Jacqueline Carey - Der Verrat / Kushiel 2

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.772 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wendy.

  • Ich habe vor ein paar Tagen die deutsche Übersetzung des zweiten Teils beendet und sie ist (wieder) sehr gut gelungen. Obwohl plötzlich einige Begriffe anders übersetzt wurden, als noch im ersten Teil, das könnte für Verwirrung sorgen.


    Warnung: Wer den ersten Teil noch nicht gelesen hat, sollte das vielleicht nicht lesen!


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    Kurz zum Inhalt:


    Mit der Schlacht von Troyes-le-Mont hat die weitreichende Intrige noch nicht ihr Ende gefunden und Phèdre verfolgt die Spur von Melisande und ihrer Komplizen weiter. Zu diesem Zwecke nimmt sie Naamahs Dienste wieder auf, was besonders ihrem geliebten Leibwächter Joscelin nicht gefällt und zu einem Bruch in ihrer Beziehung führt. Doch Phèdre bleibt unbeirrbar und findet schließlich eine Spur, die sie in die Stadt La Serenissima führt, wo sie feststellen muss, dass die Intrige weiter reicht, als sie dachte .....


    Der zweite Teil ist ein bisschen weniger actionreich, wie der erste Teil, einen großen Teil der Handlung nehmen Phèdres Nachforschungen und Vermutungen ein, was aber nicht weniger spannend ist wie die Action, die dann im zweiten Teil anfängt. Es werden wieder neue Charaktere eingeführt, die alle in bester Carey-Manier wunderbar beschrieben wurden. Auch neue Länder werden bereist, deren Beschreibung wieder eine Mischung aus wirklich vorhandenen Kulturen Europas und erfundenen Elementen ist (das sorgte bei mir ab und zu mal für einen "Ah, das kenne ich doch!"-Effekt :smile:).
    Also wieder einmal rundum gelungen, obwohl der zweite nicht mein Lieblingsteil ist, was aber allein am sich abkühlenden Verhältnis zwischen Phèdre und Joscelin lag, denn die beiden sind einfach nur ein Traumpaar und sollten sich nicht streiten. :zwinker:


    lg Pamina


    EDIT: Titel etwas angepasst. LG Ingroscha

    Einmal editiert, zuletzt von Ingroscha ()

  • Hallo Pamina,
    ich habe dem Buch einen eigenen Thread gegönnt. (Und den Amazonlink hinzugefügt.)
    LG, Saltanah

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Nach der Schlacht von Troyes-le-Mont ist wieder Ruhe eingekehrt in und um Terre d’Ange, man kehrt allmählich zur Normalität zurück. Aber eins gibt Phèdre, der hoch gebildeten Kurtisane mit dem roten Mal des Gottes Kushiel im Auge, Rätsel auf: wie konnte die intrigante Melisande Shahrizai aus ihrem gut bewachten Gefängnis verschwinden, und wo ist sie jetzt? Es steht zu befürchten, dass sie neue Pläne schmiedet, um die Königin von Terre d’Ange zu stürzen.


    Phèdre versucht ihre Beziehungen zu verschiedenen hoch stehenden Persönlichkeiten zu nutzen, um eine erneute Verschwörung aufzudecken, unsicher, wem sie überhaupt noch trauen kann. Begleitet von ihren treuen Dienern macht sie sich auf zu einer Reise nach La Serenissima, wo auch ein neuer Verehrer auf sie wartet – und einige unliebsame Begegnungen und Entdeckungen.


    Wie schon im ersten Band der Kushiel-Reihe erzählt Jacqueline Carey eine an sich ziemlich klassische Geschichte von Verschwörung, Politik und Liebe in einer Mischung aus Fantasy und Historienschmöker. Was das Ganze jedoch besonders macht, ist ihre bildhafte, ausschweifende, musikalische Sprache, die für farbenprächtigstes Kopfkino aus einer Welt sorgt, die unserer sehr ähnelt und doch ganz anders ist, mit Anleihen bei diversen Mythen und historischen Epochen. Die detailverliebten Beschreibungen sind gerade in den eher alltäglichen Szenen einfach schön.


    Natürlich wird es Phèdres Beruf gemäß auch ab und zu höchst erotisch, sowohl mit dem gleichen als auch mit dem anderen Geschlecht und gelegentlich in härterer Gangart. Das ist sicher nicht jedermanns Sache, eklig oder voyeuristisch wird es jedoch nie, eher ein wenig zu blumig in den Schilderungen.


    Die politischen und familiären Verflechtungen der Haupthandlung sind zahlreich und kompliziert (das Personenverzeichnis am Anfang des Buches ist eine wertvolle Hilfe, um den Überblick zu behalten), die Schauplätze wechseln häufig, aber gerade das macht mit den Reiz des dicken Romans aus, der trotz seines Umfangs keine Seite langweilig ist.


    Tolle, originelle Historien-Fantasy mit einer ganz besonderen Hauptfigur.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Huhu, ihr Lieben!


    Es war wieder mal eine lange Reise, für Phèdre und für mich, und obwohl ich nicht so uneingeschränkt beeindruckt bin wie von Band 1 hat es sich schlussendlich doch gelohnt. Und ich warne gleich mal vor: Da dies der zweite Teil einer Reihe ist, kommen hier gezwungernermaßen SPOILER zu Band 1 vor.


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    Inhalt:
    Phèdres Leben hat sich nach der großen Schlacht um Troyes-le-Mont etwas beruhigt. Sie ist Comtesse de Montrève, hat ein Anwesen und Joscelin sowie Phèdres Boys an ihrer Seite. Als sie jedoch eines Tages ein Paket erhält, in dem sie ihren sangoire Mantel findet, beginnt sie wieder über Melisande Sharizai nachzudenken. Immer noch ist diese verschwunden. Und dieser Gedanke lässt Phèdre keine Ruhe. Außerdem sehnt sie sich nach Elua's City und dem Nachtleben als Naamah's Dienerin...


    Meine Meinung:
    Nach einem sehr, sehr langsamen und langwierigen Start (den man wirklich bedenkenlos um die Hälfte hätte kürzen können), geht es fast genau auf Seite 300 endlich so richtig los. Phèdre reist auf ihrer Suche nach Melisande - nach langweiliger Detektivarbeit und ein paar Aufträgen (ihr wisst ja, welche ich meine :zwinker:) - nach La Serenissima, dem Venedig dieser Welt. Diese Stadt ist zwar toll beschrieben und auch die Intrigen, die dort vor sich gehen, sind mehr oder weniger interessant. Spannend wird es aber erst, als Phèdre wieder mal so richtig tief in Schwierigkeiten rutscht. Und "Schwierigkeiten" ist dabei noch ein viel zu schön gewähltes Wort.
    Ihre Abenteuer führen sie auf die hohe See, nach Illyria und sogar bis nach Kriti, der hellenischen Insel. Neue Charaktere werden eingeführt - Kazan Atrabiades hat mir sehr schnell das Leserherz gestohlen :flirt: - und neue Götter und Glaubensarten erkundet.


    Immer wieder gibt es zwischendurch aber Längen und der schwere Anfang hat am Ende nur wenig Bedeutung für die Gesamthandlung gehabt. Weiters hat mir die Abwesenheit bestimmter Charaktere


    schwer zu schaffen gemacht. Und was mir komplett gefehlt hat - bis auf ein paar wenige Erwähnungen - war das, was ich an Phèdres Stelle sofort getan hätte: Nach einem Weg zu suchen, Hyacinthe zurück zu bekommen! Der Arme fehlt mir als Charakter und immerhin ist er Phèdres bester Freund von Kindesbeinen an. Was kann denn höhere Priorität haben, als ihn zu retten.


    :traurig: Der Showdown war es dann aber doch wieder wert. Es kam wieder mehr Spannung auf und das Ende war wunderschön abgerundet.
    Allerdings hat sich Jacqueline Carey hier wieder ein Fenster für die Fortsetzung offen gelassen. Wie sagte Phèdre so schön: Das was ist leicht zu erraten, nur das wie ist das große Rätsel.
    So geht es mir auch mit der Vorhersage, was im nächsten Band so ungefähr passieren wird. Außerdem hab ich mir durch das Wissen um die zweite Serie (Imriel) glaube ich, schon selbst einen kleinen Spoiler verpasst.


    Die Sprache war wieder so schön blumig und musikalisch wie gewohnt und macht selbst manche Stellen, an denen wenig passiert, zu einem kleinen Genuss. Ein d'Angeline Leckerbissen, also. :breitgrins:


    Fazit: Vieeeel zu langsamer Einstieg, die Hälfte hätte es auch getan. Aber durchaus wert, gelesen zu werden.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()