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Inhalt: Mary Boleyn lebt als Hofdame am englischen Hof und in der Umgebung des Königs Henry. Ihre Familie -die Howards und Boleyns- sind in ihrem Ehrgeiz nicht zu bremsen. Töchter sind nichts weiter als Spielsteine. So wundert es nicht, dass Mary mit 13 verheiratet - und bereits mit 14 zu einem Dasein als Mätresse des Königs gedrängt wird. Da sie durchaus Gefallen an Henry hat, stören sie die Machenschaften ihrer Familie zunächst nicht allzu sehr, bis ihre Schwester Anne ebenfalls auf den König angesetzt wird.
Meine Meinung: Ich glaube nicht, dass ich etwas verrate, wenn ich sage, dass Anne Boleyn die zweite Ehefrau von Henry war, der die englische Kirche von der römischen abgetrennt hat, um selber über seine Scheidung bestimmen zu können. Der Weg dorthin ist jedoch lang und mit viel Eifersucht und Ränkespielen der Schwestern und ihrer Familie gespickt. Die Geschichte ist wunderbar aufgebaut, die erste Hälfte des Buches sehr schön lesbar und auch spannend, die zweite immer fesselnder, weil man Mary (zumindest ist es mir so ergangen) erst nach den ersten 200 Seiten oder so wirklich gern gewinnt und beginnt, für sie zu hoffen.
Wer leichte Unterhaltung sucht, ist hier gut bedient, allerdings sollte nicht zu viel erwartet werden. Die Figuren sind arg überzeichnet und ich konnte in den wenigsten von ihnen wirklich realistische Züge entdecken. Sie lassen sich eigentlich allesamt auf 2 oder 3 Eigenschaften reduzieren, die sie repräsentieren und ausleben. Manche Nebenrollen (Jane Parker) sind sogar nur auf ein Merkmal reduziert. Der Autorin ist dabei jedoch das Kunststück gelungen, ihre Charaktere dennoch nicht lieblos wirken zu lassen und somit konnte ich recht gut damit leben.
Was mich jedoch unendlich gestört hat, waren zigtausend Fehler. Von kleinen Rechtschreibfehlern über vollkommen unlogisch zu Ende geführte Sätze bis hin zu Wortverwechslungen (wenn in einer Szene mit viel Dialog, bei dem nicht immer die Namen in jeder Zeile neu erwähnt werden, ein 'er' durch ein 'sie' vertauscht wird, kann das für recht verwirrte Blicke sorgen und ein ein-minütiges Die-Seite-noch-mal-lesen-um-festzustellen-was-ich-nicht-mitbekommen-habe).
Ein weiterer Minuspunkt ist, dass es mir teilweise doch etwas zu frivol war. Das ist Geschmackssache, keine Frage, und möglicherweise ist es sogar historisch korrekt, ich weiß es nicht, aber das hat zumindest mir an den entsprechenden Stellen einen schalen Beigeschmack beschert.
Insgesamt ein gutes Unterhaltungsbuch mit einigen Macken.