Corinna Kastner - Die geheimen Schlüssel

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    Verlag: Lübbe
    ISBN: 3-404-15758-3
    Seiten: 500
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 7,95
    ET: 10.2007


    Kurzbeschreibung


    Als Juta Berg in einem Salzburger Krankenhaus erwacht, weiß sie weder, wer sie ist, noch, was sie in Salzburg macht. Sie erfährt, dass man sie verletzt und ohne Bewusstsein in den Katakomben eines Friedhofs gefunden hat. Merkwürdige Alpträume plagen sie, in denen ein mysteriöser Fremder sie um Hilfe bittet. Juta ahnt, dass diese Träume und ihr Unfall etwas miteinander zu tun haben. Auf dem Friedhof entdeckt sie das Grab eines Mannes, das ihr Rätsel aufgibt. Der Name auf dem Grabstein kommt ihr bekannt vor. Allmählich dämmert ihr, wer der geheimnisvolle Fremde in ihren Träumen ist. Como, ein Freund aus Kindertagen und ihre erste große Liebe, scheint in großer Gefahr zu schweben ...


    Meine Meinung


    „Die geheimen Schlüssel“ ist nun das dritte Buch, das ich von Corinna Kastner gelesen habe und für mich das beste. „Das Erbe von Ragusa“ war zwar auch wirklich unglaublich, aber von der Spannung her war „Die geheimen Schlüssel“ einfach einen Tick besser.


    Corinna Kastner zaudert nicht lange, sondern katapultiert den Leser sehr zügig in eine geheimnisvolle, spannungsgeladene, mysteriöse Atmosphäre, die bis zum Ende kontinuierlich anhält. An Spannung verliert der Roman nicht eine Seite lang, im Gegenteil, es wird immer mehr Spannung aufgebaut, bis zu einem Punkt, wo ich glaubte, es nicht mehr aushalten zu können. Das schafft die Autorin vor allem dadurch, dass sie statt im Laufe der Handlung Fragen zu beantworten immer weitere in den Raum wirft, an denen ich fast verzweifelt bin. Mir war es unmöglich mich dem Roman zu entziehen, solange ich noch mitten in der Geschichte war. Atemlos bin ich von Seite zu Seite geflogen. Dabei verwebt Corinna Kastner ihre realen Schauplätze wunderbar mit mysteriösen, paranormalen Ereignissen. Dabei ist sie derart überzeugend, dass ich ihr jedes Wort glauben würde. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und Dank des brutalen Spannungsaufbaus einfach nicht aus der Hand zu legen. Und was mich besonders gefreut hat, das Buch konnte mich emotional berühren. Nicht nur die eine oder andere Gänsehaut überfiel mich, auch Tränen sind geflossen…


    Die Figuren dieses Romans sind alle nicht leicht zu durchschauen, nur Juta ist für mich wirklich einzuordnen gewesen, allerdings hat auch das aufgrund ihres Gedächtnisverlustes eine Weile gedauert. Ihre männlichen „Begleiter“ hatten alle irgendetwas an sich, was mich an ihren Absichten zweifeln ließ. Bis zum Schluss konnte ich niemandem über den Weg trauen, da ging es mir ganz wie Juta. Die Charaktere sind nicht nur sehr facettenreich, sondern auch ungeheuer lebendig und interessant. Es war ein leichtes sie mir bildlich vorzustellen, genau wie die wunderbaren Handlungsorte. Egal wohin es Juta auch verschlug, jede Stadt, Sehenswürdigkeit oder Landschaft konnte ich mir glasklar vorstellen, so als wäre ich selbst schon dort gewesen. Dieses Beschreibungstalent ist eine der großen Stärken der Autorin, das fiel mir schon bei „Das Erbe von Ragusa“ auf. Ein weitere Gabe Corinna Kastners ist zweifellos der Aufbau von dichter Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann, man wird regelrecht in sie rein gesogen.


    Die Handlung ist packend aufgebaut und schickt den Leser quer durch Europa. Erst zum Ende bekommt man Antworten auf unzählige Fragen, die sich im Laufe der Geschichte gestellt haben. Sehr lange Zeit hatte ich nicht einmal eine Ahnung, wohin mich dieser Roman überhaupt bringen will, was äußerst spannend war. Die Auflösung ist nachvollziehbar und gelungen umgesetzt. Und ich habe mich mehrmals gefragt, wie man auf derart geniale Ideen kommen kann. Wirklich großartig! Selbst als meine (und Jutas )Fragen beantwortet wurden, war immer noch ausreichend Spannung übrig, da das Finale selbst zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar war. Mit dem Ende bin ich rundherum zufrieden, es lässt keine Fragen offen und für die eigene Phantasie bleibt noch genug Raum, um sich auszumalen wie die Geschichte wohl weiter verlaufen könnte, ohne dabei auf eine Fortsetzung abzuzielen.


    Insgesamt ist „Die geheimen Schlüssel“ ein mehr als gelungener Mystery-Roman, der mich unsagbar begeistert hat - ein Roman der Superlative. Corinna, bitte mach weiter so!


    Bewertung


    5ratten

    Liebe Grüße<br />Melli

  • :winken: Danke für die tolle Rezension und den Buchtipp! Ich habe das Buch gleich bei Amazon bestellt und hoffe, dass es diese Woche noch ankommt!


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Das hört sich wirklich toll an. Ich hatte das Buch schon ein paar mal in der Hand (ebenso wie "Eileens Geheimnis"), mich dann aber meines heimischen Bücherbergs erinnert und es jedes Mal wieder zurückgestellt. :redface:


    So wie du es beschreibst, könnte es aber tatsächlich etwas für mich sein. Und ich will schon lange mal wieder einen schönen Mystery-Roman lesen. Du machst es mir jetzt aber gar nicht leicht. :breitgrins:

  • Nun, ich habe das Buch gerade gelesen. In einem Rutsch. (Dabei hätte ich doch lernen sollen. :breitgrins: ) Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viel an einem Stück gelesen habe. Von der ersten Sekunde an war ich voll drin. Es ist lange her, dass ich mich so in einem Buch verlieren konnte, ich habe gar nicht mehr gemerkt, dass ich lese, das spricht wohl für sich.


    Leider baute das Buch zum Ende hin etwas ab. Manche Schlussfolgerungen oder Ereignisse erschienen mir dann doch zu weit hergeholt. (Wie die Hauptpersonen jetzt genau von einem auf das andere schließen. Oder z.B. die Geschichte mit den Summen am Ende.

    Das ist mir echt zu abgehoben. :breitgrins: )


    Zum anderen wurde es zum Ende hin immer "esoterischer". (Gut, das könnte man bei einem Mystery-Thriller ja erwarten, einen Tick weniger und ich hätte es super gefunden.) Ebenfalls hätte mich noch interessiert, welchen Ursprung die Schlüssel genau haben. (Mag aber sein, dass ich das überlesen habe.)


    Letztendlich stellt das für mich jedoch kaum einen Abbruch dar. Bei den positiven Punkten kann ich mich Cat nur anschließen: mysteriös, spannend, geheimnisvoll, schöne Schauplätze, tolle Atmosphäre, alles da.


    Mein Fazit: Ein guter, ausgesprochen spannender Roman, der mich ausgezeichnet unterhalten und den ganzen Tag ans Bett gefesselt hat. Sicher nicht mein letztes Buch von Corinna Kastner.


    [size=7pt]Hinweis auf das Ende "verspoilert". LG, Valentine[/size]

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Corinna Kastner ist auch immer wieder eine Autorin die auf meinen Amazonwunschzettel raufkommt und dann doch wieder von mir gestrichen wird. Ich mag Romane mit dem Mysterytouch sehr gerne lesen, nur leider enttäuschen die meisten denn doch irgendwie. Ich glaube dem werde ich doch beizeiten mal eine Chance geben. :smile:

  • Flor: Ehrlich gesagt, war ich auch hier ein kleines bisschen enttäuscht über das Ende, aber das Buch selbst fand ich sooo spannend, dass das für mich nicht so stark ins Gewicht fällt. Insgesamt würde ich das Buch mit 4 Ratten bewerten.


    Das was Valentine oben verspoilert hat, kann man meiner Meinung nach übrigens ruhig lesen. Es verrät nichts vom Ende und bis man das Buch liest, hat man das eh wieder vergessen. :winken:

  • Meine Eindrücke
    Zunächst beginnt das Buch wie ein ganz „normaler“ Thriller doch nach und nach entführt uns die Autorin immer mehr in eine Welt voller Mysterien und wohlgehüteter Geheimnisse, die die Protagonistin Juta lüften muss, um einem geliebten Menschen zu helfen.
    Ihre Suche führt sie quer durch Europa und zum Schluss hat sie nicht nur einige Rätsel gelöst, sondern auch zu sich selbst gefunden.
    Geschickt ist in die Handlung eine Liebesgeschichte eingebettet, denn drei Männer wünschen sich eine gemeinsame Zukunft mit Juta. Doch wem wird sie ihr Herz schenken?
    Die Geschichte entwickelt einen unheimlichen Sog, denn von Jutas Erfolg hängt ein Menschenleben ab und zusätzlich versuchen Verfolger ihr ihre Funde abzujagen. Dadurch ist das Buch sehr spannend und ich wollte es kaum aus der Hand legen.
    Besonders gut hat mir gefallen, dass Corinna viele bekannte Orte und bekannte historische Persönlichkeiten in die Handlung eingebunden hat. Durch ihre bildlichen Beschreibungen konnte ich mir das Geschehen jederzeit sehr gut vorstellen.
    Abgerundet wird das Ganze von einem Schluss, der alle offenen Fragen erklärt und einen Ausblick auf die Zukunft der Protagonisten gibt. Ich fand es sehr schön, dass das Buch nicht mit dem Lösen des Rätsels endet, sondern dass man auch erfährt, wie das Leben von Juta und ihren Freunden danach weitergeht.


    Fazit
    Ein rundum gelungener und sehr spannender Mysterythriller, der von der Autorin sehr sorgfältig ausgearbeitet wurde. Es hat mir viel Spaß gemacht das Buch zu lesen und ich werde sicher noch mehr Romane von Corinna lesen!

    Einmal editiert, zuletzt von Aurian ()


  • Manche Schlussfolgerungen oder Ereignisse erschienen mir dann doch zu weit hergeholt. (Wie die Hauptpersonen jetzt genau von einem auf das andere schließen. Oder z.B. die Geschichte mit den Summen am Ende.

    Das ist mir echt zu abgehoben. :breitgrins: )


    Zum anderen wurde es zum Ende hin immer "esoterischer". (Gut, das könnte man bei einem Mystery-Thriller ja erwarten, einen Tick weniger und ich hätte es super gefunden.)


    Das, was du in dem Spoiler ansprichst, ist mir auch aufgefallen. Vor allem, wie schnell sie auf die Lösung kommen hat mich doch erstaunt, aber nicht allzusehr gestört.


    Auch bei der Esoterik stimme ich dir zu, sie nimmt zum Schluss hin stark zu, aber irgendwie hat mir das gut gefallen, denn mit mancher Wendung hatte ich in der Art nicht gerechnet. Ich musste mich zwar an manchen Gedanken erst gewöhnen, aber da ich nicht die Zeit hatte die letzten hundert Seiten in einem Rutsch zu lesen, kam mir Jutas Entwicklung mit der Zeit nicht mehr so abgefahren vor.


    LG, Aurian

  • Das klingt ja wirklich spannend seufz *aufderWunschlistenotier* :zwinker:

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Meine Meinung:
    Ich bin zwiegespalten. Einerseits hat mir die Handlung zum Beispiel sehr viel besser gefallen als Das Erbe von Ragusa, auch das Übersinnliche an sich war für meinen Geschmack noch im Rahmen^^ Was mich eher etwas gestört hat war zum einen das die Liebesgeschichte zu rasant war, irgendwie war das zum Teil viel zu schnell - ja okey, ich bin selbst das beste Beispiel dafür das man sich Hals über Kopf in jemanden verliebt den man nicht gut kennt - aber irgendwie, ich weiß nicht, hier hat mich das trotzdem ein wenig gestört. Zum Anderen ist mir Juta oft nicht misstrauisch genug,gerade als ihr Gedächtnis noch nicht wieder hergestellt ist vertraut sie Leon viel zu schnell. Das hat mich doch etwas unruhig werden lassen. Und dann war da ja noch dieses Selbstheilungszeug ;). Zu dem restlichen Übersinnlichen war mir das alles in allem zuu viel. Aber das ist eben mein eigenes Problem mit diesem Thema ;) Am Ende gibt es finde ich ein paar kleinere Längen, zu zumindest hab ich das so empfunden.
    Aber keine Angst ich hab auch positives zu vermelden: Ich fand die Idee mit einer Figur die ihr Gedächtnis verloren hat gut umgesetzt, auch wenn ich mir schon gewünscht hätte das es etwas länger dauern würde bis Juta es zurückerlangt, alles in allem aber mochte ich das schon. Außerdem ist die Suche nach den vier Wochen die Juta fehlen doch recht spannend und man möchte unbedingt wissen was nun dahinter steckt. Und so ganz neben bei werden einem sehr viele europäische Städte schmackhaft gemacht. ;) Mir hat es ja vor allem Salzburg angetan. *g* Der Erzählstil ist gewohnt der bildhaft und man kann sich die Ereignisse lebhaft vorstellen. Juta ist mir durchaus sympathisch während ich mit Leon nicht so recht warm wurde, woran das genau lag kann ich allerdings nicht so recht festmachen. Irgendwie störte mich die Figur einfach ein bisschen^^ Was mir schon bei den andren Romanen von Corinna sehr gefallen hat ist die Idee die Vergangenheit in ganz besonderer weise in den Roman ein zu binden. Ich finde auch hier ist das wieder sehr schön gelungen!
    Alles in allem siedele ich den Roman irgendwo zwischen Eileens Geheimnis - das mir neben Die verborgene Kammer - am besten gefallen hat und Das Erbe von Ragusa an, das mir bisher am wenigsten gefallen hat:
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Wow, bist du schnell. :breitgrins: Ich habe "Die geheimen Schlüssel" gestern abend nun auch zu Ende gelesen und insgesamt fand ich es ganz gut, aber nicht überragend. Das Tolle an dem Roman ist, dass man als Leser sofort von der Geschichte in den Bann gezogen wird und gar nicht mehr aufhören mag zu lesen. Die Spannung wird konstant aufrecht erhalten, obwohl ich beim letzten Drittel auch die ein oder andere Länge empfunden habe. Dennoch fand ich es schön, dass die Geschichte zum Ende eher ausklingt, so was mag ich lieber als ein actionreiches und rasantes Finale. Die verschiedenen Schauplätze werden anschaulich beschrieben und wecken die Reiselust, wobei es mir besonders Bath angetan hat. :zwinker:


    Die Charaktere fand ich zwar plastisch, aber irgendwie bin ich mit Juta nicht so richtig warm geworden. Sympathisch war sie mir schon, aber so richtig konnte ich nicht mit ihr mitfiebern, keine Ahnung wieso. Der Mysteryanteil ist sicherlich Geschmackssache, wobei ich da auch etwas eigen bin, manche Sachen gefallen mir, manche wiederum nicht. So hat es mir z.B. überhaupt nichts ausgemacht, dass

    auch wenn ich nicht glaube, dass so was möglich ist, so hat es doch gut in die Geschichte gepasst. Dagegen war mir die Formelrechnerei und die römischen Götter auch etwas zu viel. Der ein oder andere Zufall (meine geliebt-gehassten Deus ex Machina :breitgrins:), wie z.B. der Bekannte, der einem zufällig einfällt, wenn man Hilfe braucht, hat sich auch in die Handlung geschlichen, aber aufgrund des fesselnden und anschaulichen Schreibstils konnte ich da gut rüberweglesen.


    Fazit: "Die geheimen Schlüssel" ein toller Spannungsroman mit einem Schuss Mystery, mit dem man beim Lesen so richtig schön in der Geschichte versinken kann. Von Corinna Kastner werde ich mit Sicherheit noch mehr lesen.


    4ratten

  • Ja, der Epilog hätte von mir aus auch nicht sein müssen (genau wie bei Harry Potter 7 :zwinker:), aber die Szenen in Kroatien fand ich doch sehr stimmungsvoll.