Männerliteratur

Es gibt 68 Antworten in diesem Thema, welches 19.133 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Manjula.

  • Gehören diese beiden Romane nicht eher in die Thriller-Ecke?


    Und gerade historische und Fantasy-Romane empfinde ich sogar als extrem weiblich besetzt ...


    Beim historischen Roman ist es weiblich, wenn es ein "Die ...-in" ist. Gibt aber auch viele, die das nicht sind, z. B. die Werke von Rebecca Gable, dann alles von Noah Gordon, auch "Die Säulen der Erde" hält sich eher die Waage. Ärgerlich finde ich die "Mogelpackungen", die eine weibliche Hauptfigur versprechen, es aber nicht halten.


    Fantasy ist oft weiblich besetzt, aber da verrät meist schon der Titel was drüber und auch der Klappentext ist hilfreich.

  • Oh, wie schön, damit ist meine Männlichkeit ja eindeutig erwiesen, ich mag Nick Hornby extrem gerne und vor allem "High Fidelity " und "About a boy" ..... :breitgrins:


    wenn du dich jetzt besser fühlst... ;)


    Da möchte ich sandhofer voll zustimmen. Dan Brown wird aber glaube ich auch sehr viel von Frauen gelesen. Tom Clancy allerdings ist für mich auch ein Autor, der eher von Männer gelesen wird - zumindest habe ich den Eindruck.


    das ist ja interessant! ich hätte jetzt spontan geschätzt, dass die romane von d. brown von männern und frauen gleichermaßen gelesen werden... weiter dachte ich immer, dass horror- bzw. sf-heftroman-reihen wie "john sinclair" von j. dark und "perry rhodan" vor allem von männern gelesen werden, womit ich laut statistiken mal total falsch lag! auch ist es irgendwie erstaunlich, wieviele männer die "chronik der vampire"-serie von anne rice lesen...


    mittlerweile drängt sich mir immer mehr der verdacht auf, dass es zwar sowas wie männer- (u. frauen)literatur gibt (sind das eigentlich wirklich genres?), jedoch die jeweilige zuordnung irgendwie nichts über die tatsächliche geschlechtszugehörigkeit der eigentlichen leser aussagt... :schulterzuck:

    Einmal editiert, zuletzt von eilan blue ()

  • auch ist es irgendwie erstaunlich, wieviele männer die "chronik der vampire"-serie von anne rice lesen...


    Ich lese zum Beispiel gerade "Der Fürst der Finsternis" und finde den Roman allenfalls deshalb "weiblich" (was natürlich Unsinn ist), weil er mir ein wenig geschwätzig vorkommt... :wegrenn::zwinker:

  • Ich lese zum Beispiel gerade "Der Fürst der Finsternis" und finde den Roman allenfalls deshalb "weiblich" (was natürlich Unsinn ist), weil er mir ein wenig geschwätzig vorkommt... :wegrenn::zwinker:


    was können denn bitte die frauen dazu, dass lestat so 'ne alte plaudertasche ist?! :elch:

  • Also eigentlich denke ich ja, das es doch heutzutage eher so ist, das
    jeder alles liest. :zwinker:


    Das ist ja nicht nur bei Büchern so, sondern auch in anderen Dingen des
    Alltags.
    Frauen fahren heutzutage genauso Motorrad (Beispiel) wie sie anderen
    Extremsportarten frönen oder eben Karriere machen.
    Männer hingegen kochen oder machen immer mehr einen auf Hausmann...


    Also ich finde es prima.


    Denkt doch mal an die Zeiten zurück, da Frauen nicht lesen oder schreiben durften
    ohne in den Verruf zu geraden. :grmpf:
    Grauenhaft.


    Grüssle
    Marion :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi


  • Ich denke da an die "Flashman"-Romane, an die Abenteuer von Hornblower, die Marineromane von O´Brian, und last not least die Scharpe-Romane von Cornwell.


    Also zumindest was Hornblower, Aubrey & Maturin, Bolitho und Co. angeht, möchte ich da doch ganz entschieden widersprechen. Ich kenne mindestens so viele Frauen wie Männer (mich eingeschlossen :breitgrins:), die diese Serien verschlingen. Allein die Tatsache, daß es sich um fast völlig frauenfreie Bücher handelt, macht das doch noch nicht zu Männerliteratur :rollen:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Allein die Tatsache, daß es sich um fast völlig frauenfreie Bücher handelt, macht das doch noch nicht zu Männerliteratur :rollen:


    Tendenziell schon, würde ich doch sagen ... Um's auf einen Begriff zu bringen: Jedenfalls war's vor 1968 so - entweder jede Menge oder gar keine Frauen, und wenn jede Menge, dann möglichst wenig Kleidung dran ... :zwinker: :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Guten Morgen,


    Ausnahmen bestätigen immer die Regel, ist es nicht so? Nur, wenn ich Hemd und T-Shirt von Schatz anziehe (was ebenfalls viele Frauen machen - also nicht die Klamotten von meinem Schatz, sondern von ihren eigenen... hoffe ich *g*), macht aus der Kleidung trotzdem nichts anderes als Männerhemden oder Männer-T-Shirts.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Guten Morgen,


    Ausnahmen bestätigen immer die Regel, ist es nicht so? Nur, wenn ich Hemd und T-Shirt von Schatz anziehe (was ebenfalls viele Frauen machen - also nicht die Klamotten von meinem Schatz, sondern von ihren eigenen... hoffe ich *g*), macht aus der Kleidung trotzdem nichts anderes als Männerhemden oder Männer-T-Shirts.


    Liebe Grüße
    nimue


    Nur, dass es zumindest beim Hemd anhand der Knopleiste klar ist, was denn nun Männchen und was Weibchen sind ... :zwinker: Vielleicht sollte man den Büchern auch eine Knopfleiste spendieren? :elch:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Nur, dass es zumindest beim Hemd anhand der Knopleiste klar ist, was denn nun Männchen und was Weibchen sind ... :zwinker: Vielleicht sollte man den Büchern auch eine Knopfleiste spendieren? :elch:


    Naja, wenn aus Büchern schon Handtaschen gemacht werden, ist die Knopfleiste nicht weit. Das abgebildete Buch sollte somit definitiv ein Frauenbuch sein :elch:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Also, wenn ICH die Strapse und den BH meiner Freundin anziehe, dann sieht man eindeutig, das das keine Männerklamotten sind.


    War nur'n Scherz, ehrlich.


  • Also eigentlich denke ich ja, das es doch heutzutage eher so ist, das
    jeder alles liest. :zwinker:


    Das ist ja nicht nur bei Büchern so, sondern auch in anderen Dingen des
    Alltags.


    Ich glaube, du hast recht. Wobei wahrscheinlich das Vordringen der Frauen in Männerdomänen noch stärker ist als umgekehrt.


    :winken:

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Soweit ich weiss, gibt es viel mehr Bücher-lesende Frauen als Bücher-lesende Männer. Verständlich also, dass sich viele Verlage ganz bewusst auf das weibliche Geschlecht konzentrieren.


    Wenn man aber nun den Klischees von Mann und Frau entsprechen will und das Gegenstück zu "Frauenliteratur" sucht - dann müsste es doch eigentlich "Actionfilm" heissen, oder?

  • Bluebell, da hast du natürlich recht. Woran das wohl liegt? :rollen:
    Die Klischees heißen ja nicht umsonst: Ein Mann muß stark und männlich sein. :breitgrins:
    Versucht er etwas anderes, wird er doch meist gleich als "Weichling" abgestempelt, oder ?



    Soweit ich weiss, gibt es viel mehr Bücher-lesende Frauen als Bücher-lesende Männer. Verständlich also, dass sich viele Verlage ganz bewusst auf das weibliche Geschlecht konzentrieren.


    Hauptsache ich bekomme immer Taschengeld von meinem Mann für meine Bücherkäufe. :breitgrins: :zwinker:



    Wenn man aber nun den Klischees von Mann und Frau entsprechen will und das Gegenstück zu "Frauenliteratur" sucht - dann müsste es doch eigentlich "Actionfilm" heissen, oder?


    Das haut schon eher hin.


    Grüssle
    Marion :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Hallo,
    Zuerst einmal: Ich mache etwas Böses. Ich gebe jetzt mein Kommentar ab, ohne mich eingehend mit der vorausgegangen Diskussion zu beschäftigen (dazu fehlt mir die Zeit, ich habe nur überflogen).


    Woran mache ich denn fest, was Männerliteratur ist? Ob Liebesgeschichten dem Protagonisten passieren oder nur dem Sekundärpersonal?


    Ich habe den "Homo Faber" z.B. als eindeutige Männerliteratur empfunden, und hier trifft ersteres zu.


    Ein anderer hier getaner Vorschlag: Es kommt darauf an, aus wessen Perspektive der Roman geschrieben ist.


    Aha. Und der oben genannte Roman, von mir als männlich empfunden, wird von Frauen gelesen. Also: Frauen lesen viel auch "aus Männerperspektive" geschriebenes. Das ist für sie vielleicht nicht ungewöhnlich, weil sie es gewohnt sind, dass diese Welt im Großen und Ganzen (oder lange Zeit, das wäre jetzt ein zu weites Feld) durch Männerperspektive geprägt ist und gesehen wird?
    Deswegen aber vielleicht auch das Verlangen nach vermeintlich weiblicher Literatur, die dann sich dessen bedient, was die Männerperspektive übriglässt?
    Ein Bedürfnis nach "eigener" Literatur ist bei Männern dementsprechend nicht (oder kaum) vorhanden, da sie es nach den vorangegangen Überlegungen ja überhaupt nicht zu haben brauchen :breitgrins:


    (Ich bin jetzt, die Gender- Diskussion unbeachtend, von der von mir gedachten Mehrheit von Männern und Frauen ausgegangen, wie ihr vielleicht gemerkt habt :smile:)


    Ich hoffe ihr verzeiht mir, falls meine Antwort in irgendeinerweise durch die nicht genaue Kenntnis des Threads unpassend war (und klärt mich dann darüber auf :zwinker:)


    lg.,
    n.

  • Hallo


    Sagen wir es einmal so:


    Es gibt die offiziellen Darstellungen von Männern und Frauen, wie sie nach den Regeln der "political correctness" zu sein haben. Da spielen auch die sogenannten Gender Studies eine Rolle.


    Dann gibt es natürlich auch Frauen, die sich sehr stark an einer Männerrolle orientieren: Prototyp wäre zum Beispiel der Archetyp der Amazone.


    Umgekehrt gibt es natürlich auch Männer, die sehr stark weiblich denken und fühlen: Typ "Softie"


    Dann gibt es die Selbstbilder von Männer und Frauen, stark durch Medien und Peergroups beeinflusst, also was die meisten Leute denken, wie sie sein sollten und deshalb auch so sind.


    Dann gibt es natürlich das, was C.G. Jung den "Schatten" genannt hat, das heisst Seiten des Charakters, die unangenehm sind, die man verdrängt und nicht wahrhaben will. Dazu gehören auch Anteile am anderen Geschlecht, Jung nennt das "Anima" und "Animus". Und natürlich hat auch jedes Geschlecht seinen Schatten, das heisst negative Eigenschaften, die aber geleugnet werden und meist auch verdrängt werden.


    Da wir in einem feministischen Zeitalter leben, der öffentliche Diskurs also sehr stark durch bestimmte Inhalte dessen, was Frauen und Männer zu sein haben, bestimmt ist, bedeutet das auch, dass bestimmte Aspekte des männlichen und weiblichen Verhaltens tanuisiert werden.


    Und da setzt die sogenannte Männerliteratur ein.


    Die "Flashman"-Reihe ist prototypisch dafür. Ich habe sie oben schon erwähnt.


    Der Held ist nach weiblichen Normen ein absolutes Arschloch.


    Aber ich kenne keinen Mann, der unter vier Augen nicht zugibt, dass er manchmal auch gerne so sein würde, vorausgesetzt natürlich, er hat diese Romane gelesen.


    Ich kenne keine Frau, die diesen Romanen etwas abgewinnen kann.


    Aber es sind natürlich tolle Romane.


    Nun ja, das als Denkanstoß


    Ralf

  • Um die Thesen auf den Punkt zu bringen:


    Männerliteratur thematisiert stark, wenn auch nicht nur, den verdrängten männlichen Schatten (Jung).


    Daher auch das Augenzwinkern dabei.


    Das gleiche gilt natürlich auch für die Frauenliteratur.


    Und ich behaupte mal, dass die MEHRHEIT des anderen Geschlechts kein Interesse an dieser Literatur hat. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.


    Ralf