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Wie so oft bei Barbara Vines psychologischen Spannungsromanen (als Thriller würde ich sie aufgrund des Erzähltempos nicht bezeichnen), gibt es auch hier zwei miteinander verflochtene Handlungsstränge, einer in der Gegenwart, einer in der Vergangenheit.
Jenny arbeitet in einem Altenheim, hat mit 19 ihren Jugendfreund geheiratet, ihr Leben spielt sich in dem dörflichen Umfeld ab, in dem sie aufgewachsen ist. In ihrer Ehe mit Mike ist sie nicht mehr glücklich und hat deshalb eine Affäre mit dem verheirateten Ned angefangen, der sie drängt, Mike für ihn zu verlassen. Doch Jenny möchte Neds kleiner Tochter, die an starkem Asthma leidet, nicht den Vater nehmen und lieber die heimlichen Treffen beibehalten.
Im Altenheim ist ihr Stella besonders ans Herz gewachsen, die stets gepflegt auftritt und im Gegensatz zu vielen anderen Heimbewohnern noch großes Interesse an der Gegenwart hat.
Zwischen den beiden wächst ein Vertrauensverhältnis, Jenny schüttet ihr Herz über ihre Beziehungsprobleme aus, während Stella ihr verrät, dass sie ein Häuschen besitzt, von dem niemand weiß.
Jenny bietet an, das Haus auf Vordermann zu bringen, und findet dort einige seltsame Indizien: ein uraltes Auto in der Garage, ein Kleid mit angesengtem Saum, rätselhafte Fotos. Anscheinend verbirgt Stella noch mehr vor der Öffentlichkeit als nur das Haus...
Das Buch läuft sehr langsam an, man muss schon mal 100-150 Seiten durchhalten, bis sich die Spannungsschraube ganz allmählich anzieht, doch wenn sich nach und nach ein ums andere Teilchen ins Puzzle fügt, kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen, bis man endlich erfährt, ob sich die Vermutungen, was damals in Stellas Leben vorgefallen sein könnte, bestätigen.
Die beiden Handlungsebenen, Jennys Geschichte in der Gegenwart und Stellas Geschichte in der Vergangenheit, weisen einige Parallelen zwischen den beiden Frauen auf, auch ein beliebtes Stilmittel bei Vine, das allerdings ab und zu ein wenig bemüht wirkt. Einen Zufall am Schluss hätte sich Vine meines Erachtens auch sparen können.
Insgesamt ein solides, nach etwas Vorlaufzeit auch sehr spannendes Buch, doch nicht das Beste, was ich bisher von Vine gelesen habe.
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