Stewart O'Nan - Halloween

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    Inhalt


    Halloween in Avon, einer Kleinstadt in den USA. Auf den Tag genau vor einem Jahr ereignete sich ein schwerer Unfall, bei dem drei Teenager getötet wurden. Zwei weitere überlebten, einer davon entstellt und geistig behindert, der andere körperlich zwar unversehrt aber mit einem schweren seelischen Schaden. 24 Stunden lang begleiten die Geister der drei Toten die Lebenden, den Polizisten, der sie auf ihrer halsbrecherischen Fahrt verfolgt hatte genauso wie die Eltern von Kyle, die sich nicht damit abfinden können, dass ihr Sohn für immer behindert sein wird.
    Doch ganz besonders sind sie bei Tim, der es nicht verkraften kann, den Unfall als Einziger unbeschadet überlebt zu haben und seit einem Jahr an einem schrecklichen Plan arbeitet.


    Meine Meinung


    Auf den ersten paar Seiten war ich verwirrt über die ungewöhnliche Erzählperspektive. Doch als ich verstanden hatte, dass die Geschichte von einem der drei toten Jugendlichen, teilweise in Rückblenden, erzählt wird, fand ich es sehr flüssig zu lesen.
    Wer einen klassischen Horrorroman erwartet, wird enttäuscht werden. Ich bin mir nicht mal so sicher, ob "Horror" die richtige Rubrik für dieses Buch ist.
    Stewart O'Nan versteht es zwar meisterlich, eine düstere Atmosphäre zu erzeugen, aber das ist es nicht wirklich, was dieses Buch für mich ausgemacht hat.
    Vielmehr war ich beeindruckt darüber, wie Tabuthemen unserer Gesellschaft dargestellt wurden: Verlust, Tod und in einer Nebenhandlung das Altern.


    Ein spannendes, aber auch bedrückendes Buch, das mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Wer leichte Lektüre sucht, mit der man sich nett entspannen kann, sollte es lieber nicht lesen. Für mich auf alle Fälle ein Highlight, das mir Lust auf mehr von diesem Autor gemacht hat.


    4ratten

  • hallo wannabe, danke für deine Rezension.


    Das Buch hatte ich vor etwa einem Jahr nach nur wenigen Seiten zur Seite gelegt.


    Nach Deiner Rezension werde ich dem Buch wohl noch eine Chance geben.


    lg, adia

  • Das Buch hatte ich vor etwa einem Jahr nach nur wenigen Seiten zur Seite gelegt.


    Nach Deiner Rezension werde ich dem Buch wohl noch eine Chance geben.


    lg, adia


    Hallo Adia :winken:


    Das Buch hat wirklich noch eine Chance verdient. Lass Dich am Anfang nicht verwirren, es klärt sich alles ziemlich schnell und dann flutscht es.

  • Ich hab dieses Buch zur HalloweenLesenacht gelesen, und fand es auch sehr gut.
    Man muss sich nur auf das Buch einlassen und darf nicht mit falschen Erwartungen an Selbiges ran gehen.
    Als wirkliches Horrobuch habe ich es aber auch nicht empfunden.

    Lieber barfuß als ohne Buch. <br />(Isländisches Sprichwort)<br /><br /><br />:leserin:

  • chil: Mittlerweile hab ich auch "Engel im Schnee" gelesen und kann mich den positiven Bewertungen nur anschließen.
    Wie "Halloween" spielt es in einer amerikanischen Kleinstadt und bringt recht deutlich zum Ausdruck, wie schnell die Heile-Welt-Fassade bröckeln kann. Auch dieses Buch wird immer wieder in Rückblicken erzählt und ist vielleicht nicht unbedingt geeignet, wenn man in trauriger Stimmung ist.
    Ich werde auf alle Fälle alle weiteren Bücher von Stewart O'Nan lesen, er hat sich gleich einen Platz bei meinen Lieblingsautoren gesichert.

  • Völlig falsch, wer Halloween nur mit Freddy Krüger, Blair Witch und den gleichnamigen Film Halloween H20 verbindet, wie der Roman von Stewart O`Nan beweist.


    Fünf Jugendliche aus Avon im US Bundesstaat Connecticut wollen an Halloween einfach nur Spaß haben. Zu diesem Anlass brettern Toe, Danielle, Marco, Tim und Kyle völlig „bekifft“ die Landstraße entlang. Die Gruppe wird von einem Polizisten, Brooks, verfolgt. Ein Baum beendet ihre Spritztour und drei der fünf Jugendlichen sterben. Tim kommt völlig unverletzt davon und Kyle leidet seit dem unter einer geistigen Behinderung.


    Halloween beweist, wie schnell die Fassade einer Kleinstadtidylle vernichtet werden kann und wie schnell ein Mensch im wahren Leben aufwacht, in dem Geld, Beruf und Ansehen zur Nebensache werden. Der Roman beschreibt die gegenwärtige Situation ein Jahr nach dem schrecklichen Autounfall aus der Sicht der drei Verstorbenen. So kommt Kyles Mutter z.B. immer noch nicht mit der neuen Situation in Bezug auf ihren Sohn zurecht. Immer wieder sehnt sie sich die alten Zeiten herbei, in denen der Drogenkonsum ihres Sohnes ihr einziges Problem war. Außerdem erfährt man von den Gewissensbissen von Brooks, der sein handeln für den Unfall verantwortlich macht. Zudem wird er von seiner Frau verlassen und sein Job als Polizist steht aufgrund eines Fehlverhaltenes während eines Einsatzes auf dem Spiel. Zum Schluss ist da noch Tim, Geliebter von der Verstorbenen Toe, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, auf Kyle aufzupassen und es nicht Einsehen will, warum er das Unglück nicht mit dem Leben bezahlen musste.
    Alle drei Schicksale sind schrecklich und schön zugleich. Kyles Mutter, die immer wieder Kraft aufbaut um ihren Sohn beizustehen. Brooks, dem sein Gewissen täglich plagt. Tim, der gerne Tot wäre, Kyle aber nicht allein lassen will.


    Halloween ist eine Geschichte über fünf Jugendlicher, die eine tolle Gemeinschaft war, durch einen tragischen Unfall jedoch auseinandergerissen wurde und jeder für sich nun versucht mit seinem Schicksal fertig zu werden. Schon lange hat mich kein Buch mehr so mitgenommen und es wird mich sicherlich noch lange bei nächtlichen Autofahrten begleiten …


    5ratten :tipp:

  • Meine Meinung


    Wie schon gesagt wurde, ist diese Buch kein richtiges Horrorbuch im klassischen Sinne. Wer sich vom Titel irgendein blutiges Gemetzel verspricht, wird enttäuscht werden.
    Trotz allem versteht es der Autor die düstere Atmosphäre, die man im allgemeinen mit Halloween verbindet, einzufangen. Zumal das Thema alles andere als fröhlich ist.
    Ich hatte auch etwas Schwierigkeiten mit dem Schreibstil und der Erzählperspektive, leider hat das bei mir bis zum Schluß angehalten. Ich war zugegeben immer etwas verwirrt. Vor allem weiß man erst ganz am Schluß was tatsächlich in dieser Unglücksnacht, bei der die Jugendlichen ums Leben kamen, passiert ist. Das wiederum hält die Spannung natürlich bis zum Schluß.
    Im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen, trotz meiner Schwierigkeiten mit dem Stil und es läßt einen doch ziemlich nachdenklich zurück, denn man erkennt, wie schnell es gehen kann.


    4ratten


    LG Curly

    :lesen: Die Blutlinie - Cody McFadyen

  • Hallo!


    Mich beeindruckt bei Halloween die große Traurigkeit die deutlich zu lesen ist. Der Unfall der Jugendlichen beeinflußt das Leben von so vielen Leuten, aber nach fast einem Jahr geht das Leben der Nichtbetroffenen weiter. Das Leben der Familien dagegen dreht sich immer noch um den Unfall. Ich bin jetzt bei Seite 70 und schon sehr gespannt wie es weitergeht.


    @adia: das Buch hat mit Sicherheit eine zweite Chance verdient


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es holt einem auf der ersten Seite ab, nimmt einem mit auf die Reise durch die Nacht, und setzt einem danach wieder auf der letzten Seite ab. So habe ich mich beim Lesen gefühlt. Diese Halloweennacht wird so atmosphärisch dicht beschrieben, ich könnte glatt glauben, ich hätte den Film zum Buch gesehen. Es ist mir alles noch so präsent und trotz der düsteren Geschichte sehr farbig in Erinnerung.


    Die Schreibweise und Sprache des Autors hat mich sehr angesprochen, die Geschichte selber machte mich nachdenklich und auch ein wenig traurig. Man leidet mit den Hinterbliebenen mit, allen voran Tim, Kyle, dessen Eltern und auch Brooks. Der Unfall hat deren Leben total verändert, ja schon fast zerstört. Ich fand es sehr spannend, wie sich die Nacht entwickelt. Obschon ich ziemlich schnell erahnt habe, worauf die Geschichte hinausläuft, habe ich doch bis fast zur letzten Seite gehofft und gebangt. Dies ist sicher kein typisches Horrorbuch, aber ich habe mich trotzdem manchmal gegruselt, eben weil man so viel erahnen konnte.


    Von mir bekommt es
    5ratten und ebenfalls den :tipp:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Am Anfang hat mich die Erzaehlperspektive etwas irritiert, das hat sich aber recht schnell gelegt. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, etwas traurig und beklemmend, hat es eine leicht melancholische Stimmung bei mir hinterlassen. Mal etwas anderes als die Buecher die sonst in meinem Regal landen.
    4ratten und Lust auf weitere Weke des Autors.

  • Auch ich war am Anfang stark irritiert von der Erzählperspektive. Sie hat mehr Verwirrung geschafft, als alles andere und es hat auch länger gedauert, bis man sich dadurch eingelesen hat, aber danach war es eine ganz neue Erfahrung.
    Die Geschichte an sich ist sehr interessant und lässt sich auch gut lesen. Langeweile kommt dabei nicht auf.
    Mein Fazit:
    4ratten
    Ciao
    Kai

  • Es ist mir ja schon fast peinlich, aber ich scheine eine der wenigen zu sein, die dem Buch absolut nichts abgewinnen kann, ich habe es nur zuende gelesen, weil es auf einer meiner SLW-Listen war und weil ich doch noch gehofft habe, dass es besser wird :redface:


    Mit dem Schreibstil des Autors konnte ich mich nicht im Geringsten anfreunden, auch wenn ich normalerweise nichts gegen die Ich-Perspektive habe, im Gegenteil, aber diesmal habe ich einfach keinen Zugang zum Buch gefunden, ebenso wenig wie zu den Charakteren. Keines der zugegeben schweren Schicksalen hat mich wirklich berührt, manche der Charaktere haben mich sogar einfach nur genervt.


    Eigentlich schade, normalerweise bin ich ein Fan von subtilem Horror, aber "Halloween" hat mich ziemlich enttäuscht.


    Eine Ratte und ein Mäuschen vergebe ich, weil die Story an sich ganz interessant ist und das Ende mir einigermaßen gefallen hat. Vielleicht hätte mich das Ganze mehr berührt, wenn ich mit O'Nans Stil etwas hätte anfangen können, Potential hatte die Geschichte auf jeden Fall.


    1ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    SLW 2010:<br />Fremdsprachen-Liste: 1/5<br />Ein-Wort-Liste: 1/5

  • Hallo!


    Es ist mir ja schon fast peinlich, aber ich scheine eine der wenigen zu sein, die dem Buch absolut nichts abgewinnen kann, ich habe es nur zuende gelesen, weil es auf einer meiner SLW-Listen war und weil ich doch noch gehofft habe, dass es besser wird :redface:


    Das muß dir doch nicht peinlich sein. Es wäre ja schlimm, wenn jeder hier die gleichen Bücher gut oder schlecht finden würde. Da wäre uns bestimmt die eine oder andere Diskussion entgengen :winken:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Es ist mir ja schon fast peinlich, aber ich scheine eine der wenigen zu sein, die dem Buch absolut nichts abgewinnen kann, ich habe es nur zuende gelesen, weil es auf einer meiner SLW-Listen war und weil ich doch noch gehofft habe, dass es besser wird :redface:


    Damit du (Aredhel) nicht so alleine mit deiner Meinung hier bist, habe ich jetzt noch mal ganz tief in meinem Gedächtnis gekramt und dank Bookcrossing gibt es auch ein Ergebnis :zwinker:
    Ich habe das Buch schon 2006 gelesen. Es ist also schon eine Weile her... Aber ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich sehr enttäuscht war. Ich hatte mir einfach etwas völlig anderes unter dieser Geschichte vorgestellt. Ich bin von einem typischen Horrorbuch zu Halloween ausgegangen und das ist es nun mal nicht. Unter diesen Umständen muss das Buch einen auch enttäuschen. Wäre mal interessant gewesen, wie ich das Buch gefunden hätte, wenn ich vorher gewusst hätte, dass es kein Horrorbuch ist.

  • Hallo!


    Wäre mal interessant gewesen, wie ich das Buch gefunden hätte, wenn ich vorher gewusst hätte, dass es kein Horrorbuch ist.


    Ich wußte von Anfang an dass es kein Horrorbuch ist, sonst hätte ich es wahrscheinlich nicht gelesen. Aber du hast schon recht, wenn ein Buch ein anderes Genre hat als angegeben ist man erst mal enttäuscht. Dann hat es das Buch viel schwerer.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Klappentext


    Die Geister dreier toter Teenager kehren aus dem Zwischenreich zurück nach Connecticut. Vor einem Jahr sind sie hier bei einem Unfall auf dem Highway gestorben. Nun sehen sie nach den Freunden, die überlebten: Kyle, entstellt und debil, und Tim, unverletzt, aber innerlich „längst tot“. Sie merken, dass Tim etwas Schreckliches vorhat.


    Meine Meinung


    Wenn man mal davon absieht, dass es ein gewöhnungsbedürftiger Schreibstil ist - man aufgrund dessen nur schleppend voran kommt – und es nicht wirklich was mit Halloween zu tun hat (es hätte auch an Thanksgiving oder einer anderen beliebigen Nacht passieren können), fand ich diese Geschichte fesselnd und verstörend zugleich. Man braucht Durchhaltevermögen, um sich an den ewigen Wiederholung der Beschreibungen der Natur, Gebäude und vor allem den ganzen Straßen wo sie langfahren, vorzukämpfen. Doch die Story, die eine düstere mit einer deprimierend Stimmung vermischt, hat mich aus mir unerklärlichen Gründen gefesselt und das Buch zuende lesen lassen. Tatsächlich empfinde ich den Schreibstil im Nachhinein als neu und interessant. Der ständige Blickwechsel und die Sicht der Geister mit ihren ständigen Kommentare. Auch die Art der Erzählung (quasi rückwärts von der Gegenwart in die Zukunft – und zum Ende hin in Blitzgeschwindigkeit rückwärts). Mir gefiel das Buch und ich bin froh durchgehalten zu haben!


    Fazit:


    4ratten


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    Einmal editiert, zuletzt von priyatoxin83 ()