Thomas Hardy - The Return of the Native

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  • Hallo!


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    Inhalt:


    "O deliver my heart from this fearful gloom anbd loneliness" prays the passionate Eustacia Vye, who detests her life amid the dreary environs of Egdon Heath. With the return of Clym Yeobright from Paris, her escape from the heath and its brooding isolation appears to be at hand. Clym finds in Eustacia the same dark mystery of his native heath, and his irresistible attraction to them both leads to a clash of idealism and realism.


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    Teilnehmer:


    tina
    Doris
    adia?
    fairy


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    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Hallo ihr!


    Ich bin einen Tag verspätet, aber anscheinend habt ihr ja auch noch nicht angefangen?


    Ich habe auch erst die ersten zwei Kapitel gelesen, die ja sehr kurz sind und bin von der Sprache schon mal sehr begeistert. Das ist übrigens mein erstes Buch von Thomas Hardy, obwohl Tess schon bei mir subbt. :breitgrins:


    Begeistert bin ich außerdem schon jetzt von den genialen Kapitelüberschriften! :klatschen: Die Beschreibung der Landschaft im ersten Kapitel ist wirklich einfach nur wunderschön. Wirklich toll, wie er beschreibt, was ein Ort schon alles erlebt hat und das man das auch spürt, wenn man ihn besucht.


    Umso besser war dann natürlich der Titel des zweiten Kapitels: Humanity appears upon the scene, hand in hand with trouble :breitgrins: Ich bin jetzt wirklich gespannt, was es denn nun mit der schlafenden Frau auf sich hat, die Erklärungen des Mannes sind ja irgendwie etwas seltsam und er benimmt sich auch so komisch. Wirklich fies von Hardy ist die Stelle, an der der alte Mann sagt, dass er sich denken kann, wer sie ist, aber dann nichts weiter darüber sagt und seiner Wege geht!


    fairy

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Hallo fairy,


    ich habe zwar gestern schon angefangen, bin aber auch über das zweite Kapitel nicht hinausgekommen und habe deshalb nicht gepostet.


    Mir ist in erster Linie die schöne Sprache aufgefallen, kein Wunder, nachdem ich mich zuletzt mit den verschiedenen Stilrichtungen des Ulysses plagen musste. Dagegen geht Hardy wie Öl runter. Dass er die Umstände der schlafenden Frau erst einmal verheimlicht, ist doch ein geschickter Schachzug! Damit hält man die Leser bei der Sache :breitgrins:.


    Momentan stecke ich im 3. Kapitel, in dem einige neue Personen dazustoßen. Es fiel mir etwas schwer, mir alle zu merken. Ich hoffe, ich habe nicht zu viel wieder vergessen, denn es dürften alles Leute aus dem Dorf sein, in dem Clym wohnt, die früher oder später sicher wieder auftauchen.


    Wie würdest Du den Namen Clym aussprechen: Klaim oder Klimm? Ich bin mir nicht ganz schlüssig, aber Du bist ja fit im Englischen.


    Grüße
    Doris

  • Hallo,


    auch ich habe die ersten beiden Kapitel gelesen und bin schon wieder fasziniert von der Sprache Thomas Hardys. Ich glaube ich habe es schon einmal geschrieben, aber egal. Hardy ist ein Schriftsteller, der Bilder mit Worten malen kann. Ich sah diese Heidelandschaft direkt vor mir. Die Liebe zur Natur ist auch in anderen Büchern von ihm zu finden. Interessant fand ich die Stelle, als er bemerkte dass ein Mensch in "moderner" Kleidung das einheitliche Bild von unberührter Natur aus dem Gleichgewicht bringt. Vielleicht, weil es indirekt ein Hinweis darauf ist, dass nur der Mensch dazu fähig ist , diese Natur zu zerstören. Ebenso mit der weißen Straße, die als einzige im schwinden Licht noch zu sehen ist, wogegen die Natur mit der Nacht verschmilzt.

    Tina


    P.S. Clym wird "Klaim" ausgesprochen.

  • Heisst das Buch eigentlich auf deutsch "Clyms Heimkehr" ?

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Es gibt mehrer Übersetzungen des Titels:


    einmal "Clyms Heimkehr", dann "Der verschlungene Pfad" und einfach nur "Heimkehr" :vogelzeigen: . Völlig bescheuert. Drei Titel für ein Buch. Die haben ja nicht mehr alle Latten am Zaun.


    Tina

  • Das habe ich in meiner Jugend gelesen. Hach, war das schön! :schmetterling:
    Aber jetzt stör ich hier nicht weiter und schau nur noch von außen rein. :zwinker:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Hallo Tina, schön, dass Du jetzt auch mit dabei bist.

    Ich bin heute bis zum 6. Kapitel gekommen. Mrs. Yeobright, Clyms Tante, ist aufgetreten und hat ihren Unmut über die Hochzeit ihrer Nichte Thomasin zum Ausdruck gebracht. Was es letzten Endes wirklich war, das sie gegen die Heirat eingenommen hat - abgesehen von ihrer Abneigung gegen den noch etwas nebulösen Mr. Wildeve - hat sich noch nicht offenbart. Ich bin mir sicher, dass mehr dahinter steckt als ihre persönliche Antipathie ihm gegenüber. Mr. Wildeve selbst kommt mir sehr interessant vor. Aufgrund der Beschreibungen hatte ich einen schon etwas älteren Herrn erwartet, der die junge unerfahrene Frau für sich eingenommen und eventuell schon eine Scheidung auf dem Kerbholz hat, aber er hat sich als junger Mann mit anscheinend ehrlichen Absichten entpuppt, der sich höchstens hinsichtlich seiner beruflichen Laufbahn nicht ganz sicher ist. Aber er scheint irgendwelche Verbindungen zu der geheimnisvollen Frau zu haben, die am Ende des 2. Kapitels schon kurz beschrieben wurde.


    Ich finde es schon ziemlich spannend!


    Grüße
    Doris


    Edit: Kapitel berichtigt - ich war erst beim 6.

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

  • Hallo,


    ich bin jetzt auch bis zum 7. Kapitel gelangt und ich bin mal wieder begeistert von Thomas Hardy. Er schafft es, dass man nach Adjektiven lechzt. Es gibt Schriftsteller, die einen zur Verzweiflung bringen können, mit Seitenlangen Beschreibungen von Mensch und Umgebung; nicht so Thomas Hardy. Allein die Beschreibung der Atmosphäre der Bonfire in der Heide ist so beeindruckend, dass man, zumindest ich, den Wunsch verspürte genau an diesem Ort zu sein und diese verzauberte Nacht im Einklang mit der Natur mitzuerleben.


    Ich habe bemerkt dass Hardy bei der Beschreibung der Frauen sehr große Unterschiede macht. Thomasin wird vorgestellt und man bekommt eine Ahnung von ihrer Art und Ihrem Charakter. Eustacia dagegen wird in allen Einzelheiten be- und umschrieben. Sie ist mir auch sympathischer als Thomasin, was aber auch wirklich an der unterschiedlichen Beschreibung der beiden Frauen liegen kann. Wildeve kann ich überhuapt nicht einschätzen. Ich bin mir nicht sicher, was ehrlich an ihm ist und was nicht. Mich würde interessieren was nicht in Ordnung war an den Papieren für die Hochzeit. Ich denke da steckt mehr dahinter.


    Für mich ist diese Buch ein Pageturner, wobei ich gestehen muß, daß ich es mir auch streckenweise vorlesen lasse. Die Gefahr dabei ist nur, dass mir meine Gedanken zu sehr abschweifen, denn der Sprecher ist kein anderer als Alan Rickman :ohnmacht: und seine Stimme einfach nur ... mir fehlt das richtige Adjektiv, nun ja schon sehr erotisch, :breitgrins: und aus diesem Grund muß ich dann doch ab und an das Buch zur Hand nehmen um mich nicht allzu sehr ablenken zu lassen. :redface:


    Tina

  • Nach einem Tag Zwangspause bin ich heute bis einschließlich 2. Buch, 2. Kapitel gekommen. Viel ist hier noch nicht passiert, außer das Thomasins Tante ihr immer noch ins Gewissen redet, Mr. Wildeve nicht zu heiraten. Anscheinend war zur damaligen Zeit ein nicht eingelöstes Heiratsversprechen eine große Blamage für die ganze Famile, aber Mrs. Yeobright hat sicher gute Gründe, gegen diese Verbindung zu sein.


    Clym wird nun endlich auch bald mit von der Partie sein. Ich bin schon gespannt, was für ein Mensch er ist, schließlich ist er für mich ja die Titelfigur (Clyms Heimkehr).


    Noch ein Wort zu den früheren Kapiteln: Mir gefällt, wie Hardy die verschiedenen Figuren beschreibt und so viele unterschiedliche Charaktere entstehen lässt. Das erste Wort, das mir zu Eustacia einfiel, war Vamp. Ihre Eigenschaft, Männer nur zu mögen, wenn sie sie erst erobern muss oder daraus einen Wettbewerb gegenüber anderen Frauen entfachen kann, macht sie mir nicht sympathisch. Dagegen mag ich Thomasin viel lieber, sie scheint mir momentan das Opfer in dieser verworrenen Beziehungskiste zu sein. Ihr männliches Pendant ist der Rötelmann, den ich natürlich entsprechend gerne mag.


    Mr. Wildeve erscheint mir dagegen noch dubioser. Was will er eigentlich? Eustacia würde viel besser zu ihm passen, warum also hat er sich Thomasin auserwählt? Er hat keine Skrupel, sie zu betrügen, noch bevor sie überhaupt verheiratet sind, will sie aber im Gegenzug nicht brüskieren, indem er die Hochzeit platzen lässt. Sehr dubios. Aber solche Figuren wie er und seine eigenwillige Heide-Schönheit Eustacia verleihen diesen Geschichten erst ihren Reiz.


    LG
    Doris

  • Für mich ist diese Buch ein Pageturner, wobei ich gestehen muß, daß ich es mir auch streckenweise vorlesen lasse. Die Gefahr dabei ist nur, dass mir meine Gedanken zu sehr abschweifen, denn der Sprecher ist kein anderer als Alan Rickman :ohnmacht: und seine Stimme einfach nur ... mir fehlt das richtige Adjektiv, nun ja schon sehr erotisch, :breitgrins:


    aus diesem Grund habe ich das Hörbuch :breitgrins: Das abends vorlesen lassen, himmlisch :zwinker:
    Ich verfolge die Leserunde hier ganz interessiert, da ich die Handlung eher naja finde, mir ist das zuviel Heidelandschaft. Aufgrund des Sprechers stört das aber nicht. :redface:
    Generell sei aber auch von mir zu bemerken, dass Hardy sehr gut beschreibt.
    Das richtige Buch, also mit Seiten drin, habe ich davon aber nicht.


    LG
    Maren

  • Wer ist denn dieser Alan Rickman? Ist er auch Synchronsprecher für einen Schauspieler, den ich eventuell kenne? Ihr macht mich neugierig :zwinker:


  • Wer ist denn dieser Alan Rickman? Ist er auch Synchronsprecher für einen Schauspieler, den ich eventuell kenne? Ihr macht mich neugierig :zwinker:


    In den Harry Potter-Filmen spielt er Professor Snape. Und hat in etlichen anderen Filmen mitgespielt, hier mal ein schönes Bild:
    Mesmer3.gif


    Und die Stimme von ihm klingt tief, erotisch, na ja, eben zum Träumen. :zwinker:

  • Oh. Ich bin automatisch davon ausgegangen, dass ihr von einem Deutschen sprecht :redface:. Professor Snape kenne ich aus dem ersten HP-Film, allerdings nur mit seiner deutschen Synchronstimme. Ich bin zwar kein großer Liebhaber von Hörbüchern, aber wenn er wirklich so toll klingt, sollte ich vielleicht versuchen, mir The Return of the Native als Hörbuch zuzulegen. Wenn ich das Buch schon kenne, dürfte es auf englisch nicht mehr so schwer zu verstehen sein und dann komme ich auch mal in den Genuss seiner Stimme.

  • Hallo!


    Ich habe erst das fünfte Kapitel beendet und hoffe, dass ich noch schnell zu euch aufschließe. Irgendwie komme ich nur langsam voran, aber das liegt bestimmt daran, dass ich mich dem Buch noch nicht richtig widmen konnte.



    Mich würde interessieren was nicht in Ordnung war an den Papieren für die Hochzeit. Ich denke da steckt mehr dahinter.


    Wurde das nicht schon erklärt? Die Papiere waren auf das falsche Dorf ausgestellt, da sich die beiden dann kurzfristig entschieden hatten woanders zu heiraten, konnten sie das dort nicht. Oder meinst du, dass Mr Wildeve sich das ausgedacht hat?



    Viel ist hier noch nicht passiert, außer das Thomasins Tante ihr immer noch ins Gewissen redet, Mr. Wildeve nicht zu heiraten. Anscheinend war zur damaligen Zeit ein nicht eingelöstes Heiratsversprechen eine große Blamage für die ganze Famile, aber Mrs. Yeobright hat sicher gute Gründe, gegen diese Verbindung zu sein.


    Ich bin ja noch nicht so weit, aber Mrs Yeobright versucht tatsächlich Thomasin die Heirat auszureden? Aber in der "Hochzeitsnacht" standen doch die ganzen Dorfbewohner vor Mr Wildeves Haus und haben ihnen ein Ständchen gesungen und da hat von den dreien keiner was gesagt, das heißt eigentlich sind sie schon verheiratet. Jetzt im Nachhinein zu sagen, dass die Hochzeit geplatzt ist wäre doch ein riesen Skandal und das wäre doch das schlimmste für Mrs Yeobright!


    Liest denn einer von euch die deutsche Übersetzung? Mich würde brennend interessieren, wie der Dialekt der Einwohner übersetzt wurde, denn in den muss man sich ja schon erst etwas einlesen!


    Und natürlich sind allesamt schrecklich abergläubisch. Der arme Christian, der hat mir wirklich Leid getan. Da denkt er, dass er kein richtiger Mann ist, weil er bei Neumond geboren wurde und alle bekräftigen ihn noch darin! Das ist wirklich ein Teufelskreis, denn wer will schon einen heiraten, der bei Neumond geboren wurde?! :rollen: Aber so war das nunmal zu dieser Zeit.


    Und heh, was sucht Snape denn hier im Thread! boxen Den könnt ihr gerne behalten. :zwinker:


    fairy

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    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • Liest denn einer von euch die deutsche Übersetzung? Mich würde brennend interessieren, wie der Dialekt der Einwohner übersetzt wurde, denn in den muss man sich ja schon erst etwas einlesen!


    Lest ihr denn alle die englische Ausgabe? :redface: Ich lese die deutsche Übersetzung und konnte keinen Dialekt feststellen. Hier reden alle schön nach der Schrift, worüber ich ganz froh bin, denn meist wird ein Dialekt im Deutschen immer in den Berliner Slang umgesetzt, und diese Einfallslosigkeit nervt mich.


    Ich habe heute das 2. Buch fertig gelesen. Eustacia ist für mich eine sehr interessante und vielschichtige Figur. Hatte ich zu Anfang noch vermutet, dass Männer für sie eine Art Zeitvertreib darstellen, wurde ich jetzt eines Besseren belehrt. Es sieht so aus, als sei sie doch nicht ganz so herzlos, da sie mittlerweile Clym begegnet und ganz gebannt von ihm ist. Bezeichnend für ihren Egoismus fand ich die Szene, als sie sich über die Selbstlosigkeit des Rötelmannes wunderte, der, obwohl er Thomasin selbst liebt, ihr zu dem Mann verhelfen möchte, den sie heiraten will. Das ist etwas, das Eustacia absolut unverständlich ist.


    Sehr amüsant fand ich die Art und Weise, wie sie sich die Möglichkeit schafft, bei dem Weihnachtsfest von Mrs. Yeobright teilzunehmen. Das zeigt doch wieder einmal, wozu Frauen in der Lage sind, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben :breitgrins:


    Ganz am Anfang des 3. Buches bin ich über das Wort "Kindergarten" gestolpert. Eine Recherche in Wikipedia zeigte mir, dass tatsächlich 1840 der erste Kindergarten in Deutschland gegründet wurde, aber gab es das 1878 auch schon in England, als Hardy diesen Roman schrieb? Oder habe ich hier nur eine sehr moderne Übersetzung erwischt?


    Grüße
    Doris

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

  • Ich habe heute wieder ein paar Kapitel gelesen und zum wiederholten Mal ist mir aufgefallen, dass das Buch fast schon eine Liebeserklärung an die Egdon-Heidelandschaft ist. Es vergeht kein Abschnitt, in dem Hardy nicht auf die Schönheit der Landschaft hinweist und sogar Kleinigkeiten wie abendliche Mückenschwärme Erwähnung finden. Langsam bekomme ich Lust, eine Heidewanderung zu unternehmen :breitgrins:.


    Im 3. Buch, 3. Kapitel erfährt man einiges über Clyms Charakter. Er ist ein wahrer Altruist, und von daher sehe ich eine Beziehung zu Eustacia von vornherein zum Scheitern verurteilt, falls sich nicht einer von beiden grundlegend ändert. Den Klappentext bzw. Inhalt des Buches kenne ich nicht (mehr) und kann daher nur mutmaßen, dass sich am Ende wenigstens ein glückliches Paar finden wird. Eine Prognose kann ich aber schon abgeben: Clym und Eustacia sind es nicht.


    Mrs. Yeobright möchte eine Beziehung zwischen ihrem Sohn und Eustacia verhindern, womit sie ein gutes Gespür und Menschenkenntnis beweist, denn von Eustacias Verbindung zu Wildeve kann sie nichts wissen.


    Wenig erstaunlich ist, dass auch zu damaligen Zeiten das Gewinn- und Machtstreben schon so ausgeprägt war. Dass Clym als viel versprechende Persönlichkeit andere, selbstlose Pläne hat, stößt auf Unverständnis bei seiner Mutter und wird als Rückschritt betrachtet. Das hat wohl wenig damit zu tun, dass eine Mutter immer nur das Beste für ihr Kind will.


    Im 3. Buch, 4. Kapitel beginnt die Manipulation, als

    Zitat

    Clym Eustacia bittet, seine Frau zu werden, und sie sich zunächst Bedenkzeit erbittet. Kurz darauf aber versucht sie ihn zu ködern, indem sie zu verstehen gibt, dass sie sofort Ja sagen würde, wenn er mit ihr nach Paris ginge.

    Ist das eine ehrliche Basis für eine Beziehung?


    Das 5. Kapitel endet mit einer verheißungsvollen Ankündigung über ein Ereignis, das Aufschluss über Eustacias Einstellung zur Treue geben soll. Am liebsten würde ich gleich weiterlesen, werde aber stattdessen mit meinem SUB-Buch weitermachen und auf euch warten.


    Grüße
    Doris

  • Hallo,


    da ich gestern einen ziemlich anstrengenden Dienst hatte, bin ich nicht sehr viel weiter als 1. Buch Kapitel 9 gekommen.
    Wildeve ist meiner Meinung nach sehr darauf bedacht zu seinem allergrößten Vorteil zu entscheiden und Liebe hat in dieser Beziehung einen sehr kleinen Stellenwert.


    Schon das Gespräch mit Eustacia läßt für mich doch sehr auf seinen Charakter schließen. Was er zu Eustacia sagt ist einfach nur verletzend und gefühlskalt und dazu kommt noch ein Übermaß an Selbstmitleid. Ich hätte mich auf der Stelle 'rumgedreht mit den Worten: "Laß' mir doch die Ruhe, Du Egoist" oder wie der Brite zu sagen pflegt: "Piss off" :breitgrins:


    Schon alleine dieser Abschnitt:


    "But don't you really care wether I meet you or wether I don't", she said slowly.
    "I care a little, but not enough to break my rest," replied the young man languidly. "No, all that's past. I find there are two flowers, where I thought there was only one."....


    Und dann, ein paar Abschitte weiter fragt er sie, ob sie mit ihm nach Wisconsin kommt, weil er aus der Einsamkeit der Heide entfliehen möchte. :vogelzeigen: Da kommt er doch nur vom Regen in die Traufe. Einsamer geht's in Amerika doch wohl nicht mehr. Vielleicht hätte er sich mit seinen Verwandten mal darüber unterhalten sollen. :rollen:


    Ich habe eher den Eindruck er will sich gar nicht entschieden und der falsche Ort auf der urkunde zum Heiraten passte ihm gut in den Kram, wenn er es nicht vielleicht sogar selbst so eingefädelt hat. Mir kommt Wildeve so vor, als würde er sich einfach gerne ein Hintertürchen offenhalten. Wenn's mit der einen nicht funktioniert, dann wartet da ja noch eine andere, die mehr als willig ist ihn zu heiraten.


    Gut gefiel mir mal wieder die Beschreibung der Heide von Hardy. Diesmal über die akustische Schiene.


    Acoustic Pictures were returned from the darkened scenery.
    Mit den Ohren die Landschaft zu erfassen. Mir ging es in England auch schon einmal so, dass ich dachte ich kann die Stille hören und sehen.

    Liebe Grüße Tina

  • Der gute Mr. Wildeve. Was kann man schon von einem Mann erwarten, der bereits halb vor dem Traualtar steht und sich trotzdem noch mit seiner anderen Flamme trifft? Aber Eustacia tut mir deshalb nicht leid, sie erscheint mir auch nur auf ihren Vorteil bedacht und ist mir nicht sonderlich sympathisch. Doch solche Figuren braucht ein Roman.


    Grüße
    Doris

  • Ich würde am liebsten das Buch in einem Rutsch fertig lesen, so gut gefällt es mir, aber ich versuche, mich zu bremsen.


    Im 4. Buch, 2. Kapitel kommt es zu einem ernsten Gespräch zwischen Clym und Eustacia, die ihm zum Vorwurf macht, dass er seine Möglichkeiten nicht nutzt und stattdessen sogar noch unter seiner Würde als Ginsterschneider arbeitet, wobei ihm momentan wegen seiner Augenerkrankung gar nichts anderes übrig bleibt. Das Gespräch spiegelt den uralten und trotzdem immer aktuellen Konflikt zwischen Paaren wider, in dem sich jeder unverstanden fühlt und keiner bereit ist, Zugeständnisse zu machen oder Toleranz zu beweisen. Auch wenn ich von Clym etwas mehr Verständnis erwartet hätte, sehe ich die treibende Kraft in diesem Zwiespalt bei Eustacia, deren Beweggründe für eine Beziehung in ihrem Streben nach Reichtum und Ansehen zu suchen sind.


    Im 4. Kapitel kommt es zu einem Zwischenfall, als


    Zitat

    der Rötelmann aus dem Hinterhalt auf Wildeve schießt, ihn aber nicht verletzt. Schon im 3. Kapitel hatte Venn gegenüber Thomasin eine Bemerkung gemacht, dass er ihr dazu verhelfen möchte, ihren Ehemann abends zuhause zu haben. Soll also der Schuss nur eine Warnung sein oder hat er andere Absichten? Ich bin mir ziemlich sicher, dass Hardy dem Rötelmann noch eine wesentliche Rolle zugedacht hat.


    Mich erstaunt, dass dieser Zwischenfall so kurz abgehandelt wird. Da kommt sicher noch etwas nach.


    Wie geschickt Hardy die Spannungselemente in die Handlung einbaut, gefällt mir sehr. Ich kann kaum erwarten, wie es weitergeht.


    Liebe Grüße
    Doris