Harry Potter 7 - Gerüchteküche

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  • Merkwürdigerweise reden dann aber alle plötzlich von Kinder- und Jugendliteratur. Wenn's das ist, warum der Rummel unter Erwachsenen?


    weil kinder- und jugendliteratur nicht bedeutet, dass erwachsene keinen zugang zu diesen büchern finden können - ganz im gegenteil! außerdem Liebesromane werden ja auch nicht nur für verliebte geschrieben! :breitgrins:


    Wenn ich an der Pizza rieche, und sie stinkt: Muss ich sie dann auch noch essen? :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    jaaa, aber käse stinkt auch oft, schmeckt dabei aber ganz vorzüglich! :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von eilan blue ()

  • Zitat von "Sandhofer"

    Mir geht es da wie Queen Victoria: We are not amused. Man nehme ein bisschen griechisch-römische, ein Quentchen germanische und ein paar Brocken keltische Mythologie, vermische das und hacke es in kleine, mundgerechte Portionen, die man unter den alten christilich-evangelikalen Sauerteig mischt - et voilà die Weltsensation.


    Wenn es gut ist, lese ich es :breitgrins:


    Zitat von "Sandhofer"

    Merkwürdigerweise reden dann aber alle plötzlich von Kinder- und Jugendliteratur. Wenn's das ist, warum der Rummel unter Erwachsenen?


    Ich nicht :zunge:
    Im Ernst...sicher ist HP ein Jugendbuch, für diese gedacht und geschrieben. Na und? Ich kenne viele Jugendbücher oder Kinderbücher, bei denen ich einen Heidenspaß habe, sogar Bilderbücher :breitgrins: Und ich stelle an alle gewisse Ansprüche, gemessen an der Zielgruppe. HP empfinde ich als Jugendbuch sehr gut, ich selber lese es gern, weil ich die Aussage mag und weil es verdammt spannend ist. Fertig!

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Mh.


    Wer entscheidet denn eigentlich, ob ein Buch gut ist oder nicht? Welche Kriterien sind anzuwenden?


    Für mich sind die Bücher etwas Besonderes. Es geht um den uralten Kampf zwischen Gut und Böse. Ja, zugegeben, das stimmt. Doch es geht noch um viel mehr. Es geht um richtige und falsche Entscheidungen, es geht um Freundschaft und um Liebe, es auch um diese uralten Fragen: Woher kommen wir? Wo gehen wir hin? Wer sind wir eigentlich?
    Zumindest für mich.


    Nichts davon schmälert die Qualität des Buches. Auch nicht der Rummel. Das Buch kann nichts für den Rummel und ich auch nicht. Ich werde das siebte Buch sicherlich mit Freuden lesen, über die wirklich komplexe Geschichte der Bücher staunen, mit den Charakteren leiden und freuen... ich werde vielleicht wieder lachen und weinen - wie schon so oft zuvor.


    Das Buch ist sicher Geschmackssache. Nicht jeder mag dieses Genre, aber innerhalb seines Genres ist das Buch m.E. herausragend.



    Trotz aller schon gesagter Argumente finde ich es übrigens sehr, sehr schade ein Buch nach seinem Film zu beurteilen. Denn ich mag die Filme nicht. Die Bücher schon. Sie haben, wie ich finde, nichts mit den Filmen zu tun. Weder Atmosphäre, noch Aussage, Charaktere, Witz sind in irgendeiner Weise in den Hollywoodstreifen wieder zu erkennen.


    Ich weiß nicht, was es braucht, um Harry Potter zu mögen. Vielleicht muss man es einfach nur vor dem ganzen Rummel gelesen haben.


    @Klassikerfreund:
    Nur eine Frage: Du sagst der Rummel (den ich übrigens auch nicht ausstehen kann - ich würde die Bücher lieber ohne Rummel lesen) sei nicht gerechtfertigt in Relation zu anderen Kinderbüchern. Wie aber beurteilst du Kinderbücher, wenn du doch selbst kein Kind mehr bist?
    Ich kenne viele Kinder, die Harry Potter lieben und ihren Spaß daran haben.
    Ich bin der Meinung, dass alle Bücher, die Kindern Freude bringen, gute Bücher sind. Es sei denn sie beeinflussen sie negativ (ich wäre nicht so froh, wenn meine Kinder die Bildzeitung verschlingen würden...), aber das ist bei Harry Potter bestimmt nicht der Fall. Ich merke nur, dass Kinder durch Harry Potter wieder auf das Lesen kommen. Oder sie schalten den Fernseher ab und gehen nach draußen und spielen die Abenteuer nach. Habe ich alles schon erlebt. Deswegen würde ich die Bücher als gute Kinderbücher bezeichnen.


    Welche Kinderbücher findest du denn besser als Harry Potter (wobei ich sagen muss, dass die HP-Reihe ab dem 4. Band eigentlich keine Kinderbücher mehr sind)?


    Würde mich mal interessieren. Danke!

    :leserin: : "Was ist Leben?" - Erwin Schrödinger


  • (wobei ich sagen muss, dass die HP-Reihe ab dem 4. Band eigentlich keine Kinderbücher mehr sind)?


    Warum denn nicht?

    [i]Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder vorstoßen würden, von allen Mensche

  • Hallo sandhofer,


    ich wende mich jetzt direkt an Dich weil ich das Gefühl habe, daß Du uns HP Fans ein wenig pieksen möchtest - zugegeben, wir haben Dich ja auch stark provoziert. Ich muss sagen, daß ich Deine Betrachtungsweise über das Buchgerüst sogar ein wenig interessant fand. Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, es von dieser Seite zu betrachten. Nicht umsonst waren die Bücher zu Anfang in England unter Politikern nicht so gern gesehen - spielten sie doch in einem Internat. Aber sobald es in`s Detail geht, merkt man Dir Deine mangelnde Kenntniss der Bücher an. Z.B. ist diese Schule einfach keine Elite-Schule. Es ist die einzige Zaubererschule in England und jedes Kind, das auf eng. Boden geboren wird, ist seit seiner Geburt für die Schule vorgemerkt. Für weniger betuchte wird sogar das Schulgeld bezahlt. Und nur weil ein Kind diese Schule besucht hat, bedeutet das nicht, das es als Erwachsener einen supertollen Job bekommt - immer unter dem Deckmantel, ja diese Schule besucht zu haben.
    Ich möchte noch näher auf den Punkt der Quellen eingehen. Für mich ist das ein ganz großer Pluspunkt. Ich mag eigentlich überhaupt keine Fantasybücher. HP ist eine Ausnahme. Warum? Weil Rowling zum größten Teil Wesen und Personen eingebaut hat, die entweder wirklich oder nur in der damaligen Vorstellungswelt existierten. Du wirst Nicholas Flammel aus dem zweiten Teil kennen. Recherchier mal ein bisschen über die geschichtliche Person. Ich finde einfach toll, wie passend sie das ganze verarbeitet hat.
    Ich könnte noch mehr erzählen. Aber ich lasse es lieber, da ich nicht glaube, Deine Meinung ändern zu können. Du bist mir einfach zu provozierend.


    Viele Grüße
    Leseratte

  • Das höre und lese ich immer wieder. Und immer wieder frage ich, ob und wo konkrete Zahlen vorlägen. Und nie kriege ich eine Antwort ... Also glaube ich es mal einfach nicht ...


    Während der fünf Jahre die ich oft in Kinderbuchabteilungen beraten durfte, habe ich wirklich sehr häufig mit Eltern gesprochen, die mir erzählt haben, dass ihre Kinder erst durch Harry Potter zum Lesen gekommen sind. Zahlen kann ich dir aber dazu auch nicht liefern, ich tendiere einfach mal dazu meinen Kunden zu glauben... :zwinker:


  • Pandora
    Ich hab ja drei Jahre in einer Bibliothek gelernt und auch dort konnte ich feststellen das viele Kiddies erst durch Potter angefangen haben so richtig mit dem Lesen loszulegen. Auch viele Eltern haben uns das erzählt.


    das ist auch bei erwachsenen durchaus der fall. ich kenne so einige leute, die noch nie freiwillig ein buch gelesen haben, dann aber durch den hype an hp gekommen sind und dadurch wiederum den zugang zu anderen büchern gefunden haben - quasi als einstiegsdroge...

    Einmal editiert, zuletzt von eilan blue ()

  • Hallo zusammen!


    Z.B. ist diese Schule einfach keine Elite-Schule. Es ist die einzige Zaubererschule in England und jedes Kind, das auf eng. Boden geboren wird, ist seit seiner Geburt für die Schule vorgemerkt.


    Nochmals, weil's so schön ist - diesmal mit Hervorhebungen von mir: Es ist die einzige Zaubererschule in England und jedes Kind, das auf eng[lischem] Boden geboren wird, ist seit seiner Geburt für die Schule vorgemerkt. Wenn das nicht elitär ist, weiss ich nicht ... : Die einzige Schule ihrer Art ... sie wählt ihre Schüler aktiv selber aus, man kann also sein Kind nicht dort anmelden ... die Aufnahmekriterien sind einerseits nationalistisch und andererseits auf bestimmten Begabungen beruhend, die nicht jeder hat, und die die Schule zwar fördert aber nicht von Grund auf lehrt. Ob ich nun mathematisch begabt bin oder psi-begabt: Sobald ich eine Schule besuche, die diese spezielle Begabung fördert, besuche sich eine Eliteschule und bin Teil einer Elite. Ihr nehmt den Begriff "Elite" viel zu eng und habt das Gefühl, nur wer Geld hat und berühmt ist, gehöre zur Elite. Ich kenne höhere Beamte der anglikanischen Kirche, die weder das eine haben noch das andere sind, und sich trotzdem als Elite fühlen und auch vom "Volk" als Elite wahrgenommen werden ...


    Ich möchte noch näher auf den Punkt der Quellen eingehen. Für mich ist das ein ganz großer Pluspunkt.


    Ich weiss, dass das im Moment sehr en vougue ist. Auch Eco verdankt seinen Ruhm diesem postmodernen "Anything-goes"-Mix von Fakten diversester Herkunft und handwerklich korrekter aber nicht gerade vom Stuhl hauender Fiktion. (Ich mag auch Eco nicht :zwinker: .)


    Ich könnte noch mehr erzählen. Aber ich lasse es lieber, da ich nicht glaube, Deine Meinung ändern zu können. Du bist mir einfach zu provozierend.


    Danke für den letzten Satz. Und "Danke, gleichfalls" für die ersten beiden Sätze ... :breitgrins:


    Pandora, HoldenCaulfield, eilan blue: Ich suche Zahlen. Geschichten höre ich sone und andere ... Die Buchhändlerin meines Vertrauens z.B. hat mir mal gesagt, dass sie wegen Potters Harry nicht wesentlich mehr Bücher verkaufe. Es ist jetzt einfach so, dass die Onkels und Tantens, die früher nach ausgiebiger Beratung mit einem Buch von Enid Blyton, Astrid Lindgren oder Karl May als Geburtstagsgeschenk aus dem Laden spaziert sind, heute gleich zum Harry greifen. Hat denn der Deutsche Buchhandel - verd.... noch mal - keine Zahlen???


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Warum denn nicht?


    Weil sie meiner Meinung nach für Kinder zu brutal sind. Ich denke schon, daß Kinder beim lesen dieser Bücher angst bekommen können. Ich würde sie ab Band 4 auch eher als Jugendbücher und Fantansybücher (auch für Erwachsene) bezeichnen.
    Tina

  • Weil sie meiner Meinung nach für Kinder zu brutal sind. Ich denke schon, daß Kinder beim lesen dieser Bücher angst bekommen können. Ich würde sie ab Band 4 auch eher als Jugendbücher und Fantansybücher (auch für Erwachsene) bezeichnen.
    Tina


    Ich finde die Bücher nicht besonders brutal. Wenn man mal einen Blick auf ein paar Märchen wirft, passieren da häufig viel schlimmere Dinge. Trotzdem werden Märchen von Kindern gelesen bzw. Kindern vorgelesen.

    [i]Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder vorstoßen würden, von allen Mensche

  • Nun ja - ich finde allerdings auch, dass sie schon "erwachsener" und dunkler werden. Ich kann mich z.B. noch gut an meine Gefühle am Ende von Band 4 erinnern und da war ich nicht 12 oder so sondern schon etwas älter. ;)


    Was ich an den Büchern von J.K.Rowling übrigens auch gut finde sind diese kleinen versteckten Hinweise, die es in früheren Büchern gibt und auf Sachen hinweisen, die später einmal wichtig werden. Ich weiß nicht ob es hier schon geschrieben wurde (oder woanders?) aber es gibt ja z.B. auch ziemliche Spekulationen über das Medaillon und R.A.B. aus Band 6. :winken:

  • Zitat von "Sandhofer"

    Nochmals, weil's so schön ist - diesmal mit Hervorhebungen von mir: Es ist die einzige Zaubererschule in England und jedes Kind, das auf eng[lischem] Boden geboren wird, ist seit seiner Geburt für die Schule vorgemerkt. Wenn das nicht elitär ist, weiss ich nicht ... : Die einzige Schule ihrer Art ... sie wählt ihre Schüler aktiv selber aus, man kann also sein Kind nicht dort anmelden ... die Aufnahmekriterien sind einerseits nationalistisch und andererseits auf bestimmten Begabungen beruhend, die nicht jeder hat, und die die Schule zwar fördert aber nicht von Grund auf lehrt. Ob ich nun mathematisch begabt bin oder psi-begabt: Sobald ich eine Schule besuche, die diese spezielle Begabung fördert, besuche sich eine Eliteschule und bin Teil einer Elite. Ihr nehmt den Begriff "Elite" viel zu eng und habt das Gefühl, nur wer Geld hat und berühmt ist, gehöre zur Elite. Ich kenne höhere Beamte der anglikanischen Kirche, die weder das eine haben noch das andere sind, und sich trotzdem als Elite fühlen und auch vom "Volk" als Elite wahrgenommen werden ...


    Es gibt auch noch andere Zauberschulen :zwinker: Sicher, Hogwarts ist eine englische Schule und es gehen englische Kinder dorthin. Es gibt aber zumindest noch 2 andere Schulen von denen wir wissen, in anderen Ländern. Nationalistisch zieht bei mir nicht. Wenn ich in Deutschland wohne, geht mein Kind idR auch auf eine deutsche Schule. :zwinker:
    Was die Elite angeht, kann man das ganz strenggenommen so sehen. Aber ich fürchte Du schaltest hier ein wenig auf stur. Rowlings Welt teilt sich nunmal in Muggel und Zauberer. Sie erzählt die Geschichte von Zauberern, genauso gut hätte sie es aus der Sicht der Muggel schreiben können, aber das wäre nur halb so spannend gewesen. :zwinker:


    Zitat von "Sandhofer"

    Pandora, HoldenCaulfield, eilan blue: Ich suche Zahlen. Geschichten höre ich sone und andere ... Die Buchhändlerin meines Vertrauens z.B. hat mir mal gesagt, dass sie wegen Potters Harry nicht wesentlich mehr Bücher verkaufe. Es ist jetzt einfach so, dass die Onkels und Tantens, die früher nach ausgiebiger Beratung mit einem Buch von Enid Blyton, Astrid Lindgren oder Karl May als Geburtstagsgeschenk aus dem Laden spaziert sind, heute gleich zum Harry greifen. Hat denn der Deutsche Buchhandel - verd.... noch mal - keine Zahlen???


    Wie soll denn der Buchhhandel Dir Zahlen nennen? Dazu müßte erfasst werden welche Kinder vorher nie gelesen haben, dann HP und dann zu weiterer Lektüre gegriffen haben. Das kann der Buchhandel wohl kaum leisten. Manche Dinge kann man einfach nicht mit Zahlen belegen. Wer bitte, sollte den Aufwand einer solchen Statistik auf sich nehmen und bezahlen? Und vor allem...für was? Davon ab....Glaube nie einer Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. :breitgrins:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”


  • Nun ja - ich finde allerdings auch, dass sie schon "erwachsener" und dunkler werden. Ich kann mich z.B. noch gut an meine Gefühle am Ende von Band 4 erinnern und da war ich nicht 12 oder so sondern schon etwas älter. ;)


    Kinder sehen die Welt aber mit anderen Augen als wir. Ich denke das hängt extrem vom einzelnen Kind ab. Manche Kinder haben da überhaupt kein Problem mit, andere bekommen davon Albträume. Einigermaßen einschätzen können das nur die Eltern. :zwinker:


    Was ich an den Büchern von J.K.Rowling übrigens auch gut finde sind diese kleinen versteckten Hinweise, die es in früheren Büchern gibt und auf Sachen hinweisen, die später einmal wichtig werden. Ich weiß nicht ob es hier schon geschrieben wurde (oder woanders?) aber es gibt ja z.B. auch ziemliche Spekulationen über das Medaillon und R.A.B. aus Band 6. :winken:


    Und ich denke genau das ist der Grund warum Erwachsene auch gern Harry Potter lesen. Kinder erfassen diese Kleinigkeiten oftmals nicht. Mir ist das so bei Der Herr der Ringe gegangen. Den hab ich das erste Mal mit knapp 10 gelesen und nur die Spannung der Geschichte genossen, ohne mir groß Gedanken um die ganzen Details oder Hinweise auf die Altvorderen zu machen. Später war das natürlich ganz anders. :zwinker:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Hallo zusammen!


    Es gibt auch noch andere Zauberschulen :zwinker:


    Die a) ähnlich oder gleich elitär funktionieren
    und
    b) als Idee nun wirklich englischen Nationalismus pur verströmen, indem Fr. Rowling davon ausgeht, dass das englische System der Internatsschulen in andern Ländern 100% identisch funktioniert.


    Sie erzählt die Geschichte von Zauberern, genauso gut hätte sie es aus der Sicht der Muggel schreiben können, aber das wäre nur halb so spannend gewesen. :zwinker:


    Sie erzählt die Geschichte aus der Sicht einer elitären, sich vom Fussvolk der übrigen Bevölkerung abschottenden Schicht, ja. Das mag spannend sein, ist aber ein Rückgriff aufs 17. oder 18. Jahrhundert. (Wie offenbar sowieso alle 100 Jahre neu- und neustromantische Strömungen sich aufs Lesepublikum ergiessen oder von ihm vergossen werden ... )


    Wie soll denn der Buchhhandel Dir Zahlen nennen?


    Du machst es viel zu kompliziert. Wenn alle die Behauptungen zu Potter stimmen, müssten doch seit ein paar Jahren die Umsatzzahlen des Buchhandels signifikant zugelegt haben. Jeder kleine Buchladen sieht das spätestens in seiner Jahresbilanz. Der Grosshandel sollte das ebenfalls merken. Wo gibt es solche Zahlen über die letzten paar Jahre?


    Davon ab....Glaube nie einer Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. :breitgrins:


    Ja ... so argumentierte auch die Nazi-Kriegspropaganda ... Mit diesem Argument hat Goebbels die Meldungen über alliierte Siege und Fortschritte bei den uninformierten Deutschen unglaubwürdig zu machen versucht ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Zitat

    Die a) ähnlich oder gleich elitär funktionieren
    und
    b) als Idee nun wirklich englischen Nationalismus pur verströmen, indem Fr. Rowling davon ausgeht, dass das englische System der Internatsschulen in andern Ländern 100% identisch funktioniert.


    Für die Geschichte ist es nunmal notwendig, daß sie in einer Art Internat spielt. Und Internatsgeschichten gibt es ja nun wahrhaftig nicht erst seit Rowling.
    Wieso gehst Du davon aus, daß es in den anderen Schulen so zugeht wie in Hogwarts? Das wissen wir nicht, genauso wie wir wissen, wie viele dieser Schulen es gibt. Die Geschichte spielt nunmal in England und an dieser Schule.


    Zitat

    Sie erzählt die Geschichte aus der Sicht einer elitären, sich vom Fussvolk der übrigen Bevölkerung abschottenden Schicht, ja. Das mag spannend sein, ist aber ein Rückgriff aufs 17. oder 18. Jahrhundert. (Wie offenbar sowieso alle 100 Jahre neu- und neustromantische Strömungen sich aufs Lesepublikum ergiessen oder von ihm vergossen werden ... )


    Moment mal...so wie Du es darlegst klingt das verdammt negativ, so ist das ja nun nicht. Z.B. das Zauberereiministerium, welches immer bemüht ist die Muggel zu schützen, der Premierminister Englands wird miteinbezogen bzw lernt den Zaubereiminister kennen, Arthur Weasley der total begeistert von ihnen ist und ihre technischen Errungenschaften bewundert, viele Kinder die aus muggelstämmigen Familien stammen und sich ganz sicher nicht von diesem Umfeld, in dem sie schließlich aufgewachsen sind, abschotten. Einer der Jungs aus Harrys Klasse z.B. steht unbeirrbar zum Fußball, der gilt ihm immer noch mehr als Quidditch. Du brauchst HP nicht lesen, ist soweit ich weiß auch gar nicht Dein bevorzugtes Genre, aber derart schlecht machen mußt Du ihn auch nicht.


    Zitat

    Du machst es viel zu kompliziert. Wenn alle die Behauptungen zu Potter stimmen, müssten doch seit ein paar Jahren die Umsatzzahlen des Buchhandels signifikant zugelegt haben. Jeder kleine Buchladen sieht das spätestens in seiner Jahresbilanz. Der Grosshandel sollte das ebenfalls merken. Wo gibt es solche Zahlen über die letzten paar Jahre?


    Dann wüßtest Du, daß mehr verkauft worden ist und mehr nicht. Warum oder weshalb könnten Dir diese Zahlen nicht nennen.


    Zitat

    Ja ... so argumentierte auch die Nazi-Kriegspropaganda ... Mit diesem Argument hat Goebbels die Meldungen über alliierte Siege und Fortschritte bei den uninformierten Deutschen unglaubwürdig zu machen versucht ...


    Das war ein Scherz! Keine Ahnung, ob sie Nazis so argumentiert haben, das entzieht sich meiner Kenntnis. Hätte ich das gewußt, hätte ich den Spruch sicherlich nicht angeführt. Daß Du mich jetzt aber mit diesen Menschen in einen Topf wirfst, lässt mich ganz schön schlucken....

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • sandhofer: Du vergisst in deine Berechnung - es müsse ja eine Steigerung der verkauften (Kinder)Bücher geben - die Tatsache mit einzubeziehen, dass sich das Leben der Kinder ein bisschen gewandelt hat.
    Selbst vor 15 Jahren, als ich Kind war, war die einfachste Beschäftigung in der Freizeit lesen. Konnte man auch alleine machen, auch bei Regenwetter. Sonst gab es nicht viel. Die Zeiten haben sich aber geändert, der Fernseher hat schon lange Einzug gehalten in die Kinderzimmer und derzeit ziehen auch in die letzten Kinderzimmer die Computer. Von PS, XBox und Co. mal abgesehen. Die Freitzeitbeschäftigung heute heißt Chat, MSN, ICQ und Co.


    Damit ist die Zeit der alten Helden Old Shatterhand und Co. nun einmal vorbei.


    Und jetzt mal ehrlich: du willst doch die Werte, die in den Kinderbuchklassikern verwendet werden, nicht auch HP absprechen? Das Prinzip ist auch in den von dir hochgelobten Klassikern das gleiche...... :zwinker:

    Schau danach, was anderen Freude macht, dann wird klar, wie du sie am besten ärgern kannst.<br /><br />Roald Dahl

  • sandhofer
    Ich bin kein Buchhändler und kann daher nur von meinen Erfahrungen in der Bibliothek sprechen. Und bei uns war es so dass das meistausgeliehene Jugendbuch Harry Potter war. Außerdem konnte man wenn man denn wollte in die Benutzer Statistik einsehen und dort feststellen das gerade auch Jugendliche manchmal nur Harry Potter ausgeliehen hatten. Ich kann wie gesagt nur für die Bibliothek sprechen in der ich war und bei uns war es so das meine Chefin zumindest bei den Jugendlichen seit den ersten Harry Potter Bänden eine höhere Ausleihe verzeichnen konnte. Ob das wirklich darauf zurückzuführen ist bleibt mal dahin gestellt. Ich kann daher auch nicht für die Allgemeinheit sprechen sondern nur für diese Bibliothek. Ob das in andren Bibliotheken ähnlich ist weiß ich nicht.


  • Ja ... so argumentierte auch die Nazi-Kriegspropaganda ... Mit diesem Argument hat Goebbels die Meldungen über alliierte Siege und Fortschritte bei den uninformierten Deutschen unglaubwürdig zu machen versucht ...


    Ich empfinde diesen Vergleich als respektlos und beleidigend und finde es nicht gut, in diesem Zusammenhang die Nazis ins Spiel zu bringen, zudem dieser Spruch im Orginal von Winston Churchill stammt "ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe" und nachweislich kein Nazi war.




    Als Hasskampagne empfinde ich die aktuelle Diskussion gar nicht. Da müssen schon andere Geschütze aufgefahren werden und die habe ich bei LS zum Glück noch nicht gefunden.


    Ich habe auch nicht gemeint, dass es hier eine Hasskampagne gibt, ich meinte damit ausschließlich meinen Bekannten, der schon hochrot anläuft, wenn er nur Harry Potter hört . :zwinker:




    Marketing findet inzwischen statt, aber das war nicht der Erfolgsgrund in der Anfangszeit. Immerhin wurde das Manuskript mehrfach abgelehnt. HP ist ein echter Überraschungserfolg, gemacht von den Lesern.



    Vielleicht habe ich das am Anfang nicht so mitbekommen, aber nach meiner Erinnerung fing es erst so richtig nach Band 2 an, dass es sämtliche Accessoires gab, die Leute nachts Schlange standen etc. Ist aber mein persönliches Empfinden und ich lasse mich da gerne belehren.


    Ich denke, dass dieser "Rummel" nicht nur mit einem guten und spannenden Buch zusammenhängt, sondern dass die Kindern über dieses Buch reden, die Fantasie dadurch angeregt wird, dass eine gewisse Zusammengehörigkeit entwickelt wird durch ein gemeinsames Thema und natürlich ist die Gruppendynamik auch nicht zu vergessen. Warum dieser Hype um Harry Potter tatsächlich so eskaliert ist, können wahrscheinlich mit 100%iger Sicherheit noch nicht einmal Fachleute beantworten. Aber wenn dadurch mehr Kinder und Jugendliche zum Lesen gekommen sind - außer Harry Potter Bücher - kann ich diesen Rummel nur begrüßen und Danke dafür sagen.



    Was das Thema "Elite" betrifft, hier mal eine Interpretation lt Duden: "Elite (fz), das Auserlesene, Vorzügliche, Hervorragende" und lt. Wikipedia "Zusammenfassung überdurchschnittlich qualifizierter Personen".


    Daraus interpretiere ich, dass Hogwart keine Elite-Schule ist, denn sie nimmt ALLE Zauberer auf, genauso wie unsere Grundschulen alle 6-10jährigen unterrichtet. Und wenn die Menschen zaubern könnten, würde man sie auch aufnehmen. Aber das können höchstens die "Schlammblütler", die ebenfalls diese Schule besuchen können.
    Und zur Grundschule werden wir hier in Deutschland auch "eingeladen", sind wir also alle auch Elite-Schüler?


    LG Murkxsi

    Mein Lebensmotto: Leben und leben lassen!

  • Hallo!


    Für die Geschichte ist es nunmal notwendig, daß sie in einer Art Internat spielt. Und Internatsgeschichten gibt es ja nun wahrhaftig nicht erst seit Rowling.


    Natürlich: Wenn einmal gewisse Entscheidungen getroffen, gewisse Pflöcke gesetzt sind, dann ist der Rest notwendig. Die Frage wäre m.M.n.: Für die Geschichte ist es notwendig, dass sie in einem Internat spielt - aber: Ist die Geschichte notwendig?


    Wieso gehst Du davon aus, daß es in den anderen Schulen so zugeht wie in Hogwarts?


    Weil alle Informationen, Hinweise und Andeutungen, die ich gefunden habe, das zu sagen scheinen.


    Z.B. das Zauberereiministerium, welches immer bemüht ist die Muggel zu schützen, der Premierminister Englands wird miteinbezogen bzw lernt den Zaubereiminister kennen, Arthur Weasley der total begeistert von ihnen ist und ihre technischen Errungenschaften bewundert, viele Kinder die aus muggelstämmigen Familien stammen und sich ganz sicher nicht von diesem Umfeld, in dem sie schließlich aufgewachsen sind, abschotten. Einer der Jungs aus Harrys Klasse z.B. steht unbeirrbar zum Fußball, der gilt ihm immer noch mehr als Quidditch.


    Jetzt dasselbe nochmal. Ich ersetze: Zauber durch Kolonial, Muggel durch Neger, Premierminister durch Oberhäuptling, England durch Zulu, Arthur Weasley durch David Livingstone, Quidditch durch Cricket: Z.B. das Kolonialiministerium, welches immer bemüht ist die Neger zu schützen, der Oberhäuptling der Zulu wird miteinbezogen bzw lernt den Kolonialminister kennen, David Livingstone der total begeistert von ihnen ist und ihre technischen Errungenschaften bewundert, viele Kinder die aus negerstämmigen Familien stammen und sich ganz sicher nicht von diesem Umfeld, in dem sie schließlich aufgewachsen sind, abschotten. Einer der Jungs aus Harrys Klasse z.B. steht unbeirrbar zum Fußball, der gilt ihm immer noch mehr als Cricket.


    Uspi. Klingt doch schon fast wie Mitte des 19. Jahrhunderts ...


    (Ich provoziere - aber nur ein bisschen ... )


    Daß Du mich jetzt aber mit diesen Menschen in einen Topf wirfst, lässt mich ganz schön schlucken....


    So war's nicht gemeint - wenn's so 'rüber gekommen ist, dann entschuldige bitte.


    sandhofer: Du vergisst in deine Berechnung [...]


    Wie kann ich etwas in einer Berechnung vergessen, wenn ich gar keine Zahlen habe, um etwas zu berechnen?


    Und jetzt mal ehrlich: du willst doch die Werte, die in den Kinderbuchklassikern verwendet werden, nicht auch HP absprechen? Das Prinzip ist auch in den von dir hochgelobten Klassikern das gleiche...... :zwinker:


    Dass ein Kinderbuch mit einer vereinfachten Welt(anschauung) arbeitet: ok. Wenn ich mir das Grundgerüst von Potter so ansehe, in der die Zugehörigkeit zu einer exklusiven Welt ins Zentrum gestellt wird ... Blyton wird heute wegen ihrer konservativen Rollenteilung von Jungs und Mädchen kritisiert, Lewis und May wegen ihrer weltanschaulich-christlich-religiös angehauchten Passagen, Tolkien wegen seines Patriarchentums ... Frau Rowling, die in vielem noch das England des 19. Jahrhunderts vertritt, dieses Gedankengut aber geschickt ins postmoderne "Anything-goes"-Zusammenkleister-Technik-Mäntelchen gehüllt hat ...


    Murkxsi: Kein Engländer kennt einen solchen Spruch von Churchill .. .Der stammt vielmehr eben nicht von Churchill, sondern wurde ihm von der Nazi-Propaganda unter Goebbels in den Mund gelegt. Das ist ja das Gemeine daran ... Siehe: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg.


    Und: Die Schule nimmt wohl alle Zauberer auf, aber: Es sind nicht alle Zauberer ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

    Einmal editiert, zuletzt von sandhofer ()