Agatha Christie - Hercule Poirots Weihnachten

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    Es ist kurz vor Weihnachten, der Zeit der Vergebung und des Friedens. Der alte Simeon Lee, ein unwahrscheinlich reicher wie unausstehlicher Mann hat in sein Herrenhaus seine erwachsenen Söhne und deren Frauen eingeladen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Außerdem erhielt auch seine Enkelin, eine Halbspanierin, eine Einladung zum Fest, nachdem ihre Mutter, eine geborene Lee, gestorben ist.


    Sowieso im Haus leben Alfred Lee und seine Frau Lydia, zu Besuch kommen David Lee und seine Frau Hilda, George Lee und seine Frau Magdalene, sowie Pilar Estravados und das schwarze Schaf der Familie, Harry Lee. Unangekündigt steht dann auch noch Stephen Farr vor der Tür, der Sohn des ehemaligen Geschäftspartners von Simeon Lee.


    Verschiedene Charaktere haben sich also in Goston Hall versammelt. Die vernünftige Lydia, der ewig duldende Alfred, die junge und naive Magdalene, ihr geiziger Mann George, das ehemalige Muttersöhnchen David und dessen resolute Frau Hilda. Außerdem wäre da noch der jungenhafte spitzbübische Harry. Dem Familienoberhaupt bereitet es diebische Freude, die zusammengekommene Familie zu ärgern und zu demütigen, so ist es fast nicht verwunderlich, dass am Heiligen Abend ein Mord geschieht. Brutal wie ein Schwein wird Simeon Lee mit durchgeschnittener Gurgel in seinem von innen verschlossenen Arbeitszimmer gefunden. Hercule Poirot, der belgische Meisterdetektiv, ist zufällig in der Nähe und wird zu Rate gezogen.


    Vieles scheint sehr unklar zu sein und nicht nur die Familienmitglieder, sondern auch Stephen Farr und der Leibdiener Simeons, Horbury, wird als Täter nicht ausgeschlossen. Intrigen entwickeln sich, um jede Schuld von sich zu weisen, doch Poirot blickt hinter die Kulissen der Schmierenkomödie und schon bald gelingt es ihm, den wahren Mörder zu entlarven.


    Wie fast alles von Agatha Christie ist auch dieses Werk spannend aufgebaut und auf jeden Fall einen Versuch wert. Viele der Charaktere entwickeln sich im Laufe der Geschichte anders, als man anfangs vermutet hätte und selbst einem geübten Krimi-Leser wird es nicht leicht fallen, den Mörder schon vor der berühmten Enttarnung vor aller Augen zu entlarven. Viele der Zusammenhänge sind ein wenig weit hergeholt, außerdem scheint Poirot fast hellseherische Fähigkeiten zu haben, ein, zwei Zufälle sind auch ein wenig zu zufällig. Dennoch als Fazit: Ein Krimi in guter, englischer Tradition, mit viel Stimmung und Spannung.
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    Taschenbuch: 222 Seiten
    Verlag: Scherz (Oktober 2002)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3502518637


    4ratten

  • Schön, dass der SLW Agatha Christie wieder zum Vorschein kommen lässt :klatschen:


    "Hercule Poirots Weihnachten" ist für mich einer ihrer Krimis, bei dem auch der gewiefteste Leser nicht auf die Lösung kommen kann. Wie Du schreibst, gibt es einige zu zufällige Zufälle, aber das verzeihe ich ihr gern. Und dass Poirot Hellseher ist, hatte ich schon immer vermutet :zwinker:

  • Weihnachten steht vor der Tür, eine nicht gerade einfach zu nennende Familie kommt im Haus des Vaters zusammen. Nach einigem Hin und Her wegen Finanzen und anderen Streitthemen wird der alte Mann plötzlich ermordet – und keiner war es natürlich. Gut, dass Hercule Poirot zufällig in der Nähe ist und Licht in das Dunkel der Familie bringt.


    Hercule Poirot ist in Bestform zu erleben, so viel ist mal sicher. Mit gewohnt souveräner Ermittlungsarbeit gelingt es ihm, die wirklich außergewöhnlich komplizierten Familienverhältnisse aufzudröseln und am Ende eine Lösung des Falls zu präsentieren, die gar nicht mal so abwegig ist. Und das ist bei der Vielzahl an Personen und Charaktereigenschaften mal nicht so einfach. Scheinbar ganz nebenbei kommt noch eine gute Portion Spannung auf, so dass dieses Buch einfach Spaß macht.


    Gefühlte 20 Personen wollen unter einen Hut gebracht werden, über jeden wird mehr oder weniger viel offenbart und jeder hat in irgendeiner Form Dreck am Stecken. Dass es nicht einfach ist, den Überblick zu bewahren, versteht sich von selbst. Gut, dass die Ermittlungsarbeit Poirots wunderbar geradlinig und logisch ist und man sich ganz in Ruhe mit dem Sortieren der Namen und zugehöriger Informationen befassen kann.


    Besonders erfrischend ist dabei, dass Poirot mal nicht ganz so überheblich daher kommt, wie es in manch anderen Büchern der Fall ist. Anscheinend wird auch er zu Weihnachten ein wenig rührselig. Hercule Poirot kocht eben auch nur mit Wasser.


    Das Buch hat mir außergewöhnlich gut gefallen, ist raffiniert aufgebaut, glaubwürdig am Ende und in sich damit einfach schlüssig. Etwas mehr Weihnachtsstimmung wäre zwar schön gewesen, aber bei einem Mord will die eben verständlicherweise nicht so wirklich aufkommen.


    Meine Wertung: 5ratten

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Agatha Christie – Hercule Poirots Weihnachten
    Scherz Verlag, 2002 (Originaltext von 1939)
    ISBN 3-502-51863-7


    Taschenbuch, 222 Seiten



    Simeon Lee ist ein alter Mann und schwerreich. Über Weihnachten hat er seine Söhne einschließlich deren Ehefrauen zu sich eingeladen. Nun ist Simeon nicht unbedingt das, was meinen einen freundlichen Großvater nennen würde. Er provoziert gerne und genießt es, Streit und Zwietracht zu säen. So auch in seiner eigenen Familie: am Heiligen Abend erklärt er seinen Kindern, er wolle das Testament ändern, da sie alle nichts wert seien. Wenige Stunden später ist er tot – ermordet in einem von innen verschlossenen Raum nach scheinbar heftigstem Kampf. Zufällig ist Hercule Poirot in der Nähe, der sich zusammen mit dem örtlichen Polizeiinspektor Sugden an die Aufklärung des Verbrechens macht. Jedes der Kinder könnte ein Motiv haben: Alfred, der sich sein Leben lang um den Vater gekümmert hat, Harry, der ihn verlassen hat, George, der immer in Geldnöten steckt und auch David, der seinem Vater den Tod der Mutter vorwirft. Oder war es der heimlichtuerische Kammerdiener? Was hat es mit den verschwundenen Diamanten des alten Mr. Lee auf sich? Und welches Geheimnis verbergen Pilar und Stephen, die beide aus dem Ausland zu Besuch sind?



    Gerade bei einer Vielschreiberin im Bereich Krimi kann und muß man damit rechnen, daß nicht alle Werke immer von gleichbleibend hoher Qualität sind. Es ist daher nur natürlich, wenn ein Autor sich auch mal ein schwächeres Buch leistet. Die Kritikpunkte an diesem Buch lassen sich aber auf ein grundlegendes Problem des „klassischen“ Kriminalromans zurückführen. Üblicherweise geht es in diesen Büchern fast ausschließlich um die Frage, wer die entsprechende Tat auf welche Weise verübt hat. Der Autor ist also, um mögliche Wiederholungen zu vermeiden, gezwungen, sich dabei immer neue und abstruse Konstruktionen zu überlegen, wie der Täter vorgegangen sein könnte, um seine Tat zu verschleiern. Das führt allerdings manchmal dazu, daß die gesamte Konstruktion des Verbrechens ins schlicht abwegige abgleitet.


    Und genau das ist im vorliegenden Buch leider passiert. Dabei ist der grundlegende Ansatz zunächst gar nicht mal uninteressant. Scheint es sich zunächst um ein „unmögliches Verbrechen“ zu handeln - der klassische „Mord im von innen verschlossenen Raum“ - wird in diesem Buch fast sofort deutlich, daß eigentlich jeder Zutritt zu dem Zimmer hatte und damit der Mörder sein könnte. Gerade darin liegt aber dann der Fehler. Die Autorin präsentiert zwar alle Familienmitglieder als mögliche Täter, läßt aber dann in der Auflösung plötzlich den großen Unbekannten auftreten. Die entsprechenden Informationen, die zur Überführung des Täters nötig wären, gibt sie dem Leser aber erst ganz zum Schluß in die Hand. Vorher kann der Leser sie gar nicht haben, da sie ihm ihrer Natur nach nicht vermittelt werden könnten, ohne die Lösung direkt mit zu verraten. Damit fühlt man sich dann schlicht an der Nase herumgeführt, denn zu dieser Lösung konnte man ja selbst gar nicht kommen. Ein solches Vorgehen ist der Bodensatz der Krimi-Trickkiste. Auch die übrige Konstruktion des Verbrechens weist leider einige empfindliche logische Brüche auf (bspw. die Frage, woher der Täter von den Diamanten im Safe wußte). Die Ausführung, so wie die Autorin sie schildert, klingt auch eher so, als ob sie nicht wirklich funktionieren könnte und ist etwas an den Haaren herbeigezogen bzw. gewollt abwegig. Überaus enttäuschend ist auch die Tatsache, daß das wirkliche Motiv des Täters überhaupt nicht aufgeklärt wird. Christie behauptet recht allgemein ein Motiv, ohne es aber tatsächlich genau darzulegen. Bei einem Mord, der laut Poirot „psychologisch zu betrachten“ ist, stört dies erheblich. Denn wo ist dann bei dem Motiv und dessen Erklärung die Psychologie geblieben? Kritikwürdig ist schließlich auch, daß mehrere mögliche Verdächtige recht aufwendig eingeführt werden, dann aber nach kürzester Zeit wieder verschwinden und auch nicht mehr auftauchen. Derart offensichtlich falsche Spuren sind schlicht ärgerlich und schaden dem Buch deutlich. Insgesamt wirkt die Handlung leider überaus konstruiert und gezwungen. Dies fällt aber erst gegen Ende des Buches auf, vorher läßt sich das Buch dennoch recht gut lesen. Der Spannungsbogen trägt und trotz der sehr auffällig erzeugten Verdachtsmomente läßt man sich zunächst gerne auf das Rätselspiel ein.


    Die Personen des Romanes bleiben dabei aber alle sehr flach und wenig lebendig. Mit den verschiedenen Söhnen des alten Mannes werden dabei genau die erwarteten Klischees erfüllt – der Treusorgende, der Ausreißer, der Gierige und das Muttersöhnchen. Wenn Christie nun mit diesen Stereotypen zumindest spielen und sie vielleicht ironisch brechen würde, könnte man mit dieser Eindimensionalität leben. Doch fehlt auch dies, die Personen sind alle vollkommen ernst gemeint. Sie bewegen sich alle bloßen Pappfiguren gleich durch den Roman, bar jeder Persönlichkeit. Das gilt auch für die jeweiligen Ehefrauen, auch wenn diese einen Funken mehr Leben in sich haben. Am interessantesten ist dabei noch die junge Spanierin Pilar, die zumindest halbwegs als echter Mensch erscheint. Das gilt auch für das Mordopfer selbst. Simeon Lee mag zwar ein Ekel sein, zeigt aber zumindest einen Hauch eines Charakters. Die unangenehme Tendenz, groß eingeführte Figuren plötzlich vollkommen fallen zu lassen, sobald sie ihre Rolle als möglicher Täter ausgespielt haben, wurde ja bereits angesprochen. Dabei wäre es für den Leser überaus hilfreich, wenn die Autorin diese Personen direkt weggelassen hätte, denn in diesem Buch verliert selbst der aufmerksame Leser stellenweise den Überblick. Daß hier zu Beginn des Buches auch gleich jeder der Personen ein mögliches düsteres Geheimnis und ein möglicherweise finsterer Plan angedichtet wird (das gilt vor allem für Pilar und Stephen), wirkt dann wie schon die Handlung einfach gekünstelt.


    Auch die von mir erhoffte und eingangs erwähnte Atmosphäre kommt leider nicht auf, insbesondere ist wenig von Weihnachten zu spüren. Das Fest der Liebe ist hier nur der Grund für die Zusammenkunft der Familie, die schließlich zum Mord führt. Dazu hätte aber auch jeder andere mögliche Grund für ein Familientreffen verwendet werden können. Das abschließende große Vergeben unter den Geschwistern fühlt sich relativ aufgesetzt an, weil es sich auch kaum aus deren Persönlichkeit herleiten läßt. Ebenso bleibt auch die englische Umgebung des Herrenhauses sehr blaß im Vergleich bspw. mit den atmosphärischen Bildern Ägyptens in „Der Tod auf dem Nil“. Christie konzentriert sich eher auf den Fall als auf die Erschaffung eines gelungenen und stimmigen Gesamtbildes. Und so bleibt hier vieles nur sehr schemenhaft und angedeutet. Die Sprache ist dabei klar und präzise, wie man es von dieser Autorin gewöhnt ist. Ins Positive gewendet könnte man sagen, sie verzichtet auf alles Überflüssige für diesen Roman und konzentriert sich auf das wesentliche. Ärgerlich wird es nur, wenn der Leser dabei etwas anderes erwartet hat.

    Fazit

    Im Vergleich zu den Großtaten Agatha Christie eine Enttäuschung. Arg konstruierte Handlung, sehr platte Figuren und wenig Atmosphäre. Andererseits aber bis auf den Schluß trotzdem einigermaßen spannend und angenehm schnell zu lesen. Ein vernachlässigbares Buch, eher geeignet für den Fall, wenn man gar nichts anderes findet oder an einem Sonntag nur mal schnell ein Buch lesen will. Nur für Krimienthusiasten oder Agatha Christie Fans.


    2ratten

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    Erstveröffentlichung: 1939
    Originaltitel: Hercule Poirot´s Christmas


    Inhalt bis Seite 118:


    Selbst zu Weihnachten kommt Hercule Poirot nicht zur Ruhe. Er verbringt als Gast von Colonel Johnson die Feiertage in Middleshire, als er sich unversehens mitten in einem Mordfall wiederfindet. Colonel Johnson wird in seiner Funktion als Polizeipräsident am Heiligen Abend nach Gorston Hall gerufen, wo dem Familienoberhaupt Simeon Lee die Kehle durchgeschnitten wurde. Nicht ganz unverdient, denn das netteste, was man über den alten Lee sagen konnte, war dass er sehr vermögend war.


    Er hatte in diesem Jahr seine weit verstreute Familie zu sich beordert, weil er seine grausamen Spielchen mit ihnen treiben wollte. Sohn Alfred, der mit seiner Frau Lydia gemeinsam mit ihm in dem großen Haus lebte, ist der einzige, der anscheinend wirklich an dem alten Mann hing. Bruder George, ein Abgeordneter im Parlament, pflegte den Kontakt mit dem Vater wegen dessen monatlicher Apanage. David und Harry verließen aus unterschiedlichen Gründen in jungen Jahren das Elternhaus, Harry meldete sich, wenn er in Geldnot war und David ließ den Kontakt überhaupt abbrechen. Er kam zu diesem Zusammentreffen nur auf Drängen seiner Frau Hilda, welche dachte, Simeon möchte sich mit seinem Sohn wieder versöhnen. Die einzige Tochter, Jennifer, hatte bis zu ihrem Tod ebenfalls keinen Kontakt mehr mit ihrem Vater beziehungsweise überhaupt zu ihrer Familie. Sie hinterlässt eine Tochter, Pilar, welche an diesem Weihnachten erstmals die englische Verwandtschaft kennen lernt. Das einzige Nichtfamilien-Mitglied neben der Dienerschaft ist Stephen Farr, der Sohn eines alten Geschäftsfreunds von Lee aus dessen Zeit in Australien.


    Simeon Lees Kinder haben nicht nur ein gespanntes Verhältnis zu ihrem despotischen Vater, auch untereinander sind sie sich nicht sonderlich grün. In die ohnehin schon angespannte Stimmung gießt der alte Tyrann zusätzlich Öl ins Feuer, als er ihnen mitteilt, sein Testament nach den Feiertagen ändern zu wollen und sie im Anschluss auch noch beschimpft, weil es bis auf Pilar keinen einzigen Enkel gibt. Nach dem Weihnachtsdinner im Kreis der Familie kommt es dann zum unausweichlichen Höhepunkt: Lee wird ein seinem verschlossenen Zimmer in einer großen Blutlache ermordet aufgefunden. Wer aber war der Mörder?


    Alfred Lee --> hängte vollständig am Gängelband von seinem Vater; Simeon befahl, Alfred gehorchte; seine Zuneigung wird aber nicht erwidert, sein unzuverlässiger Bruder Harry, den er nicht ausstehen kann, wird ihm offen vorgezogen
    Lydia Lee --> obwohl Simeon Lee zu ihr höflich und freundlich war, kann sie ihn nicht leiden; hasst es, wie Lee mit ihrem Gatten Alfred herum gesprungen ist
    Harry Lee --> das schwarze Schaf der Familie, hat scheinbar kein Motiv, da er vermutlich von der Testamentsänderung profitiert hätte; warum er bis auf Bettelbriefe den Kontakt abbrechen ließ, ist nicht bekannt
    David Lee --> hasst den Vater, da dieser die jung verstorbene Mutter durch ständiges offenes Betrügen und unverhohlener Verachtung schwer verletzte
    Hilda Lee --> lernt den Schwiegervater zum ersten Mal dieses Weihnachten kennen; ist der dominante Part in der Ehe mit Simon
    George Lee --> ist geizig und geldgierig; Simeon Lee hat ihm eine Kürzung der Apanage in Aussicht gestellt; die geplante Änderung des Testaments gefällt ihm ebenso wenig
    Magdalena Lee --> verschwendungssüchtige, sehr junge Ehefrau von George Lee; hat heimlich Schulden und weiß nicht, wie sie sie bezahlen soll
    Pilar Estravados --> würde wie Harry von der Testamentsänderung höchstwahrscheinlich profitieren und hat eine kalte, ichbezogene Grundpersönlichkeit; warum ihre Mutter den Kontakt zur Familie abbrach, ist nicht bekannt
    Stephen Lee --> stammt aus Australien; sieht Harry sehr ähnlich und ist der Sohn eines ehemaligen Geschäftspartners von Lee; ist im ungefähr selben Alter wie Lees Kinder
    Horbury --> Simeon Lees persönlicher Diener, den niemand leiden kann; könnte seinem Arbeitgeber ungeschliffene Diamanten geraubt haben, ist in der Mordnacht angeblich im Kino
    Butler Tressilian --> seit vierzig Jahren im Haushalt tätig


    Bis jetzt habe ich noch keine Ahnung, wer der Mörder sein könnte.


  • Natürlich lag ich mit meiner Vermutung wie (fast) immer daneben. Selbstverständlich war der Mörder derjenige, an den selbst der aufmerksamste Leser nicht denkt. Das Motiv und der Ablauf der Tat waren wieder sehr stark konstruiert, aber genau das mag ich an Agatha Christies Krimis auch. Sie schafft es auf ungefähr zweihundert Seiten eine atmosphärisch dichte Kriminalgeschichte zu erzählen, in der die handelnden Personen zwar anhand stereotypischer Klischees beschrieben werden, aber trotzdem greifbar sind. Besonders fasziniert mich, dass selbst die kleinsten Kleinigkeiten am Nachhinein ihre Berechtigung hatten und für die Geschichte wichtig waren, selbst wenn es im ersten Augenblick gar nicht so wirkt.


    Für ein angenehm leichtes und spannendes Lesevergnügen gibt es von mir


    4ratten