Thomas Brussig - Helden wie wir

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.307 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mrs.MiaWallace.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt:


    Klaus Uhltzscht wächst in der DDR als Sohn einer Hygieneinspektorin und eines Stasi-Mitarbeiters auf. Er ist der ewige Flachschwimmer, immer der letzte beim Dauerlauf, immer der einzige der nicht weiß, worum es gerade geht. Sein Vater hält ihn für unfähig, seine Mutter schränkt ihn mit übertriebener Angst vor Infektionen ein. Das für ihn schlimmste Manko ist sein zu klein geratenes Glied. Seine Gedankenwelt dreht sich meist nur darum und um Sex im allgemeinen. Obwohl er eigentlich ein ziemlicher Versager ist, leidet er an enormem Größenwahn und Selbstüberschätzung gepaart mit unglaublicher Naivität.
    Diesen jungen Mann begleitet man durch seine Kindheit, seine Jugend und seine Zeit bei der Stasi. Klaus erzählt seine Geschichte einem amerikanischen Journalisten, denn er ist derjenige, der damals die Mauer umgeschmissen hat.


    Von innen heraus wird das System der DDR satirisch beleuchtet. Vorallem das hierarchische System kommt dabei nicht zu kurz. Auch die Methoden der Stasi werden mal ernst, mal karikativ behandelt.

    Meine Meinung:


    Vom Thema her ein sehr interessantes Buch, dass die Wende aus Sicht eines "Mitläufers" beschreibt, der zum System gehörte, es durch seine übertriebene Hörigkeit ad absurdum führt. Allerdings ging mir der Charakter des Klaus Uhltscht dermaßen auf die Nerven mit seiner Besessenheit von seinem Glied, dass ich nicht traurig war, als das Buch dann zu Ende war. Ich konnte keine Sympathie zu ihm aufbauen. Dauernd berichtet er von seinem besten Stück, und von gewünschtem aber meist nicht bekommenem Sex. Vorallem der Teil, als er regelrecht pervers wird, war mir zuviel. Was hatte das mit der Geschichte zu tun? Das war mir etwas zu ausführlich. Auch wenn ich zugebe, bei den Kaulquappen laut gelacht zu haben.


    Für mich wieder ein Beweis, dass die Spiegel-Bestseller selten meine persönlichen Bestseller sind.


    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Vielen lieben Dank für deine Rezi! :klatschen:


    Dann weiß ich jetzt auch, dass ich dieses Buch nicht meinem Deutsch Lk vorstellen werde... :zwinker:
    (Was nicht heißt, dass mich deine Rezi jetzt völlig vom Lesen abgeschreckt hat, aber vielleicht ein ander Mal und eben nicht unbedingt jetzt!)


    Ciaoi,
    Bella*

  • Mir ging es mit dem Buch genauso - anfangs war es amüsant, doch dann ging mir dieser schwanzgesteuerte (sorry, aber anders kann ich ihn nicht beschreiben) Protagonist so auf die Nerven, dass ich das Buch nicht zu Ende gelesen habe...

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich hasse dieses Buch und werde es wohl nie mögen. Es stand leider auf meiner Leseliste für meinen Master und ich musste es lesen, aber ich fand es eines der perversten und schrecklichsten Bücher die ich je gelesen habe (vielleicht abgesehen von Garp).

    "Ganze Literaturen wären nicht, riegelten die Maedchen ihre Türen auf" Kurt Tucholsky

  • Weiß von euch vielleicht jemand ob folgender Satz aus dem Roman "Wie es leuchtet" ist:


    "Es ist ein Gefühl, das sich nur schwer beschreiben lässt, das aber viele hier
    kennen, dass man nämlich nur hier in Berlin wirklich glücklich sein kann"


    Es ist durchaus möglich, dass ich den Satz falsch zitiere. Falls er nicht aus "Wie es leuchtet" ist, weiß dann vielleicht jemand, aus welchem Buch er ist/sein könnte? Würde mich freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könntet!

  • Ich habe Helden wie wir gerade beendet und bin nicht gerade begeistert. Ok, es war teilweise unterhaltsam, hat mich ab und an zum Schmunzeln gebracht und lässt sich schnell weg lesen, aber das reicht nicht, um die negativen Eindrücke aufzuwiegen.


    Zum einen wäre da der Erzähler selbst, der mir von der ersten Seite an auf die Nerven ging. „Schwanzgesteuert“ trifft es genau. Ein paar Pubertätserlebnisse mit „Schwanzbezug“ hätten mich ja nicht gestört, aber so viel wollte ich über das beste Stück des Erzähler nun wirklich nicht wissen, wie gesagt, das nervte ziemlich schnell nur noch, genauso wie die allzu gehäufte Verwendung gewisser Bezeichnungen für Geschlechtsorgane etc. - keine Ahnung, ob das besonders authentisch, oder provozierend, oder was auch immer wirken sollte – ich fand's schlicht nervig. Den Teil als er „pervers“ wird fand ich nicht mal wirklich eklig, auch nicht lustig, sondern schlicht überflüssig und, ich wiederhole mich, nervig.


    Auch die Darstellung des Stasi war mir zu übertrieben albern und dämlich, als dass ich sie lustig oder gar interessant hätte finden können.


    Gut, es gab auch ein paar etwas ernstere Stellen, aber die reißen da auch nichts mehr, zumal sie mir teilweise etwas zu... hm... „offensichtlich“ waren, so von der „Botschaft“ her.


    Insgesamt ein Buch zum schnell lesen und schnell wieder vergessen.

  • Inwiefern ist das denn "pervers" geworden? Könnt ihr ja auch spoilern. :zwinker:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Also, als pervers bezeichnet sich der Erzähler selbst und es geht dabei und Dinge wie

    :rollen: Im Endeffekt also eher albern und dämlich, weshalb ich das Wort "pervers" oben auch in Häkchen gesetzt habe.

  • Ach du Sch***... :breitgrins:
    Dankeschön! :winken:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Mittlerweile habe ich den Deutsch Lk schon längst hinter mir, das Buch hat damals aber trotzdem ein Kerl vorgestellt - und es wurde doch sehr amüsant ;)

  • "Helden wie wir" habe ich schon vor ein paar Tagen angefangen zu lesen, ich bin aber bisher über die ersten ca. 50 Seiten nicht hinausgekommen.
    Der Erzähler Klaus Uhltzscht ist mir mit seiner Gemächtbesessenheit so dermaßen unsympathisch, daß ich das Buch gar nicht mehr zur Hand nehmen möchte.
    Die Erzählweise ist zwar witzig und locker, es gibt viele lustige Szenen, aber ständig bringt Klaus irgendwie sein bestes Stück ins Spiel. Ob es gerade paßt oder nicht.


    Ich lese immer wieder gerne Romane mit Bezug zum Leben in der DDR und dachte, ich könnte auch hier etwas über das System und die Haltung der Menschen lesen.
    Das hier


    Von innen heraus wird das System der DDR satirisch beleuchtet. Vorallem das hierarchische System kommt dabei nicht zu kurz. Auch die Methoden der Stasi werden mal ernst, mal karikativ behandelt.


    ist im Moment auch der einzige Grund, warum ich das Buch noch nicht abgebrochen habe.
    Mal sehen, ob ich mich nochmal dransetzen kann.