Kanon-Listen der Literatur / Leselisten der Universitäten und andere Leselisten

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 7.143 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ninette.

  • Hallo!


    @klassikfreund: vielen Dank für die links! Besonders habe ich mich über "The big read" gefreut. Diese Liste habe ich nämlich bis jetzt nur als Poster gesehen.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Für Freunde der schwedischen Literatur habe ich zwei Listen, natürlich (leider) nur auf schwedisch. Beide wurden gegen Ende der 90er Jahre erstellt und es wurde nach dem besten/wichtigsten schwedischen Buch des 20. Jahrhunderts gefragt.


    Bibliotek i fokus
    Für die erste Liste wurden die Leser der Zeitung der schwedischen Stadtbüchereien, die dort gratis mitgenommen werden kann, nach ihrem schwedischen Lieblingsbuch des 20. Jahrhunderts befragt. Dadurch dass sehr viele Kinder die Stadtbüchereien frequentieren und Kinder natürlich auch abstimmungsberechtigt waren, finden sich unter den ersten 10 nicht weniger als 6 Kinderbücher, 5 davon von Astrid Lindgren. (21.000 Stimmen wurden abgegeben.)


    Röda rummet
    Die zweite Liste wurde von den Zuschauern eines Literatur-Fernsehprogrammes erstellt. 17.000 Stimmen wurden abgegeben. Interessanterweise toppt Vilhelm Mobergs "Auswanderer-Suite" beide Listen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Auch eine nette Variante: 100 Autoren haben je 10 Bücher nominiert, die sie für die besten und einflußreichsten halten. Die 50 Bücher mit den meisten Nennungen sind hier in einer Liste versammelt worden: The Library of World Literature.

  • Danke für den Link, Aldawen! Das schreit ja fast nach einer neuen Leseliste, da stehen einige interessante Bücher drauf...

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de


  • Exquisite Liste. So exquisit, dass man die Autorinnen mit der Lupe suchen muss. (Die Formulierung habe ich bei Franziska Becker geklaut).


    Und wer jetzt wieder das alte Argument aus der Versenkung holt, es gäbe eben so wenig Literatur von Frauen (im 20. Jahrhundert!)- ach nee, so wenig gute Literatur von Frauen -, dem sei ein Blick in Standardwerke der feministischen Literaturwissenschaft empfohlen.


    LG
    hilde

    Ich bin ein trockener Workaholic. (Vince Ebert)

  • Interessantes Thema. :winken:


    Ich hab mir auch mal gerade die Liste der Uni Bochum durchgelesen und mir ist ins Auge gesprungen, dass sie bei Shakespeare von den "Top 5" Othello weggelassen haben. Interessante Entscheidung, die ich mir gerade noch nicht so erklären kann.

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Exquisite Liste. So exquisit, dass man die Autorinnen mit der Lupe suchen muss. (Die Formulierung habe ich bei Franziska Becker geklaut).


    Und wer jetzt wieder das alte Argument aus der Versenkung holt, es gäbe eben so wenig Literatur von Frauen (im 20. Jahrhundert!)- ach nee, so wenig gute Literatur von Frauen -, dem sei ein Blick in Standardwerke der feministischen Literaturwissenschaft empfohlen.


    LG
    hilde


    Genau in dieser Hinsicht regen mich die meisten Uni-Listen, die ich bisher so in die Finger bekommen habe, auch auf... :rollen:
    Dazu meine Frage:mit feministischer Literaturwissenschaft würde ich mich gern mal etwas näher beschäftigen, könntest Du mir da ein gutes (Einsteiger-)Buch empfehlen, hilde?


    Ui, ich habe gerade etwas Wunderbares fast versteckt in meinem RUB gefunden:
    Hiltrud Gnüg/Renate Möhrmann (Hrsg.): FrauenLiteraturGeschichte. Schreibende Frauen vom Mittelalter bis zur Gegenwart

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    Einmal editiert, zuletzt von Anja ()

  • @Anja
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    Inge Stephan und Sigrid Weigel: Die verborgene Frau

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    Und unter einer weiteren Perspektive:
    Irmgard Scheitler: Deutschsprachige Gegenwartsprosa seit 1970

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    Dein SUB-Fund klingt aber auch sehr interessant!


    LG
    hilde

    Ich bin ein trockener Workaholic. (Vince Ebert)

  • Die taz veröffentlicht einen subjektiven Kanon mit 50 klassischen und 50 politischen Büchern.


    Hier die klassischen Bücher:
    1. Hamlet
    2. Die Leiden des jungen Werthers
    3. Tausendundeine Nacht
    4. Jane Austen - Emma
    5. Heinrich von Kleist - Erzählungen
    6. Hans Christian Andersen - Märchen
    7. Edgar Allen Poe - Erzählungen
    8. Oliver Twist
    9. Lenz
    10. Thoreau - Walden
    11. Der Stechlin
    12. Emma Bovary (soll wohl Madame Bovary sein)
    13. Anna Karenina
    14. Alice im Wunderland
    15. Tom Sawyer und Huckleberry Finn
    16. Das Bildnis des Dorian Gray
    17. Herz der Finsternis
    18. Hamsun - Hunger
    19. Zeno Cosini
    20. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
    21. Buddenbrooks
    22. Joyce - Dubliners
    23. Virigina Woolf - Zum Leuchtturm
    24. Kafka - Alles
    25. Lolita
    26. Steinbeck - Straße der Ölsardinen
    27. Beckett - Der letzte Band
    28. Pippi Langstrumpf
    29. Genet - Tagebuch eines Diebes
    30. Montauk
    31. Camus - Der Fremde
    32. Roland Barthes - Fragmente einer Sprache der Liebe
    33. Yates - Easter Parade
    34. Cheik Hamidou Kane - Der Zwiespalt des Samba Diallo
    35. Jim Knopf
    36. Roman eines Schicksallosen
    37. Nachdenken über Christa T.
    38. T. Bernhard - Wittgensteins Neffe
    39. Alice Munro - Tanz der seeligen Geister
    40. Updike - Ehepaare
    41. Leonhard Cohen - Lyrics
    42. Pynchon - Die Enden der Parabel
    43. Oz - Eine Geschichte von Liebe und Finsternis
    44. Coetzee - Schande
    45. Handke - Nachmittag eines Schriftstellers
    46. Richard Ford - Unabhängigkeitstag
    47. Bolano - 2666
    48. Unendlicher Spaß
    49. Kracht - Faserland


    und übersehen habe ich Moby Dick.


    Gruß, Thomas

  • Auch in Anbetracht des diesjährigen Literaturnobelpreises frage ich mich, ob es ein ungeschriebenes Gesetz gibt demzufolge auf solchen Listen ausschließlich europäische und nordamerikanische (plus bestenfalls noch israelische) Autoren auftauchen dürfen. Meine persönlichen Entdeckungen der letzte Jahre stammen aus dem mitterlen Osten bzw. der arabischen Welt (um nur zwei zu nennen, die mich hochgradig und nachhaltig beeindruckt haben: Khaled Hosseini und Yasmina Khadra), diese Autoren werden aber nicht wahrgenommen.

  • Demzufolge wäre es interessant zu erfahren, wie so ein (subjektiver) Kanon in den von dir genannten Regionen aussähe.


    Und danke für die Auflistung, Klassikfreund.

  • Hier ist eine Zusammenstellung der Leselisten einiger japanischen Universitäten. Ich übersetze einige der Titel:


    1. Guns, Germs and Steel von Jared Diamond
    2. Orientalism von Edward Said
    3. The Selfish Gene von Richard Dawkins
    4. Die Brüder Karamasow von Dostojewski
    5. Japanese English von Mark Peterson
    6. 解析概論 (Einführung in die Analyse) von Teiji Takagi
    7. Silent Spring von Rachel Carson
    8. 理科系の作文技術 (Die Verfassung von naturwissenschaftlichen Texten) von Koreo Kinoshita
    9. Wonderful Life von Stephen Jay Gould
    10. ...trotzdem ja zum Leben sagen von Viktor Frankl


    ... usw. bis 100


    http://www21.atwiki.jp/wikiwiki2/pages/45.html

  • Es wäre halt interessant, welche der uns bekannten Titel stehen auf der Liste. Gehört Proust dazu? Oder gar Thomas Mann?


    Gruß, Thomas


  • Es wäre halt interessant, welche der uns bekannten Titel stehen auf der Liste. Gehört Proust dazu? Oder gar Thomas Mann?


    Ja, tatsächlich.


    25. À la recherche du temps perdu (Proust)
    38. Verbrechen und Strafe (Dostojewski)
    44. Don Quixote (Cervantes)
    57. Ich der Kater (Natsume Soseki)
    58. Politeia (Platon)
    62. Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (Dostojewski)
    66. Moby Dick (Melville)
    68. Der Zauberberg (Thomas Mann)
    85. Gulliver’s Travels (Jonathan Swift)

  • Oh sowas haben wir in der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Goetheuni in Frankfurt auch.
    Große Leseliste
    Achtung, ist ein PDF.

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen: