Charles Todd - Seelen aus Stein

Oje, dafür kann der Autor nichts, denn die Reihe wurde in Deutschland in wilder Reihenfolge aufgelegt. Ich hab die Romane zum Glück in England schon in die Finger gekriegt und dort in der richtigen Reihenfolge gelesen. Dann sind viele Dinge nicht so rätselhaft.

Auf diesen Krimi hatte ich mich sehr gefreut. Mal ein etwas anderer Ermittler und die Krimihandlung versprach auch interessant zu werden. Ich kaufte also diesen Band und einen weiteren von Todd. Den anderen las ich zuerst und war eher gelangweilt. "Seelen aus Stein" habe ich nach nicht mal der Hälfte sogar abgebrochen. Mag sein, dass die Geschichte des Ermittlers im Original besser rüberkommt, aber ich war nach kurzer Zeit von der deutschsprachigen Ausgabe so angeödet und genervt, dass ich es nicht versuchen mag.

Ich würde "Seelen aus Stein" nicht mal eine halbe Ratte spendieren.

Kirsten: Ich musste erst einmal bei Amazon nach dem Titel forschen, denn den hatte ich erfolgreich verdrängt. Es handelte sich um "Dunkle Spuren". War auch kein Knaller. Dabei mag ich sonst britische Krimis wirklich sehr. Was mich wohl besonders störte, war dieses ständige Draufrumreiten auf der Macke des Ermittlers. Ob dabei am Ende einfach ein paar Seiten mehr herauskommen sollten?

Zitat von Kirsten

Geli: ich habe meine Kritik ausschließlich auf dieses eine Buch bezogen und ich denke für die Dinge, die mir darin nicht gefallen haben kann der Autor schon etwas

Komisch, sonst ist es doch so wichtig, dass es Geschmackssache ist, wenns dem einen gefällt dem andern nicht, und für den Geschmack der Leser kann doch der Autor nichts.

Davon ab ist das Duo hinter diesem Pseudonym nicht britisch, sondern amerikanisch.

Interessant wie hier die Meinungen auseinander gehen und wie sehr sich auch Empfindungen unterscheiden können, ich persönlich war sehr begeistert!

Meine Meinung:
Inspektor Rutledge ist kein strahlender Polizist, eigentlich ist er ein gebrochener Mann der, an den psychischen Folgen des 1. Weltkrieg leidend, versucht zu verdrängen und seiner Arbeit nachgeht weil er sonst endgültig zusammenbrechen würde. Dieser Aspekt hat mich persönlich sicher am meisten interessiert und ich fand ihn auch gut dargestellt.

Der Kriminalfall selbst ist meiner Meinung nach sehr spannend aufgebaut. Durch die kleinen Mosaiksteinchen die Rutledge findet und nach und nach zusammen fügt, wird man immer neugieriger auf die Lösung des Rätsels. Die Figuren sind lebendig gezeichnet und spielen genau die Rolle die ihnen zugeteilt wurde. Hi und da hat der Autor meiner Meinung nach aber etwas übertrieben und eine der Figuren ist meiner Meinung nach recht überflüssig, weil sie im Grunde absolut nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun hat. Dadurch entsteht andererseits aber der realistische Eindruck das eben alle Spuren in einem Kriminalfall ausgewertet müssen auch wenn sie sich später als Sackgasse erweisen sollten.

Ich persönlich habe diesen Roman mit viel Spannung und Spaß gelesen und war von Anfang an gefesselt. Von dieser Reihe werde ich wohl auch die anderen bisher erschienen Bücher lesen!

Der Mord an einem Priester ist, ganz besonders 1919 in einer kleinen Stadt auf dem Land, ein besonders schreckliches Verbrechen. Die örtliche Polizei glaubt an einen Raubmord, doch der zuständige Bischof möchte sichergehen, dass alles getan wird, um den Mörder zu finden und so findet sich Inspektor Rutledge, noch nicht wirklich von seinen Verletzungen, die er sich bei seinen letzten Ermittlungen zuzog, an der Küste von Norfolk wieder. Es gibt bald einen Verdächtigen für die Raubmord-Theorie, doch es scheint Rutledge eher, als habe der Priester von einem Geheimnis erfahren und wurde für immer zum Schweigen gebracht.

Ich muss zugeben, beim Lesen einer Serie empfinde ich es meist von Band zu Band schwieriger, eine aussagekräftige Rezension zu schreiben, denn wenn die Serie etwas taugt, zeigt sie einige ihrer Stärken in jedem Band und man hat schon alles darüber geschrieben. Charles Todds Reihe um Inspektor Rutledge taugt definitiv etwas, ich mag vor allem die ganze Atmosphäre der Serie. Das besondere Element, die Stimme in Rutledges Hinterkopf fehlt natürlich auch diesmal nicht, allerdings empfand ich Hamish diesmal, gerade im Vergleich zum letzten Fall, als relativ zurückhaltend, auch wenn er stets präsent ist. Der Untergang der Titanic 1912 spielt in diesem Krimi ebenfalls eine Rolle und es war sehr interessant dieses Unglück aus der damaligen Perspektive zu betrachten, die sich doch ziemlich von dem unterscheidet, was man heute, vermutlich auch dank des Blockbusterfilms, davon denkt. Insgesamt betrachtet empfand ich „Seelen aus Stein“ schon recht als verwickelt, mit einer Menge falscher Spuren und Ansätze, die ins Leere liefen. Zwar hatte ich schon relativ früh die ersten Vermutungen, in welche Richtung der Fall sich entwickeln würde, die ganzen Zusammenhänge sind mir aber erst klar geworden als Rutledge die Auflösung in einem Showdown präsentierte.

Ich freue mich auf noch viele weitere Bände und hoffe, dass die durchgängig gute Qualität der Serie erhalten bleibt.

Argh. Argh. Argh. Schon wieder Appetit auf eine neue Serie. (OK, geschieht mir wahrscheinlich recht.)

Wie heißt noch mal gleich der erste Teil?

Mit "Die zweite Stimme" geht es los.

eine Übersicht gibt's auch auf der Hauptseite: Liste
Ich habe mir die Bücher als Reziexemplare geliehen und ärgere mich gerade, dass ich nur noch einen Band hier habe und dann Nachschub brauche.

Danke! Dann werde ich mal die Augen offenhalten ...