Bernard Craw - Sanguis B. / Vampire erobern Köln

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    Kann es einen realistischen Roman über Vampire geben? Beinhaltet diese Frage nicht schon einen Widerspruch in sich? Sanguis B. - Vampire erobern Köln liefert mir die Antwort auf diese Fragen: Ja, man kann tatsächlich einen realistischen Roman über dieses in der Phantastik angesiedelte Thema schreiben. Diese Aussage lässt bereits erahnen, dass es hier nicht um die übliche Darstellung von Vampiren handelt. Es gibt keine liebesromanschreibenden Romantiker, die beim Liebesspiel mit Menschen ihre Triebe austoben, keine mit Genuss und doch vorsichtig zubeißenden ältere Herren, die auf der Suche nach einer Jungfrau kurz das eigene Schloss verlassen. Nein, Klischees werden gebrochen, in Sanguis B. wird hart und mit deutlichen Bildern geschildert, was passieren kann, wenn der Vampirismus sich plötzlich ausbreitet. Besonders der Anfang des Buches kann zarten Gemütern sehr nahe gehen. Die Vampire in diesem Roman nehmen kaum Rücksicht auf Verluste, wenn sie erst einmal in den Blutrausch verfallen sind. Andererseits behalten sie einen Teil ihrer Menschlichkeit und werden nicht einfach zu rasenden Bestien. Man kann es vielleicht mit "Sie behalten ihren eigenen Charakter" beschreiben. Wer philosophierende Vampire erleben möchte, sollte dieses Buch lesen! Die Story ist geradezu erschreckend realistisch und der Autor schafft es den Leser auf die Seite der Vampire zu ziehen. Dass diese des nachts Menschen reißen, verdrängt man beim Lesen plötzlich und man kann sich über sich selbst gruseln, sobald man bemerkt, auf welcher Seite man eigentlich mittlerweile steht...


    Für ein Buch aus dem phantastischen Genre ist übrigens auch die ausgefeilte und manchmal etwas schnörkelige Sprache zu erwähnen, die mir sehr gut gefallen hat. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass mit zunehmender "Härte" in der Story, auch die Sprache "härter" und direkter wurde - ein ganz subjektiver Eindruck.
    Ein tolles Buch, von dem ich hoffe, dass es keine Fortsetzung erhält, da es ein für mich absolut perfektes Ende liefert. Großes Lob an den Autor, vielen Dank für diese tolle Lektüre! Ich habe den Roman erst gestern wieder weiterempfohlen.


    Ich würde sehr gerne etwas Neues von diesem Autor lesen!


    5ratten


    Mehr Infos zu Buch und Autor findet man auf http://www.bernardcraw.de/.

  • Auch ich habe den Roman gelesen:


    Dies ist sicher keine Vampirgeschichte wie viele sie erwarten würden. Hier gibt es keine Vampire a la Lestat und Armand (aus der Chronik der Vampire von Anne Rice). Vielmehr haben Craws Vampire viel menschlichere und nicht so abgehobene Züge. Sie werden nicht verklärt sondern als das gezeigt was sie sind: Vampire, die sich von Menschenblut ernähren. Für zimperliche Leser sind die Beschreibungen teilweise sicher nichts. Ich persönlich finde das der Roman gerade zu Anfang geradezu poetische Momente hat wenn einer der Vampire einen Menschen tötet um an sein Blut zu gelangen (aber dies ist wie immer Geschmackssache). Ab etwas der Hälfte des Romans wurde es mir persönlich zu militärisch. Oft fühlte ich mich an Computerspiele erinnert. Das hat mir nicht so gut gefallen. Ich bin nicht so der Actionleser und da war mir manchmal ein bissl zu viel dabei.


    Die Figuren fand ich interessant und toll ausgearbeitet. Auch ihre Handlungen sind meist nachvollziehbar. Außerdem gibt es bei so mancher Figur die ein oder andere Überraschung... Eine richtige Beziehung konnte ich jedoch nicht zu ihnen aufbauen. Was vielleicht an den zahlreichen Hauptcharakteren gelegen haben könnte...


    Der Stil liest sich flüssig und angenehm.


    Mir selbst hat sicher der Gruselfaktor gefehlt. Auch der gewisse Vampircharme fehlte mir. Mag sein das ich hier von meinem bisherigen Vampirbild (Dracula, Lestat etc.) geprägt bin. Einerseits ist dies durchaus die Stärke des Romans sich eben nicht der ewigen Klischees zu bedienen. Andererseits hat mir das doch irgendwie gefehlt.


    Im großen und Ganzen hatte ich Spaß am Lesen und fand den Roman in sich schlüssig und spannend. Den Schluss fand ich gelungen auch wenn mir gerade das letzte Drittel zeitweise nicht mehr so gut gefallen hat.


    Ich vergebe:


    3ratten


    und empfehle diesen Roman allen "Vampirfreunden" die mal etwas anderes als den Standard Vampirroman lesen möchten. Wie gesagt mir hat der Roman gefallen. Aber mir haben eben auch Elemente gefehlt um in besser bewerten zu können. Ein neues Buch des Autors würde ich jedenfalls sicher lesen!

  • Durch einen Tip in diesem Thread stiess ich auf das Buch.


    Gleich vorweg: WOW, ganz tolle Idee :klatschen:


    Schon mit den ersten Zeilen wird man brutal in die Geschichte gezogen und brutal geht es generell zu. Erschreckend fand ich wie sehr man doch abstumpft beim Lesen. Schockiert war ich eigentlich nur noch wenn Tieren etwas zuleide getan wurde, sehr erschreckend.
    Allerdings fand ich das ganze Militärgehabe auf die Dauer auch etwas nervig und fühlte mich manchmal an das Ende von Dan Browns Illuminati erinnert...Action...Action...Action ;)
    Was ich vom Ende halten soll weiss ich nicht so genau, ich fands doch ziemlich konstruiert :confused:


    Alles andere haben Ingroscha und Holden bereits gesagt :winken:


    Für mich waren das


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ich mach&#39; mir die Welt<br />widdewidde wie sie mir gefällt ....

  • Schön, dass wir jetzt schon drei so unterschiedliche Meinungen zu diesem Buch haben. Die verschiedenen Wahrnehmungen finde ich sehr interessant!


    Dan Brown habe und werde ich nicht lesen, daher kann ich da keinen Vergleich anstellen. Ich fand den Militäreinsatz jedoch sehr realistisch und nachvollziehbar, wie auch den ganzen Roman.


    Weddahex: Schau doch mal in die Leserunde auf leserunden.de, wenn du Lust hast. Du wirst sehen, dass dem Autor viele Dinge, die anderen konstruiert vorkamen, zu Beginn des Schreibens überhaupt nicht bewusst waren ;)

  • @Ingrosche


    Hoppla, deinen Beitrag habe ich völlig übersehen :redface:


    Das mache ich glatt, danke für den Tipp :winken:

    Ich mach&#39; mir die Welt<br />widdewidde wie sie mir gefällt ....

  • Titel: Sanguis B. Vampire erobern Köln
    Autor: Bernard Craw
    Verlag: Johannes van Aaken Verlag
    Erschienen: Dezember 2005
    Seitenzahl: 411
    ISBN: 3938244097
    Preis: 9.95 EUR


    Der Autor:
    Bernard Craw wurde 1972 in Westfalen geboren und ist 1988 in Literaturkreisen aktiv. Er lebt in Köln.


    Meine Meinung:
    Vampire erobern Köln – mit diesem kurzen Satzteil erfährt man schon einiges über den Inhalt dieses Buches. Aber die Vampire erobern nicht nur Köln, auch andere großen deutschen Städte sind von dieser Epidemie betroffen. Es ist ein Vampirroman, der sich wohltuend von vielen seiner „Kollegen“ in diesem Genre unterscheidet. Bernard Craw verzichtet auf die gängigen Klischees und schafft es gerade dadurch, eine wirklich spannende und beeindruckende Geschichte zu schreiben.
    Er macht sich zum Chronisten von beängstigenden Ereignissen, die sich verselbständigt haben, vielleicht auch eine Art Gleichnis für Entwicklungen, die nicht mehr gestoppt werden können. Teilweise enthält das Buch durchaus brutale Szenen, aber als Leser hat man nie den Eindruck, das diese Szenen nur um der Brutalität willen geschrieben wurden; diese Szenen gehören auch mit all ihrer Brutalität ganz einfach in diese Geschichte.
    Bernard Craw schafft es, dass von im entworfene Horrorszenario durchaus realistisch zu schildern. Und so wie er es schildert, stellt man sich vielleicht doch die Frage, ob Vampire wirklich nur in unserer Fantasie existieren. Gerade auch das macht dieses Buch so lesenswert. Die von Bernard Craw geschilderten Fantasien, wirken manchmal sehr real, das macht einige Stellen in diesem Buch doch etwas beängstigend.
    Mich hat dieses Buch begeistert – auch wenn Vampirgeschichten normalerweise nicht zu dem von mir bevorzugten Genre gehören. Ein schöner Lesegenuss, empfehlenswert.


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