Leon Uris - Exodus

Es gibt 82 Antworten in diesem Thema, welches 21.107 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Hallo!


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    Inhalt:


    Die dramatischen Ereignisse, die zur Geburt des Staates Israel führten, bilden den Rahmen für Leon Uris' brillantes Epos: Er erzählt die Geschichte einer amerikanischen Krankenschwester, eines jüdischen Freiheitskämpfers und zahlreicher weiterer Menschen, die hineingerissen werden in den Kampf eines Volkes um Freiheit und Eigenständigkeit.


    Teilnehmer:


    tina
    wolves
    dubh
    Doris?
    Mira


    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Hallo,


    ich habe gestern angefangen zu lesen, bin aber noch nicht sehr weit gekommen, da ich parallel noch Madame Bovary lese (nachdem ich jetzt endlich eine ungekürzte Ausgabe gefunden habe :rollen:),


    Bis Kapitel4


    Ich freue mich schon alleine deswegen auf dieses Buch, da die Geschichte der "Exodus" an sich keine Fiktion ist. Die Protagonisten wurden vom Autor erfunden, aber das geschichtliche drumherum war real.
    Ich finde es eine grausame Vorstellung, endlich den Terror vom Nationalsozialistischen Deutschland hinter sich zu haben und dann postwenden schon wieder in ein Lager zu kommen und schon wieder Ablehnung zu erfahren, weil man feststellen muß, daß keiner einen haben möchte. Die Menschen müssen doch absolut verzweifelt und entmutigt gewesen sein. Wieviel Haß und Ablehnung ein Mensch ertragen kann und muß ist wirklich erschreckend.


    Sehr erstaunt war ich schon auf der ersten Seite, als ich merkte, daß der Autor eine witzige Art hat zu schreiben, die mir sehr gefällt.
    Mark ist mir sympathisch. Er scheint Sinn für Humor zu haben und gerne zu lachen. Kitty tut mir einfach nur leid. Manche erwischt es wirklich knüppeldick. Ich glaube das schklimmste im Leben ist, wenn man den Tod seines eigenen Kindes erfahren muß. Das ist ein absolutes Horrorszenario und ich würde wahnsinnig werden.
    Ich bin so dankbar, daß meine süße Maus gesund ist, denn das ist keine Selbstverständlichkeit.


    Tina

  • Hallo Tina, wenn ich mir die Uhrzeit Deines Postings ansehe, kann ich nur hoffen, dass Du nicht unter Schlaflosigkeit leidest. :zwinker:


    Deine Empfindungen hinsichtlich der Internierungslager kann ich teilen. Ich finde es nur schlimm, dass die Juden auf Zypern hauptsächlich deswegen in den Lagern landeten, weil die Engländer ihre vorherrschende Stellung in Palästina bedroht sahen. Wie muss man sich fühlen, wenn man in keinem Teil der Welt willkommen ist?


    Ich bin gestern bis zum 9. Kapitel vorgestoßen. Man hat schon die wahrscheinlich wichtigsten Personen kennen gelernt und von ihnen ist mir Kitty bisher am sympathischsten - aber ich bin ja auch eine Mutter mit Tochter. Interessant finde ich auch Ari ben Kanaan, der sich so knallhart gibt und dessen einziges Ziel es ist, möglichst viele Menschen zu retten.


    Über die Beschreibung der zukünftigen Exodus war ich etwas erstaunt. Nur 45 m lang? Ich kann mich ganz dunkel an den Film erinnern, in dem mir das Schiff ziemlich groß vorkam. Es ist allerdings schon ewig her, dass ich ihn gesehen habe.


    Eine Frage noch an die Teilnehmer: Lest ihr nur Exodus oder nebenbei auch noch andere Bücher?


    LG
    Doris

  • Hallo Doris :winken:


    ich lese noch "Das Lächeln des Lammes" von Grossman neben "Exodus".


    Liebe Grüße
    wolves

  • Hallo Doris,


    ich lese parallel noch "Madame Bovary", da ich das Buch angefangen hatte, aber aufhören mußte, da ich feststellte, daß ich eine absolut gekürzte Ausgabe besitze. Da die ungekürzte erst vor ein paar Tagen kam, bin ich jetzt noch am lesen, aber ich glaube, ich werde hinsichtlich der Dicke des Buches, nach Madame Bovary kein zweites Anfangen, es sei denn (und das passiert mir ab und an), ich brauche etwas Abstand zu der Story.
    Nein, ich leide nicht unter Schlaflosigleit. :breitgrins: Ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die nur 5 Stunden Schlaf/Tag brauchen und dementsprechend lange bleibe ich dann auch mal auf, wenn ich am nächstne Tag nicht arbeiten muß. Ich habe eine Tochter von 3 Jahren und komme von daher nur zum lesen, wenn sie schläft. Also nutze ich, im wahrsten Sinne des Wortes, die Gunst der Stunde und lese einfach lange. Ich bin ziemlich froh über meinen merkwürdigen Biorhythmus.
    Ich kam heute nicht zum lesen und werde nich aber jetzt noch ein oder zwei Stündchen in mein Buch versenken. :zwinker:


    Tina, der Wenigschläfer :breitgrins:

  • Guten Morgen ihr Lieben,


    ich habe gestern das Buch angefangen und bin jetzt bei Erstes Buch/Zweites Kapitel. Es liest sich bis jetzt recht flüssig und für mich sehr überraschend mit Witz. Ich mag diesen leicht schrägen Humor von Mark.
    Wie schlimm musste es für Kitty gewesen sein, diesen schrecklichen Verlust zu verarbeiten.


    @Tina- die Wenigschläferin: Ich beneide dich um deine Gabe. Ich brauche wenigstens meine 7 Stunden Schlaf. :rollen:


    Doris: "Das Lächeln des Lammes" habe ich gestern beendet, ab dem 01.01. läuft dann noch parallel meine Leserunde mit Fleischhauer "Die Frau mit den Regenhänden".


    Weihnachtliche Grüße
    wolves

  • Hallo ihr zwei,


    dann kann ich ja nebenbei auch beruhigt ein zweites Buch lesen, ansonsten wäre ich zu weit voraus mit Exodus.


    Unsere Kleine wird in ein paar Tagen drei und mit Lesen tagsüber sieht es da schlecht aus, weil sie sehr aktiv ist. Nachts schläft sie leider zur Zeit ziemlich schlecht, weil sie neuerdings immer Angst hat, da habe ich also auch kaum meine Ruhe und bin froh, wenn ich mal ein paar Stunden am Stück schlafen kann.


    Grüße
    Doris

  • Hallo Ihr Lieben,


    hab doch erst heute mit dem Buch begonnen, da ich samstags noch den ganzen Abend telefoniert habe (mit meiner Mama, die traurig war, dass wir zu Weihnachten nicht zu ihnen kommen können) und von gestern bis heute mittag war ich dann bei meiner Schwiegerma...
    Und jetzt hab ich es mir richtig gemütlich gemacht: schön mit Schnuckeldecke und einer schönen Tasse Tee! :smile:


    Die ersten Kapitel erging es mir wie Euch: Mark finde ich etwas schräg, aber witzig und Kitty ist mir sehr sympathisch, wenngleich sie mir auch unendlich leid tut.
    Der Schreibstil Uris´ ist sehr angenehm und flüssig zu lesen - also alles in allem gefällt mir das Buch bislang ausgezeichnet und ich bin vor allem auch auf die historischen Begebenheiten gespannt.


    Ach und Doris: nein, momentan lese ich nichts anderes nebenbei, aber ab dem 1. Januar beginne ich wie wolves mit der Fleischhauer-Leserunde. Allerdings bin ich die nächsten Tage viel unterwegs oder fröhne ein wenig dem Fernsehprogramm, was laut meinem Mann so selten vorkommt, dass ich das halbwegs gute Programm zu Weihnachten doch mal mit ihm nutzen könnte. :zwinker: Mal schauen.


    So, dann wünsche ich Euch noch einen schönen Tag heute!


    Liebe Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Hallo,


    ich brauche jetzt dringend eine Pause von diesem Buch, sonst verbringe ich diesen Tag weinend.


    Kapitel 11 - 14



    Die Schilderungen von Karen sind einfach schrecklich. Um so schrecklicher, als sie keine Fiktion sind sondern grausame Geschichte sind. Wenn ich alleine daran denke mein Kind in einen Zug zu setzen, mit dem Gedanken, es vielleicht nie wieder zu sehen.
    Dann die Berichte aus den Lagern. Oh Gott. Als ich laß, was die Überlebenden aus den Konzentrationslagern erzählten, liefen mir die Tränen. Das ist etwas, was ich nie fassen kann, so oft ich es auch schon gehört und gelesen habe. Als ich in Jerusalem in Yad Vashem war, habe ich mich nicht getraut deutsch zu sprechen, so furchtbar und grauenvoll war es und das ist nur ein Bruchteil dessen, was die Menschen, die dort waren erleben mussten. Ich kann es, bzw. will es nicht glauben, zu welchen Taten Menschen fähig sind und dann frage ich mich oft, was passieren würde, wenn wieder solch' ein Haß aufkommen würde, auf eine bestimmte Gruppe von Menschen, die sozusagen für Vogelfrei erklärt werden. Wer von den Menschen, die man selbst kennt, Kollegen, Bekannte würden dann vielleicht ebenfalls vor solchen Gräultaten nicht zurückschrecken würden, weil sie wissen, daß sie nicht dafür bestraft werden. Ich kann es mir heute nicht vorstellen, aber das konnten damals die Menschen j aauch nicht. Keiner hätte es geglaubt, wenn man es vorher erzählt hätte.
    Was mir sehr imponiert hat, war der Widerstand der Dänen und deren König. Als er sagte, daß es zwischen Juden und Dänen keinen Unterschied gibt und der den gelben Stern trug, wie dann auch der Rest der Bevökerung. Die Hartnäckigkeit, mit der die Dänen Sabotagen betrieben und das zum großen Teil auch sehr erfolgreich, mit dem Wissen selbst dafür getötet zu werden. Da kommt dann doch direkt die Frage auf, was wäre geschehen, wenn die Deutschen, den Charakter und die Stärke der Dänen an den Tag gelegt hätten und sich gegen die Nazi-Herrschaft aufgelehnt hätten.


    Wenn man bedenkt, wieviel ein 8jähriges Kind ertragen muß und damit leben muß, wenn es das Glück hatte zu überleben.


    Ich kann nur sagen, "Exodus" ist ein sehr gutes, sehr intensives Buch, wenn auch teilweise fast unerträglich zu lesen.
    Ich finde übrigens die Idee, daß Schiff Exodus zu nennen, perfekt.


    Tina

  • Hallo dubh, willkommen in unserer Runde! Dann sind wir ja vollzählig.


    Meine Tochter hat mich heute Nachmittag nicht zur Ruhe kommen lassen, so dass ich in einer Stunde gerade mal das 9. Kapitel geschafft habe. Aber darin passiert ja schon einiges.


    1. Buch, IX. Kapitel
    Mark begehrt Kitty nicht, sondern er verehrt sie, denn "bei ihr konnte er sich geben, wie er war, er hatte es nicht nötig, Eindruck zu machen, brauchte er das alte Spiel nicht zu spielen." Selber schuld, kann ich da nur sagen. Anscheinend hat er das Gefühl, er müsse jede Frau erobern, indem er sich gibt, wie er eigentlich nicht ist, weil ihm das Erfolg versprechender erscheint. Ist das nur ein Klischee im Buch oder sind Männer tatsächlich so dumm? :rollen:


    Als sich Mark, Kitty und Ari zum ersten Mal begegnen, wird es schlagartig spannend. Während es zwischen Ari und Kitty auf seltsame Weise funkt, scheint Mark fast ein wenig eifersüchtig zu werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass Kitty später mit einem der beiden Männer zusammenkommt. Ari pokert hoch mit den Kindern als Druckmittel und Kitty scheint leicht antisemitisch angehaucht zu sein, wenn man die Argumente bedenkt, mit denen sie ihre Ablehnung des Jobs begründet.


    Wenn ich sehe, wie weit Tina schon wieder ist, muss ich wohl meinen Eschbach auf die Seite legen und mehr in Exodus lesen. Die nächsten zwei Tage sind wir bei Schwiegers, da werde ich wahrscheinlich nicht ins Internet kommen, aber ich melde mich natürlich, sobald wir wieder zurück sind.


    :winken:

  • 1. Buch, IX. Kapitel
    Mark begehrt Kitty nicht, sondern er verehrt sie, denn "bei ihr konnte er sich geben, wie er war, er hatte es nicht nötig, Eindruck zu machen, brauchte er das alte Spiel nicht zu spielen." Selber schuld, kann ich da nur sagen. Anscheinend hat er das Gefühl, er müsse jede Frau erobern, indem er sich gibt, wie er eigentlich nicht ist, weil ihm das Erfolg versprechender erscheint. Ist das nur ein Klischee im Buch oder sind Männer tatsächlich so dumm? :rollen:


    Ich denke sie sind so :breitgrins:, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich das bei mir auch schon festgestellt. Wenn ich verliebt war, dann konnte ich mich gar nicht normal verhalten, weil man, glaube ich, zu sehr auf sein Verhalten achtet, doch sehr oft insgeheim mit sich unzufrieden ist und man sich natürlich dem anderen von seiner besten Seite zeigen möchte. (Balzverhalten :breitgrins:) Meistens geht dann dieser Schuß völlig nach hinten loß, weil man selbst merkt, wie verkrampft und bescheuert man eigentlich ist, gerade wenn man es erst Recht nicht sein will. Ich denke dann immer nur "Oh Gott, wie peinlich, Mensch Tina, jetzt reiß' Dich mal am Riemen" und trotzdem verfällt man, zumindest ich, oft wieder in dieses Schema, obwohl man eigentlich hätte aus der Erfahrung schon oft genug lernen können. :redface:


    Ich habe nach meinem letzten Posting nicht mehr weitergelesen, sondern mich noch ein wenig über meine "Madame Bovary" geärgert, die in dieser Beziehung auch keinen Deut besser ist. Diese Dame ist momentan völlig neben der Spur.
    Was liest Du denn von Eschbach? Kennst Du das Jesus-Video? Das hat mir sehr gut gefallen.


    Ich würde nicht sagen, daß Kitty antisemitisch ist, aber sie hat ohne Frage Vorurteile, die nicht in Ordnung sind. Ich bin ja momentan ziemlich entsetzt, wie sich die Briten verhalten haben. Das hätte ich von meinem so heiß geliebten Völkchen nicht gedacht, aber mal ehrlich. Welche Nation, ausser vielleicht den Tibetern, hat nicht im Laufe der Geschichte Dreck am Stecken?
    Die Menschen sind manchmal so furchtbar. Ich habe aber bis jetzt nur absolut liebenswerte Briten kennen und lieben gelernt. :breitgrins:


    Wenn ich "Exodus" lese, dann höre ich neben her momentan folgende CD, falls es jemanden interessiert:
    Giora Feidman, The Soul Chai

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    Tina

  • Hi Ihr Lieben,


    ich habe jetzt noch zwei Bücher in Angriff genommen um nicht allzu schnell zu sein. :breitgrins: Gefällt Euch eigentlich das Buch? Ich finde es absolut fesselnd und teilweise sehr bedrückend. Ich bin froh, daß ich es lese.


    Viele Grüße Tina

  • Melde mich zurück von dem Kurzbesuch bei Schwiegers. Unmittelbar nach meinem letzten Posting hat sich unser Laptop verabschiedet, aber zum Glück habe ich noch einen "normalen" PC und kann weiterhin posten.


    @ Tina
    Ich lese Der Nobelpreis von Eschbach. Es gefällt mir nicht so gut wie z.B. Das Jesusvideo oder Eine Billion Dollar, was vielleicht daran liegt, dass ich derzeit sehr kritisch gegenüber Autoren bin, von denen ich schon mehrere Bücher gelesen habe.



    Ich würde nicht sagen, daß Kitty antisemitisch ist, aber sie hat ohne Frage Vorurteile, die nicht in Ordnung sind. Ich bin ja momentan ziemlich entsetzt, wie sich die Briten verhalten haben. Das hätte ich von meinem so heiß geliebten Völkchen nicht gedacht, aber mal ehrlich. Welche Nation, ausser vielleicht den Tibetern, hat nicht im Laufe der Geschichte Dreck am Stecken?
    Die Menschen sind manchmal so furchtbar. Ich habe aber bis jetzt nur absolut liebenswerte Briten kennen und lieben gelernt. :breitgrins:


    Wenn es um das Besetzen fremder Länder geht, sind die Engländer mit unter den führenden Nationen, auch wenn das Empire außerhalb der Insel langsam kleiner wird. Ich glaube, das kann man mit den Menschen, die man persönlich kennt, nicht vergleichen. Die haben im seltensten Fall etwas mit den Eroberungen zu tun :zwinker:


    Ich bin jetzt bei Kapitel XXVI im 1. Buch, mitten in dem Bericht über Dovs Kindheit und Erlebnisse im Warschauer Ghetto. Das hat mich noch mehr mitgenommen als Karens Geschichte. Unglaublich sind auch die Schilderungen am Rande, wie die Deutschen mit den Juden umgegangen sind. Über den Aufstand der Juden im Warschauer Ghetto gibt es noch einen Roman von Uris, Mila 18, den ich ungefähr zur gleichen Zeit gelesen habe wie damals Exodus. Es ist mein Lieblingsbuch von ihm. Kennt es zufällig eine von euch?


    Kitty kommt mir mittlerweile etwas weltfremd vor. Dass sie sich für andere Kinder aufopfert, hat laut Mark nur damit zu tun, dass sie vor ihrer Vergangenheit fliehen will. Und nun will sie sich nur auf das Abenteuer Internierungslager einlassen, wenn sie damit Karen abhalten kann, nach Palästina zu kommen, weil sie insgeheim plant, Karen zu adoptieren. Für meinen Geschmack stellt sie ihre eigenen Wünsche etwas zu sehr in den Vordergrund. Ihr sollte doch klar sein, dass eine 17-jährige junge Frau, die unter diesen Bedingungen aufgewachsen ist, ihr Leben selbst bestimmen möchte.


    Grüße
    Doris

  • Hallo Ihr Lieben,


    da bin ich auch mal wieder. Momentan komme ich nicht allzu schnell vorwärts, da ich ziemlich viel um die Ohren habe und außerdem -wenn ich Zeit hätte- die ganze Zeit am Leute besuchen bin... :redface:


    Zum Kolonialismus bzw. Landstriche besetzen wollte ich auch noch eine Kleinigkeit schreiben: mir erging es dieses Jahr im Urlaub auch so - überall in Portugal sind Anzeichen der früheren Kolonialmacht zu spüren und die Portugiesen sehen dies auch heute nicht nur kritisch, sondern sind durchaus stolz auf ihre ruhmreiche Vergangenheit als "Entdecker" (ohne dabei wahr haben zu wollen, was das "Entdecken" meist so alles mit sich brachte...) - und trotzdem konnte ich es nur schwer glauben. Die Menschen dort sind so freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend wie ich es selten gewohnt bin. Und dann komme ich auch immer ins Stutzen und frage mich wie das sein kann bzw. zusammen passt!? Liegt es "nur" an den Individuen? Liegt es an den heutigen gesellschaftlichen Werten und Normen und das früher Ausbeutung, Machtbestreben um jeden Preis, Herrenmenschen-Gedanken und Rassismus (vor allem gegen die "Ureinwohner") alltägliche, akzeptierte Meinung/ Politik war?
    Vielleicht ist es ja beides. Und wahrscheinlich kommt eine gewisse Reife unserer Gesellschaften, und der Demokratisierungs- und Entkolonialisierungsprozeß hinzu.


    Doris: Nein, ich kenne von Leo Uris Mila 18 leider nicht, habe aber gleich mal versucht zu erforschen auf welchen Wegen es noch zu bekommen wäre. :zwinker: Vor einigen Jahren habe ich von Uris Insel der Freiheit gelesen und war nicht sonderlich überzeugt. Allerdings interessiert mich das Thema von Mila 18 auch deutlich mehr.


    Zu Exodus selbst: ja mir gefällt das Buch bislang außerordentlich gut, allerdings ist es -wie Du, Tina, schon meintest- äußerst bedrückend. Aber da ich bis jetzt eher häppchenweise gelesen habe, ist es nicht so schlimm, als dass ich ein Zweitbuch anschaffe. :zwinker: Über Kitty ärgere ich mich aber inzwischen auch an der ein oder anderen Stelle - nicht nur wegen ihrer Vorurteile, sondern auch wegen ihrer Weltfremdheit (das Wort trifft es genau, Doris!). Mal schauen, wie sie sich weiter entwickelt. Aber vermutlich musste sie einfach zu schnell erwachsen werden und wurde dann auch gleich mit viel Leid überschüttet. :rollen:


    So, denn will ich gleich noch ein paar Seiten lesen...


    Trotzdem schonmal eine gute Nacht Euch!


    Liebe Grüße
    dubh (<- a045.gif )

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Hallo,


    ich bin heute bis Kap. XXX im 1. Buch gekommen. Die Geschichte von Dov wurde fertig erzählt und macht deutlich, warum er sich so abweisend verhält. Diese Rückblicke auf Karens und Dovs Jugend finde ich sehr spannend, sie lockern die ganze Handlung etwas auf und machen sie persönlicher. Hoffentlich wird auch von Ari noch etwas mehr erzählt; ich bin sicher, er hat seine Gründe, warum er sich so stahlhart gibt.


    Wenn man überlegt, wie viel Aufruhr die Geschichte der Flüchtlinge damals erregte, obwohl man gerade den II. WK mit all seinen Gräueltaten hinter sich gebracht hatte, finde ich es um so erstaunlicher, dass die heutigen Boots-Flüchtlinge - z.B. Afrikaner, die nach Europa flüchten - gerade mal noch für eine kurze Meldung in den Nachrichten gut sind. Sind wir schon so abgestumpft, dass uns das kaum interessiert?


    @ dubh
    Zum Thema Kolonialismus: Ich glaube, dass es in erster Linie der Herrenmenschen-Gedanke war, der manche Völker bzw. ihre Regenten dazu brachte, schwächere Völker zu unterjochen. Individuen sind gegen andere Individuen fast immer freundschaftlich gesinnt, aber wenn es um die Volksmeinung geht, herrschte leider oft der Glaube vor, dass das eigene Volk die vermeintlich primitiveren oder schwächeren Gegner durch ihre Vorherrschaft nur positiv beeinflusste. Heutzutage ist ein Denkprozess in Kraft getreten, der dazu führte, dass die unterjochten Nationen wenigstens versuchen, selbständig zu werden oder es durch den Druck anderer, führender Nationen schaffen, sich abzunabeln. Bei China/Tibet ist dieser Prozess ja noch im Gange. Die Juden - um auf unser Buch zurückzukommen - hatten schon immer einen schweren Stand und wurden nahezu überall verfolgt, wo sie sich niederließen. Richtig öffentlich wurde das aber erst zur Zeit des II. WK, weil damals die ganze Welt involviert war und durch den Stand der Technik Kenntnis davon bekam.


    Wenn Du magst, kann ich Dir Mila 18 gerne mal schicken oder wir lassen es eine Rundreise antreten, falls wolves oder tina auch auf den Geschmack kommen.


    LG
    Doris

  • Hallo,


    als ich gestern endlich etwas Zeit zum posten gehabt hätte, war leider das Forum deaktiviert. :sauer: Nun habe ich ein paar Minütchen Zeit und wollte mich hier wieder melden.


    Ich bin jetzt mitten im Kapitel XIV/erstes Buch und das Buch gefällt mir sehr gut. Was ich lese, bedrückt mich sehr. Ich habe schon so viele autobiographische Bücher über diese Zeit gelesen und mich hat immer die Frage beschäftigt, wieso Menschen zu so entsetzliches fähig sind? Ich kenne keine Antwort drauf. Irgendwann hatte ich diese naive Hoffnung, dass man aus dieser Zeit und ihren Greultaten gelernt hätte. Da war ich aber wirklich noch sehr jung und sehr naiv. Das Leben ist manchmal sehr grausam und hart, eine Einsicht die ich leider gewonnen habe.


    Liebe Grüße
    wolves

  • Hi wolves,


    gerade im ersten Buch sind mir ein paar mal die Tränen gekommen, weil ich so entsetzt und fassungslos war. Mein Mann sagte dann: Wenn das Buch so schlimm ist, dann lies es doch nicht.
    Als ich sagte, es ist aber ein gutes Buch, da hat der nur den Kopf geschüttelt. Ihr wißt bestimmt was ich meine.


    Tina

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe soeben das zweite Buch beendet und hier meine Eindrücke dazu:


    Ich hab noch nie so spannend und gut erzählt, die Geschichte der Anfänge des Staates Israel gelesen. Nun wird auch Aris Geschichte beleuchtet und die ist sehr interessant, wobei es ja vorrangig die Geschichte seiner Eltern und seines Onkel ist. Die Juden haben in Israel ein wahres Wunder vollbracht. Man kann heute noch einen Eindruck davon bekommen, wenn man durch die Negevwüste fährt und auf einmal ein leuchtendes Grün sieht. Dann ist man an einem Kibbutz vorbeigefahren, in dem man sogar in der Wüste den grünen Daumen hat.
    Ich finde ja immer, daß die Kibbutzim die einzige Variante sind, in der Kommunismus wirklich funktioniert. Es war eine harte Arbeit die Sümpfe troken zulegen und das ganze Areal um die Hula Ebene bewohn- und bebaubar zu machen. Naturschützer in Israel haben es jedoch geschafft einen kleinen Teil dieser Sümpfe zu bewahren und man kann auch heute noch im Hula-Nationalpark einen Eindruck davon bekommen, wie es mal aussah.
    Das Dorf Yad El hat gezeigt, daß man eine wirklich gute und fruchtbare Koexistenz mit seinen arabischen Nachbarn führen kann, ohne sie lieben zu müssen. Man kann noch so unterschiedlich in Kultur und Religion sein, und doch von einander profitieren und lernen. Man kann andere Menschen lassen wie sie sind und trotzdem ein ein Gutes Verhältnis zu ihnen haben. Leider fehlt dazu in den meisten Fällen die Toleranz, die man aber immer von anderen entgegengebracht bekommen möchte.


    Über den Mufti von Jerusalem habe ich mich ja nur geärgert. So ein Vollidiot. Macht mit Hitler gemeinsame Sache. Wenn er nur ein bißchen Grips im Hirn gehabt hätte, dann müsster er doch wissen, daß er für Hitler auch nicht Arisch gewesen wäre. So funktionierts aber immer. Menschen werden aufgehetzt und der ungebildetet Mob plappert alles nach und ist einfach nur froh, wenn sie andere drangsalieren können, da sie ansonsten noch nie etwas zu sagen hatte. Es ist doch heute noch so, daß die die regieren manchmal gar keinen Frieden wollenund ganz genau wissen, wie man den anderen reizt, damit er reagiert un dman dann einen Grund hat zuzuschlagen.
    Ich fand dieses Kapitel absolut interessant, sehr tragisch, vor allem der Tod von Akibas Frau und Tochter. Interessant fand ich die Entstehung der Kibbutzin und die Beschreibung der Arbeit, die dahinter steckt.


    Ich bin schon gespannt, wie ihr dieses Buch empfindet. Ich habe jetzt bestimmt ganz viel Dinge vergessen zu schreiben, aber die werden dann noch nachgereicht. :breitgrins:


    Liebe Grüße Tina

  • Hallo,


    ich bin gestern nicht zum Lesen gekommen, weil wir den 3. Geburtstag unserer Kleinen gefeiert haben. Von daher kann ich keine neuen Erkenntnisse beitragen.


    Ich ziehe mich zum Lesen am liebsten dahin zurück, wo ich ungestört bin, dann können keine Fragen aufkommen, was mich denn so aufwühlt. Oder Empfehlungen, die Finger vom Buch zu lassen.


    Tina, Du legst ja ein tolles Tempo vor. Ich stecke immer noch irgendwo gegen Ende des 1. Buches, deshalb habe ich Dein letztes Posting nicht gelesen, aber ich meine, beim Überfliegen die Worte "der Tod von..." aufgeschnappt zu haben. :rollen: Das macht mich seeehr neugierig! Ich hoffe, ich kann heute ein paar Kapitel niedermachen, dann melde ich mich abends nochmal.


    @ wolves
    Seid ihr schon eingezogen ins neue Haus?


    Liebe Grüße
    Doris

  • Hallo ihr Lieben,


    mit einiger Verspätung schleiche ich jetzt auch zu euch herein.


    Ich habe am Mittwoch beim Arzt mit dem Buch angefangen. Da sagt die Schwester am Telefon noch zu mir, ich solle viel Wartezeit mitbringen und dann habe ich doch nur 39 Seiten geschafft. Offen gesagt, hatte ich mir da etwas mehr ruhige Lesezeit versprochen, denn zuhause komme ich ja zu nichts! :rollen::breitgrins:
    Nebenbei lese ich noch "Das vergessene Zepter" von Tobias O. Meißner auf leserunden.de, was eigentlich die perfekte Abwechslung zu "Exodus" wäre, wenn ich denn mal zum Lesen käme.


    Dabei gefällt mir das Buch mitterweile sehr gut, ich bin jetzt auf Seite 70.
    Die ersten Kapitel haben mich allerdings noch nicht ganz begeistert. Der Anfang am Flughafen war mir zu "amerikanisch". Das ist so eine typische Szene, wie sie auch in einem Hollywoodfilm vorkommen würde: Amerikaner kommt ins Bild und reißt - er ist ja so ein toller, witziger Kerl - erstmal einen blöden Witz. Und Aussagen wie die hier, sind mir auch suspekt: "Das da, das ist der Soldat des neuen Weltreichs", sagte Mark und zog eine Dollarnote aus der Tasche. "Wir haben Millionen dieser grünen Soldaten in Marsch gesetzt, überallhin, in jeden Winkel der Welt. Es ist die größte Armee, die es je gegeben hat, und sie erobert die Welt ohne Blutvergießen." Daher ist mir Mark bis jetzt auch noch nicht sonderlich sympathisch, ich hoffe aber, dass sich das im weiteren Verlauf noch ändert. Bis jetzt hat man ja kaum etwas von ihm erfahren.


    Mit Kitty fühle ich schon eher mit. Das eigene Kind zu verlieren, ist das Schlimmste, was ich mir im Leben vorstellen kann. Woher kommt ihre antisemtische Einstellung? Ich hoffe, darauf wird noch näher eingegangen.


    Am meisten interessiert mich derzeit Ari. Ein ziemlich undurchsichter Mann, nach außen knallhart und nicht unbedingt sympathisch, aber irgendwie bewundere ich doch, mit welcher Ausdauer und Umsicht er vorgeht.


    Überhaupt finde ich diesen Teil der Handlung gerade sehr spannend! Ich muss ja zugeben, dass ich von den Ereignissen bei der Gründung Israels schlichtweg überhaupt nichts weiß. :redface: In Fernsehsendungen erfährt man normalerweise auch nur etwas über die Juden im dritten Reich und die Konzentrationslager, aber nicht was danach noch passiert ist. Das ist mir also alles total neu und ich finde es einfach schrecklich, dass die Menschen, die schon in den Jahren zuvor so viel durchmachen mussten und ihre Hoffnung darauf gesetzt hatten, nach Palästina zu gelangen, gleich wieder in Internierungslager kommen mussten.

    Ich freue mich schon sehr aufs Weiterlesen und hoffe, dass ich heute endlich mal wieder mehr Zeit dazu finde! :leserin: