Keith Miller - The Book of Flying

  • Pico wurde als Kind geflügelter Eltern geboren, doch er selbst ist flügellos. Darum mussten ihn seine Eltern in die Obhut anderer nicht-geflügelter Menschen geben. So kam es, dass er bei einem alten Bibliothekar aufwuchs, lesen lernte, noch bevor er laufen konnte und nach dem Tod des Alten selbst Bibliothekar wurde. Auch wenn nie jemand die Bibliothek kommt, da die Menschen nicht mehr lesen. So lebt er zufrieden in seiner Bücherwelt, bis er sich in ein schönes, geflügeltes Mädchen verliebt. Doch eine Liebe zwischen einem normalen Menschen und einer Geflügelten kann nicht sein und so macht sich Pico auf die Stadt Paunpuam zu suchen, in der sich das legendäre „Book of Flying“ befinden soll, das ihm zu seinen lang ersehnten Flügeln verhelfen soll.


    The Book of Flying erzählt von Picos Reise, auf der er die verschiedensten Plätze und Wesen trifft – einen Minotaurus, eine Diebesbande, einen sprechenden Naturkundler-Hasen, eine Stadt der Bücher oder einen unsterblichen Kannibalen. Dennoch handelt es sich hier nicht um eine typische Fantasywelt, sondern es sind auch immer wieder Einflüsse aus unserer realen Welt zu erkennen, wobei von der Atmosphäre her mal das Eine, mal das Andere überwiegt.


    Sowohl Miller Stil als auch die Geschichte selbst lesen sich zum Teil recht schön und angenehm, ein wenig märchenhaft, besonders in den Abschnitten, in denen es um die Bedeutung von Büchern, Geschichten und Phantasie geht – was (neben (oder besser noch vor) der Liebesgeschichte) das Hauptthema des Buches ist und sich durch die ganze Handlung zieht. Einige dieser Episoden haben mir wirklich gut gefallen.


    Aber es gabt auch Stellen, die mich leicht genervt haben. Teilweise wirkt Millers Stil etwas zu „bemüht“ oder aufgesetzt – vor allem bin ich beim Lesen immer wieder über die Alliterationen gestolpert, die im ersten Teil des Buches ziemlich (zu) häufig auftauchen. Auch die kleinen Gedichte, die immer mal wieder vorkommen (Pico ist nicht nur Bibliothekar, sondern auch Poet), waren nicht nach meinem Geschmack, während die kleinen Geschichten innerhalb der eigentlichen Geschichte meist recht nett waren.


    Auch was die Handlung betrifft gab es ein paar Stellen, die ich eher unpassend fand. Damit meine ich gar nicht so sehr die teilweise etwas gewalthaltigeren oder unappetitlicheren Szenen (z. B. der schon erwähnte sich von Menschenfleisch ernährende Unsterbliche), sondern eher, dass mir für so ein doch eher dünnes Büchlein zu viele Personen zu oft mit einander ins Bett hüpfen. Das wird zwar dankenswerter Weise nicht detailliert geschildert, aber ich fand es im Rahmen dieser Geschichte eher überflüssig.


    Vor jedem Kapitel befindet sich außerdem eine nette schwarz-Weiß-Illustration vom Autor selbst.


    Insgesamt ein nett zu lesendes Büchlein, mit einigen schönen Passagen für Buchliebhaber, das mich aber nicht so richtig überzeugen konnte.


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    Einmal editiert, zuletzt von Liafu ()