>> Spezial-Deutschland-Lesenacht ~ 06.10.2007

Es gibt 117 Antworten in diesem Thema, welches 24.400 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Miramis.

  • Da bin ich auch wieder mal. Bin leider noch nicht mal 50 Seiten weiter, aber ich musste erst noch ein paar ungestüme junge Menschen dem langen Arm des Gesetzes zuführen. :pueh: :elch:
    Die wollten doch tatsächlich ins leerstehende Nachbargrundstück einbrechen. Tststs, das konnte ich doch nicht einfach so tatenlos geschehen lassen. :zwinker:
    Aber jetzt kann ich mich (hoffentlich) wieder ganz der Lesenacht widmen.


    Tod und Teufel gefällt mir bisher sehr gut. Frank Schätzings Wortgewandtheit und sein Erzählstil nimmt mich in seinen Bann. Seine Beschreibungen von Köln im Jahre 1260 sind sehr interessant. Eben wurde erklärt, wie es zum Mauerbau rund um Köln kam. Jacop, der Herumtreiber wohnt in einem der Rundbögen der Mauer, geschützt von Wind und Wetter. Das ist die feine Gegend der Bettler und Armen. Die weniger Glücklichen müssen draußen übernachten. Jacop hat gerade Glück gehabt und konnte seinen Häschern, ein paar Metzger bei denen er gratis einkaufen wollte, entkommen. Natürlich hat eine holde Maid ihm dabei geholfen. Wer könnte denn schon einem charmanten, rothaarigen, in Lumpen gekleideten Mann mit blauen Augen widerstehen... :zwinker:


    Saltanah: Ich habe ja gerade in der Leserunde Walter Moers Schrecksenmeister gelesen, was ja seine Version von Gottfried Kellers Spiegel das Kätzchen ist. Mir hat es gut gefallen. Das Original habe ich aber noch nicht gelesen.


    yanni: Die Geschichte die du liest ist ja schlimm! Ich könnte so was nicht lesen, das würde mich total runterziehen! :entsetzt:


    Gute Nacht @ alle müden! Schlaft gut!


    So weit so gut, jetzt werde ich aber rasch weiterlesen. Und mir noch einen feinen Kaffee machen.
    Bis später! :winken:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Auch wenn ich die erste Werbepause überstanden hab, dafür direkt die nächste Frage dann schon nicht mehr.
    Ich geh also auch ins Bett und wünsche Euch noch viel Spaß und gutes Durchhaltevermögen.


    lg und gute Nacht
    kathrin

  • Ich habe Thomas Mann durch seinen Tristan begleitet, jetzt weiß ich auch wieder, warum ich ihn eigentlich gerne (nur zu selten) lese: die Sprache hat einfach was. Und wenn es nicht gerade ein Sanatorium gewesen wäre – ich fühlte mich sofort in den Zauberberg versetzt, obwohl die Lektüre rund neun Jahre her sein muß – dann wär's noch besser gewesen. Leider kenne ich auch Wagners Tristan zu wenig, um den Zwischentönen zwischen Frau Klöterjahn und Herrn Spinell im Detail folgen zu können :sauer: Da werde ich wohl noch mal für eine Wieholek dran arbeiten müssen :zwinker:


    Gut jedenfalls, daß ich mir nur noch so eine nette kleine Novelle ausgesucht hatte. Inzwischen bin ich nämlich, trotz der Siesta heute nachmittag, einigermaßen müde und verschwinde dann auch schon mal. Viel Spaß den eifrigen Noch-Weiter-Lesern und a006.gif

  • So, diesen Abschnitt musste ich noch schnell zu Ende lesen.


    Nach Manderls "Heimgang" hat Vroni wohl nur noch funktioniert. Ich denke, am Besten beschreibt es die Umschreibung "lähmendes Entsetzen", was ich bei dieser Szene empfand.
    Dieses Weihnachtsfest ist der reinste Hohn! Gut dargestellt durch Vronis Umgang mit ihrem Geschenk. Die Mutter, eine gebrochene Frau ("vielleicht an Ostern"), begeht eine Verzweiflungstat. Wieder steht Vroni in der ersten Reihe.


    Dann fängt ein Märchen an. Zumindest für die beiden Mädchen. Sie erfahren, was Geborgenheit und Zuwendung sind. Für Vroni ein Buch, bei dem die letzte Seite schon geschrieben ist. Wie viel muss dieses Kind schon ertragen haben, um solche Gedanken zu haben. Diese resignierende Feststellung.


    München-Haar. Für Nicht-Bayern wahrscheinlich kein Begriff. Die Irrenanstalt. Mehr brauchte da auch nicht gesagt werden.


    Der Großvater. Welche Position hatte er während des Krieges inne? Die Schreibübungen von Vroni und die Beschreibung seiner Erscheinung als bei Onkel und Tante eintrifft, weisen eigentlich eine klare Richtung.


    Vronis Reaktion könnte man mit "schockgefroren" umschreiben. Eine eisige Kälte, die tiefer und tiefer kriecht und einem schier das Herz zerbröselt. Das Wiedersehen mit der Mutter - wie kann man einem Kind so etwas antun?!
    Und alles woran sie denken kann, ist Albert, der sie suchen wird. Sie und Manderl. Ihre Trauer und Verzweiflung wegen seiner kommenden Angst um sie. Das schnürt einem den Hals zu.



    Saltanah: Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass nur der Krieg die Menschen in solche Ungeheuer verwandelt hat. Einen Einfluss wird er gehabt haben, aber wenn einer wie der Vater, der doch weiß wie es ist unerwünscht zu sein, wie kann so ein Mensch seinem eigenen Kind gegenüber so handeln. Vielleicht spricht der Onkel nur so, um für sich selber einen Grund für dieses Verhalten zu finden. Denn solange sein Bruder sich so gebärdet, will er ihn in seinem Haus nicht sehen.


    Hanni: so viel Kriminalität an einem Abend! :breitgrins: Es geht doch nichts über Nachbarschaftshilfe!

  • So, ich gebe auch mal wieder ein Lebenszeichen von mir.


    Ich bin jetzt in einem anderen Handlungsstrang unterwegs, nicht mehr mit Faun und Tiessa, sondern mit Fauns Schwester Saga. Sie wird von einer Gräfin dazu gezwungen, eine Kreuzzug anzuführen, wofür sie aufgrund eines ausgewöhnlichen Talentes besonders geeignet ist: sie kann nämlich lügen wie keine zweite. Das liegt an dem Lügengeist, der in ihr wohnt (das ist einer der Mystery-Anteile am Buch); wenn sie mit dessen Stimme spricht, muss jeder ihr glauben. Die Gräfin hat das erkannt und als erstes einmal Faun gefangen genommen und anschliessend in ihrer Burg festgesetzt; Saga glaubt ihn noch immer dort und wird von der Gräfin erpresst; sie muss eine Kreuzzug, bestehend aus Jungfrauen anführen und nach Jerusalem führen. Durch ihre Lügen werden die Frauen gefügig gemacht und glauben tatsächlich, dass sie ausersehen sind, das Heilige Land zurückzuerobern. Dass Faun inzwischen geflohen ist, das weiss Saga nicht. Sie ist mit ihrer Frauenschar schon einige Zeit vor den beiden anderen über die Via Mala gegangen und inzwischen in Mailand gelandet, wo einer ihrer engsten Vertrauten, der Söldnerführer Zinder, seinen Abschied nimmt und durch ein Normannenweib ersetzt wird.


    Die Geschichte fesselt mich nach wie vor sehr und ich bin wieder einmal fasziniert, wie Kai Meyer die Handlung verwebt und gleichzeitig vorantreibt.


    Erendis: Die Wolkenvolktrilogie ist nicht von Christoph Marzi, sondern von Kai Meyer. Du hast glaube ich verwechselt. :zwinker: Von Christoph Marzi gibt es eben das erwähnte Malfuria (bis jetzt 1 + 2), und dann natürlich die Reihe um die Uralte Metropole, Lycidas, Lilith und Lumen. Demnächst kommt dann Fabula (1) heraus ---> leserunden.de. :zwinker: Und Seychella hat ja auch noch ein paar neue Veröffentlichungen von ihm aufgezählt, ich glaube, da wirst du bestimmt was passendes zum Einstieg finden.


    Seychella: Die Loreley habe ich letztens bei BT ertauscht und warte auf das Päckchen. Außerdem liegt bei mir noch Nibelungengold auf dem SUB, das sind vier verschiedene Nibelungengeschichten. Klingt recht spannend, aber wann lesen? :breitgrins:


    Kathrin: ich bin in zwei verschiedenen Bibliotheken angemeldet, nämlich in der kleinen Stadt, in der ich wohne, und in der noch kleineren Stadt, in der ich arbeite. In letzterer Bibliothek bin ich auch für EDV-Einrichtung verantwortlich, weshalb ich da ziemlich häufig auch während der Arbeitszeit herumgeistere. Es ist aber erstaunlich, wie aktuell beide Büchereien sind, und mein Buch "Herrin der Lüge", das ich hier lese, ist auch ausgeliehen. Ein Problem bringt das Lesen von Bibliotheksbüchern in Leserunden allerdings mit sich: du weisst nie genau vorher, ob du das Buch auch rechtzeitig bekommst. Da hilft manchmal das ganze Vorbestellen nichts, wenn der vorherige Ausleiher es nicht pünktlich zurückgibt. Bei "Lanze und Licht" sowie "Drache und Diamant" war ich daher beide Male nicht als Teilnehmerin angemeldet, sondern habe mich in die Leserunde erst hineingeschmuggelt, als ich das Buch jeweils sicher hatte. "Drache und Diamant" hatte ich zum Schluss sogar zweifach...da hat die Vorbestellung in beiden Bibliotheken geklappt. :zwinker: Es hätte aber auch genauso gut schief gehen können, dann wäre ich eben nicht dabei gewesen. Was eindeutig für das Ausleihen spricht, ist der Geldbeutel; ich zahle jährlich 6,- € und 20,- € und kann ausleihen, soviel ich will. Für diese Gebühr könnte man bestenfalls, sagen wir, 3 Taschenbücher kaufen. Die Öffnungszeiten sind in beiden Einrichtungen so gemacht, dass jeder irgendwann mal Zeit hat. Ich bin in der einen Bücherei immer Mittwochs, in der anderen immer Donnerstags (bis jeweils 19.00 Uhr). Außerdem haben beide einen online-Katalog, in dem ich mir die Bücher schon vorher aussuchen und sogar reservieren kann. Ein echt toller Service. :klatschen:


    So, bei mir gehts weiter mit dem Kreuzzug und ich wollte an dieser Stelle noch bekannt geben, für welchen Tee ich mich entschieden habe; and the winner ist: Früchtetee mit Blutorangengeschmack. Sehr lecker übrigens... :winken:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hallo zusammen,


    ich fürchte, mit Goethes Weinkonsum würde ich glatt k.o. gehen – ich habe gerade mal ein Glas getrunken und komme aus dem Gähnen nicht mehr raus! Aber ich habe das Buch noch bis zum Ende geschafft.


    Hier noch die letzten Kapitel:


    Jetzt geht es auch um das Verhältnis zwischen Christiane und Goethes Mutter „Frau Aja“. Die beiden scheinen sich sehr gut verstanden zu haben und fühlten sich miteinander verbunden. Auch scheinen sie sich charakterlich ähnlich gewesen zu sein: beide waren vitale, unkomplizierte, fröhliche Frauen. Auf mich wirken beide sehr sympathisch.


    Das Zusammenleben von Christiane und Goethe wird als nicht einfach beschrieben. Wenn Goethe zum Arbeiten in Jena war, durfte er unter keinen Umständen gestört werden, Besuche von Christiane mussten stets mit Voranmeldung erfolgen. Ich glaube, Christiane muss sehr unter Einsamkeit gelitten haben. In ihrem Briefen bittet sie manchmal sehr vorsichtig um ein Wiedersehen mit ihrem Mann, wenn man das liest, muss man einfach Mitgefühl haben.


    Im Schlusskapitel geht Kleßmann auf die Beurteilung Christianes durch ihre Zeitgenossen und verschiedene Biografen ein. Er führt auf, wie sehr sie über ihren Tod hinaus verunglimpft wurde – Thomas Mann noch hat ihr als einzige Würdigung den Begriff „ein schönes Stück Fleisch“ verliehen. Sogar ihre eigenen Biografen haben (nach Meinung Kleßmanns) ihr Bild bis in die 1950er Jahre falsch dargestellt.
    Kleßmann führt einige Anfeindungen auf, denen Christiane ausgesetzt war, und die sind schon hammerhart. Heute sagen wir eiskaltes Mobbing dazu.
    Aber auch Gegenstimmen dürfen laut werden, so wird Christiane von einigen ihrer Zeitgenossen durchaus freundlich beschrieben. Aber diese Stimmen waren immer in der Minderheit.
    Warum das so gewesen ist? Nach der Lektüre dieses Buches würde ich salopp sagen: Goethe war zu seiner Zeit ein Popstar, der sich ohne seine Fans zu fragen eine Partnerin genommen hat, was diese ihm sehr übel genommen haben. Das war damals nicht anders als jetzt, schließlich gibt es auch heute Berichte in der Yellow Press, in denen man sich wundert, warum der eine oder andere Star sich mit so einer unscheinbaren Partnerin „abgibt“, obwohl er doch die bestaussehendsten Schauspielerinnen bekommen könnte, geschweige denn die ganze Masse seiner weiblichen Fans. Und die „glückliche“ Auserwählte ist immer ein Gegenstand des Neides.


    Ich kenne mich in der Goethe-Forschung nicht aus, aber mir scheinen Kleßmanns Darstellungen schlüssig, plausibel und absolut nachvollziehbar. Ich würde das Buch aber nicht unbedingt als Biografie bezeichnen, es ist eher eine Auseinandersetzung mit Christiane als Person und ihren Lebensumständen. Falls ich mich noch entscheide, eine ausführlichere Biografie der Christiane Goethe zu lesen, werde ich aber darauf achten, dass sie neueren Datums ist, da wohl erst in der letzten Zeit das Bild von Christiane Goethe zurechtgerückt wird.


    Jetzt muss ich noch einmal in der Christiane-Brückner-Leserunde die Stimmen zu Christianes „ungehaltener Rede“ nachlesen, danach melde ich mich nochmal kurz.


    Viele Grüße von Annabas


  • @ Seychella: um die Bücher von Christoph Marzi schleiche ich schon längere Zeit herum, konnte mich aber zu einem Kauf noch nicht durchringen. Sind das eher Jugendbücher?


    Die Malfuria-Bücher sind Jugendbücher, gefallen mir aber (obwohl ich da sonst recht heikel bin). Die Trilogie um die Uralte Metropole sind aber "normale" Bücher (Lycidas, Lilith, Lumen).
    Wenn du noch unentschlossen bist, helfen vielleicht Leseproben:
    Malfuria
    Lilith
    Lumen
    Nimmermehr (Kurzgeschichten)


    Gute Nacht an alle Schlafen-geher, und träumt etwas schönes! :smile:

  • Seychella: ich habe ganz vergessen, deine Frage zu beantworten, sorry. :redface:


    Ja, Loreley gehört zu den historischen Erwachsenenromanen von Kai Meyer und ist kein Teil einer Reihe. Man darf bei ihm aber nicht übersehen, dass immer ein gewisser phantastischer Anteil in den Büchern enthalten ist - wobei: dich dürfte das wohl weniger stören, du liest ja auch Fantasy. Ein eingefleischter Histo-Leser hat da bestimmt eher seine Probleme. :zwinker:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Herrje, eigentlich ist es zwar noch nicht sonderlich spät, aber trotzdem fallen mir schon langsam die Augen zu. Kann aber auch an meinem Buch liegen, das zwar etwas spannender geworden ist, mich aber immer noch nicht vom Hocker haut.
    Da verkrümel ich mich lieber in mein Bett und sehe zu, dass ich dort noch ein paar Seiten schaffe, bevor ich bloß auf dem Sofa einschlafe.


    Allen Weiterlesenden wünsche ich noch viel Spaß und anschließend eine gute Nacht! Ich berichte dann morgen, wie weit ich mit meiner entführten Prinzessin noch gekommen bin.
    a050.gif


  • Seychella: Die Loreley habe ich letztens bei BT ertauscht und warte auf das Päckchen. Außerdem liegt bei mir noch Nibelungengold auf dem SUB, das sind vier verschiedene Nibelungengeschichten. Klingt recht spannend, aber wann lesen? :breitgrins:


    Das war jetzt böse, da ist ja auch eine Hagen-Geschichte dabei! Und ist natürlich gleich auf der Wunschliste gelandet. :smile:
    Ja, wann lesen... Wir sind dafür ja fast mit der Gezeitenwelt durch. Und mein guter Vorsatz ist ja immer, an weniger Leserunden teilzunehmen. Klappt nie, aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben. :zwinker:

  • Ich versuche jetzt schon seit 50 Minuten einen Beitrag zu schreiben, aber irgendwie komme ich zu nichts, da mein Liebster gerade einen Redeschwall hat.


    Bisher bin ich aber wirklich positiv überrascht von "So zärtlich war Suleyken". Vor allem kommt auch der Humor nicht zu kurz, es sind wunderbar heitere Geschichten und ich fühle mich zur Zeit richtig wohl damit.
    Vom Titel her hätte ich jedenfalls etwas ganz anderes vermutet, auf jeden Fall eine Liebesgeschichte. Aber in gewisser Hinsicht ist es das ja auch - eine Liebeserklärung an die Heimat.


    Jetzt bin erstmal wieder weg und versuche noch ein bisschen zu lesen. Ob das klappen wird, kann ich noch nicht sagen, zumindest scheint der Schatz jetzt müde geworden zu sein.

  • Also ich werde mich jetzt auch ins Bettchen verziehen. Ich hab noch ein bisschen in "Kriminal-Sonette" von Eisenlohr, Hahn und Rubiner gelesen - nette kleine Gedichte über den Kriminellen Fred und den "Freund".
    Die Legenden von Phantasien hab ich erstmal beiseite gelegt, vielleicht bekommen sie morgen noch ne Chance...


    Allen verbliebenen noch viel Spaß und gute Nacht sagt
    schokotimmi :winken:

  • Hildegard, die Ich-Erzählerin aus "das verborgene Wort" ist mittlerweile etwa 15 Jahre alt und träumte sich mit Hilfe ihrer Bücher aus ihrer weniger schönen Realität heraus. Nur klappt das nach einem Krankenhausbesuch nicht mehr so gut wie früher. Geschockt von dem Anblick ihrer älteren Kusine, die gerade eine Chemotherapie durchmacht - vermutlich umsonst - kann sie die Wirklichkeit nicht mehr vergessen und träumt statt von wohlerzogenen, reichen Menschen (sie liest gerade Keyserling; ob ich mir den auch mal anschauen sollte? Hier im Forum gibt es einige positive Stimmen zu ihm) nun von leichenblassen Gesichtern und ausfallenden Haaren.
    Schlimm ist auch, dass keiner am Krankenbett etwas zu sagen weiß. Niemand hat gelernt, mit so einer Situation umzugehen. Schließlich wird Hildegard aufgefordert, doch etwas aus ihren Büchern ("du liest doch ständig") zu erzählen. Sie flüchtet sich daraufhin in den Vortrag von Gedichten, z. B. Droste-Hülshoffs Der Knabe im Moor.


    a025.gif und schlaft gut ihr müden Seelen.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Seychella: ich habe ganz vergessen, deine Frage zu beantworten, sorry. :redface:


    Ja, Loreley gehört zu den historischen Erwachsenenromanen von Kai Meyer und ist kein Teil einer Reihe. Man darf bei ihm aber nicht übersehen, dass immer ein gewisser phantastischer Anteil in den Büchern enthalten ist - wobei: dich dürfte das wohl weniger stören, du liest ja auch Fantasy. Ein eingefleischter Histo-Leser hat da bestimmt eher seine Probleme. :zwinker:


    Bei historischen Romanen mag ich zuviel Fantasy dann auch nicht, also z.B. irgendwelche Zauber. Etwas Phantastik ist ja immer dabei, zumindest bei den von mir bevorzugten Themen (Kelten, Germanen, Nacherzählungen von Sagen).


    Jetzt bin ich gar nicht mehr viel zum Lesen gekommen, nur zwei Kapitel. Zwischendrin war ich auch noch Wäsche aufhängen. Dafür geht es mit der Müdigkeit noch, zumindest solange ich sitze.
    Es wird abwechselnd aus Catalinas und Jordis Sichtweise erzählt. Jordi hat ja keine Gefühle mehr, weil ihn im letzten Band ein Finsterfalter angegriffen hat. Das macht mich immer noch traurig, und er hat immer das Gefühl sich bei bestimmten Dingen an etwas wichtiges erinnern zu müssen. Er fühlt nur, dass ihm da etwas wichtiges fehlt. Die Armada ist wieder auferstanden, und auf ihrem Weg nach Barcelona auch auf Malfuria getroffen. Mit dem Angriff hatte ich überhaupt nicht gerechnet... Während Jordi versucht, sich zu retten, hat Malfuria den Angriff von 3 Schiffen aber überstanden. Und La Gataza, die Herrin von Malfuria, will jetzt mit Catalina reden. Es scheint also an der Zeit zu sein, ein paar Geheimnisse zu lüften...

  • Es ist inzwischen richtig spannend geworden in Köln und ich kann meine Augen kaum von den Seiten lösen. Der erste Mord ist geschehen und der Dombaumeister vom Gerüst geworfen worden. Jacop sitzt zufälligerweise gerade auf einem Apfelbaum des Erzbischof und beobachtet den Mord. Natürlich wird er vom Mörder zur Kenntnis genommen und durch die Gassen von Köln verfolgt. Warum der Dombaumeister sterben musste, kann man noch nicht erahnen.


    Das einzige, was mich an dem Buch bisher stört, ist dass es so klein geschrieben ist. Ich habe die TB-Ausgabe und muss meine Augen richtig anstrengen. Inzwischen habe ich mich zwar schon ein wenig daran gewöhnt. Aber eigentlich mag ich so kleingeschriebene Bücher nicht.


    Miramis: Dein Buch klingt interessant! Ich habe bisher noch nichts von Kai Mayer gelesen, aber das nächste Mal wenn ich in der Buchhandlung bin, werde ich mich mal nach seinen Büchern umsehen.


    Und weiter gehts mit lesen...

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Ein letztes Mal Hallo für heute, nach diesem Posting werde ich mich ins Bett verziehen.


    Schade, dass ich das Buch von Christine Brückner „Wenn du geredet hättest ...“ nicht mehr habe und ich mich auch nicht mehr so genau an die Rede der Christiane Vulpius erinnern kann, aber was ich in den Aussagen der Leserunde gelesen habe, deckt sich völlig mit dem Buch, das ich gerade gelesen habe.


    „Goethes dickere Hälfte“ – diesen Titel verlieh Charlotte Schiller (für die Christiane auch eine der beliebtesten „Hassfiguren“ war) an Christiane, das wurde in meinem Buch auch erwähnt. Nur eine von vielen Beschimpfungen.


    Dass Frau von Stein nicht gut auf Christiane zu sprechen war und viele Verleumdungen auf ihr Konto gingen, wird von Kleßmann bestätigt, so habe sie das Gerücht in die Welt gesetzt, Christiane sei „eine ganz gemeine Hure“ gewesen. Kleßmann führt das darauf zurück, dass für Frau von Stein das Ideal der Liebe nur körperlos sein konnte, was ihrer Beziehung zu Goethe klare Schranken setzte: niemals würde es eine erotische Beziehung sein können. Die Freundschaft zwischen den beiden schien aber schon angeknackst gewesen zu sein, als Goethe nach Italien abreiste. Und als er durch Erfahrungen gereift und verändert zurück kam, entfremdeten sich die beiden weiter. Da war das Verhältnis zu Christiane nur noch der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.


    An Christianes Stelle hätte ich aber nicht das Gespräch mit Frau von Stein gesucht – was hätte das bringen sollen? Die Seelenfreundschaft zwischen Frau von Stein und Goethe war schon vorher beendet, nur hatte Frau von Stein immer noch die gesellschaftliche Macht und den nötigen Einfluss, um Christiane das Leben schwer zu machen. Was sie dazu bewogen hat? Vermutlich war es Eifersucht und/oder sie fühlte sich und ihr hehres Ideal verraten. Tatsächlich schreibt Brückner ja auch, dass Christiane von Frau von Stein nicht empfangen wurde. Wundert mich auch gar nicht.


    Vielleicht sollte ich nun mal eine Biografie der Charlotte von Stein lesen?
    Aber das entscheide ich heute nicht mehr.


    Noch ein ganz kurzes Fazit: Mir hat das Lesen von "Christiane - Goethes Geliebte und Gefährtin" (Eckart Kleßmann) viel Spaß gemacht und ich kann dieses Buch auf jeden Fall empfehlen.


    Außer dem Buch hat mir auch die Lesenacht viel Spaß bereitet, ich verspreche auch, dass ich mich kurzfristig an eine „richtige“ Rezension von meinem Buch versuchen werde.


    Gute Nacht wünscht Annabas :todmuede:

  • :winken:
    Bin auch noch da
    Erst mal allen müden Kriegern eine gute Nacht schlaft gut :todmuede:
    @Annabas
    mich haut das Buch auch noch nicht so recht vom Hocker. Irgendwie komm ich auch nicht voran, bin gerade mal auf Seite 74.
    Ausser dem Mord ist nichts mehr passiert. Natürlich ist es Gesprächsthema Nr 1 auf der Buchmesse.
    Marsha wurde morgens um 7 aus dem Bett geklingelt und die Polizei stellt ihr unangenehme Fragen zwischen Tür und Angel..... Die Fragerei fand ich so nervig...besser gesagt den Polizist...Hr. Hübsch... und ich konnte es sehr gut nachvollziehen, dass Marsha immer wütender wurde.
    Etwas erschrocken :boah: war ich als ich las, das die Autorin um welche sich alle reissen schon über 70 ist.....so Barbara Cartland like.
    Ansonsten ist das Buch wie gesagt bis jetzt eher so :schnarch: ... kein Wunder das mir immer wieder die Augen zu fallen...trotz Cappu
    Hoffe doch sehr das es noch spannender wird und nicht schon alles auf dem Klappentext stand :grmpf:

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • Hanni: tu das... du wirst allerdings feststellen, dass die Auswahl wirklich riesengroß ist; der Mann ist knapp vierzig und hat schon über 50 Romane veröffentlicht. :ohnmacht:


    Seychella: ja, zuviel Fantasy passt dann irgendwann mal nicht mehr dazu. Bei Faustus von Kai Meyer ging es mir so, wie man hier nachlesen kann; es stellte sich ja sogar die Frage, ob das Buch nicht rüber ins Fantasy-Board gehört. Was dir vielleicht ganz gut gefallen könnte: die Merle-Trilogie; da kommen nämlich Sphinxe vor... :winken: :breitgrins:


    Mein Kreuzzug ist indessen in Venedig angekommen und dort schliesst sich die Karmesin, die Konkubine des Papstes, dem Kreuzzug der Jungfrauen an. Aha.... :breitgrins: Ganz so jungfräulich wird das Aufgebot also doch nicht sein.


    Schön ist der innere Konflikt von Saga, der sich von Anfang an durch die ganze Handlung zieht. Sie ist ja eigentlich eine Gauklerin und Seiltänzerin - nun wird eine Heilige aus ihr gemacht. Die Jungfrauen (bzw. die sich dafür ausgeben) folgen ihr ohne zu zögern und befinden sich in einem religiösen Rausch, in dem sie ihr Tun zu keiner Zeit hinterfragen. Saga dagegen fragt sich schon, ob das, was sie da tut, rechtens ist. Klar, sie wird gezwungen, ihre Rolle zu spielen - denn ihren Bruder wähnt sie noch immer in der Gefangenschaft der Gräfin. Mit der Zeit findet sie aber auch Gefallen daran, die gefeierte und verehrte Magdalena zu sein, der ihr Ruf schon meilenweit vorauseilt. Dieses Gefühl des Triumphs und des Stolzes verursacht ihr andererseits wieder ein schlechtes Gewissen, weil ja alles nur Schwindel ist...schwierig, schwierig.


    Ein dritter Nebenstrang betrifft einen, sagen wir mal, Spion aus Kirchenkreisen, der nur "der Bethanier" genannt wird. Er war bereits einmal tot und lebt von äh, menschlichen Herzen. Hier wieder eindeutig mehr Mystery, vielleicht sogar ein bisschen Horrorelemente in der Story. Er hat ein kleines Mädchen namens Maria aufgegabelt, das er mit sich nimmt; ihre Eltern hat er...lassen wir das. Kleine Kostprobe gefällig?


    "Der Tod kam bei Nacht, und er kam nicht allein. Ein kleines Mädchen lief an seiner Seite. Die beiden Gestalten, die das Gasthaus nahe des Hafens verließen, wurden eins mit dem Mondgrau der Gassen. Maria hatte längst aufgegeben, darüber nachzugrübeln, ob der Bethanier tatsächlich einmal tot gewesen war. Heute jedenfalls sah er so aus, als wäre er es noch immer."


    Die Kapitelüberschrift heisst bezeichnenderweise: Das Attentat. Nun, da bin ich mal gespannt, wessen Herz dieses Mal verspeist wird. :entsetzt:


    Kein Wunder, wenn ich nicht müde werde. Bei so einer Lektüre kann man nicht so leicht einschlafen.... :teufel:


    @Annabas: Christiane hat ja auch in Wirklichkeit nicht das Gespräch mit Charlotte von Stein gesucht; Christine Brückner schrieb Reden, die eben nicht gehalten worden sind und malt sich und uns aus, wie es wohl gewesen wäre, wenn......z.B. Christiane von Goethe zu Frau von Stein gegangen wäre. Das ist ja auch der große Reiz des Buches, dass die Autorin ganz nahe an der Originalfigur bleibt, ihr aber die aus ihrer Sicht passenden Worte in den Mund legt. Bei Christiane ist das sehr gut gelungen, bei anderen Reden hatte ich so meine Schwierigkeiten.


    Eigentlich könnte ich mal wieder eine lesen, sonst verkümmert die Leserunde noch vorzeitig. :zwinker: Malvida ist glaub ich dran.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Zurück beim Großvater wird es noch schlimmer. Die Schande der Mutter wird auch auf Vroni übertragen. Sie findet eine Nachricht von Pierre an sie. Sie soll ihn besuchen, aber der Zettel ist unleserlich. Keine Adresse. Wenn sie sonst noch einer weiß, dann der Großvater. Also beschließt sie ihn nicht zu verärgern.


    Dann wendet sich das Blatt. Sie ziehen um. Vroni schließt einen Pakt mit dem Schicksal. Kurze Zeit findet sie Frieden. In der Natur und bei Korbinian, der davon keine Ahnung hat.


    Aber wie meist wenn es zu gut läuft, schlägt das Schicksal zurück. Erneut tritt der Vater in ihr Leben und keiner kann oder will ihr helfen. Die Kinder leiden, auch Gregor, der inzwischen heimgekehrt ist.
    Janarius spricht aus, was ich schön öfter zu hören bekam:
    "Der Mensch muss viel Leid erdulden, um den Tod herbeizusehnen."



    Allen schon Bettschweren wünschen ich angenehme Träume! d025.gif


    Ich habe von Kai Meyer auch noch so einige auf dem SUB liegen. Unter anderem Der Rattenzauber. Das würde ich gern in nächster Zukunft lesen.


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    :lachen: Von Hawaii-Toast lese ich auch gerade:
    Besser gefiel der Tante, ein Stück Weißbrot zu nehmen, Butter drauf, aber nicht zu knapp, dann gekochter Schinken und darüber eine Scheibe Käse, am besten Emmentaler. Das Ganze fünf Minuten in den Ofen. Un dann, die Tante machte eine Pause und erhob die Stimme. En Schiev Ananas. Op dä Kies! Un dann, die Tante war jetzt so laut, daß ihr alle zuhörten, op die Ananas jehööt en Keesch! Ävver nit nur su vom Boom! Et muß en Marokkanerkirsche sin! En Marokkanerkirsche, wiederholte die Mutter andächtig. Un dat Janze, krönte die Tante ihren Leckerbissen, heesch: Toost Hawajih.


    Ich wusste gar nicht, dass dieses Gericht schon so alt ist. Meine Szene spielt 1960.


    Miramis:
    Ja, ja, die Malvina wartet auf uns. Einmal gelesen habe ich ihre Rede schon, muss sie aber noch einmal wielen, um was dazu sagen zu können. Leider war mir Fräulein von Meysenbug völlig unbekannt. Die Bib hat zwar ihre Autobiographie in schwedischer Übersetzung im Magazin, aber ich konnte mich bisher noch nicht dazu aufraffen, diese auszuleihen - geschweige denn zu lesen.

    Wir sind irre, also lesen wir!