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Aus der Amazon.de Redaktion
In den letzten Jahren erleben wir eine erfreuliche Renaissance der deutschsprachigen Phantastik. Ist es in erster Linie die an Tolkien orientierte epische Fantasy, bei der deutsche Autoren große Erfolge landen können, tut sich inzwischen auch einiges bei der Science Fiction. Im vorliegenden Fall ist es der Publizist und Comic-Übersetzer Frank Borsch, der gleich mit einer mehrbändigen Serie aus dem Korsett der Perry-Rhodan-Serie ausbricht. Borsch gilt zu Recht als bester Nachwuchsautor beim Erben des Universums, und so sind die Erwartungen an Alien Earth natürlich entsprechend hoch.
Wir befinden uns in den 60er Jahren des 21. Jahrhunderts. Vor knapp zehn Jahren tauchte ein Raumschiff aus den Tiefen des Weltraums auf, näherte sich der Erde und bezog über dem Pazifik Position. Eine Kontaktaufnahme von Seiten der Außerirdischen fand und findet nicht statt. Allerdings fallen immer wieder geheimnisvolle “Artefakte” aus dem Raumschiff, die von sogenannten “Flyboys” aufgespürt und eingesammelt werden. Außerdem manifestieren sich die “Aliens” in manchen Menschen, mit nicht absehbaren Folgen. Wem das passiert, der wird vom “Hunter-Korps” gejagt. Als ob das Leben nicht bereits hart genug wäre; denn zahllose Menschen leben am Rande oder außerhalb der Gesellschaft, oft in endlos dahinrasenden Zügen, mit Halsbändern versehen, die ihnen Schmerzen zufügen und sie disziplinieren.
Keine fröhliche Zukunft also, die sich Frank Borsch da ausgedacht hat, und auch keine, in der man sich auf den ersten Blick zurechtfindet. Drei Handlungsstränge sind es, die einen in die Welt von Alien Earth hineinführen, und so lernt der Leser diese Welt voller Gefahren aus der Froschperspektive kennen, als wäre er hautnah dabei: ein packendes Leseerlebnis, dem ein gerüttelt Maß an Planung und Phantasie zugrunde liegt. Manche werden sich an der ein wenig kindischen Charakterzeichnung stören oder an der Tatsache, dass alles, was cool sein soll, englische Namen hat. Aber ein großer Wurf ist Alien Earth allemal: originell, temporeich und ein Gewinn für die deutsche Science-Fiction-Landschaft!
Meine Meinung
Wieder mal ein Beweis, das auch die Deutschen sehr gute Science-Fiction hinbekommen, die sogar hauptsächlich in Deutschland spielt. Die drei Handlungsstränge scheinen anfangs vollkommen unabhängig. Im letzten Drittel des Buches kommen aber erste Hinweise auf einen Zusammenhang und auf den letzten Seiten kulminiert das Geschehen. Peng! Als es besonders spannend wird, ist das Buch zu Ende. Und "Phase 2" kommt leider erst im Herbst in den Handel.
Die Figuren sind sehr gut gezeichnet, die Handlung ist manchmal sehr komisch, manchmal sehr ernst. Es dauert eine Weile, ehe man wirklich versteht, wo es hingeht. Aber das macht den Reiz eines guten Buches aus - die Notwendigkeit des Mitdenkens. Vor jedem Kapitel gibt es einen Ausschnitt aus einem Forum (AlienNet), eine Nachricht oder ähnliches. Das lockert das Ganze auf und liefert auf interessante Art und Weise die Hintergrundinformationen für die Geschichte.
Das Buch kann ich allen nur empfehlen.