Walter Moers - Die 13 1/2 Leben des Käpt`n Blaubär

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 15.701 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Juggalette.

  • Mir hat es neben DSDTB am besten gefallen. Die Lügenduelle waren zwar schon etwas sehr langgezogen und die Lexikonausführungen hab ich manchmal auch nicht bis ins kleinste detail gelesen. Aber die Phantasie, die in dem Buch steckt, ist wahnsinn. Auf solche Ideen kommt man alleine nicht (also ich...). Ich war echt sehr begeistert!
    5ratten

  • Ich fand das Buch schon witzig und originell, aber es ist keins, das ich noch mal lesen wuerde. Irgendwann wurde es doch etwas "anstrengend", eine ausgebautere Rahmenhandlung haette der Sache gut getan. So springt man irgendwie von einer skurilen Situation in die naechste und es nimmt kein Ende.

  • Nach Die Stadt der Träumenden Bücher war dies jetzt mein zweites Zamonien-Buch und ich fand es insgesamt schwächer als DSDTB. Trotz Moers' unbestreitbar vorhandener, überbordender Phantasie war es am Ende doch zuviel von allem: zuviel Einträge aus Prof. Nachtigallers Lexikon, zuviele Lügenduell-Runden und in Anbetracht der Handlungslängen zuviele Seiten. Meines Erachtens hätte eine Straffung um 100 oder auch ein paar Seiten mehr dem Buch sehr gut getan. Die verbreitete Begeisterung für den Stollentroll kann ich auch nicht teilen. Er erfüllt zwar in der Gesamtgeschichte eine durchaus wichtige Funktion, weshalb ich ihn nicht missen möchte, aber darüber hinaus ... ?


    Entzückend sind aber wieder die Illustrationen, selbst die Vignetten zwischen den Abschnitten sind inhaltlich passend gestaltet. Dafür kann ich mich sehr begeistern. Die Zeichnungen sind allemale allein schon ein halbe Ratte wert, weshalb ich insgesamt 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: vergebe.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Hallo,


    ich gehöre auch zu denjenigen, die den Stollentroll klasse fanden, wobei ich dann ja doch noch mehr auf Mac stehe, über den hab ich mich echt nur kringeln können. Aber hier meine komplette Meinung:


    So, es ist vollbracht, ich hab nach ca. einem Jahr meine Langzeit-Lektüre über „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ beendet und kann jetzt auch abschließend meine Meinung dazu kundtun. Grundsätzlich eignet sich das Buch in meinen Augen perfekt für Lesespaß zwischendurch, wenn man grad mal ein wenig Zeit hat und beispielsweise zwischen zwei Leserunden steckt, sowie das bei mir immer mal wieder in diesem Jahr der Fall war.


    Alleine das Vorwort macht ja schon neugierig auf mehr, denn bereits der erste kleine Absatz hat es schon in sich: „Ein Blaubär hat siebenundzwanzig Leben. Dreizehneinhalb davon werde ich in diesem Buch preisgeben, über die anderen werde ich schweigen. Ein Bär muss seine dunklen Seiten haben, das macht ihn attraktiv und mysteriös.“ Und dann die Vorschau auf die in den dreizehneinhalb Leben vorkommenden Kreaturen: Waldspinnenhexen (bäh, bäh, bäh !), ein Riese ohne Kopf, ein Kopf ohne Riese, eine gefangene Fata Morgana, denkender Sand, ein Monsterschiff, dramatische Lügenduelle, Teufelselfchen, tödliche Gefahren, ewige Liebe… da konnte man wirklich gespannt sein, was da alles auf einen zukommen würde.


    Alles in allem waren wirklich sensationelle Ideen in diesem Buch, einige der Leben hab ich wirklich extrem genossen, allerdings ging es mir auch in diesem Buch so, wie in so vielen anderen skurrilen Büchern, die angeblich nur so vor Humor strotzen: es konnte nicht durchgehalten werden und irgendwie hoffe ich immer wieder, dass ich das ganze Buch über lache, aber das ging mir schon bei „Die Bibel nach Biff“ nicht so und hier leider auch nicht. Dennoch einige der 13 ½ Leben waren sensationell und meine Lieblings“leben“ waren die bei den Klatschwellen und als Navigator, die trafen einfach mein Komikzentrum und Mac, der kurzsichtige Flugsaurier, der Menschenleben in letzter Sekunde rettet ist sowieso mein Liebling in dem Buch, wobei ja auch der Stollentroll was hat. Na, und letztlich war auch das Leben im großen Kopf klasse, da hat Moers mit grandiosen Ideen ja nur so um sich geschmissen: die geniale Idee der geplante Revolte der schlechten Ideen im Ballogggehirn, oder die Idee, die eigentlich keine Idee ist, sondern der personifizierte Wahnsinn, der sie zudem nicht mehr alle hat, ich lach mich schlapp!!! Aber auch solche Aussagen, wie „Irrlichter entstehen, wenn Glühwürmchen vom Blitz getroffen werden und dann im lädierten Zustand weiterflattern (Lux Dementia) fand ich grandios. Schön übrigens von Moers, dass viele Bekannte aus den bekannten Leben am Ende noch mal auftauchen dürfen. Das rundet das Buch schön ab.


    Negativ aufgefallen ist mir, dass mir die Geschichte eigentlich zu viel erzählt und zu wenig agiert wird. Anfangs kann man das ja noch verstehen, der Blaubär muss ja erst das Sprechen lernen, aber grade auch zum Ende hin, in seinem Leben in Atlantis, da wurde die Beschreibungen der Einwohner und Gegebenheiten doch ein wenig arg lang gezogen.


    Grandios ist in meinen Augen die Aufmachung des Buches: es wird mit der Schriftgröße und der Schriftart gespielt und es sind viele, viele Bilder zu sehen…ich mag so was!!!! Auch die zwischenzeitlichen Erklärungen aus dem Lexikons der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung von Prefessor Abdul Nachtigaller haben mir grundsätzlich gut gefallen, auch wenn es Moers doch so ab und zu auch mal kräftig übertrieben hat und mir teilweise zu abgedreht war.


    Alles in allem ein netter Lesespaß, nur ob ich noch weitere Bücher von Moers lesen werde, muss ich abwarten…im Moment ist mir erst mal nicht danach.


    4ratten


    lg
    kathrin

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    Ich kann wirklich nicht verstehen, dass dieses Buch für manche wohl ein Flop war?!



    Kurzbeschreibung:


    Die halben Lebenserinnerungen eines Seebären – ein Universum für sich! Käpt’n Blaubär entführt die Leser in eine Welt der Phantasie: auf den Kontinent Zamonien, wo Intelligenz eine übertragbare Krankheit ist und all jene Wesen hausen, die aus unserem täglichen Leben verbannt sind. Eine aufregende Reise durch ein märchenhaftes Reich, in dem alles Möglich ist – nur nicht die Langeweile!



    Eigene Meinung:


    Ich könnte zwar jetzt das Buch mit dem einzigen Wort beschreiben:
    <<Perfekt>>
    Da ich aber nicht glaube, euch damit zum Kauf eines dieser Exemplare überzeugen zu können, was mein Ziel ist, lasse ich diese Idee lieber wieder fallen.


    Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär habe ich mir aufgrund des obstrusen Namen und den vielen guten Bewertungen in Amazon zugelegt und ich muss sagen es ist das komplette Gegenteil zu meinem ersten Buch, „Die Orks – Blutrache“, welches ich bereits Rezensiert habe. Die Story ist so komplex und es passiert einfach zu viel, als dass eine gute Inhaltsangabe möglich wäre. Die einzige Möglichkeit wäre das ganze Buch abzutippen….
    Ich gebe zu, anfangs war ich voreingenommen aufgrund des Titels. Diese Meinungen waren strikt negativer Natur. Doch auf den 700 Seiten hat mich Walter Moers eines besseren belehrt. Das Buch hat absolut gar nichts mit der Fernsehserie zu tun (bis auf den Namen) und ist auch kein Kinderbuch wie man meinen könnte!!!
    Es beschreibt wie der Titel vermuten lässt 13 ½ Leben von Käpt’n Blaubär und ist zum teil irrsinnig komisch geschrieben, dass man manchmal nicht anders kann als laut loszulachen.
    Es handelt von Dimensionslöchern, ein fliegendes Atlantis, Lexika im Kopf, kaum alternde Tornadobewohner, Zwergpiraten, ansteckende Intelligenz, Mörderspinnen, Wesen mit sieben Gehirnen, unsichtbaren Gestalten. Und, und, und. Man sieht Walter Moers hat eine rege Phantasie und untermalt diese mit sehr netten und manchmal auch humorvollen, zusätzlichen Zeichnungen. Damit wird das Buch aufgelockert und vermittelt eine besondere Atmosphäre.


    Ich könnte noch lange so weiter reden, aber das wäre kontraproduktiv und ich würde womöglich noch den Buchkauf stoppen. Wie auch immer von mir gibt es ganz klar:


    5ratten und :marypipeshalbeprivatmaus: absolut :daumen:

    :leserin: Simon Singh, &quot;Codes. Die Kunst der Verschlüsselung&quot;<br />:leserin: Wolf Wagner , &quot;Wie funktioniert Politik&quot;<br /><br /><br />SUB-Wettbewerb<br />Frei-SUB: 0/10<br />Genre-SUB: 5/11

    Einmal editiert, zuletzt von Brawen77 ()

  • Ich finde die 13 1/2 Leben auch total klasse!
    (Außerdem ist es ein Buch auch für Nichtleser.)
    Mich hat die Geschichte gepackt, als der Blaubär am Anfang diesen schlimmen Heulkrampf hat und dann Applaus bekommt :klatschen: Herrlich!
    Von mir: 5ratten
    Ensel und Krete konnte dann nicht mehr mithalten, finde ich.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiba ()

  • Ich bin erst durch DSDTB auf Walter Moers aufmerksam geworden und dachte zuerst : Was für`n schräger Vogel ! Dann fing ich zu lesen an und konnte nicht mehr aufhören. Danach bin ich losgerannt und habe mir sämtliche anderen Bücher von ihm gekauft und durchgelesen. Ich bin total beeindruckt und absolut hingerissen von seinen Figuren und Ideen. Wie kommt man auf sowas ??? :geil:
    Für mich kommt Käpt`n Blaubär, von den Zamonien Romanen zwar an letzter Stelle und bekommt somit lieb gemeinte : 3ratten,
    aber einfach nur, weil DSDTB für mich das absolute Highlight ist und der Rest dazwischen kommt. Wenn ich die anderen Bücher von ihm noch nicht gelesen hätte, würde Käpt`n Blaubär : 5ratten von mir bekommen. :confused:


    LG simmilu

    Mein Patronus ist eine Büchereule

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    Walter Moers (geb. 1957)
    Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär
    Erstveröffentlichung: 1999
    Verlag: Goldmann
    Taschenbuch
    702 Seiten


    Ich habe gestern die "13 ½ Leben" ausgelesen, und ich bin immer noch begeistert von Walter Moers' Einfallsreichtum und Sprachwitz. Man merkt dem Buch an, wie viel Spaß Moers beim Fabulieren gehabt haben muss und wie oft er sich bestimmt feixend den Leser vorgestellt hat, der Käpt'n Blaubär bei seinem Parforceritt durch seine ersten 13 ½ Leben begleitet und mit großen Augen und offenem Mund staunt angesichts der vielen fremdartigen Wesen, Schauplätze und Geschehnisse, die in der Geschichte vorkommen. Allerdings waren es streckenweise so viele, dass ich manchmal kurz davor war, den Überblick zu verlieren, und ich habe mich oft gefragt: "Wird diese Person oder dieses Ereignis noch mal eine Rolle spielen?" (Sie spielen. In 80% aller Fälle... :breitgrins:)


    Das Sahnehäubchen sind die Zeichnungen von Walter Moers, all' die Darstellungen der Trolle, Gnomen und anderen Wesen, die das Buch bevölkern, und die für so manchen zusätzlichen Lacher sorgen.


    Und der Stollentroll ist natürlich ganz besonders knorke, kähähä...:zwinker:


    Mein Fazit: Ein Buch für Menschen mit einem Faible für schräge Ideen und phantastische Geschichten, wunderbar locker-flockig und mit einem großen Wortwitz und Sprachreichtum geschrieben. Wer ein paar vergnügliche Lesestunden haben möchte und seiner Phantasie mal was Gutes tun möchte, kann bedenkenlos zu diesem Buch greifen.


    Das Buch bekommt von mir 4ratten

  • Ich war ja bisher immer etwas abgeschreckt von dem Buch weil es so dick und groß ist.Jetzt habe ich es mir mal in der Bücherei genauer angesehen.Und auch mal etwas rein gelesen.Ich muß sagen ich bin begeistert.Werde mir das Buch auf jedenfall ausleihen wenn ich bald mehr Zeit zum lesen habe.

  • Rundum fand ich das Buch ganz gut. Es macht mich einerseits sprachlos, was für ein Ideenreichtum und was für eine Phantasie der Walter Moers auslebt und ausleben kann. Bei den "Tratschwellen" saß ich hier und mußte immer wieder lachen. An den Stollentroll kann ich mich auch noch gut erinnern. Geniale Einfälle.
    Ich denke, es ist auch eine Formsache, dieses Buch zu lesen. Unterm Strich gesehen, ist es einfach nur gut.
    Unschlagbar bleibt bei mir aber auf jeden Fall "DSdtB".
    LG Wellengang

  • Ich habe es geschafft - dieses Buch zählte zu meinen SUB-Leichen und heute habe ich es nach langgezogener dreitägiger Lesezeit beendet.


    Mein Fazit entspricht so garnicht dem in diesem Thread vorherrschenden Ton der Begeisterung - ganz im Gegenteil - auch wenn mich dafür vielleicht einige steinigen würden. :rollen:


    Beim Lesen dieser Lektüre nahm meine Motivation immer weiter ab. Moers präsentiert hier auf 700 Seiten ein Sammelsurium skurriler Gestalten ohne diese in einen konkreten Handlungsstrang zu bringen oder Charaktere wirklich herauszuarbeiten (ausgenommen der Stollentroll, der nicht gleich wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwindet). Ganz ohne Frage gehört dazu viel Phantasie aber ehrlich gesagt, wird man in diesem Buch vom Ideenreichtun einfach nur erschlagen. Wüste Aufählungen und Erklärungen - seien Sie aus Mythologie und Märchen oder Wissenschaft - wirken lieblos konstruiert. Es kommt nicht wirklich Spannung auf, vielmehr empfand ich dieses Buch oftmals eher als langatmig/langweilig. Abwechlung boten hier lediglich die wirklich gelungenen Zeichnungen, der Einsatz der unterschiedlichen Schriftarten und Seiten- bzw. Schriftfarben.
    Im Endefffekt ist dieses Buch eine Aneinanderreihung der phantasievoller einzelner Ideen, die in sich genommen schon faszinierend wirken aber in Form dieser Umsetzung mich nicht überzeugen konnten.
    Das Lügenduell ist viel zuuu lang geraten und wärmt nur nochmal das bereits Gelesene wieder auf.


    Das Borz'sche Gütesiegel :zwinker: kann ich auch nicht verleihen, denn auf Seite 661 findet sich doch wirklich:


    Zitat

    Ein Hund bellte.


    Und das zwischen all den fremden Wesen - da bellt wirklich so ein ordinärer Köter!!! :breitgrins:


    Alles in allem gibt es von mir leider nur 1ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


  • Moers präsentiert hier auf 700 Seiten ein Sammelsurium skurriler Gestalten ohne diese in einen konkreten Handlungsstrang zu bringen oder Charaktere wirklich herauszuarbeiten [...] Ganz ohne Frage gehört dazu viel Phantasie aber ehrlich gesagt, wird man in diesem Buch vom Ideenreichtun einfach nur erschlagen. [...] Im Endefffekt ist dieses Buch eine Aneinanderreihung der phantasievoller einzelner Ideen, die in sich genommen schon faszinierend wirken aber in Form dieser Umsetzung mich nicht überzeugen konnten.


    Warum gibt es hier keinen wild nickenden Smiley? Den könnte ich im Moment gut gebrauchen :zwinker:


    ***
    Aeria

  • Am Montag gehe ich zur Bücherei.Drückt mir die Daumen das das Buch da ist.

  • @jääkaappirunous:
    Ging mir auch so. Meine Wertung fällt am Ende zwar nicht ganz so schlecht aus, da es mich doch genügend unterhalten hat, um es zu Ende zu lesen. Beim Lesen damals gefiel es mir wohl auch ganz gut, im Nachinein frage ich mich aber, inwiefern das nicht vor allem mit der Gestaltung des Buches zusammenhing. Wenn es einfach nur Text enthalten hätte - hätte ich dann auch noch weitergelesen? :gruebel:


    Über weite Strecken fand ich das Buch nämlich ziemlich langatmig. So war ich beim Lesen zwar fasziniert von der Moers'schen Fantasie, aber eine wilde Aneinanderreihung verrückter Ideen ergibt noch keine spannende Geschichte. Die Charaktere bleiben auch relativ blass, herausstechen tut für mich nur der Stollentroll. (Nicht umsonst hat er so viele Fans hier im Thread.) Vieles fand ich zu auch zu lang geraten, wie eben das Lügenduell.


    Aus meiner Erinnerung heraus gebe ich 3ratten für das Buch. Wenn ich es heute noch mal lesen würde, könnten es aber durchaus auch weniger sein.


  • Beim Lesen damals gefiel es mir wohl auch ganz gut, im Nachinein frage ich mich aber, inwiefern das nicht vor allem mit der Gestaltung des Buches zusammenhing. Wenn es einfach nur Text enthalten hätte - hätte ich dann auch noch weitergelesen? :gruebel:


    Ich denke, dass man das Buch als Verbindung zwischen Text und Gestaltung sehen muss! Walter Moers achtet meines Wissens sehr darauf, dass in seinen Büchern alles so ist, wie er sich das vorstellt ... er gestaltet die Bücher ja auch komplett selbst! "Einfach nur den Text anschauen" reicht da auf jeden Fall nicht, um der Gesamkomposition gerecht zu werden!
    Ich fand das Buch damals echt klasse und sehr fantasievoll ... allerdings ist es, meiner Meinung nach, das "schlechteste" Zamonien-Werk!

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)


  • Ich denke, dass man das Buch als Verbindung zwischen Text und Gestaltung sehen muss!


    Eben deswegen bekommt es von mir (aus der Erinnerung heraus - ich habe das Buch vor fast 10 Jahren gelesen) auch noch 3 Ratten. Aber keine noch so schöne Gestaltung kann für mich herausreißen, dass ich den Text eher schwach finde.


    Eben weil ich die Gestaltung so schön finde, kann ich mich auch bis heute nicht von dem Buch trennen. Ich besitze es als Hardcover und nehme es gerne mal in die Hand, um die Bildchen anzuschauen. Lesen würde ich es aber wahrscheinlich nicht noch mal. :zwinker:

  • Mir hat der Zamonien-Roman ziemlich gut gefallen. Moers hat mal wieder gezeigt, was für eine unheimliche Phantasie er hat und wie er sie gekonnt in einen Roman einbinden konnte, so dass es eine spannende Geschichte wird.
    Die Idee mit den einzelnen Leben hat mir auch sehr gut gefallen. So konnte man immer Leben für Leben als für sich abgeschlossene Geschichte lesen, aber trotzdem kamen vorher erwähnte Orte oder Figuren später wieder vor und bekamen dadurch auch ein wenig mehr Persönlichkeit. Aber das fand ich auch schon bei "Rumo und die Wunder im Dunkeln" und "Die Stadt der träumenden Bücher" so klasse.


    Wie Arjuna haben mich diese ellenlangen Aufzählungen auch teilweise sehr genervt. Und ich muss gestehen, auch ich habe die teils überflogen. Wobei meine Lesezeit auch momentan sehr reduziert ist und ich dann dafür keinen Nerv hatte. Und wie Valentine haben mich auch die 100 Runden Lügenduell gelangweilt. (Wobei zwischendurch immerhin wieder ein Höhepunkt kam.) Allerdings will ich das Moers nicht zum Vorwurf machen, da ich mir vorstellen könnte, dass es beabsichtig war. Schließlich war das Publikum auch später mürrisch und hatte keine Lust mehr - vielleicht sollte der Leser sich ja genauso fühlen? Wäre für mich verständlich.
    Doch für diese Aufzählungen fällt mir keine Entschuldigung ein. Wie schon geschrieben: Man hätte sie besser anders in die Geschichte einbauen können und nicht so plump.


    Aber da ich diese einfach gut überfliegen konnte, hat es mich auch nicht weiter gestört und ich war viel mehr fasziniert von den ganzen Abenteuern und Figuren, die unser kleiner Blaubär kennenlernt. Besonders toll fand ich das Leben im Kopf. 16U ist mein eigener kleiner Held - total niedlich und witzig, der kleine Kerl. (Nur das "sie" hat mich irritiert, für mich war es immer ein "er" auch wenn es die Idee heißt.)


    Insgesamt gebe ich dem Buch


    4ratten

  • Walter Moers - Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär

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    "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" ist mittlerweile das dritte Buch, das ich von Moers lese.
    Nachdem sich meine Begeisterung für "Rumo und die Wunder im Dunkeln" in Grenzen hielt, bin ich doch etwas skeptisch an den Blaubären gegangen.


    Käpt'n Blaubär ist sicherlich für viele Menschen ein Begriff, ich habe ihn bereits in meiner Kindheit kennen gelernt durch die "Sendung mit der Maus". Damals habe ich ihn gerne gesehen und seine Lügengeschichten gehört. Und daher wollte ich nun endlich mal den Blaubär-Roman von Moers lesen und ich muss sagen, es hat sich gelohnt.


    Ein Blaubär hat insgesamt siebenundzwanzig Leben, und hier gibt er uns einen Einblick in die Hälfte seiner Leben. Schon der Beginn ist mal wieder klasse, denn Blaubär sagt selbst, er wäre nicht geboren worden, obwohl es normalerweise so wäre. Aber er könne sich nicht daran erinnern.
    Und schon geht es los. Blaubär erzählt davon, wie er von Zwergpiraten großgezogen wird und von Tratschwellen das Sprechen lernt. Er arbeitet als Navigator und wird von Professor Nachtigaller unterrichtet.
    Jedes der 13 1/2 Leben habe ich mit großem Vergnügen gelesen und mich dabei totgelacht, wie ich es sonst von Moers bisher gewohnt bin. Bei mir kam nie Langeweile auf und am liebsten hätte ich es nie aus der Hand gelegt.
    Moers lässt seiner großen Fantasie freien Lauf und so entstehen lauter kuriose Geschichten. Mir sind viele Figuren ans Herz gewachsen und auch bei bekannten Namen wie Hildegunst von Mythenmetz oder Rumo konnte ich mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen.


    Die Aufmachung von dem Buch ist wieder typisch Moers. Er benutzt nicht nur Wörter, um seine Geschichte zu erzählen, sondern auch viele Bilder, Schriftarten und -größen. Soetwas habe ich bisher nur bei Moers bemerkt und und ist für mich immer wieder ein tolles Erlebnis.


    Zwar fand ich "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" besser alls "Rumo und die Wunder im Dunkeln", allerdings reicht er nicht an meinen Lielbling "Die Stadt der träumenden Bücher" heran.
    Aber ich freue mich jetzt schon sehr auf meinen nächsten Moers.
    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Meine Meinung:


    Für mich war "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" ein großes Lesehighlight!


    Von einem Leben zum anderen hüpfend konnte ich gar nicht genug bekommen von den vielen Gestalten, die dem Blaubär über den Weg laufen und über die ich nur staunen konnte: Zwergpiraten, Klabautergeister, Tratschwellen, Waldspinnenhexen, Stollentrolle, Berghutzen, um nur einige zu nennen. Aber auch seine ganz besonderen Aufenthaltsorte wie die Nachtschule, die Süße Wüste, die Stadt Atlantis, der ewige Tornado und auch das ganz besondere Schiff namens "Moloch" faszinierten mich und liessen mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.


    Grandios, mit wieviel Ideenreichtum und Phantasie Walter Moers uns hier durch die verschiedenen Leben des Käpt'n Blaubär führt. Der Roman hat dadurch einen episodenhaften Charakter, was aber nicht bedeutet, dass die Handlung am Ende ins Leere läuft; nein, am Ende werden alle Leben miteinander verknüpft und der Leser kann sie nochmal Revue passieren lassen, bevor der große Showdown angesagt ist und der Blaubär endgültig zum Helden wird.


    Eine sehr sinnvolle Einrichtung war für mich das "Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung" von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller, das immer dann zur Stelle ist, wenn es gilt, sich wieder ein neues Bild der zamonischen Eigentümlichkeiten zu machen und der Phantasie auf die Sprünge zu helfen. Dazu haben auch die zahlreichen Illustrationen beigetragen, an denen ich sehr viel Freude hatte und die für mich das i-Tüpfelchen in den Zamonienromanen sind, so auch hier.


    Walter Moers Umgang mit Text und Sprache hat mittlerweile einen ganz eigenen Stellenwert für mich bekommen, der ganz typisch ist und sich von niemanden so leicht kopieren lässt. Allerdings muss man sich auch auf seine Fabulierkunst einlassen können, die in ihrer überbordenden Art den Leser oft vor seitenlange Beschreibungen stellt, mit denen ich mich aber keine Sekunde lang gelangweilt habe.


    "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" ist für mich ein kleines Gesamtkunstwerk aus Text, Bild und Phantasie und die Lektüre war ein wunderbares Leseerlebnis. Daher bekommt das Buch von mir die volle Rattenzahl und steht ab sofort gemeinsam mit den anderen Zamonienromanen ganz oben auf der Liste meiner Lieblingsbücher.


    5ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel