1/3 aller Bücherkäufer liest ein Buch nicht zu Ende

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 12.005 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hittl.

  • Ich denke, das ist weniger ein nicht zu Ende lesen, als mehr ein gar nicht lesen. Oder erstmal auf den SUB legen :zwinker:


    Es geht, wie der Titel des Threads sagt, schon um ein Nicht-zu-Ende-Lesen ... Ich bin mit einer Frau mit ähnlichem Leseverhalten gesegnet wie Doris' Mann. Fachbücher stehen jede Menge herum - meist wird angelesen, selten von A-Z durchgelesen. Von daher halte ich 1/3 für möglich, auch weil ich dies für sehr wahrscheinlich halte:


    Dass es so viele Leute gibt, die Bücher abbrechen, hängt vielleicht damit zusammen, dass Bücher gekauft werden, die auf den Bestsellerlisten stehen, und da man ja "in" sein möchte, kauft man das eben auch, nur damit man wenigstens annähernd mitreden kann.


    Selber abgebrochen habe ich auch; allerdings immer mit dem Plan, noch einmal zu Ende zu lesen. Unterdessen habe ich, soweit ich meine Lektüre überblicke, alle "Abbrüche" nachgeholt und fertig gelesen.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Selber abgebrochen habe ich auch; allerdings immer mit dem Plan, noch einmal zu Ende zu lesen. Unterdessen habe ich, soweit ich meine Lektüre überblicke, alle "Abbrüche" nachgeholt und fertig gelesen.


    Das liegt aber daran, dass Deine Buch-Neuerwerbungen sich in einem anderen Rahmen bewegen als bei den meisten hier :zwinker:


    Dein SUB ist im einstelligen Bereich - die meisten haben einen im zwei- oder dreistelligen :breitgrins:
    Meiner steuert gerade stark den dreistelligen Bereich an und neue Bücher werden dann natürlich zuerst mindestens angelesen. Dass ich sie dann weglege und ein anderes nehme, muss noch nicht mal heißen, dass mir das Buch nicht gefällt; es ist nur gerade ein weiteres neues eingetroffen, was natürlich zuerst mal angelesen werden muss :breitgrins:
    Da lese ich dann ofr parallel, mitunter vier, fünf Bücher.

  • Was ist denn nun wirklich so "böse" daran ein Buch abzubrechen?


    Sandhofer hat doch ab und an diesen schönen Spruch zur Hand:
    Das Leben ist zu kurz um....schlechten Kafffee zu trinken, schlechte Frauen zu lieben, schlechte Bücher zu lesen....


    edit:



    Ich bekomme ihn jetzt leider nicht zusammen, aber mit dem Wissen im Hinterkopf fällt es mir gar nicht schwer ein Buch abzubrechen. OK, ist mir auch schon nicht schwer gefallen, bevor ich Sandhofer kannte. :breitgrins:


    Meine Abbrecher kommen meist zu Stande, wenn ich mich hier zu sehr von Begeisterungsstürmen mitreißen lasse. Dann fange ich an zu lesen und ich merke, dass ich eben doch einen etwas anderen Geschmack habe. Dass ich bestimmte Komponenten brauche in einem Buch, die einfach stimmen müssen. Das wichtigste Kriterium ist nun mal die Sprache.


    Daher lege ich z.B. einen Klassiker bei Seite, um ihn zu einemanderen Zeitpunkt zu lesen, wenn ich merke, dass ich zum Inhalt zur Zeit keinen Bezug finde o.ä.. "Normale" Bücher verlassen mich dann aber eher ganz (indem ich sie verkaufe, vertausche oder wegwerfe).


    Dieses Jahr habe ich bisher nur zwei Bücher abgebrochen, leider waren das Leserundenbücher. Trotzdem kann ich mich nicht dazu zwingen etwas zu lesen, was mir einfach nicht gefällt.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


    Einmal editiert, zuletzt von Weratundrina ()


  • Daher lege ich z.B. einen Klassiker bei Seite, um ihn zu einemanderen Zeitpunkt zu lesen, wenn ich merke, dass ich zum Inhalt zur Zeit keinen Bezug finde o.ä.. "Normale" Bücher verlassen mich dann aber eher ganz (indem ich sie verkaufe, vertausche oder wegwerfe).


    :entsetzt:
    Du wirfst Bücher weg?
    Ne, das kann ich nicht, ich verschenke die dann lieber. Nicht an Leute die ich mag, natürlich.
    Weggeschmissen habe ich nur kürzlich einen durch den Umzug gefundenen Duden aus den 80ern; mit dem kann wirklich keiner mehr was anfangen :breitgrins:


    Zitat


    Dieses Jahr habe ich bisher nur zwei Bücher abgebrochen, leider waren das Leserundenbücher. Trotzdem kann ich mich nicht dazu zwingen etwas zu lesen, was mir einfach nicht gefällt.


    Deswegen gebe ich angelesene dann weg, wenn sie mir gar nicht gefallen. Denn weiterlesen würde ich sie sehr wahrscheinlich nicht.


  • Moin, Moin!



    Als grantiger Hagestolz möchte ich das modifizieren: Das Leben ist zu kurz, um überhaupt Frauen (oder/und Männer) zu lieben. :zwinker:


    Jetzt muss ich aber mal: :entsetzt: machen!


    Maren, natürlich werfe ich auch Bücher weg. Wenn ich sie nicht verkauft bekomme und nicht vertauscht bekomme oder ich beides von vornherein absehen kann. Wieso auch nicht? :zwinker:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Ich denke doch. Das hat mit unseren "modernen" Medien zu tun. Alles in Fastfoodhappen Größe. Hopp und weg. Hans Liberg redete mal von der RTL-Zuschaueraufmerksamkeitsspanne. Wenn die überschritten wird, zapp und weg. Also wenn nicht auf den ersten Seiten richtig was geboten wird (Mord, S.e.x., Äktschen, oder was auch immer den modernen Leser fesselt), dann zappen die Leute weg, sprich, sie hören mit dem Buch auf. :grmpf:


    Siehe zur, in unserer Zeit drastisch veränderten, vor allem verkürzten Aufmerksamkeitsspanne (aber wahrscheinlich im Forum schon mal besprochen) Neil Postman: "Wir amüsieren uns zu Tode"

  • Ich sehe das ähnlich wie Weratundrina. Wenn mir ein Buch absolut gar nicht gefällt dann les ich einfach nicht weiter und sehe zu das ich es loswerde. Dieses Jahr habe ich bisher 2 Bücher abgebrochen. Eines davon wurde sogar hier recht hochgelobt. Aber das zeigt wir hier alle eben einfach verschiedene Geschmäcker haben die sich ab und an auch mal kreuzen. Eindrittel finde ich auch gar nicht soo unrealistisch, da es ja auch viele Leser gibt die nur gelegentlich Lesen, einmal weil sie keine Lust haben, weil es eine Schullektüre ist (wieviele haben in meiner Berufschulklasse die Räuber nur kurz angelesen obwohl es Prüfungsrelevant war...) oder auch weil sie einfach nicht soviel Zeit zum Lesen haben.

  • BigBen: "Ich denke doch. Das hat mit unseren "modernen" Medien zu tun. Alles in Fastfoodhappen Größe. Hopp und weg. Hans Liberg redete mal von der RTL-Zuschaueraufmerksamkeitsspanne. Wenn die überschritten wird, zapp und weg. Also wenn nicht auf den ersten Seiten richtig was geboten wird (Mord, S.e.x., Äktschen, oder was auch immer den modernen Leser fesselt), dann zappen die Leute weg, sprich, sie hören mit dem Buch auf. "
    Du magst recht haben. Aber ich selbst kaufe meist Bücher, die ich auch lese. Und ich nehme für mich in Anspruch, mich dem gebotenen zurecht kommen zu wollen, was heißt, ich hab einen langen Atem. Nein, meine Aussage bezog sich auf Elaborate, die von Eindimensionalität, ausgelutschten Klischees, Aktionsstandarts, miserablen Dialogen und miserablen Plots etc. nur so strotzen. Die hatte ich im Kopf, als ich die Autoren für das NichtZuEndeLesen verantwortlich machte. Das bereits ausführlich gewürdigte Sandhofer-Zitat kann ich auch nur unterschreiben.
    Grüße, Hittl

    Die Ironie ist die Kaktuspflanze, die über dem Grab unserer toten Illusionen wuchert.