Jim Dodge - Fup

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.389 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von yanni.

  • Fup von Jim Dodge

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    Klappentext:
    "Trink dies. Sei still. Du wirst ewig leben." Ein alter Indianer verleiht Granddaddy Jake Unsterblichkeit. Zeit genug also, den perfekten Whiskey zu brennen. Als Jake das Geld ausgeht, adoptiert er seinen Enkel Tiny, der von einen früh verblichenen Eltern ordentlich geerbt hat. Auf Jakes Ranch vertreiben die beiden sich die Zeit mit Zäuneaufstellen, Poker und Dame. Bis Tiny ein Entenküken findet: Fup. Das charakterstarke Tier weigert sich zu fliegen und wächst heran zu einem kapitalen Zwanzig-pfünder. Doch dann läuft es dem alternden Wildschwein Lockjaw vor die Füße ...


    Meine Meinung:
    Fup ist eines der Bücher, bei denen ich im Zwiespalt war, ob es sich nun um mittelmässigen Zwischendurch-Lesestoff handelt oder um eine witzig verpackte kleine Kostbarkeit.


    Nach den ersten Seiten war ich froh, dass es sich um ein dünnes Büchlein handelt, weil ich mich mit dem Stil nicht recht anfreunden konnte. Platt und einfach dargestellt. Ab und an ein lahmes Lächeln.


    Allmählich wurde aus dem Lächeln ein breites Grinsen. Und die völlig schrägen Figuren verwandelten sich in fühlende Menschen. Der unsterbliche, harte Typ eines Abenteuerers, den Granddaddy Jake verkörperte, ließ den einsamen alten Mann hervorspitzen, der seine Freuden gerne teilen würde. Tiny, der anfangs eher retardiert wirkt und seine Zäune so sehr liebt.


    Jake und Tiny, zwei sehr unterschiedliche Menschen, die doch so voller Liebe und Toleranz sind. Lockjaw spiel zwar auch eine Rolle, aber Fup nistet sich im Haus und Herzen der beiden ein. Aber die Tiere bleiben Tiere, auch wenn ihnen im Auge von Jake und Tiny menschliche Züge aufgedrückt werden.


    Ich habe das Buch an einem Abend ausgelesen und manchmal hatte ich den Eindruck, dass es auch auf diese Weise entstanden sein könnte. Wurde dieses Buch vielleicht als Scherz begonnen, nach dem Motto, kann man in kürzester Zeit eine Geschichte herunterreißen und wie weit kann man den Bogen spannen ohne klar zu machen,dass das alles nur als Ulk gedacht war. Hat sich die Geschichte während des Schreibens verselbstständigt und immer mehr an Tiefe gewonnen ohne aktives Zutun des Autors?


    Ähnliches gilt auch für die Illustrationen. Ich habe keine Ahnung von Malerei muss ich vorweg betonen. Die Zeichnungen erinnerten mich an die Darstellungen aus Bilderbüchern oder Comic. Naja! Passte eigentlich zu dieser teils skurrilen Geschichte, dachte ich mir. Ab dem zweiten Kapitel, als auch das Buch an sich sich zu wandeln begann, war auch aus den Bildern mehr herauszulesen. Das Bild mit dem Hippie erinnerte mich auffallend an den "Schrei" von Munch. Andere haben einen Hintergrund, der zeitliche und örtliche Veränderungen mitaufführt.


    Das Buch ist wie ein Klumpen, den man gefunden hat und der sich als bunter Achat entpuppt.
    Oder wie Granddaddy Jake über seine letzte Lektüre sinnierte:
    Keine allzu üble Geschichte, selbst wenn sie wahrscheinlich der allerletzte Quatsch war. :elch:

  • Es ist schon komisch: Ich habe mich beim Lesen der Geschichte permanent gefragt, welche Rolle Fup eigentlich spielt. Diese Ente taucht erst auf, als Tiny schon erwachsen ist und stirbt auch ziemlich schnell wieder ... was natürlich daran liegen könnte, dass die Zeit an sich in diesem kleinen Büchlein keine Rolle spielt. Es ist zeitlos, obwohl die Figuren wachsen. Und am Ende steht der Tod, ganz klein, ganz klar, ganz logisch und kein bisschen Angst verbreitend.


    Mir ging es wie yanni, anfangs immer bereit, das Buch wieder zuzuschlagen und wegzulegen, nahm mich der wandelnde Erzählstil später trotzdem gefangen und ich begann, die beiden Protagonisten zu mögen. Vermutlich weckt "Fup" in jedem andere Assoziationen, je nach dem eigenen Erlebnisbereich. Ich denke auch nicht, dass es etwas lehren soll ... nichts, außer, dass es so ist wie es ist oder nimm es so wie es kommt und mach das Beste drauß.

    Ein Leben lang lesen ist nicht genug!<br /><br />Top 3:<br />1. &quot;Die Brautprinzessin&quot; von William Goldman<br />2. &quot;Männer&quot; von Dietrich Schwanitz<br />3. &quot;1984&quot; von George Orwell


  • Oder wie Granddaddy Jake über seine letzte Lektüre sinnierte:
    Keine allzu üble Geschichte, selbst wenn sie wahrscheinlich der allerletzte Quatsch war. :elch:


    Passt gar nicht schlecht. :breitgrins:


    Leider ist die Lektüre bei mir schon viel zu lange her, als dass ich mich noch wirklich daran erinnern könnte. Eigentlich sollte man meinen, dass mir mehr im Gedächtnis geblieben wäre, komischerweise weiß ich aber nur noch, dass ich es sehr skurril und merkwürdig fand. An witzige Schilderungen kann ich mich gar nicht mehr erinnern. (Ich habe die vage Vermutung, dass ich mit dem Humor wohl nichts anfangen konnte.) Richtig gut gefallen hat mir das Buch jedenfalls nicht, schlecht fand ich es aber auch nicht...


    Ich nehme mir hiermit vor, in der Bibliothek mal wieder hineinzuschauen, aber wahrscheinlich vergesse ich das eh wieder. :redface::breitgrins:

  • Thanquola


    Der Humor ist wohl nicht jedermanns Sache. Manchmal ist er auch etwas versteckt.
    Eine Szene, die ich echt ulkig fand, war, als Jake Fup mit dem Ol' Death Whisper wiederbelebt. Dabei stand mir die Erweckung von Frankensteins Monster vor Augen. :breitgrins: Ihre weitere Entwicklung kann man dann auch nicht unbedingt als normal einstufen. Fup, die Fressmaschine. :totlach: