Jodi Picoult - My Sister's Keeper / Beim Leben meiner Schwester

Es gibt 59 Antworten in diesem Thema, welches 19.545 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von British_Soul.

  • Die 13jährige Anna ist unter besonderen Umständen geboren: sie war ein "Designerbaby", im Reagenzglas gezeugt, um ihrer älteren Schwester Kate zu helfen, die seit ihrem zweiten Lebensjahr an einer seltenen, schweren Form von Leukämie leidet - die Eltern und der ältere Bruder kamen wegen Unverträglichkeiten nicht dafür in Frage.


    Schon als Baby fungierte Anna als Spenderin von Nabelschnurstammzellen, später erhielt ihre Schwester von ihr immer wieder Blut und Knochenmark, um überleben zu können.


    Aufgrund der zahlreichen Chemotherapien und Bestrahlungen versagen nun Kates Nieren. Anna soll auf Wunsch der Mutter eine Niere spenden - doch nun wird ihr die Belastung endgültig zuviel, und sie kratzt ihr Erspartes zusammen, nimmt sich einen Anwalt und verklagt ihre Eltern auf das Recht an ihrem eigenen Körper.


    Diese aufwühlende Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt: Anna, die krebskranke Kate; die Mutter, für die die Sorge um Kate alles andere überdeckt; der Vater, der hin- und hergerissen ist; Jesse, der Älteste, der mit Drogenkonsum und Brandstiftung auf sich aufmerksam zu machen sucht; Campbell, der knallharte Anwalt; und Julia, die vom Gericht als einstweiliger Vormund eingesetzt wird.


    Aus den persönlichen Perspektiven der Beteiligten setzt sich ein Puzzle zusammen, das zeigt, mit welchen schwierigen ethischen Fragen der Fall verbunden ist und dass man hier unmöglich allen Beteiligten voll gerecht werden kann.


    Ein Thema, das mich wohl noch eine Weile beschäftigen wird und ein fesselnd geschriebenes Buch, in dem mir besonders die schnodderige Anna ans Herz gewachsen ist.


    Einzig eine Liebesgeschichte am Rande fand ich ein bisschen kitschig, aber nicht allzu sehr ... und der Schluss ist etwas unbefriedigend ausgefallen.


    Anna stirbt nach der abschließenden Gerichtsverhandlung bei einem Autounfall im Wagen ihres Anwalts, und Kate bekommt dadurch schließlich doch noch Annas Niere transplantiert.

    4ratten


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    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Schön dass hier schon eine Rezi, noch dazu eine positive vorzufinden ist. Ich habe nämlich heute mit dem Buch begonnen, bin allerdings noch nicht sehr weit, die Erzählung aus der Sicht der einzelnen Personen gefällt mir in dem Buch bisher sehr gut und es passt auch weil man so mehr Einblick in das Warum erhält. Jodi Picoult greift ja oft ethnisch und moralische Themen auf, aber dieses ist mehr als brisant.
    Mal sehen wie`s weitergeht.


    lg
    Arjuna

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Hört sich nach einer wirklich interessanten, ethischen Thematik an! Steht schon auf meiner tobuy Liste!
    Danke Valentine :)

    &quot;Lesen war ein Zustand, in dem die Zeit verstrich, weil sie nicht anders konnte, während Adas Verstand in Nahrung eingelegt wurde, so dass seine hektische Gier in ein gleichmäßiges Einsaugen und Verwe

  • Endlich konnte ich den Spoiler lesen.


    @ Valentine
    das fand ich aber gar nicht so schlimm, was mich am Schluß eher gestört hat ist:


    Hui, das ging ja schnell, obwohl ich eigentlich gar keine Zeit habe momentan zum Lesen und obwohl im Nachhinein gesehen gar nicht so viel passiert, die ganze Haupthandlung erstreckt sich ja auf 1 - 1 1/2 Wochen. Die restliche Zeit bekommt man von Kate`s Mutter Sara einen Rückblick auf die Zeit als die Krankheit ausgebrochen ist, der mit sehr vielen medizinischen Fachbegriffen und Details geschieht, was mir absolut gefallen hat. Überhaupt die Art die "Geschichte" aus der Sicht der einzelnen Personen zu erzählen habe ich selten so gelungen gesehen. z.B. Brian (der Vater) erzählt immer zusätzlich etwas über das Feuer (arbeitet als Feuerwehrmann) oder über Astrologie und Mythologie.


    Ein sehr brisantes Thema, wo auch für mich zumindest ohne das selbst erlebt zu haben, zu sehen ist, wie schwer es ist eine/n kranke/n Bruder/Schwester zu haben und somit automatisch immer in den Hintergrund zurücken. Und wie schwer es sein muss, das zu wissen, irgendwo, aber die Sorge um das kranke Kind überdeckt all das.


    Ein Buch dass man nicht so schnell wieder vergisst.


    5ratten

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    Aus der Amazon.de-Redaktion
    In ihrer frühesten Erinnerung ist Anna Fitzgerald drei Jahre alt und versucht ihre Schwester Kate umzubringen. Sie ist in ihr Schlafzimmer geschlichen und hat ihr das Kopfkissen über das Gesicht gelegt. Dann kam ihr Vater Brian ins Zimmer und hat sie gerettet. „Das“, hat der Vater damals gesagt, „ist nie passiert!“.
    Aber es ist passiert, damals, vor fast genau zehn Jahren, und Anna erinnert sich mit einer Deutlichkeit daran, dass sie jedes Mal fast erschrickt. Nun ist sie Dreizehn, und wieder dabei, ihre Schwester umzubringen. Denn Kate ist unheilbar an Leukämie erkrankt, und Anna ist einzig dazu da, so scheint es ihr zumindest, ihr Knochenmark zu spenden. Wie viele Operationen sie schon über sich hat ergehen lassen, weiß das Mädchen gar nicht mehr, und immer wieder ist sie sich ein wenig mehr als menschliches Ersatzteillager vorgekommen. Trotzdem ist ihr der Entschluss, sich zu verweigern -- und damit der Schwester den Tod zu bringen -- nicht leicht gefallen. Anna besorgt sich einen Anwalt, der sicherstellen soll, dass sie ihren geschundenen Körper nie mehr für Kate zur Verfügung stellen soll -- eine Entscheidung, die nach und nach die ganze Zerrissenheit der Familie offenbart.



    Meine Meinung:


    Ein tolles Buch! Ich war sehr beeindruckt vom Inhalt, aber auch von der Umsetzung des Buches. Eine durchlaufende Geschichte in der jedes Kapitel aus der Sicht eines anderen Protagonisten geschildert wird. Jeder kommt zu Wort und so bekommt man auch von jedem einen besonderen Eindruck.


    Anfangs konnte ich die Eltern zwar verstehen, daß sie natürlich ihre Tochter retten möchten, aber daß sie deshalb einen "genetischen Zwilling" zur Welt bringen fand ich einfach abstoßend. Ein Kind als "lebendes Ersatzteillager" - ein schrecklicher Gedanke. Aber wäre ich in der Situation, weiß ich auch nicht wie ich reagiert hätte.


    Das Ende ist dann tatsächlich völlig unerwartet und macht das Buch umso eindrucksvoller. Es ist sehr traurig (ich hatte Mühe die Tränen zurückzuhalten), aber auch eine Art Happy End.


    Dieses Buch ist wirklich zu empfehlen und das habe ich im Bekanntenkreis auch schon gemacht. Jetzt liest es erstmal meine Tochter.





    Ich hatte nicht gesehen, daß es schon einen Thread dazu gibt :redface:


    EDIT: Hallo Mascha, ich habe deine Rezension in den bestehenden Thread verschoben. Viele Grüße Seychella

    Gruß Mascha

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

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    Klappentext:


    Ohne ihre Schwester Anna kann Kate Fitzgerald nicht leben: Sie hat Leukämie. Doch eines Tages weigert sich die dreizehnjährige Anna, weiterhin Knochenmark für ihre todkranke Schwester zu spenden ... Jodi Picoults so brisanter wie aufrüttelnder Roman über den Wert des Menschen wird niemanden kaltlassen. »Das bewegende Porträt einer zerrissenen Familie. Jede Figur ist lebendig, jede Situation wahr. Jodi Picoult gelingt es, ihre Leser bis zur letzten Seite zu fesseln - mich inbegriffen.« Elizabeth George


    Meine Meinung:


    Schon wieder ein Klappentext, der nur halb stimmt. Anna wurde geboren um ihrer Schwester Kate, die an Leukämie leidet, das Leben zu retten. Mit dreizehn Jahren soll sie ihr eine Niere spenden. Sie weigert sich, und will sich vor Gericht das Recht erstreiten, selbst über ihren Körper entscheiden zu können.
    Die Geschichte wird aus den Blickwinkeln aller Beteiligen erzählt. Dank der Erinnerungen der Mutter und des Vaters erfährt man mit der Zeit die ganze Geschichte von Anfang an. Man kann die Standpunkte aller gut nachvollziehen. Ich konnte für mich nicht entscheiden was richtig ist und bin froh, dass ich so eine Entscheidung bisher nicht treffen musste.
    Neben der Entscheidung Annas handelt das Buch auch davon wie es ist, wenn man eine todkranke Schwester, ein todkrankes Kind hat. Wie man damit umgeht, dass im einen Moment noch alles in Ordnung ist, im nächsten kann es schon um Leben und Tod gehen. Wie man dieses Leben meistern und möglichst lebenswert machen kann.


    Das Buch hat mich sehr berührt. Wie schon gesagt, kann man alle Protagonisten verstehen, sowohl die, die meinen das richtige zu tun, als auch die unentschlossenen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, habe jede Minute genutzt um es weiter zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig, man ist sofort in der Geschichte drin. Das Ende hat mich sehr nachdenklich zurück gelassen. Es war ungewöhnlich, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber es passt zu der Geschichte.


    5ratten

  • Hallo Likimeya,


    das hört sich ja wirklich toll an. Ich kenne von Jodi Picoult bisher "die Hexen von Salem Falls".
    Mit deiner Rezension hast du mir so richtig Lust gemacht, direkt mit "beim Leben meiner Schwester" anzufangen. :klatschen: Leider muss es erst einmal auf meine Wunschliste wandern, aber es wird sicher nicht lange dauern, bis auch ich es lese.


    Viele Grüße,
    Muertia

    :lesen: Rebecca Gablé - Der dunkle Thron<br />SuB: 6 (+16 bereits bestellte Bücher, um den SuB mal ein wenig aufzuwerten)

  • Ich habe die Hexen in 2003 gelesen und laut meiner Bücherdatei hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich hatte ihm eine 9 von 10 möglichen Punkten gegeben. :zwinker:


    Ich denke aber, dass das Thema ein völlig anderes ist. Nicht so kritisch und hinterfragend wie "beim Leben meiner Schwester".


    Viele Grüße,
    Muertia

    :lesen: Rebecca Gablé - Der dunkle Thron<br />SuB: 6 (+16 bereits bestellte Bücher, um den SuB mal ein wenig aufzuwerten)

  • Hier gibt's schon einen Thread dazu - vielleicht können die Mods da noch mal aktiv werden ;)


    [size=7pt]edit fairy: Schon passiert! :winken:[/size]

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    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • Ich habe "Beim Leben meiner Schwester" nun auch gelesen und gleich meinen Senf im entsprechenden Eulen-Thread dazugegeben (dort bin ich auch auf das Buch aufmerksam geworden). Eine "richtige" Rezi habe ich gerade für Rezi-online.de verfasst, das ist sie:

    "Beim Leben meiner Schwester" von Jodi Picoult


    Anna Fitzgerald wurde nur zu einem Zweck gezeugt und geboren - um für ihre leukämiekranke Schwester Kate Nabelschnurblut zu spenden. Doch bei dieser einer Spende bleibt es nicht, 13 Jahre lang muss Anna als Blut- und Knochenmarklieferantin herhalten. Als ihre Eltern wollen, dass sie für Kate eine Niere spendet, wendet sich Anna an einen Anwalt.


    Das Thema des Buches geht einem wirklich "an die Nieren". Durch die wechselnden Perspektiven lernt man die ganze Familie Fitzgerald kennen, in deren Existenz sich alles um die kranke Kate dreht. Man kann sich als Leser nicht einfach auf die eine Seite schlagen und dort bleiben, man fühlt und leidet mit jedem Familienmitglied.
    Als Anna vor Gericht geht, geht es um die Frage, ob es moralisch und rechtlich vertretbar ist, dass das Mädchen ein Organ hergibt, wenn es doch gar nicht sicher ist, ob Kate die Transplantation überhaupt übersteht. Man will als Leser weiterlesen, um zu erfahren, wie es ausgeht.
    Das ist das, was mir gefallen hat.


    Nun die Kritik:


    Auf vielen Literaturseiten wird seit zwei Jahren über diesen Roman diskutiert. Immer wieder habe ich von einem "bewegenden Schluß" gelesen. Und jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe, komme ich mir ein mir ziemlich veräppelt vor. In dem Roman geht es um eine Situation, in der es weder Richtig noch Falsch gibt, und da löst die Autorin diese Situation mit einem Streich, indem sie den einfachsten - und vorhersagbarsten! - Weg geht. Nach dem Prozess hätte der Roman enden sollen, ein offenes Ende hätte dem Buch gut getan. Aber so werden alle Figuren von ihren Sorgen und Sünden freigesprochen. Hätte das wirklich sein müssen?!


    Die vielgelobte Ich-Perspektive hat mir eine Weile - ungefähr bis zur Mitte des Buches - gefallen. Dass man in die Haut jeder Figur schlüpfen kann, ist sehr gut für die Geschichte. Aber: Wenn man das Buch für einige Stunden aus der Hand legt, weiß man nachher nicht mehr, um wen es gerade geht. Ich habe oft Anna mit Sara und Campbell mit Brian durcheinandergebracht und mich dann gewundert, wieso diese Person so reagiert.
    Und wo war eigentlich die Ich-Perspektive von Kate?


    Desweiteren haben mich die Passagen mit Campbell und Julia gestört. Ok, ich verstehe, dass man diese Figuren braucht, um die Familie Fitzgerald mit den Augen von Unbeteiligten zu sehen. Aber diese Kapitel haben mich genervt, und als sich noch eine Liebesgeschichte anbahnte, fragte ich mich, ob ich wirklich weiterlesen soll. Campbells und Julias Rückblicke haben ich irgendwann nur noch quergelesen. Ihre Vergangenheit hat mich NULL interessiert, ich wollte wissen, wie es mit Anna weitergeht.


    Fazit:
    Das Thema des Romans wird mich sicher noch eine Weile beschäftigen.
    Das Buch nicht.


    3ratten


    ***
    Aeria


    /edit:
    Bewertung vergessen.

  • Beim Leben meiner Schwester – Jodi Picoult


    Die 13jährige Anna sucht einen Rechtanwalt auf und verklagt ihre Eltern. Das an sich ist schon eher ungewöhnlich, noch ungewöhnlicher jedoch ist der Grund der Klage. Sie klagt auf Selbstbestimmung über ihren Körper. Anna erleidet seit ihrer Geburt Krankenhausaufenthalte, Blutentnahmen, Knochmarkspunktionen und viele andere medizinische Quälereien, dabei ist sie selbst gar nicht krank. All dies dient ihrer 2 Jahre Älteren Krebskranken Schwester Kate, welche seit ihrem Kleinkindalter an Leukämie erkrankt ist. Nun soll Anna ihrer Schwester eine Niere spenden und das erste Mal in ihrem Leben wehrt sich die 13jährige, als lebendes Ersatzteillager für ihre Schwester herzu halten.


    Die Story an sich wechselt permanent Ihre Erzählebenen, aber das stört nicht wirklich, sondern vermittelt einen ungefilterten Eindruck der Gedanken- und Gefühlwelt der einzelnen, an diesem Drama beteiligten Personen. Jedem darf man in seine intimsten Gedanken schauen, sei es Anna, die Eltern, der Rechtsanwalt oder Annas großer Bruder, welcher eigentlich völlig unter den Tisch fällt. Auch die vielen rückblicke helfen zu verstehen, verwirren aber zum Glück nicht. Was man zuerst verurteilt, beginnt man auf einmal zu verstehen, wofür man sofort ein Plädoyer gehalten hatte, lässt auf einmal Zweifel an Ethik und Moral aufkommen. „Beim Leben meiner Schwester“ ist mit Sicherheit kein Buch für „zwischendurch“, sondern ein Buch welches an die Substanz geht, das Vorurteile und Gerechtigkeitsgefühl völlig über den Haufen wirft und auf den Kopf stellt. Gibt es in dieser Situation überhaupt eine einzige Chance für eine Lösung, die allen Betroffenen gerecht wird?
    Dieses Buch bringt selbst bei mir Tränen zum Vorschein, obwohl es bei mir lange dauert, bis mich Fiktion so sehr berührt.
    Dieses Buch kann ich uneingeschränkt jedem empfehlen, denn Gesundheit ist keine Selbstverständlichkeit und dieses Thema kann, unabhängig von Alter oder Konstitution, jeden von uns heute oder morgen treffen und betreffen.
    Ein kleines Minus bekommt das Buch von mir für den Schluß.



    Trotzdem 4ratten


    Tina


  • Ich finde, der Schluß zieht das ganze Buch runter.


    Das und die Liebesgeschichte zwischen Campbell und Julia waren der Grund, warum das Buch bei mir letztendlich doch keine 5 Ratten bekommen hat ...

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe das Buch soeben beendet und kann nur sagen, dass es mir hervorragend gefallen hat. Anfangs war ich mir recht unsicher, wie man aus solch einem heiklen Thema einen guten Roman macht, aber ich habe mich eines Besseren belehren lassen. :smile: Das Ende hat mich eigentlich gar nicht mal so sehr gestört, denn irgendwie ist es so in sich stimmig- nur Campbell und Julia, das hätte meiner Meinung echt nicht sein müssen, aber nun gut, Romanzen braucht wohl jeder Roman :zwinker:
    Von mir gibt es 4ratten

    smiley-channel.de_lesen020.gif:<br />Zeruya Shalev- Mann und Frau

  • Hallo!


    Jodi Picoult: Beim Leben meiner Schwester


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    Inhalt:
    Ohne ihre Schwester Anna kann Kate Fitzgerald nicht leben: Sie hat Leukämie. Doch eines Tages weigert sich die dreizehnjährige Anna, weiterhin Rückenmark für ihre todkranke Schwester zu spenden...
    (Buchklappentext)


    Bewertung:
    Komischer Klappentext, eigentlich weigert sich Anna eine Niere zu spenden, was schon eine etwas andere Sache ist.


    Die Handlung wird abwechselnd von Anna selbst, ihren Eltern, ihrem Bruder, ihrem Anwalt und der eingeschalteten Verfahrenspflegerin aus der Ich-Perspektive erzählt. Das fand ich weder gut noch schlecht, nur beim ersten Perspektivenwechsel war ich kurz verwirrt, danach kam ich damit aber sehr gut klar.


    Das Thema der Geschichte vermag einen zu beschäftigen, das ist ein guter Ansatz für ein Buch. Das Thema allein ist aber nicht genug, auch die Umsetzung muss stimmen. Hier hapert es leider ein wenig. Mir gefallen zwar die Rückblenden wie Kates Krankheit sich entwickelte, die aus der Sicht der Mutter erzählt werden, da man dadurch besser verstehen kann wie sich die Sache entwickelte, die Rückblenden in Julia-Campbells Leben sind aber eher unnötig. Was soll das denn? Mit der Geschichte an sich hat das doch gar nichts zu tun. Da ist doch die Campbell-Judge-Beziehung wesentlich interessanter, zumal er so gut darin ist jedes Mal was anderes anzugeben, wenn er nach der Funktion seines Hundes gefragt wird, auch wenn das nach einer Weile nervt.
    Um aber nicht zu sehr abzuschweifen:
    Die Geschichte an sich (das Wie? Was? Warum?) finde ich gut erzählt. Auch die Reaktionen der Personen sind nachvollziehbar. Man ist ganz hin- und hergerissen und es ist unmöglich zu wissen, was denn nun richtig wäre. So eine Entscheidung treffen zu müssen, muss echt grausam sein.


    Unglücklich war ich mit dem Ende. :



    Nach dem Prozess hätte der Roman enden sollen, ein offenes Ende hätte dem Buch gut getan.


    Ganz meine Meinung.



    Und wo war eigentlich die Ich-Perspektive von Kate?



    4ratten


    Liebe Grüße


    Nirika

    „Jeg ser, jeg ser …<br />Jeg er vist kommet på en feil klode! <br />Her er så underligt …“<br /><br />Sigbjørn Obstfelder - Jeg ser

  • Mein absolutes Lieblingsbuch zur Zeit! Zuerst wollte ich das Buch nicht kaufen, weil ich dachte, dass die Perspektiven von so vielen verschiedenen Personen mich nur verwirren würden. Aber da mir "Bis ans Ende aller Tage" von derselben Autorin sehr gut gefallen hat, und ich das Thema mehr als nur interessant fand, habe ich es mir nach wenigen Wochen besorgt. Den Kauf habe ich nie bereut.


    Pro : Ich finde es klasse, dass fast alle Hauptcharaktere zu Wort kommen, weil einige Unklarheiten erleuchtet werden. Jede einzelne Person in der Geschichte trägt sowie gute als auch schlechte Eigenschaften in sich. Ich kenne viele Romane, in denen die Charaktere "schwarz/weiß" dargestellt worden sind - entweder Engeln oder Teufeln. Aber hier ist es Gott sei Dank nicht der Fall. Sie wirken nach kurzer Zeit nicht wie fiktive Romanfiguren, sondern wie Bekannte oder Freunde, die man schon länger kennt. Während des Lesens muss man sich als Leser ständig die Frage stellen, welche Entscheidung man selbst in so einer schwierigen Situation treffen würde und wessen Partei man ergreifen sollte. Gefühle werden wunderbar beschrieben, dass sich manchmal Gänsehaut bildet. Der Schreibstil der Autorin muss auch gelobt werden. Das Buch wurde flüssig geschrieben, und Jodi Picoult versteht es, keine unnötigen Sätze als Lückenfüller zu missbrauchen. So bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.


    Kontra : Ich finde es unlogisch, dass Campbell und Julia nach 15 elendslangen Jahren nach ihrer Beziehung als Teenager, sich gegenüber so verhalten, als ob sie erst vorgestern Schluss gemacht hätten. Kann ich nicht wirklich nachvollziehen - aber vielleicht nur deshalb, weil ich keine ähnlichen Erfahrungen gemacht habe. Den Schluss finde ich akzeptabel, aber es wirkt so, als ob sich die Autorin nicht getraut hätte, ein gerechtes Urteil zu fällen. Sie hat es sich ein bisschen leicht gemacht. Trotzdem - ich gebe es zu - habe ich einige Tränen vergossen.


    Fazit : Sehr, sehr empfehlenswertes Buch, das ich ins Herz geschlossen habe, mit einer berührenden Thematik und facettenreichen, interessanten Charakteren. Klare Kaufempfehlung an jene, die sich noch unsicher sind.


    Edit : Hups, ich habe die Ratten vergessen. :breitgrins: 5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Innocent Emily ()


  • Ich stimme Emily da voll zu .


    Ich auch!!! :smile:



    Edit: Aus Rücksichtnahme auf diejenigen, die das Buch noch lesen wollen, habe ich eine Spoilermarkierung gesetzt. Bitte in Zukunft darauf achten! nimue

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • hm, ich wollte das Buch eigentlich noch lesen und nicht schon wissen, wie es ausgeht. Kannst du deinen Beitrag bitte verspoilern Zaphyr?


    Danke
    Muertia

    :lesen: Rebecca Gablé - Der dunkle Thron<br />SuB: 6 (+16 bereits bestellte Bücher, um den SuB mal ein wenig aufzuwerten)