Petra Durst-Benning - Antonias Wille

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.124 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tess.

  • durstbenning05.jpg


    Hallihallo,


    ein sehr schöner Roman, der vor allem die Schwarzwälder interessieren dürfte!


    Klappentext


    Der Traum von der "reichen Erbtante aus Amerika" - für die junge Julie Rilling scheint er wahr zu werden. Antonia Fahrner, eine entfernte Verwandte, die viele Jahre in Japan verbracht hat, will ihr einen wunderschönen alten Berghof im südlichen Schwarzwald schenken. Mehr als ein Dreivierteljahrhundert liegt er nun schon im Dornröschenschlaf und war doch einst, im Jahr 1903, das erste Hotel weit und breit, eröffnet von einer außergewöhnlichen Frau namens Rosanna Moritz.


    Für Julie ist es Liebe auf den ersten Blick, sie träumt davon, das ehemalige "Hotel Kuckucksnest" als Kreativhotel zu neuem Leben zu erwecken. Doch Antonia knüpft an ihr Geschenk eine Bedingung: Julie soll anhand von Rosannas Tagebüchern herausfinden, warum der einstige Zauber des Hauses verloren ging. Was als Mittel zum Zweck beginnt, gewinnt mehr und mehr an Eigendynamik. Immer tiefer taucht Julie ein in eine Welt aus Leidenschaft, Eifersucht und tödlicher Liebe...


    Meine Meinung


    Als Julie das "Kuckucksnest", den ehemaligen Moritzhof, zum ersten Mal sieht, ist sie restlos begeistert. Wie schön wäre es, hier zu leben und dem Hotel wieder Leben einzuhauchen. Die Besitzerin Antonia gibt ihr diese Chance, wenn Julie dafür im Gegenzug die Geschichte des Hotels und seiner Menschen recherchiert. Allen voran die Geschichte von Rosanna und Antonias Mutter Simone. Anfangs skeptisch stürzt sich Julie doch bald eifrig auf Rosannas Tagebücher und versinkt in der Welt des Schwarzwald von 1900. So findet sie bald heraus, dass Rosanna und Simone eine besondere Freundschaft und Liebe verband - Freundschaft auf der einen Seite, fanatische Liebe auf der anderen. Rosanna musste von ihrem zu Hause fliehen und findet nun Arbeit im Wirtshaus "Fuchsen". Dort lernt sie auch Simone kennen, deren Eltern die Wirtsleute sind. Simone, die selbst von ihren Eltern und Geschwistern wegen ihrer Häßlichkeit immer schlecht behandelt wird, sieht in Rosanna ihren "Engel", der sie in Schutz nimmt und für sie da ist. Immer mehr fixiert sich Simone auf Rosanna und als diese den Hof verlässt, bricht eine Welt für sie zusammen.


    Die Hauptpersonen von "Antonias Wille" sind nicht Julie oder Antonia, sondern vielmehr Rosanna und Simone. Anfangs mit Julie noch in der Gegenwart, findet sich der Leser bald im Schwarzwald vor 100 Jahren wieder und erlebt ein Heimatdrama, das Ludwig Ganghofer Ehre machen würde. Obwohl - oder gerade weil - ich selbst aus dem Schwarzwald komme, faszinierten mich die traumhaften Beschreibungen meiner Heimat der damaligen Zeit. Mit den beiden weiblichen Hauptpersonen - Rosanna und Simone - hat die Autorin Petra Durst-Benning zwei gleichermaßen faszinierende Protagonisten geschaffen. Auf der einen Seite der "Engel", der allen Menschen ein zu Hause geben möchte, auf der anderen Seite eine mürrische junge Frau, die den Kontakt mit anderen meidet.


    "Antonias Wille" ist mein erstes Buch der Autorin und sicherlich nicht mein letztes. Schon fast von der ersten Seite an nahm es mich gefangen und ich konnte es nicht erwarten, bis ich die ganze Geschichte von Rosanna und Simone erfahren hatte. Ein Buch, das manchmal dahinplätschert, das aber dann wieder mitreisst und das einen die ganze Zeit mitleben lässt.


    5ratten


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  • @Nimue
    Da kann ich Deine Meinung nur unterstreichen. Das Buch war so flott zu lesen und ich war sooo gespannt, wie die Geschichte der beiden Frauen weitergeht. Erst danach habe ich von der Autorin "Die Zuckerbäckerin" gelesen... das war nach "Antonias Wille" ganz schön enttäuschend. Daher habe ich bislang keine weiteren Bücher der Autorin in die Hand genommen...

  • Zitat von "Bianca"

    @Nimue
    Da kann ich Deine Meinung nur unterstreichen. Das Buch war so flott zu lesen und ich war sooo gespannt, wie die Geschichte der beiden Frauen weitergeht. Erst danach habe ich von der Autorin "Die Zuckerbäckerin" gelesen... das war nach "Antonias Wille" ganz schön enttäuschend. Daher habe ich bislang keine weiteren Bücher der Autorin in die Hand genommen...


    Hallo


    Meiner Meinung nach ist "Die Zuckerbäckerin" nicht das beste Buch dieser Autorin. Mein erstes Buch von PDB war "Antonias Wille" (habe ganz zufällig in der Bücherei entdeckt). Ich habe das Buch in einer Nacht einfach verschlungen, ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen. Das gleiche passierte mit dem Buch "Die Glasbläserin" (S U P E R !!!!). Aber die Fortsetzung "Die Amerikanerin" war eine einzige Enttäuschung. "Die Zuckerbäckerin" übrigens auch....

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne"

  • Das ist bestimmt ein toller Buchtip.Ich habe mir das Buch bei amazon auf meine wunschliste gesetzt.Demnächst ist es wohl an oberster Stelle bei meinem SUB.
    Danke für den Tip!!! :sonne:

  • Zitat von "hertzi"

    Das ist bestimmt ein toller Buchtip.Ich habe mir das Buch bei amazon auf meine wunschliste gesetzt.Demnächst ist es wohl an oberster Stelle bei meinem SUB.
    Danke für den Tip!!! :sonne:


    Hallo hertzi


    freue mich, Dich und all die anderen da kennen zu lernmen.


    Ich bin erst seit gestern auf diesem Forum und bin unheimlich froh, dass ich so ein tolles Disskussionforum entdeckt habe. Ich lese sehr viel, aber in meinem Bekanntenkreis gibt es leider niemanden, mit wem ich meine Leseerfahrungen austauschen kann.


    Ich habe auch eine "Wunschliste", zu der ständig neue Bücher hinzukommen.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne"

  • meine kleine Rezi zu diesem Buch...



    Diese Geschichte handelt von der Tellerwäscherkarriere eines jungen Mädchens namens Rosanna. Sie ist von zuhause fortgelaufen und landet im Schwarzwald wo sie bei den Breuers als Magd eine Anstellung findet. Das Buch ist sehr flüssig geschrieben und an sich zauberhaft erzählt. Die Autorin beschreibt die Gegend von Rombach und der damaligen Lebensweise so lebendig das man sich dort fast wie zu Hause fühlt. Das alleine ist fast schon ein Grund das Buch zu lesen. Aber leider kommt selten Spannung auf und das Ende kann man sich fast schon zu Anfang denken.
    Die Geschichte spielt sich einmal in der Gegenwart ab, doch der Haupteil handelt von der Vergangenheit und wird zudem noch in 2 Erzählperspektiven erzählt. Es ist eine hübsche kleine Geschichte für zwischendurch und für alle die auch geistig einmal ausruhen wollen.



    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Ich habe das Buch im Rahmen des SUB-Listen-Wettbewerbs nun auch gelesen.


    Klappentext
    In der wildromantischen Landschaft des südlichen Schwarzwalds erfüllt sich auf dramatische Weise das Schicksal zweier ungewöhnlicher Frauen. Die junge Julie erhält von einer entfernten Verwandten einen wunderschönen alten Berghof geschenkt. Doch es gibt eine Bedingung: Julie soll herausfinden, warum das Haus, einstmals das einzige Hotel weit und breit, seinen Zauber verlor und in einen Dornröschenschlaf fiel. Julie, die sich auf den ersten Blick in den Berghof verliebt hat, beginnt in alten Tagebüchern zu stöbern und taucht ein in eine Welt aus Leidenschaft, Eifersucht und tödlicher Liebe.


    Meine Meinung
    Das Buch beginnt mit Julie in der Gegenwart, führt uns aber recht schnell ins Jahr 1900, in dem die Tagebuchaufzeichnungen der jungen Rosanna beginnen. Julie, die beim Lesen der Bücher, Briefe und Zeitungsausschnitte gleich eine besondere Beziehung zu der jungen Frau entwickelte, lässt vor uns, deren Leben noch einmal ablaufen. Die Tagebucheinträge zeigen uns dabei die Geschehnisse aus Rosannas Sicht und die Lücken dazwischen werden dann immer wieder mit der Handlung ausgefüllt. Dies passiert dann zum einen wieder aus Rosannas Sicht, aber auch aus der Sicht ihrer Freundin Simone, die eine fanatische Liebe zu ihr entwickelt hatte.


    Alles zusammen zeigt zwar schon sehr früh den Kern der Tragik, hat bei mir aber keinerlei Spannung genommen. Zu ahnen, was kommen wird und gleichzeitig zu beobachten, wie sich alles tatsächlich entwickelte, war für mich fesselnd und emotional beschrieben. Rosannas Herzlichkeit und Fähigkeit, das Gute im Menschen zu sehen und die Freude über ihre neue Liebe, waren so gut spürbar, dass es mir richtig wehgetan hat, zu sehen, wie und warum dies alles zerstört werden sollte.


    Ich fand es spannend, Julies Recherchen mitzumachen und dabei in den Schwarzwald abzutauchen. Das dortige Leben in der Zeit, die Landschaft und auch die Charaktere wurden sehr lebendig beschrieben und das Buch ließ sich für mich flüssig und schnell lesen.


    4ratten

  • ich hab vor längerer zeit auch antonias wille von petra durst-benning gelesen und muss sagen ich fand es wie ihr anderen gesagt habt auch nicht schlecht.
    es war das erste buch der autorin, das ich gelesen habe, und bin bis jetzt auch leider nicht dazugekommen nochmal ein anderes von ihr zu lesen, aber ich denke ich werde das bald mal tun, da ich antonias wille sehr gut fand.
    und eure tipps hier, welches buch von ihr gut und welches nicht so gut is, sind echt hilfreich.

    [center]:leserin:[size=3]&nbsp; Ein Buch ist ein Garten den man in der Tasche trägt.&nbsp; [/size]:leserin: <br />-arabisches Sprichwort-[/center]