Jane Austen - Northanger Abbey/Die Abtei von Northanger

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 10.059 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hazel.


  • Macnhmal hab ich ein wenig das Gefühl, dass der General Catherine den Hof macht. Geht Euch das auch so? Oder steh ich damit allein auf weiter Flur?


    Genau das Gleiche habe ich auch eine ganze Zeit lang mit Schrecken gedacht. Mir tat Henry auch immer so leid, da ich dachte er wuesste von den von mir vermuteten Plaenen seines Vaters :smile:


    Doris: Deiner Kritik stimme ich zu. Ich finde man merkt schon sehr stark, dass dies der erste Roman Austens ist. Dazu kommt, dass sie sich hier sehr stark auf die Hauptfigur Catherine konzentriert und die anderen Figuren durchweg etwas vernachlaessigt. Zur Vorhersehbarkeit muss ich sagen, dass sie eigentlich in allen Austen Romanen gegeben ist, da sie alle einen sehr aehnlichen Aufbau haben. Fuer mich ist es einfach ihr ironischer, humorvoller Schreibstil, der mir jedesmal wieder Spass macht, auch wenn ich recht frueh weiss, wie die Geschichte ausgeht :smile: .


    Die Frage wegen der anonymen Veroeffentlichungen ist interessant. Weiss jemand genau, ob sie alle Romane nur mit dem Vermerk "by a lady" veroeffentlicht hat? Im Internet habe ich da unterschiedliche Aussagen gefunden.


    Mir ist gerade aufgefallen, dass ich jetzt bis auf "Stolz und Vorurteil" alle Austen Romane gelesen habe. Mal schauen wann ich den noch in die Haende bekomme :klatschen: ..... und ob er besser ist, als mein Lieblingsbuch "Verstand und Gefuehl" ?!

    Ein Buchladen ist einer der wenigen Beweise dafuer, dass es noch Leute gibt, die denken. (Jerry Seinfeld)<br /><br /> :leserin: Reread Ernest Cline &quot;Ready Player One&quot;

  • Zitat von Doris

    Schön zu lesen war dagegen, wie Catherine im 13. Kapitel endlich auf ihrem Willen beharrt. Man sieht richtig, welche Entwicklung sie durchmacht. Jane Austen lässt die Protagonisten sehr schön wachsen. Der Eindruck, den ich von manchen am Anfang gewonnen hatte, ändert sich zunehmend, und nicht immer nur vom Postiven ins Negative. Mir gefällt gut, wie sie quasi von jedem Charakter einen Vertreter aufbietet: Die naive Catherine, die eigennützige Isabella, der zurückhaltende Tilney, und schließlich Thorpe, der Macho. Eine interessante Mischung, und interessant ist auch, wie sie mit- und gegeneinander agieren.


    Das habe ich ganz genauso empfunden und ich finde es immer wieder großartig, wie Jane Austen diese unterschiedlichen Figuren so glaubwürdig darstellt.


    Zitat von Doris

    Ein bisschen kritisieren muss ich aber auch, denn mir fehlt es etwas an Tiefe in der Handlung. Ich bin erst bei der Mitte des Buches angelangt, aber ich glaube, ich könnte jetzt schon vorhersagen, wie es endet. Es ist alles etwas vorhersehbar, wenn auch trotzdem schön zu lesen.


    In gewisser Weise hast Du sicherlich recht, denn austens Romane enden ja doch irgendwie immer in einem Happy End, aber ich wurde durchaus in der zweiten Hälfte überrascht! :zwinker:



    Genau das Gleiche habe ich auch eine ganze Zeit lang mit Schrecken gedacht. Mir tat Henry auch immer so leid, da ich dachte er wuesste von den von mir vermuteten Plaenen seines Vaters :smile:


    Da bin ich aber froh, dass ich nicht allein mit meiner blühenden Phantasie zu kämpfen habe. :breitgrins:


    Zitat von Hazel

    Fuer mich ist es einfach ihr ironischer, humorvoller Schreibstil, der mir jedesmal wieder Spass macht, auch wenn ich recht frueh weiss, wie die Geschichte ausgeht


    Da sind wir uns absolut einig. Genau das und ihre tollen Charakterisierungen sind für mich das, was Jane Austen aus macht.


    Zitat von Hazel

    Die Frage wegen der anonymen Veroeffentlichungen ist interessant. Weiss jemand genau, ob sie alle Romane nur mit dem Vermerk "by a lady" veroeffentlicht hat? Im Internet habe ich da unterschiedliche Aussagen gefunden.


    Ich meine, mich zu erinnern, dass alle ihre Romane zu Lebzeiten unter "by a Lady" veröffentlicht wurden. Nach ihrem Tod hat ihr Bruder die noch nicht veröffentlichten Werke mit ihrem richtigen Namen veröffentlichen lassen. Sicher bin ich mir da jetzt aber nicht hundertprozentig.


    Zitat von Hazel

    Mir ist gerade aufgefallen, dass ich jetzt bis auf "Stolz und Vorurteil" alle Austen Romane gelesen habe. Mal schauen wann ich den noch in die Haende bekomme Klatschen ..... und ob er besser ist, als mein Lieblingsbuch "Verstand und Gefuehl" ?!


    "Stolz und Vorurteil" ist mein Lieblingsbuch. :breitgrins: "Verstand und Gefühl" fand ich auch großartig, aber da ich den Film vorher schon kannte, hatte der mich leider ein wenig beim Lesen beeinflusst. Mir fehlen noch ein paar Austen-Romane: Mansfield Park, Sanditon, Lady Susan, Die Watsons und ihre frühwerke stehen noch auf meinem Wunschzettel. :zwinker:

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Es tut mir leid, das ich erst jetzt mitmische, aber das Wochenende war etwas ungeplant unkoordiniert.


    Ich lese die btb Variante, auch hier gibt es einige Erläuterungen im hinteren Buchbereich. Wenn ich die jedoch zwischendrin mitlese, komme ich durcheinander.


    Da es schon etwas länger her ist, das ich Jane Austen zuletzt gelesen habe (ich weiß auch nicht mehr, wann ich Kloster Northanger las), musste ich mich erstmal wieder an die Schreibweise gewöhnen. Deshalb habe ich das erste Kapitel doppelt gelesen.


    Mir hat dabei die Art, wie Catherine Morland beschrieben wurde besonders gefallen. Es ist deutlich zu sehen, wie gering gebildet sie ist. Und auch in der Freizeitgestaltung , die anscheinend gar nicht der einer vernünftigen jungen Dame entspricht, bleibt ein große Entwicklungsmöglichkeit. Wie ich in den Kommentaren von euch bisher gelesen habe, kommt das ja auch noch.


    Ein Problem habe ich allerdings mit der "Romanheldin": Will Catherine als Person eine Romanheldin werden oder beschreibt Jane Austen hier die Merkmale einer für sie typischen Romanheldin, die Catherine noch nicht erfüllt, obschon sie bereits die Romanheldin ist (denn es geht ja in der Hauptsache um Catherine)?


    Viele Grüße
    Astrid

  • Hallo A.P,


    Zitat

    Ein Problem habe ich allerdings mit der "Romanheldin": Will Catherine als Person eine Romanheldin werden oder beschreibt Jane Austen hier die Merkmale einer für sie typischen Romanheldin, die Catherine noch nicht erfüllt, obschon sie bereits die Romanheldin ist (denn es geht ja in der Hauptsache um Catherine)?


    Im Laufe des Romanes wird deutlich, dass die typische Romanheldin des gotischen Schauerromans gemeint ist, auf den Jane Austen hier eine kleine Parodie schreibt. Zumindest ist das mein Eindruck.


    LG
    Cait

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Hallo A.P.


    Es ist deutlich zu sehen, wie gering gebildet sie ist.


    Ich finde man kann auch gut erkennen, woher diese geringe Bildung kommt. Zum einen werden Interessen, die nicht den ueblichen Interessen einer Frau entsprechen, nicht gefoerdert. Sie zeigt ja in ihrer Kindheit Interesse an vielen Dingen, muss aber dann die lernen, die eine Frau ueblicherweise koennen muss und scheitert dabei natuerlich.
    Dazu kommt sicherlich auch, wie man etwas beigebracht bekommt. Ich gehe mal davon aus, dass man als Frau zur damaligen Zeit auch immer ein wenig als "Dummchen" behandelt wurde. Also, dass den Frauen alles nur oberflaechlich beigebracht wurde um ihr zartes, empfindsames Gehirn nicht unnoetig zu belasten :breitgrins: . Das war vielleicht auch nicht die Art des Lernens, die Catherine gefiel. Schliesslich zeigt sie ja ein sehr gutes Verstaendnis fuers Zeichnen (was ihr ja eigentlich nie lag), als Henry es ihr auf dem Spaziergang ausfuehrlich und tiefergehend erklaert. Er behandelt sie also nicht wie jemanden, der einfach nur zeichnen soll, sondern wie jemanden, der auch die dahinter steckenden Techniken verstehen soll und kann.


    Liebe Gruesse
    Hazel

    Ein Buchladen ist einer der wenigen Beweise dafuer, dass es noch Leute gibt, die denken. (Jerry Seinfeld)<br /><br /> :leserin: Reread Ernest Cline &quot;Ready Player One&quot;

  • Hallo zusammen,


    inzwischen habe ich Kapitel 21 bis 27 gelesen.
    Das meiste dazu wurde hier schon geschrieben, deshalb mache ich’s kurz ("kurz" hatte ich jedenfalls vor, ist doch länger geworden):


    Catherines Erlebnis mit dem „geheimnisvollen Manuskript“ ist köstlich! Austen hat wunderbar beschrieben, wie Catherine Opfer ihrer eigenen Phantasie wird: „Mit lüsternem Auge überflog sie eine Seite“ ... :zwinker:


    Was mir auffiel (ist völlig nebensächlich, aber als Garten-Freak stach mir das regelrecht ins Auge): Wurden Ende des 18. Jahrhunderts in England schon Ananas gezüchtet? Der General beklagt sich beim Rundgang durch Garten und Gewächshäuser: „... die Ananasbäume hätten im letzten Jahr nur hundert Früchte getragen.“ Meinte er wirklich das, was wir heute unter einem Ananasbaum verstehen? Das würde mich überraschen. Andererseits, im Barock züchtete man Orangen- und Zitronenbäumchen für die Prunkgärten, warum also nicht auch Ananas in England, um damit anzugeben?


    Catherines nächste „romantische Spurensuche“ geht ja nun richtig daneben und endlich wacht sie auf und wird vernünftig. Austen lässt Catherine sehr schön an ihren Erlebnissen wachsen bzw. erwachsen werden - hierin sind wir uns ja alle einig, wenn ich eure Kommentare lese. Auch Henry und Eleanor bekommen jetzt mehr Profil, u. a. weil man mehr über ihre Familie und ihr Gefühlsleben erfährt. Das hat mir gefallen, vorher war nur Catherine wirklich gut charakterisiert.


    Aber drollig ist doch das Folgende: Catherine kommt zum Schluss, dass die gotischen Schauerromane wohl doch nicht die englische Realität abbilden, „... von den Alpen und Pyrenäen mit ihren Kiefernwäldern und ihren Lastern mochten sie eine getreuliche Vorstellung geben, und Italien, die Schweiz und Südfrankreich waren ja vielleicht so reich an Greueltaten, wie darin beschrieben wurde.“ ... und später ... „In den Alpen und Pyrenäen gab es ja vielleicht keine Durchschnittsmenschen. Dort hatte womöglich, wer nicht makellos wie ein Engel war, die Züge eines Teufels. Aber in England war das anders, ...“ Die armen Bergbewohner ... :breitgrins:


    Über James, Isabella und Frederick Tilney brauche ich nichts mehr zu sagen – den Verdacht hatte ich schon einige Kapitel vorher und es geschieht Isabella nur recht, dass Catherine beschließt, nicht auf den Brief zu antworten. Auch hier zeigt sie, dass sie nicht mehr die unerfahrene Unschuld vom Lande ist, die für alles eine Entschuldigung hat, sondern reifer und erwachsener geworden ist.


    So, vielleicht schaffe ich den Rest des Buches heute noch, dann melde ich mich morgen wieder.


    Kurz möchte ich noch auf das Bildungsthema kommen:


    Ich finde man kann auch gut erkennen, woher diese geringe Bildung kommt. Zum einen werden Interessen, die nicht den ueblichen Interessen einer Frau entsprechen, nicht gefoerdert. Sie zeigt ja in ihrer Kindheit Interesse an vielen Dingen, muss aber dann die lernen, die eine Frau ueblicherweise koennen muss und scheitert dabei natuerlich.
    Dazu kommt sicherlich auch, wie man etwas beigebracht bekommt. Ich gehe mal davon aus, dass man als Frau zur damaligen Zeit auch immer ein wenig als "Dummchen" behandelt wurde. Also, dass den Frauen alles nur oberflaechlich beigebracht wurde um ihr zartes, empfindsames Gehirn nicht unnoetig zu belasten :breitgrins: . Das war vielleicht auch nicht die Art des Lernens, die Catherine gefiel.


    Im ersten Kapitel wird beschrieben, dass Catherine nicht zur Schule ging (vermutlich gingen Mädchen damals sowieso nicht zur Schule), sondern von ihren Eltern ausgebildet wurde: "Schreiben und Rechnen lernte sie von ihrem Vater, Französisch von ihrer Mutter, aber in keinem waren ihre Kenntnisse überwältigend, und sie schwänzte die Stunden, wann immer sie konnte."
    Ich denke, dass tatsächlich nicht die Interessen von Catherine gefördert wurden, sondern das gelehrt wurde, wovon die Eltern ausgingen, dass dies ein Mädchen brauchen würde (z. B. um Wäschelisten zu erstellen ...). Wobei ich mich daran erinnern kann, dass meine beste Freundin aus der Grundschule nicht aufs Gymnasium durfte, weil die Eltern der Meinung waren, Realschule reiche für ein Mädchen aus :grmpf:


    Viele Grüße von Annabas

    Einmal editiert, zuletzt von Annabas ()

  • ... Ich gehe mal davon aus, dass man als Frau zur damaligen Zeit auch immer ein wenig als "Dummchen" behandelt wurde...


    Und das vor allem im zarten Alter von 17 Jahren und bei gesellschaftlicher Bedeutungslosigkeit. :zwinker:


    Ich bin heute mit dem Buch fertig geworden, nur den Anhang habe ich noch nicht gelesen. Im Großen und Ganzen hat es mir gut gefallen, allerdings fand ich die Handlung recht einfach gestrickt und den Schluss etwas abrupt. Den Umstand, dass Eleanor so plötzlich einen vermögenden Bräutigam findet, den sie innerhalb kürzester Zeit heiratet und damit den Familienfrieden wieder einkehren lässt, fand ich etwas unpassend. Das hätte Austen doch so viel spannender entwickeln können! Überhaupt wurden sehr viele Ereignisse in wenige Wochen hineingepresst. In der Realität ist das fast undenkbar und selbst für einen Roman eine sehr kurze Zeitspanne.


    Die anfangs vermisste Tiefe stellte sich halbwegs doch noch ein, und zwar in dem Zuge, wie sich die Paare näher kamen bzw. entfremdeten. Was mir aber bis zuletzt fehlte, war der Ausdruck der Zuneigung von Catherine für Henry. Ich kann mir keine 17-Jährige vorstellen, die sich das erste Mal so verliebt, dass sie sich ihren Angebeteten als zukünftigen Ehemann wünscht, aber kaum einmal Herzklopfen oder Sehnsucht empfindet. Wenn Catherine mit Henry zusammen war, lief es immer so reserviert und emotionslos ab. Dass sie es nicht öffentlich zum Ausdruck bringen konnte, ist mir klar, aber im Innersten hätte sie doch irgendetwas spüren müssen? Das ging einfach unter, lediglich zum Ende des Romans ließ Catherine ihre Empfindungen endlich halbwegs heraus.


    Aber ich will nicht nur meckern :elch:. Der Roman ist eine schöne, leichte Lektüre, wenn man sich unterhalten möchte. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und die Handlung ohne Probleme überschaubar. Es mangelt nicht an Gefühlen oder Spannung. Der letzte Satz, in dem die Autorin dem Leser freistellt, sich selbst Gedanken hinsichtlich der Absicht des Buches zu machen, gefiel mir sehr.


    @ Annabas
    Über die Ananas bin ich auch gestolpert, aber eher deshalb, weil ich immer dachte, sie wüchsen an einer Art Staude und nicht an Bäumen.


    Liebe Grüße
    Doris

  • Zitat von Annabas

    Wurden Ende des 18. Jahrhunderts in England schon Ananas gezüchtet?


    Das habe ich mich auch gefragt... Und habe Folgendes gefunden:


    Zitat

    Im 16. Jahrhundert führten die Spanier und Portugiesen die Ananas in Spanien, in Afrika, auf den Philippinen, in China und in Indien ein. Sie erreichte Europa erst 1650. In England und Frankreich erprobte man Ende des 18. Jahrhunderts mit relativ gutem Erfolg einen Anbau im Treibhaus.


    Quelle: http://deu.orkos.com/Produkte/Info-Doks/Ananas.aspx#ancre5


    Zitat von Annabas

    Aber drollig ist doch das Folgende: Catherine kommt zum Schluss, dass die gotischen Schauerromane wohl doch nicht die englische Realität abbilden, „... von den Alpen und Pyrenäen mit ihren Kiefernwäldern und ihren Lastern mochten sie eine getreuliche Vorstellung geben, und Italien, die Schweiz und Südfrankreich waren ja vielleicht so reich an Greueltaten, wie darin beschrieben wurde.“ ... und später ... „In den Alpen und Pyrenäen gab es ja vielleicht keine Durchschnittsmenschen. Dort hatte womöglich, wer nicht makellos wie ein Engel war, die Züge eines Teufels. Aber in England war das anders, ...“ Die armen Bergbewohner ...


    Ja, hier hätte ich mich totlachen können. :lachen:


    Zitat von Doris

    @ Annabas
    Über die Ananas bin ich auch gestolpert, aber eher deshalb, weil ich immer dachte, sie wüchsen an einer Art Staude und nicht an Bäumen.


    Vielleicht war die Ananas im 19. Jahrhundert noch als Baum im Sprachgebrauch...

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Zitat von: Doris

    Zitat


    @ Annabas
    Über die Ananas bin ich auch gestolpert, aber eher deshalb, weil ich immer dachte, sie wüchsen an einer Art Staude und nicht an Bäumen.


    Also ich habe gerade nachgeschaut (bei Google), und Ananas wachsen nicht auf Bäumen! Auch wenn die Stauden teilweise bis zu zwei Metern groß werden können, sind es keine Bäume :zwinker:


    Ich habe heute durch Zufall Mary Shelley's Frankenstein reduziert gesehen, da musste ich natürlich gleich zuschlagen. Bin ja mal gespannt!


    Bin heute bis Kapitel 14 gekommen und habe mich maßlos über das Verhalten der Thorpes geärgert. Das ist ja wirklich eine Unverschämtheit! Aber wenigstens reagiert Catherine dieses Mal und lässt sich sowas nicht gefallen... Sehr erstaunt war ich ja, dass ihr Bruder dabei auch mitgemacht hat, der hatte sich ja bisher immer rausgehalten.


    John Thorpe ist ja wohl der größte Depp überhaupt. Labert nur Schmarrn und dann auch noch solche hinterhältigen Aktionen! Wenn sich Catherine das nochmal gefallen lassen hätte, dann wäre ich echt ausgerastet :grmpf:


    Ciao, Andrea

  • Hallo!


    Nanu? Nichts los... Wahrscheinlich seid ihr alle schon fertig :redface:
    Ich bin heute bin Kapitel 16 gekommen.


    Dass es Isabella auf Catherines Bruder abgesehen hat, war mir schon lang klar. Jetzt hat sie es auch geschafft, dass er sie heiraten will. Allerdings nehme ich ihr wirklich nicht ab, dass sie nur wegen der ach so langen Wartezeit enttäuscht war. Das sah mir eher nach einer Ich-heirate-Geld Geschichte aus, die sie ja so verabscheut :breitgrins:
    Naja sie hat ja noch zwei Jahre Zeit, um aus der Geschichte rauszukommen. Das hoffe ich jedenfalls für James, denn mit so einer verheiratet zu sein :rollen:


    Mittlerweile finde ich auch die Sprache besser, es kommen diese Negations-Charakterisierungen nicht mehr (so häufig) vor.


    Catherine nervt mich teilweise etwas, so naiv (fast schon dumm würde ich sagen), kann man doch garnicht sein oder? :rollen:


    Lg, Andrea

  • Hallo zusammen,


    ich bin nun auch durch.
    Das Ende ist ziemlich schnell erreicht, ein bisschen arg "Deus ex machina" (= der unbekannte, reiche Lord, der Eleanor heiratet und damit alle Wege ebnet), aber das habt ihr ja auch schon festgestellt. Trotzdem ist es ein schönes Happy End, dass Henry und Catherine sich kriegen.


    Alles in Allem habe ich das Buch gerne gelesen. Die anfängliche Naivität von Catherine hat mich manchmal etwas genervt, aber da sie sich so wunderbar entwickelt hat, soll das kein Nörgelpunkt sein.


    Catherine nervt mich teilweise etwas, so naiv (fast schon dumm würde ich sagen), kann man doch garnicht sein oder?


    @ Mobi: Genau so ging's mir auch. Aber es wird besser.


    Sprachlich ist das Buch wunderbar, mit leiser Ironie, die aber niemals bösartig spöttisch wird. Man merkt, dass Jane Austen die Radcliffe-Romane durchaus schätzt und nicht abwerten will, sie nimmt sie eben nur auf die Schippe.


    Der Ananasbaum hat mich noch etwas beschäftigt: Es stimmt, dass die Ananaspflanzen keine Bäume sind, aber ich habe die Bezeichnung in der aktuellen Gartenliteratur noch gefunden. Früher war das wohl ein gebräuchlicherer Ausdruck, aber man darf ihn auch heute noch verwenden. Das wäre dann auch geklärt.


    Ich bin froh, dass ich mitgelesen habe und bedanke mich bei den Mitleser/innen für die tolle Diskussion. :winken:


    Viele Grüße von Annabas

  • Die anfängliche Naivität von Catherine hat mich manchmal etwas genervt, aber da sie sich so wunderbar entwickelt hat, soll das kein Nörgelpunkt sein.


    Ihr dürft nicht vergessen, unter welchen Umständen die jungen Frauen damals aufwuchsen. So behütet, wie sie waren, konnten sie keine großen Erfahrungen sammeln. Da verliert sich die kindliche Naivität erst spät.


    Noch ein Wort zur Übersetzung, die ich kritisiert hatte: Laut Klappentext meiner Reclam-Ausgabe wurde die Übersetzung von Ursula und Christian Grawe von der FAZ als beste Übersetzung empfohlen :rollen:. Ich frage mich, welche Maßstäbe da angesetzt wurden. Ich habe mich zwar zunehmend daran gewöhnt, fand sie aber trotzdem zu modern. Sie ist leicht zu lesen, aber wenn ich mir ein Buch vornehme, das vor über 200 Jahren geschrieben wurde, wäre es mir lieber, wenn der altmodische Stil nicht ganz verloren geht. Für das englische Original reichen meine Kenntnisse leider nicht aus.


    Auch von mir Danke an alle LR-Teilnehmer. Es ist doch immer wieder schön, wenn man sich bezüglich einiger Protagonisten so einig ist :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Doris

  • Ich kann nicht sagen, dass mich die Naivitaet Cathrines genervt hat, ich war eher manches mal entsetzt, wie gutglaeubig sie war :smile: . Aber ich denke es haengt, wie Doris schon sagte, mit den damaligen Umstaenden zusammen. Und Catherine hatte ja, bevor sie nach Bath kam, nie wirklich viel Umgang mit der "feineren Gesellschaft". Wenn man in so einer ehrlichen und netten Familie wie sie aufwaechst, kann man sich wahrscheinlich nicht vorstellen, dass es solche Biester wie Isabella gibt :breitgrins:


    Mobi Noch ein Mitglied fuer den "John Thorpe Fanclub" :breitgrins:


    Danke auch von mir an alle!! Meine erste Leserunde und dann mit so netten Leuten und einem so schoenen Buch :klatschen:


    Liebe Gruesse
    Hazel

    Ein Buchladen ist einer der wenigen Beweise dafuer, dass es noch Leute gibt, die denken. (Jerry Seinfeld)<br /><br /> :leserin: Reread Ernest Cline &quot;Ready Player One&quot;