Gaby Hauptmann – Nur ein toter Mann ist ein guter Mann

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    Wie ich zu diesem Buch kam: Werke, die man im Buchladen unter „Freche Frauen“ findet, umgehe ich in der Regel weiträumig. „Beim nächsten Mann wird alles anders“ fand ich noch recht witzig, auch ein, zwei Nachfolger, aber dann ging die Qualität doch rapide bergab und ich entschloss mich, meine Lesezeit anderen Genres zu widmen. Nun war ich aber neulich bei einer Freundin zu Besuch, und da stand doch tatsächlich eine Buchkiste im Treppenhaus, und zwar zur Entsorgung im Altpapier. Besagte Freundin braucht nämlich Platz für Wickeltisch und Babynahrung und hat deshalb ihre (O-Ton) „Schwanz-ab-Bücher“ ausgeräumt. Ihr könnt sicher verstehen, dass ich den Gedanken ans Altpapier schwer ertragen konnte und so habe ich die Bücherkiste gerettet, allerdings unter dem Vorbehalt, dass evtl. enthaltener Schrott auf den Bücherflohmarkt wandert. Und deshalb bekommt Ihr jetzt einige Frauenbuchrezensionen von mir zu lesen :breitgrins:


    Inhalt: Ursula Winkler hat eben ihren Mann begraben. Sonderlich traurig ist sie darüber nicht, da er ein echter Despot war. Außerdem hat sie genug damit zu tun, die gemeinsame Firma zu retten, auf die es offensichtlich ein Konkurrenz abgesehen hat. Die Männer, die ihr begegnen, halten sie meist für ein unbedarftes Weibchen, doch das bezahlen sie teuer – mit ihrem Leben.


    Meine Meinung: Eine „rabenschwarze Kriminalkomödie“ soll es laut Klappentext sein. Naja. An keiner Stelle musste ich schmunzeln oder gar lachen, und auch die Krimigeschichte ist nicht sonderlich spannend, da schnell klar wird, worauf das ganze hinausläuft. Außerdem bedient Frau Hauptmann alle denkbaren Klischees: der dickbäuchige fiese Unternehmer mit der blutjungen Freundin, die Hure mit dem goldenen Herzen, das reiche Frauchen ohne Ahnung vom wirklichen Leben (als sie erfährt, dass ihre Arbeiter in anonymen Hochhäusern leben, fragt sie: „Warum? Haben die alle keinen Geschmack?“), die Männer sind allesamt blöd und/oder grausam…


    Kann ich auch etwas Positives über dieses Buch sagen? Naja, die Grundidee „Leichen pflastern ihren Weg“ ist ja nicht mal schlecht (wenn sie nur nicht so fad umgesetzt wäre. Und es liest sich schnell weg. Ob die Lesezeit sinnvoll verwendet ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

  • Dieses Buch ist bei mir schon eine Weile her, muss so 1996 gewesen sein. Damals waren die Kolleginnen in meinem Ausbildungsbetrieb alle ganz wild auf die Bücher von Gaby Hauptmann und ich konnte mir drei oder vier der Romane ausleihen.
    "Nur ein toter Mann ist ein guter Mann" ist mir als einigermaßen witziges Buch in Erinnerung geblieben, vorhersehbar, klar, aber nicht direkt schlecht. Nette Unterhaltung für zwischendurch.
    Mir persönlich hat "Suche impotenten Mann fürs Leben" besser gefallen.


    ***
    Aeria


  • "Nur ein toter Mann ist ein guter Mann" ist mir als einigermaßen witziges Buch in Erinnerung geblieben, vorhersehbar, klar, aber nicht direkt schlecht. Nette Unterhaltung für zwischendurch.
    Mir persönlich hat "Suche impotenten Mann fürs Leben" besser gefallen.
    Aeria


    unterschreib. :zwinker:
    Aber es gehört nun nicht zu den Büchern, welche ich weiter empfehlen würde, weil es
    so toll war.
    Stattdessen "Suche impotenten Mann fürs Leben", empfehle ich schonmal gerne als leichte, witzig/spritzige Kost. :zwinker:


    Grüssle
    Marion :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi


  • "Nur ein toter Mann ist ein guter Mann" ist mir als einigermaßen witziges Buch in Erinnerung geblieben, vorhersehbar, klar, aber nicht direkt schlecht. Nette Unterhaltung für zwischendurch.
    Mir persönlich hat "Suche impotenten Mann fürs Leben" besser gefallen.


    ***
    Aeria


    Das ging mir genauso. Allerdings muss ich zugeben ist es auch schon eine Weile her das ich das Buch gelesen habe. Trotzdem weiss ich, dass ich zuvor andere Bücher von ihr gelesen habe und diese besser fand. "Nur ein toter Mann ist ein guter Mann" würd ich nicht so weiterempfehlen.


    Lieben Gruß


    Azalee :winken:

    Träume nicht dein Leben, sondern lese deinen Traum.

  • Ich habe dieses Buch "damals" (so um das Erscheinungsdatum herum) auch gelesen, weil ich den "impotenten Mann fürs Leben" recht witzig fand.


    An den "toten Mann fürs Leben" habe ich allerdings keine positiven Erinnerungen, der "Witz" ist spurlos an mir vorrüber gegangen (und damals habe ich diese "Schwanz-ab-Bücher" :lachen: *wink zu Manjula* wirklich gerne gelesen).


    Frau sollte auf jeden Fall davon absehen sich folgende Fragen zu stellen:


    Was will mir die Autorin mit diesem Buch sagen?
    Wozu ist das alles gut?
    Was soll das überhaupt?
    Und:
    Warum schmeiße ich das Buch nicht einfach in die Ecke? :vogelzeigen:

    Liebe Grüße

    SheRaven


  • :lachen: Sehr gut zusammengefasst. Ich hab´s dann zum Flohmarkt gegeben.


    Liebe Grüße
    Manjula

  • So, hier meine Rezension:


    Ursula Winkler ist knapp über 50 Jahre alt und eine graue Maus. Sie hat ihr Leben an der Seite ihres selbstsicheren und erfolgreichen Mannes gelebt, dessen Sarg sie nun hinterhersieht, wie er in der Erde verschwindet. Jetzt ist sie allein, ist Walter los. Doch anstatt zu trauern, hängt sich Ursula in die Arbeit.


    Zuerst lässt sie das Wohnzimmer umgestalten, denn es ist nach Walters Geschmack eingerichtet, nicht nach ihrem. Da fällt ihr auf, dass das Klavier auch weg müsste, sie spielt sowieso nicht. Auch in der Firma, eigentlich ihrer gemeinsamen Firma, gilt es, die Geschäfte am Laufen zu halten. Doch irgendwie scheint alles daneben zu gehen. Plötzlich stornieren zwei Kunden ihre Aufträge, außerdem will Willy Waffel von der Konkurrenz-Firma ihre Firma übernehmen.


    Auch privat tut sich bei Ursula einiges. Sie schafft reihenweise Männer aus dem Weg, die nicht annähernd so stark sind, wie ihr Mann es war – obwohl sie doch auch froh ist, dass der nicht mehr unter den Lebenden weilt. Im Verlauf der Geschichte kommt Ursula dann hinter das Geheimnis, wer ihrer Firma so zusetzt (der Leser weiß das wahrscheinlich schon nach den ersten 50 Seiten – aber egal) und erkennt auch, dass sie keine Freunde hat. Wies der Zufall so will, lernt sie dann Elisabeth und deren Tochter Jill kennen, Elisabeth erledigte einige Jobs für Walter. Es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen und Ursula lernt viel über das Leben, sich selbst und die Geschäftspraktiken ihres Mannes.


    Nachdem sie in alle Geheimnisse eingeweiht ist, holt sie zum Rückschlag und zur Rache aus, was für ihre Feinde verhängnisvoll wird. Außerdem entdeckt sie eine sympathische Seite an sich und lebt diese nun auch aus, so dass aus einer verbitterten Frau doch noch sowas wie ein normaler Mensch wird.


    „Nur ein ungeschriebener Hauptmann ist ein guter Hauptmann“ könnte das abschließende Fazit lauten, dennoch möchte ich meine Bewertung noch etwas ausführen. Abgesehen davon, dass die Protagonistin nicht unbedingt sympathisch ist und scheinbar auch nicht besonders intelligent – schließlich hat sie sich bis zum Tod ihres Mannes von diesem Despoten unterdrücken lassen – ist die Geschichte sehr flach. Keine der Personen bekommt so richtig Farbe und wenn, dann ist es einfach nur klischeehaft. Einen Punkt gibt es dafür, dass das Buch immerhin einen überraschenden Schluss hat, den man amüsant finden könnte, über den man aber auf jeden Fall nachsinnieren wird. Auch im Bereich der sogenannten „Frauenliteratur“ gibt es Intelligentes, empfohlen sei eines der Werke von Lauren Weisberger.


    1ratten


  • Ich habe dieses Buch "damals" (so um das Erscheinungsdatum herum) auch gelesen, weil ich den "impotenten Mann fürs Leben" recht witzig fand.


    Das war bei mir ebenso. Eigentlich hatte ich auch bei diesem Buch etwas Spass erwartet und war dann ganz schön geschockt, dass hier tatsächlich und wirklich Männer umgebracht werden :entsetzt:. Insgesamt war ich alles andere als überzeugt und habe von den darauffolgenden Hauptmann-Bücher gleich die Finger gelassen :breitgrins:.


    LG
    Bianca

  • Vielleicht sollte man aber dabei mal bedenken, dass Ende der 80er/90er diese Hera-Lind und Gaby-Hauptmann Bücher eine durchaus wichtige Rolle bei der Emanzipation ganzer sitzengelassener Frauen gespielt hat.


    Vielleicht seid ihr einfach nicht die Zielgruppe für diese Art von Büchern und einfach zu emanzipiert?????
    (wobei ich sie fast alle gelesen habe in dieser Zeit, denn Bestseller sind ja auch deshalb Bestseller, weil irgendwas in oder an ihnen den Nerv einer großen Menschenmasse trifft und das fand ich sehr interessant).


    Übrigens: "Beim nächsten Mann wird alles anders" fand und finde ich grottenschlecht :zwinker:

    Schau danach, was anderen Freude macht, dann wird klar, wie du sie am besten ärgern kannst.<br /><br />Roald Dahl

  • Ich habe das Buch gelesen, als es relativ neu war (ist also schon bestimmt 15 Jahre her). Damals fand ich das ganz amüsant, da habe ich aber auch die Hera Lind Romane gerne gelesen.


    Wenn ich das Buch heute lesen würde, würde es wahrscheinlich genauso durchfallen. Diese Anti-Männer-Bücher oder "Schwanz-ab-Bücher" (sehr passende Beschreibung :daumen:) finde ich heute extrem langweilig und einseitig. Ich glaube, ich habe seitdem keines dieser Art "Frauenromane" mehr gelesen.


    LG Murkxsi

    Mein Lebensmotto: Leben und leben lassen!


  • Eigentlich hatte ich auch bei diesem Buch etwas Spass erwartet und war dann ganz schön geschockt, dass hier tatsächlich und wirklich Männer umgebracht werden :entsetzt:. Insgesamt war ich alles andere als überzeugt und habe von den darauffolgenden Hauptmann-Bücher gleich die Finger gelassen :breitgrins:.


    Genau so ging es mir auch. Ich dachte, der Titel wäre mehr im übertragenen Sinne gemeint. :entsetzt::breitgrins: Und wirklich witzig war's auch nicht. :rollen: Weswegen ich dann auch nach relativ kurzer Zeit kapituliert habe. Ich fand es einfach seltsam, irgendwie.


    Seitdem (also seit annähernd 15 Jahren :breitgrins: ) steht es bei mir im Schrank in der hintersten Ecke. Von Gaby Hauptmann habe ich seither nichts mehr gelesen und dabei wird es auch bleiben. Hera Lind habe ich in dem Alter (~12) auch gelesen, aber die war ja wenigstens witzig.