Chris Mooney - Victim

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    Die drei knapp 16 Jahre alten Mädchen möchten nur einen netten Abend verbringen und heimlich Bier trinken. Pech, dass sich scheinbar auch ein Mörder diese Gegend für seine Abendunterhaltung ausgesucht hat. Die drei fliehen, doch der Mörder ist auch noch einige Zeit später daran interessiert keine Zeugen zu hinterlassen und das nächste Zusammentreffen endet tragisch. Jahre später arbeitet Darby McCormick, eine der drei, in einem Polizeilabor. Als sie einen frischen Tatort untersucht, entdeckt sie eine völlig entkräftete Frau in einem Versteck ganz in der Nähe. Sie konnte nach langer Gefangenschaft aus den Fängen ihres Entführers flüchten, doch sie war nicht sein einziges Opfer. Die Ermittler sind auf der Spur eines Massenentführers und -Mörders und die gefundene Frau ist die einzige Zeugin. Kaum bei Bewusstsein, glaubt sie sich aber noch immer in seinen Fängen und so gelingt es nicht, ihr nützliche Informationen zum Entführer zu entlocken.


    Welcher Werbestratege hat sich eigentlich diesen dämlichen englischen Titel für dieses Buch ausgedacht, noch dazu, wenn dieser nicht einmal mit dem Originaltitel (The Missing) übereinstimmt? Ein „Vermisst“ oder „Opfer“ wäre meiner Meinung nach ebenfalls passend und Neugier erweckend gewesen, hätte auf mich aber nicht ganz so lächerlich gewirkt. Doch was soll’s, dafür kann der Autor ja vermutlich nichts und der Klappentext klang viel versprechend, also habe ich mich trotzdem auf einen spannenden Thriller vorbereitet.


    Zunächst aufgefallen und etwas 100 Seiten im Bewusstsein geblieben ist mir die extrem sachliche, fast schon berichtartige Darstellung der Ereignisse, die mich zunächst etwas irritiert hat. Diesen Stil des Autors muss man mögen, um mit dem Buch warm zu werden, vielleicht sollte man deshalb das Buch vor dem Kauf zunächst anlesen, um festzustellen, ob einem der Stil genügend zusagt...


    Die Heldin in der Kriminaltechnik anzusiedeln ist mal etwas Neues nach all den Forensikerinnen und Polizistinnen die zurzeit in der Thrillerwelt herumlaufen und der Autor beschreibt ihre Arbeit geschickt, aber doch eher detailarm, auf diese Weise vermeidet er natürlich auch unrealistische Szenarien. Ihr Privatleben wird auf eine sehr sympathische Weise eingebracht und nimmt genau die richtige Menge Platz in der Geschichte ein. Obwohl bereits früh Szenen aus der Sicht des Täters geschildert wurden, war er weder sofort zu erraten, noch war seine Aufdeckung absolut unrealistisch und von unmöglichen Zufällen geprägt. Insofern hat der Autor alles richtig gemacht. Vom guten Standard hat er sich dann aber am Schluss noch einmal abgehoben. Das Ende gefiel mir hervorragend, nachdem bereits eigentlich alles vorbei war, hatte der Autor noch einige Überraschungen auf Lager.


    Ausnahmsweise „leider“ habe ich gelesen, dass der Autor an einem weiteren Buch mit der Heldin schreibt. Die Beschreibung klingt zwar wieder spannend, aber auch wenn Darby als Kriminaltechnikerin mit einem interessanten Ermittlerberuf bedacht und auch sonst eine sympathische Figur ist, erscheint mir ihre persönliche Geschichte doch abgeschlossen und jede Fortsetzung, befürchte ich, wird nur ein schwacher Abklatsch und nichts Besonderes. „Victim“ bekommt von mir aber zunächst einmal fast die volle Punktzahl.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Hallo Illy,


    Mir hat das Buch auch gut gefallen und ich fand es auch sehr spannend.
    Wie fandest Du denn den Schluß? Für mich war er nämlich ein wenig störend und hat mir auch ein kleines bißchen das Buch "vermießt".


    Liebe Grüße
    Christine

  • hi.


    meinst du mit Schluss den Showdown oder das was danach kam?


    Während der Showdown normal, fast schon etwas zu sehr in Richtung "gut geeignet für die Verfilmung" lief, fand ich die Szenen danach wirklich gut und diese Mischung aus Schuld und Verzeihen sehr schön gemacht. Es wirkte einfach ziemlich rund was Darbys Leben anging.


    :winken:
    illy

  • Hallo Illy,


    Den Showdown selber fand ich gut. Mich haben am Schluß nur irgendwie die Szenen mit ihrer Mutter gestört. Vor allem, da es scheinbar mit dieser "Heldin" noch einen weiteren Roman gibt.


    Liebe Grüße
    Christine

  • Ich hab gestern das Buch endlich zu ende gelesen.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und bekommt 4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:.


    Ein Mäuschen Abzug, weil...


    Der Showdown mit der Mutter hat mir auch gut gefallen, ich hätte mit so was nicht mehr gerechnet. Und es war mal was anderes.



    Ich muss sagen das ich auch sehr gespannt auf die Fortsetzung bin, da ich Darby und Coop eigentlich sehr Sympathisch fand :)

  • Huhu,


    das Buch habe ich auch vor kurzem gelesen!


    Meine Meinung:


    Die 16-jährigen Freundinnen Darby, Mel und Stacey wollten nur gemeinsam ein Bier trinken, als sie fast einem Mörder in die Arme laufen. Entsetzt beobachten sie einen Mann mit Maske dabei, wie er eine junge Frau erdrosselt. Leider bleiben sie dabei von ihm nicht unendeckt. Wenige Zeit später dringt der Unbekannte in ihr Elternhaus ein und nur durch viel Glück kann Darby ihm entkommen. Viele Jahre später geht erneut ein Frauenmörder um - doch jetzt ist Darby Kriminaltechnikerin und heftet sich auf dessen Spur.


    Chris Mooney hält sich bedeckt mit grausamen Einzelheiten und erzählt insgesamt in eher nüchternem Stil. Trotzdem gibt es natürlich einige Schauereffekte, die besonders gegen Ende zunehmen. Darby McCormick ist Mooneys einzige Hauptprotagonistin, die er sehr sympathisch und menschlich darstellt. Andere Protagonisten halten sich bedeckt, was das Buch nicht sehr tiefgründig macht. Aber vermutlich ist das auch gar nicht der Anspruch des Autors.


    Der Spannungsbogen wird konstant aufgebaut und der Knalleffekt am Schluß überrascht sicher einige Leser. Ich würde "Victim" nicht als herausragenden Thriller bezeichnen, aber dennoch ist das Buch so solide und spannend, dass man die Zeit, die man damit verbringt, nicht bereuen muss. Ich freue mich deshalb auch schon auf die nächsten Bücher des Autors.


    3ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Meine Meinung:
    Als ich dieses Buch begonnen habe, hat mich die kleine Schrift anfangs abgeschreckt. Aber es ließ sich so gut lesen, dass ich es in nicht einmal ganz zwei Tagen schon wieder ausgelesen hatte. Ich musste jedoch feststellen, dass es wieder einmal der Beginn einer Reihe ist. Aber das macht mir ja nichts aus (nur dass ich die Nachfolgebände noch nicht zu Hause habe :P ).


    Nun aber zum Inhalt des Buches. Es beginnt in Darbys Jugendzeit, als sie und ihre beiden Freundinnen Zeugen eines Verbrechens werden. Als Darby die Polizei rufen will, hält sie eine ihrer Freundinnen davon ab, woraufhin Darby mit dieser nichts mehr zu tun haben will. Die dritte im Bunde versucht, die Wogen wieder zu glätten und zwischen den Mädchen zu vermitteln. Als beide zu Darby nach Hause gehen, passiert allerdings etwas, dass Darby nachhaltig prägen wird und sie ewig mit Schuldgefühlen zu kämpfen hat.
    Dass Darby trotz allem später als Polizistin arbeitet, hat mich anfangs etwas irritiert, aber nun gut. Als die 16-jährige Carol entführt wird, unternimmt sie alles in ihrer Macht stehende, um diese wiederzufinden. Dabei gerät sie immer wieder mit ihrer eigenen Vergangenheit in Berührung.
    Zwischendurch wird immer aus der Sicht des Täters geschrieben, was ich auch etwas unschön fand – zumal dieser auch namentlich erwähnt wird. Daher hatte ich nicht erwartet, dass es am Ende doch noch einen Überraschungseffekt geben wird – aber aber kam.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin durchaus bereit, die nächsten Bände.


    Ich gebe diesem Buch:
    4ratten

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