Männerliteratur

Es gibt 68 Antworten in diesem Thema, welches 19.153 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Manjula.

  • Ich denke, es gibt schon Männerliteratur. Nur ist diese nicht so einfach zu finden, wie Frauenliteratur, weil sie nich so plakativ ist.


    Meines Erachtens, aber das ist wohl auch Geschmackssache und daher sehr subjektiv, wäre Schätzings "Der Schwarm" ein Männerbuch - weil manche Thematik eben mehr Männer als Frauen interessiert. Dazu gehören auch Agententhriller oder Spionagebücher. Robert Ludlum würde mir jetzt noch einfallen. Auch Abenteuerliteratur wie Karl May ist eher an Männer adressiert.


    Dass Männerliteratur nicht so einfach auszumachen ist, wie Frauenliteratur, liegt natürlich auch daran, dass Frauen sich für ein viel breiteres Spektrum als Männer interessieren :zwinker:


    LG
    Claudi

  • Vor kurzem fiel mir zu dem anscheinend nicht existenten Begriff "Männerliteratur" auch nichts ein, aber dann ... werden "Schmuddelheften" nicht klassisch den Männern zugeordnet? Und "Traumauto im Eigenbau" auch, wobei letztere Sparte immer mehr von Frauen infiltriert wird. :breitgrins:



    Dass Männerliteratur nicht so einfach auszumachen ist, wie Frauenliteratur, liegt natürlich auch daran, dass Frauen sich für ein viel breiteres Spektrum als Männer interessieren :zwinker:


    Klar - siehe oben :lachen:

    Liebe Grüße - Inge


    ~ Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. ~

  • Hallo :smile:,
    nun ja, im falle meines eigenen Exemplares Mann :zwinker: wäre da Tommy Jaud zu nennen oder Jan Weiler. Sprich: witzig, kurzweilig, nicht zu anstrengend zu lesen.


    ... den Schwarm fand ich übrigens sehr gut: toll recherchiert und spannend geschrieben. Ideal zum Abschalten, wenn das Buch auch sicher nicht zu meinen Top-Favouriten gehören wird.


    Pauschal lässt sich Literatur wohl eher schwer dem jeweiligen Geschlecht zuordnen, denke ich :smile: ... und hoffe ich eigentlich auch!


    Viele Grüße,
    Lale

  • Ich glaube, dass Männerliteratur auf dem Markt auch gut vertreten ist. Nach meinem Empfinden wird aber Frauenliteratur besser vermarktet und fällt deshalb mehr auf. Ansonsten sehe ich das wie Claudi - Frauen sind vielseitiger interessiert als Männer.


    LG
    Doris

  • Ernsthaft jetzt (das oben war nur ein Gag), ich glaube nicht, daß es reine Männerliteratur gibt. Es mag Bücher geben, die mehr von Männern gelesen werden, das macht ein Buch m.E. aber noch nicht zu einer reinen Männerlektüre. Keine Frau wird dumm angesehen, wenn sie Bücher kauft, die ansonsten eher Männern zugeordnet werden. Männer und Nackenbeißer sind schon ein anderes Thema. Und nein, ich denke auch nicht, daß Männer weniger interessiert sind als Frauen. :zwinker:

    Liebe Grüße - Inge


    ~ Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. ~

  • Ich kann Cat da nur zustimmen. Die lesenden Männer, die ich kenne, lesen genauso kreuz und quer wie ich, mit Ausnahme von reinen Liebesromanen und Nackenbeißern, die ich allerdings auch äußerst selten lese. :smile:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Perry Rhodan wird fast nur von Männern gelesen.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001


  • Perry Rhodan wird fast nur von Männern gelesen.


    Ja, aber halt nicht nur. :zwinker: Ich kenne auch viele Frauen, die PR lesen. Das sind nicht alles Ausnahmen.

    Liebe Grüße - Inge


    ~ Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. ~

  • wow, ein ganzer thread voll von klischees :rollen:... an der so genannten thematik wie abenteuer, spionage usw. kann man ja wohl schon mal gar nicht festmachen, von welchem geschlecht bücher vorwiegend gelesen werden. gosh, ist doch nicht so, als ob frauen sich nur für liebe usw. interessieren *kopfschüttel*...nick hornby schreibt übrigens männerliteratur.

  • Nick Hornby?


    Warum würdest Du das als Männerliteratur bezeichnen? Weil er selbst einer ist?


    Ok, es gibt diesen Fußballroman, um den ich einen weiten Bogen gemacht habe.


    Aber ansonsten würde ich Nick Hornbys Bücher als beidgeschlechtlich kompatibel auffassen...

  • Ich würde Nick Hornbys "High Fidelity" auch als "Männerliteratur" bezeichnen.
    Für mich ist das der "Frauenroman" für den Mann :zwinker:
    Das soll natürlich nicht bedeuten das Frauen nicht auch ihren Spaß daran haben können, mir hat er allerdings nicht so besonders gefallen.


  • meiner meinung nach sind männer-/frauenromane sowieso beidgeschlechtlich kompatibel. was einen solchen roman ausmacht ist vielmehr, dass männer und frauen in extremem maße aufgrund ihres geschlechtes bestimmte charaktereigenschaften zugesprochen werden, die zueinander mehr oder weniger in kontrast stehen, und für ein geschlecht (augenzwinkernd) partei ergriffen wird, während das andere (liebevoll) runtergemacht wird, bis dann am ende zwei menschen aufeinander treffen, die trotz ihrer gegensätze für einander geschaffen sind, und somit dann doch irgendwie sämtliche geschlechterthesen widerlegt werden :breitgrins:.


    wenn leser diese art bücher nicht als männerliteratur erkennen, liegt das wohl daran, dass männer in der literatur meistens als "normale menschen" angesehen werden und frauen eben als "frauen". wenn eine frau irgendwie irgendwo mit irgendwas zugange ist, tut sie es eben als frau. darum besteht eine figuren-gruppe in der fantasy auch immer aus vielen männern mit unterschiedlichen charaktereigenschaften und 1-2 frauen - wenn überhaupt. wäre es andersrum, wäre das wieder so ein frauen-ding und von enormer bedeutung für die handlung...


    ich bin jetzt echt kein hornby-spezialist, aber "about a boy" und "high fidelity" fallen meiner meinung nach absolut in dieses muster.

    Einmal editiert, zuletzt von eilan blue ()


  • Dass Männerliteratur nicht so einfach auszumachen ist, wie Frauenliteratur, liegt natürlich auch daran, dass Frauen sich für ein viel breiteres Spektrum als Männer interessieren


    Gerade andersherum. Frauen interessieren sich (zumeist) nur für ganz eingeschränkte Inhalte, weshalb Bücher mit denselben leicht als Frauenliteratur auszumachen sind.


    Männer hingegen sind (zumeist) offen für alles; deshalb kann man nicht sagen, Bücher mit dem und dem Inhalt seien speziell für sie geeignet.

  • Gerade andersherum. Frauen interessieren sich (zumeist) nur für ganz eingeschränkte Inhalte, weshalb Bücher mit denselben leicht als Frauenliteratur auszumachen sind.


    Männer hingegen sind (zumeist) offen für alles; deshalb kann man nicht sagen, Bücher mit dem und dem Inhalt seien speziell für sie geeignet.


    sorry, aber so'n quatsch! du glaubst doch nicht im ernst, dass "der herr der ringe" von j.r.r. tolkien, die bücher von d. brown, k. follet usw. (die liste ist genre-mäßig vielfältig und endlos!) auf platz 1 der bestseller-listen landen würden, wenn sie nicht von männern und frauen gleichermaßen glesen werden würden... wobei noch mehr als 50% der leser weiblich sind!


    edit: das gleiche gilt übrigens auch für claudis statement!

    Einmal editiert, zuletzt von eilan blue ()

  • sorry, aber so'n quatsch! du glaubst doch nicht im ernst, dass "der herr der ringe", j.r.r. tolkien, die bücher von d. brown, k. follet usw. (die liste ist genre-mäßig vielfältig und endlos!) auf platz 1 der bestseller-listen landen würden, wenn sie nicht von männern und frauen gleichermaßen glesen werden würden... wobei noch mehr als 50% der leser weiblich sind!


    Nein, glaube ich nicht im Ernst. Aber beim Lesen der von mir zitierten Antwort konnte ich einfach nicht anders, obschon sie eher humoristisch gemeint war (das war meine schließlich auch). Denn obiges ist noch größerer Quatsch, wie du hoffentlich einzusehen in der Lage bist.

  • sorry, dann habe ich dich falsch verstanden... ein zwinker-smile wär aber auch nicht schlecht gewesen :zwinker:...


    was meinst du denn mit "obiges" genau?

  • Obiges war wiederum auf den von mir zitierten Beitrag Claudis bezogen.


    Ich mag prinzipiell keine Smileys, aber damit, dass ein solcher hier sinnvoll gewesen wäre, könntest du sogar Recht haben.


  • Obiges war wiederum auf den von mir zitierten Beitrag Claudis bezogen.


    Ich mag prinzipiell keine Smileys, aber damit, dass ein solcher hier sinnvoll gewesen wäre, könntest du sogar Recht haben.


    ja, das habe ich auch gleich bei meinem post als edit hinzugefügt. da haben wir uns eben einfach verpasst...

  • Hallo zusammen!


    Männerliteratur? Sicher gibt es das. Oder gab es das zumindest. Es ist ja so, dass m.M.n. im letzten Viertel des letzten Jahrhunderts etwas sehr Interessantes passiert ist.


    Im 19. Jahrhundert hat sich die Literatur aufgespaltet in eine "hohe" und eine "triviale". Die "hohe" fast immer von Männern für Männer geschreiben; weibliche Intellekturelle, Leserinnen und Autorinnen, stellten die Ausnahme von der Regel dar. Die Trivialliteratur ihrerseits aufgespaltet in Literatur fürs weibliche und solche fürs männliche Zielpublikum: Hie Liebesgeschichten und Schmachschmonzetten, da Abenteuerliteratur im weitesten Sinn: Räuberpistolen, Wildwestgeschichten, später auch Fantasy im weitesten Sinn, Krimis, (Spionage-)Thriller, zuletzt Science Fiction. (Die pornografische Literatur, die wohl auch für ein vorwiegend männliches Zielpublikum geschrieben wurde, lasse ich aus. Ich kenne mich auf dem Gebiet nicht aus.)


    Diese Männerliteratur zeichnete sich im Grossen und Ganzen dadurch aus, dass Frauengestalten darin abwesend waren oder nur Statistenrollen innehatten. Der Held war meist nicht liiert (Hagestolz oder Witwer), eine Liebesgeschichte ereignete sich allenfalls unter den sekundären oder gar tertiären Charakteren. Im Zentrum standen Männergruppen und / oder -freundschaften. Die mittelalterliche Queste erlebte eine Wiedergeburt. (Es gilt feszuhalten, dass alle diese Männerfreundschaften, auch wenn sie heute auf uns anders wirken, keinen homosexuellen Hintergrund hatten.) Typische Autoren von Männerliteratur: Gerstäcker, Sealsfield, May, aber auch bis ins 20. Jahrhundert hinein nicht-deutschsprachige Autoren wie Rider Haggard, Buchan bis hin zu Tolkien.


    Die ersten Frauen, die in diese Männerdomäne einbrachen, hielten sich, was Inhalte und Charaktere betraf, zuerst noch an die alten Konventionen: Christies oder Sayers' Kriminalromane stellten unliierte Männer ins Zentrum ihrer Romane, oder asexuelle alte Jungern.


    Dann kam der Wechsel. Heute besteht das Lesepublikum schätzungsweise aus 3/4 Frauen. Dem hat sich auch die schreibende und verlegende Zunft angepasst:


    Fantasy ist völlig weiblich geworden: An Stelle von Conan dem Kimmerier traten Zwerglein, Elfchen etc. Die Krimis sind auf dem Weg, ihnen zu folgen: An Stelle der professionellen Junggesellen Holmes und Brown treten als Ermittler männliche und weibliche Charaktere, die schlimmere geistig-seelische Erlebnisse und Spätschäden aufweisen als 99% der Gesamtbevölkerung Westeuropas.


    Auch aus der "Hochliteratur" ziehen sich die Lesewesen "Männer" zurück. Männliche Studenten der Literaturwissenschaften sind innerhalb von drei oder vier Jahrzehnten zu Exoten geworden. Der heutige Mann liest allenfalls noch Fachliteratur und schraubt ansonsten seinen PC oder seinen Hot Rod zusammen. :smile: (Gut ... ich übertreibe. Aber nur ein bisschen ... )


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)