht fehlen. Einen bewegenderen Schluss - obwohl ganz ohne Handlung - hat kein anderer Roman, den ich kenne.


    Kürzlich war ich bei einer Feier eines Pensionärs, die mich stark an die Gatsby-Feste erinnerte...der Mann lädt mehrfach im Jahr illustre Gruppen zu sich ein und feiert oppulent. Ich kannte den Mann nicht (wie so viele Gatsby-Gäste ihren Gastgeber nicht kannten), war über einen Bekannten an die Einladung gekommen, der wiederum selbst über einen Bekannten etc. Der Mann hat ein schönes Anwesen am Waldrand und macht immer sehr ausgefallene Sachen. An dem Abend hat er einen Hammel überm offenen Feuer gegrillt. Und die Gäste waren wild zusammengewürfelt, tw. kannte er die auch nicht (wie mich). Ich hab vergessen, ihn zu fragen, ob er Gatsby gelesen hat. Aber diese Art zu feiern hat etwas sehr Melancholisches...und diese Melancholie macht auch den Reiz des Fitzgerald-Romans aus...


    [size=1]EDIT: Habe dem Autor seinen Vornamen verpasst sowie einen Amazonlink eingefügt. LG, Saltanah[/size]

    And as I sat there brooding on the old, unknown world, I thought of Gatsby's wonder when he first picked out the green light at the end of Daisy's dock. He had come a long way to this blue lawn and hi

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Ich bin schon sehr gespannt darauf wie mir wohl der Große Gatsby gefällt. Zugegebener Maßen hab ich den Roman Hauptsache deshalb schon immer mal lesen wollen weil ich den Titel irgendwie interessant finde. Tja auf eiem Flohmarkt in Berlin bin ich dann schwach geworden und hab ihn mit nach Hause genommen. Ich bin gespannt!


  • Ich bin gespannt!


    Mit Recht ;)

    And as I sat there brooding on the old, unknown world, I thought of Gatsby's wonder when he first picked out the green light at the end of Daisy's dock. He had come a long way to this blue lawn and hi

  • Ich habe es vor Jahren einmal gelesen und ich weiß nur mehr, dass ich sehr begeistert war vom Buch.
    Ich hätte nicht so ein gutes Buch erwartet und war dann sehr erstaunt darüber. ich werde es mal rauskramen, damit ich mehr dazu schreiben kann.


    Katrin

  • Wir haben es in der Schule mal durchgekaut im Englisch-LK und ich weiß das ich es schwer verwirrend und sehr langweilig fand. Nur die filmische Umsetzung hat meine Enttäuschung noch übertroffen. Irgendwie war das nix für mich... :sauer: Vielleicht schreibt ihr mir mal WAS daran so toll war und ich lese es nochmal ganz zwanglos und lasse mich umstimmen ;)

    ♪♫♪<br /><br />Luci ♥<br /><br />&lt;a href=&quot;http://www.BuchSaiten.de&quot;&gt;Mein Bücherblog: BuchSaiten.de&lt;/a&gt;<br /><br />SLW 2010 - 4/10 noch 6 Bücher<br /><br />Das gute Gefühl, ein schönes Buch beendet zu haben ist irgendwie nicht vergleichbar ♥

  • Hallo Lucidique,
    Trotz der vielen Postings sind noch keine Gründe für die überschwengliche Hysterie aufgetaucht, was ich jetzt persönlich schade finde.
    Nun, um meine Meinung zum Buch kundzutun, dessen Lektüre jetzt schon eine Weile zurückliegt (noch länger als "das Parfum", wobei ich im entsprechenden Thread mein unzuverlässiges Gedächtnis zur Schau gestellt habe. Deshalb ohne Gewähr!)
    Und im folgenden wird ein klein wenig gespoilert


    In der ganzen Geschichte findet man Anzeichen vom bunten Treiben der reichen Gesellschaft, vom oberflächlichen Betrachten und Handeln, in gewisser Weise moralisch bedenklich und gewissenlos. Beobachtet wird das Benehmen dieser Spezies von dem Ich-Erzähler, dessen Name mir nicht mehr einfallen will. Da dieser aus normal-bürgerlichen Verhältnissen stammt, kann dieser die Unterschiede besser hervorheben. Sehr zum Vergnügen des Lesers.


    Vor allem in Erinnerung ist mir die Sehnsucht Gatsbys geblieben zu seiner großen Liebe Daisy. Diese Frau hatte ihn damals abblitzen lassen, weil er nicht aus der gehobenen Klasse stammt wie sie und er somit unwürdig war, geliebt zu werden. Gatsby verläßt das Land für viele Jahre und kehrt als reicher Mann zurück, immer in der Hoffnung lebend, sie zurück zu gewinnen. Er wohnt in Daisys Nähe und hofft auf ihren Besuch eines seiner unendlich vielen und ausufernden Partys.
    Von seinem Haus aus kann er das kleine grüne Licht sehen vor ihrem Haus, Symbol (ja sandhofer, ich liebe Symbole :zwinker: ) für die Unerreichbarkeit seiner Träume. Fast so, als wolle er einen Stern am Himmel pflücken. Und nun kommt der Ich-Erzähler, der behauptet, er sei verwandt mit Daisy und ähnelt dem Mann, der Gatsby eine Leiter schenken will, um seinem Stern näher kommen. Nichtsdestotrotz bleibt der Stern für ihn unerreichbar. In diesem Zusammenhang muß ich kwiedi (und John Irving) Recht geben, wenn sie behaupten, dies sei eines der schönsten Abschlüsse in der Literatur. Herrlich melancholisch stimmend!


    LG,
    dumbler

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    Einmal editiert, zuletzt von dumbler ()

  • Hallo Dumbler, vielen Dank für deine Antwort. Ich kenne ja den Inhalt des Buches und auch sein Ende, aber was ist es denn nun genau was daran so toll ist? Die Oberflächlichkeit der Gesellschaft beobachtet durch einen bürgerlichen und die Melancholie durch das unvorhergesehene Ende (welches zugegeben äußerst verwirrend ist!)?


    Ich kann den oberflächlichen Charkateren wie dieser abgehobenen Daisy garnichts ebgewinnen und Gatsby verfolgt meiner Meinung nach einem Traum der einzig und allein seiner Phantasie entsprungen ist und zum Schluss war sowieso alles sinnlos. Eine Hommage an die Sionnlosigkeit des Lebens also als Zeichen dafür das nicht immer alles gut geht und manche Träume eben doch bloß Schäume sind?!


    Doch wohl bitte nicht... :rollen: oder?


    Aber vielleicht muss man eine solche Art Bücher mögen...

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  • @Dumbler: neee...Daisy hat Gatsby nich wegen seiner Bürgerlichkeit verschmäht. Gatsby musste in den Krieg. Und als er wieder daheim war, hatte Daisy schon geheiratet. Darin stecken zwei zentrale Botschaften: Daisys Oberflächlichkeit und Nicht-Gatsby-kompatible Fähigkeit zur Sentimentalität sowie die Auswirkungen moderner Zwänge...ob Krieg oder Business-Welt...beides steht der Liebe im Weg.


    The Great Gatsby ist letztlich ein Roman im Sinne von "Sentiment, Romance and Disillusionment".

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  • Ja genau, jetzt wo du es sagst :smile: Und ihr Entschluß voreilig zu heiraten, hatte nichts mit Geld zu tun? Manchmal frage ich mich, wieso ich überhaupt Bücher lese, wenn ich schon im nächsten Moment alles vergessen hab :rollen: Na, wenigstens steht die Grundstruktur noch aufrecht ...
    Somit steht das Buch schon mal auf die re-read Liste.


    dumbler

  • Ja doch, klar. Die Daisy hat den anderen Typen schon auch wegen der Kohle geheiratet. Warum auch sonst...der war ja total hohl :D:zwinker: Aber sie hätte wohl zum Gatsby gestanden, wenn er nich so lange weg gewesen wäre. Aber dennoch zeigt sich, dass Daisy ihn auch gar nich verdient gehabt hätte...


    @re-read: MAch mal..allein schon, weil es sich immer lohnt, Gatsby zu lesen..ich hab's drei mal durch :)


    Netter Zufall: Heute kam ein junger Kollege (derzeit Praktikant bei uns) mit einem Penguin-Buch auf mich zu. Ich fragte, was es sei und er zeigte mir "The Great Gatsby". Dann ahben wir kurz ein bisschen gefachsimpelt und er erzählte, es sei gerade richtig spannend, der Unfall sei gerade passiert. Schön, dass der Roman weiterhin bei neuen Lesern ankommt :]

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  • Ich hab den Großen Gatsby auch letztens gelesen und muss auch sagen, dass er mir sehr gefallen hat.


    Aber irgendwie is mir was komplett anderes eher im Gedächtnis geblieben, als diese unerfüllte Liebe.
    Für mich ist es kein Liebesroman, sondern eher ein Roman über den American Dream. Man muss sich doch mal vorstellen... Der Roman spielt in den 20ern, der Zeit von gesellschaftlichen Exzessen, aber auch der Weltwirtschaftskrise.


    Fitzgerald hat mit seinem Buch (glaube ich zumindest) vielen Leuten Hoffnung gemacht. Auch wenn das Buch tragisch endet, so hat der bürgerliche Gatsby es doch zu einem luxuriösen Leben gebracht. Das Buch ist der Beweis dafür, dass eine neue Zeit angebrochen ist. Vorher war es doch unvorstellbar für bürgerliche sich gesellschaftlich hochzuarbeiten!


    Musste mal gesagt werden
    Katja

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • "Der Große Gatsby" habe ich bisher zweimal gelesen: Einmal im Englisch-LK und dann nochmal letztes Jahr auf Deutsch, weil ich es auf Englisch nicht so recht verstanden habe. Auf Deutsch allerdings auch nicht, wie ich gerade festgestellt habe, denn diese ganzen Aspekte sind total an mir vorbeigezogen und ich fand es bei beiden Versuchen langweilig. Die Charaktere haben mir absolut nichts gesagt und obwohl ich das Gefühl hatte, dass da wohl eine gewissen Symbolik drinstecken wird, bin ich nie dahintergekommen.


    Doch langsam glaube ich, ich hab was verpasst... Ich versuche es wohl noch ein drittes Mal.

    LG, Bella


  • Ich hab den Großen Gatsby auch letztens gelesen und muss auch sagen, dass er mir sehr gefallen hat.


    Aber irgendwie is mir was komplett anderes eher im Gedächtnis geblieben, als diese unerfüllte Liebe.
    Für mich ist es kein Liebesroman, sondern eher ein Roman über den American Dream.


    Meines Erachtens ist er einer der ganz großen Liebesromane. Herrlich. Der Reichtum der Figuren bildet nur die Bühne, die dem ganzen Roman seinen besonderen Flair verleiht.


    Schöne Grüße,
    Thomas


  • Meines Erachtens ist er einer der ganz großen Liebesromane. Herrlich. Der Reichtum der Figuren bildet nur die Bühne, die dem ganzen Roman seinen besonderen Flair verleiht.


    Seh ich genauso :smile:


    Gruß,
    dumbler


  • Ich hab den Großen Gatsby auch letztens gelesen und muss auch sagen, dass er mir sehr gefallen hat.


    Aber irgendwie is mir was komplett anderes eher im Gedächtnis geblieben, als diese unerfüllte Liebe.
    Für mich ist es kein Liebesroman, sondern eher ein Roman über den American Dream. Man muss sich doch mal vorstellen... Der Roman spielt in den 20ern, der Zeit von gesellschaftlichen Exzessen, aber auch der Weltwirtschaftskrise


    Und genauso muss der Roman interpretiert werden. Völlig korrekt...es ist der "American Dream", den Gatsby träumt und den er ja auch realisiert hat. Aber eben abzüglich der glücklichen Liebe. Und damit zeigt Fitzgerald auch, wie der große Traum an seine Grenzen stößt. Die letzten Absätze des Buchs führen wieder zurück zum American Dream. Und dazu, wie groß der Wunsch zur tatsächlichen Erfüllung ist...

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  • :anbet: Danke für das Lob, kwiedi!!!


    Ich dachte schon fast, ich wäre die einzige, die die Liebesgeschichte eher in den Hintergrund gestellt hat!

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  • Gern geschehen :zwinker: Is ja nur meine Meinung...aber immerhin sind wir schon zwei :D


    Wieviel Fitzgerald von bürgerlichen Paraphrasen für Liebe hält, sieht man ja an der grotesken Beziehung zwischen Daisy und ihrem Mann (Tom?). Allein dadurch erniedrigt Fitzgerald die Angebetete. Sie ist eben auch nur eine Daisy..ein Gänseblümchen. Keine Lilie oder Rose oder sonstwas. Mary wäre noch so ein Name für etwas Hochstilisiertes. Oder Helen. Aber er hat sie Daisy genannt. Wie kann die Liebe zu einer Daisy (ich will hier niemandes Namen verunglimpfen, nur Fitzgeralds Intensionen nachzeichnen) etwas wahrhaft Großes sein? Deshalb muss man über die Romanze hinausgehen, um das Buch richtig zu deuten....

    And as I sat there brooding on the old, unknown world, I thought of Gatsby&#39;s wonder when he first picked out the green light at the end of Daisy&#39;s dock. He had come a long way to this blue lawn and hi

  • Vielleicht ist mir die wahre Botschaft dieses meiner Meinung nach schrecklichen Buches und der noch schrecklichereren Verfilmung immer verborgen geblieben, weil wir sie im Englisch LK gelesen haben... unter dem Motto "American Dream" *g*


    Eine Kreativaufgabe danach war übrigens mit den verschiedenen Hinterbliebenen Grabreden für Gatsby auszudenken. Meine Daisy hat schrecklich geheult... :breitgrins:

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  • Und genauso muss der Roman interpretiert werden.


    Muss?? Dieses müssen mag ich nicht, aber man darf so interpretieren. Für mich ist und bleibt es eine tragische Liebesgeschichte, der verzweifelte Versuch, die Zeit zurückzudrehen und sich an Träumen zu klammern. Ich find es spannend, wieviele Interpretationen schlussendlich herausgelesen werden. Ob nun die eine richtiger ist als die andere, kann letztlich jeder für sich entscheiden.


    Mrs Dalloway (also das Forenmitglied :zwinker: ) schrieb

    Zitat

    Fitzgerald hat mit seinem Buch (glaube ich zumindest) vielen Leuten Hoffnung gemacht. Auch wenn das Buch tragisch endet, so hat der bürgerliche Gatsby es doch zu einem luxuriösen Leben gebracht. Das Buch ist der Beweis dafür, dass eine neue Zeit angebrochen ist. Vorher war es doch unvorstellbar für bürgerliche sich gesellschaftlich hochzuarbeiten!


    Aber hat Gatsby sich den Reichtum nicht auf dubiose Weise ergaunert? Ich glaube, dort war von Alkoholschmuggel die Rede. Das hieße ja, die von Dalloway angesprochene Hoffnung basiert auf Betrug und Kriminalität. Ob das so erstrebenswert ist?


    Gruß,
    dumbler