Malin Schwerdtfeger - Delphi

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 6.530 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dora.

  • Hallo zusammen,
    manchmal wenn ich auf jemanden oder auf etwas warten muss und kein Buch bei Hand habe, dann lese ich irgendetwas, was da herumliegt, ein Prospekt, eine Werbung, eine Gebrauchsanweisung,... natürlich "lese" ich es überhaupt nicht richtig, schaue mir die Worte an und vergesse sie sofort... versteht ihr was ich meine? :rollen: So ähnlich geht es mir mit Delphi... ich komme einfach nicht rein in das Buch, bin jetzt bei den violetten und rosaroten Blumen der Großmutter und den Veteranen und frage mich was das alles soll? Alles ist so abgehackt, eine Aneinanderreihung von merkwürdigen Ereignissen, Ungereimtheiten, Abbrüchen, Verwirrungen. Manche Kapitel vergesse ich sofort, muss sie noch mal lesen und vergesse sie fast sofort wieder, es bleiben dann immer
    nur ein paar verschleierte Fetzen, mit denen ich nichts anfangen kann... :confused:
    Der ganze Ablauf ist unlogisch, unglaubwürdig, die Schriftstellerin verzettelt sich in Wiedersprüchen, unrealistischen Handlungen ( der Kühlschrank ist immer leer, es wird nie Obst oder Gemüse gekauft, wie können da 4 Kinder überleben???)
    Ich werde es heute zu Ende lesen und mich wahrscheinlich danach von Schwerdtfeger für immer verabschieden...


    liebe Grüße
    dora

  • Hallo,


    gelesen habe ich das Buch fast ausschließlich während Pausen beim Innenausbau. Da hat es sich eigentlich ganz flüssig lesen lassen. Man konnte es jederzeit unterbrechen, ohne den Faden groß zu verlieren. Das hatte für mich natürlich einen großen Vorteil. Im Augenblick habe ich "Exodus" dabei und merke, dass das dafür nicht sehr geeignet ist. Da sollte man schon aufmerksamer lesen.


    Ich empfinde es als ein Buch "Kann man mal gelesen haben, muss man aber nicht." Einfach mal für zwischendurch, ohne sich groß konzentrieren zu müssen. Hin und wieder hat mir der trockene Humor der Autorin schon gefallen und wenn die Geschichte (wie Dora geschrieben hat) etwas logischer wäre, dann hätte es richtig gut werden können.


    Liebe Grüße
    wolves

  • Hallo Dora,


    ich kann Dich gut verstehen. Mir hat auch sehr oft der rote Faden gefehlt und wie gesagt, zu der Erzählerin konnte ich nie ein Verhältnis aufbauen, oder mir zu ihr eine Meinung bilden, weil sie einfach so unpersönlich bliebt. Vielleicht war das aber auch Intension der Autorin, da die Erzählerin ja auch anscheinend von der eigenen Familie mehr oder minder missachtet wurde.


    Tina

  • Hallo,


    zugegebenermaßen habe ich mir von Delphi deutlich mehr versprochen. Ich hatte Malin Schwerdtfeger als einen kleinen Stern am jungen deutschen Literatenhimmel untergebracht. Jetzt frage ich mich, woher das eigentlich kam. :rollen:
    Nein, im Ernst: ich finde Schwerdtfeger hat einen eigenen Stil, der mir durchaus gefällt - und sie hat Witz und Ironie, was das Ganze noch verbessert. Aber die Story von Delphi bleibt mir trotzdem zu blass und ein wenig zu wirr bis unlogisch.



    [...] und wie gesagt, zu der Erzählerin konnte ich nie ein Verhältnis aufbauen, oder mir zu ihr eine Meinung bilden, weil sie einfach so unpersönlich bliebt. Vielleicht war das aber auch Intension der Autorin, da die Erzählerin ja auch anscheinend von der eigenen Familie mehr oder minder missachtet wurde.


    Ja, ich glaube, es könnte tatsächlich daran liegen, dass die Distanz von uns gegenüber der Erzählerin beabsichtigt sein soll, eben weil es der Erzählerin selbst so (er)geht. Trotzdem ist mir diese Distanz auch irgendwie zu doll, die Charaktere zu schräg...


    Also alles in allem ein Buch, das mich mit einem Fragezeichen im Hirn zurücklässt - und mich ehrlich gesagt nicht sonderlich motiviert, ein anderes der Autorin zu lesen, auch wenn ich Delphi garnicht nicht ungerne gelesen habe. :spinnen: Aber wie wolves schon meinte: genau das richtige für eben mal zwischendurch. :zwinker:


    Liebe Grüße
    dubh (die sich ein bißchen schämt, da sie die Delphi-Welle wohl losgetreten hat :redface:)

    Liebe Grüße

    Tabea


  • dubh (die sich ein bißchen schämt, da sie die Delphi-Welle wohl losgetreten hat :redface:)


    Liebe dubh,
    vergiss bitte jetzt das schlechtes Gewissen , wir haben ja freiwillig mitgelesen...
    335.gif = dubh :breitgrins:


    und es war ja nicht einfach schlecht, wie du schon sagst:


    Zitat

    ich finde Schwerdtfeger hat einen eigenen Stil, der mir durchaus gefällt - und sie hat Witz und Ironie


    und auch Tina:


    Zitat

    Hin und wieder hat mir der trockene Humor der Autorin schon gefallen und wenn die Geschichte (wie Dora geschrieben hat) etwas logischer wäre, dann hätte es richtig gut werden können.


    ...und ich habe es ja noch nicht beendet, vielleicht wird es noch richtig gut... :zwinker:


    liebe Grüsse
    dora

  • Hallo Dubh,


    jetzt hör' aber auf, Dir solche verrückten Gedanken zu machen. Wie oft habe ich schon Bücher vorgeschlagen, die mich dann auch nicht von Hocker gerissen haben. Wenn man wüßte wie die Bücher sind, dann bräuchte man sie ja nicht mehr zu lesen. :zwinker: Das ist beim Lesen das Risiko. Ich habe mir auch schon mal eine DVD gekauft, die sich super anhörte und die ich nach dem ansehen direkt weiterverschenkt habe. Wenn alle Bücher super wären, dann wüßten wir ja gar nicht daß sie gut sind, da wir keine schlechten kennen und es somit gar keine guten geben kann, weil es das eine nicht ohne das andere gibt. Hat das jetzt noch irgend jemand verstanden :breitgrins:.
    Ausserdem fand ich es nicht schlecht, sondern eher ungewöhnlich.
    Oft ist bei mir auch ganz entscheidend, wie ich ein Buch bewerte, an dem was ich zuvor gelesen habe. Wenn die Lektüre zuvor herrausragend war, dann liegen meine Maßstäbe beim Bewerten viel höher, weil das andere Buch noch nachwirkt.


    Tina

  • Hallo dubh,


    man kann doch nie vorher wissen, wie ein Buch ist! Oder wie es auf einen wirkt! Also mach dir mal keine solchen Gedanken. :knuddel:
    Und egal wie verrückt es sich jetzt anhören mag, ich finde es schön, wenn ich mit meinen Überlegungen zu einem Buch nicht allein bin.


    Ganz liebe Grüße
    wolves

  • Hallo zusammen,
    ich habe Delphi gestern zu Ende gelesen und muss ehrlich sagen, dass mir die letzten 90 Seiten besser gefielen als der Anfang.
    Durch die Zeit, die Linda und Robbie mit Francis verbringen, werden sie irgendwie greifbarer. Sie "vermenschlichen". Wahrscheinlich, weil sie endlich fühlen, sie sind ängstlich, anhänglich, eifersüchtig...sie lieben.
    Der Schluss ist natürlich der Wahnsinn, Lindas Egoismus und Gleichgültigkeit am Strand, als die Kleinen zu den Seehunden zu laufen, erreicht hier den Höhepunkt.
    Was mit der Ich-Erzählerin los ist, weiß ich noch immer nicht. Ich tippe, dass sie einfach ganz normal ist und deshalb so im Hintergrund steht. Pepita ist ja wohl auch irgendwie hochbegabt, da sie im Alter von 6-7 Jahren Lindas Briefe lesen und verstehen kann. Pepita scheint auch den grausamen Charakter ihrer großen Schwester geerbt zu haben, sie bedauert so schrecklich, dass sie laufen muss um ihrer Schwester Hilfe zu holen...
    Und wie Tina schon schrieb, mich ließ der Tod der Kleinen ziemlich kalt, in anderen Büchern ertrage ich so etwas überhaupt nicht.
    Ich begreife nicht, was die Schriftstellerin wollte, habe das Gefühl, dass sie schon etwas besonderes schreiben wollte, irgendwie ist es ihr aber nicht gelungen.


    liebe Grüße
    dora