Das Ende der Print-Lexika wird eingeläutet...

Es gibt 94 Antworten in diesem Thema, welches 19.318 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Klassikfreund.

  • Schade! Ich hoffe, dass die Panik- und Hamsterkäufe (um es mal so zu nennen) nicht mehr allzu lange anhalten und Brockhaus das Versprechen (als solche sehe ich eine solche Ankündigung nämlich) dann doch noch einlöst...


    Hm - wenn Du jetzt nicht das angekündigte Ende der Printausgabe meinst :entsetzt:, sondern die Ankündigung, die Brockhaus-Inhalte online zur Verfügung zu stellen - das wird laut dem Artikel offenbar parallel weiterbetrieben:


    Zitat

    Ansonsten gelte künftig eine Doppelstrategie: Der Verlag setze auf das gedruckte Buch, aber eben auch auf das geplante Wissens-Portal, über das neben der Enzyklopädie auch zahlreiche weitere Lexika des Verlags abrufbar werden sollen.


  • Hm - wenn Du jetzt nicht das angekündigte Ende der Printausgabe meinst :entsetzt:, sondern die Ankündigung, die Brockhaus-Inhalte online zur Verfügung zu stellen


    Ja, das meinte ich. Ich habe nichts gegen gedruckte Bücher :zwinker:


    Aber eben, "künftig" ist ein weites Feld. Noch ist ja offen, wann denn der Brockhaus online geht... Im Artikel heisst es zwar "mehrere Wochen" - ich hoffe nur, dass daraus nicht "mehrere Monate" oder gar Jahre werden.

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich weiß nicht, ob das hier schon wo erwähnt wurde, aber ich lese gerade, dass Friedrich Arnold Brockhaus gesagt haben soll:


    "Ich bin glücklich genug sagen zu können, daß die deutsche Literatur eher meiner als ich ihrer bedarf."
    Zitiert nach Werner Faulstich: Die bürgerliche Mediengesellschaft (1700-1830): S. 191.


    Mal schauen, wie lange wir ihn noch brauchen. :zwinker:

  • Jetzt hat es also Brockhaus doch noch erwischt. Der Bertelsmann-Verlag will seine Lexikonsparte schließen, wie die ZEIT schreibt:
    DIE ZEIT 14.06.2013 - Das Projekt Aufklärung geht trotzdem weiter


    Im Artikel heißt es:

    Zitat

    Der Direktvertrieb der Brockhaus Enzyklopädie, wie sie inzwischen heißt, wird bis Mitte 2014 eingestellt. Die im Buchhandel verkauften Exemplare werden zum Überleben nicht reichen, heißt es. Immerhin soll die Online-Datenbank noch sechs Jahre lang fortgeführt werden, die Marke vielleicht in Lizenz vergeben.


  • ...sollte man vor elektronischen Büchern eigentlich keine Scheu haben. Sie werden nicht den Untergang des Abendlandes einläuten. :zwinker:


    Ganz bestimmt nicht. Als der Buchdruck erfunden wurde gab es ja auch ein Riesengeschrei - und das Abendland ging trotzdem nicht unter. Damals hatten die Schreiber Angst um ihre Pfründe und die Kirchen und Mächtigen fürchteten, dass das doofe Volk plötzlich zu lesen anfangen könnte. Autos haben sich übrigens auch durchgesetzt, obwohl das Sitzen auf Pferden nach wie vor viel haptischer ist :zwinker:.


    Ich schätze schön gebundene Hardcover-Ausgaben sehr, anstatt Taschenbüchern lese ich mittlerweile aber fast ausschießlich E-Books. Ausnahme: großformatige Fachbücher. Da kommt ich mit der Papierversion - noch - besser zurecht. Dass der Wandel zum E-Book jetzt in kürzester Zeit erfolgt, das glaube ich nicht. Aber in 10 Jahren halte ich in der Belletristik ein Verhältnis 99:1 für nicht unrealistisch.


    VG Helmut

  • Ich habe die Meldung, mit der Lexika-Einstellung schon vor Tagen gelesen. Ich glaube, das ist keine Meldung mehr wert und niemand trauert dem gedruckten Exemplar hinterher. Die Vorteile eines elektronischen Lexikons sind einfach enorm.


    Gruß, Thomas


  • Ich habe die Meldung, mit der Lexika-Einstellung schon vor Tagen gelesen. Ich glaube, das ist keine Meldung mehr wert und niemand trauert dem gedruckten Exemplar hinterher. Die Vorteile eines elektronischen Lexikons sind einfach enorm.


    Gruß, Thomas


    Hier kann ich zustimmen. Ich habe meine Lexikothek kürzlich verschenkt - ich war froh, überhaupt einen Abnehmer gefunden zu haben.

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

  • Ich denke hier kommt es auch sehr darauf an ob man es zum Privatgebrauch benutzt oder in einer Bibliothek. Ich finde es sehr praktisch in der Uni jederzeit diverse Nachschlagewerke und Lexika parat zu haben. Von den Fachbüchern ganz zu schweigen. Vor allem bei sehr speziellen Themen. Da gibt es vieles gar nicht in Ebookform.

  • Ich find's schade. Ich blättere gerne in Lexika. Mit einem Lexikon auf dem Schoß ist schon schöner als mit einem Computermonitor vor der Nase. Aber vielleicht bin ich da auch einfach altmodisch.


  • Ich find's schade. Ich blättere gerne in Lexika. Mit einem Lexikon auf dem Schoß ist schon schöner als mit einem Computermonitor vor der Nase. Aber vielleicht bin ich da auch einfach altmodisch.


    Dann bin ich wohl auch altmodisch, denn ich finde es auch schade. Ich werde mein Lexikon in Buchform auch behalten!

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • So eine Lexika-Reihe steht bei mir hier auch noch herum. Aber mehr als ein Blickfang ist sie nicht mehr, denn viele der Einträge darin sind völlig überholt. Wenn ich heutzutage etwas nachschlagen möchte, ist Wikipedia meine erste Wahl, und irgendwann wird es wohl auch eine E-Book-Ausgabe eines Lexikons sein oder was man dann eben bekommt. Elektronische Ausgaben sind einfach bequemer, ausführlicher und immer aktuell.

  • Das mit der Aktualität war mein Hauptgrund, die Lexikothek wegzugeben. Meine Lexika waren nun 20 Jahre alt. Wenn ich eine Definition für etwas brauche oder mich mal näher informieren möchte, dann kann ich entweder googeln oder meine Wiki-App benutzen - auf jeden Fall sind die Infos aber tagaktuell und nicht 20 Jahre alt.

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.


  • auf jeden Fall sind die Infos aber tagaktuell und nicht 20 Jahre alt.


    Das stimmt natürlich und ich bin ehrlich - auch bei mir ist das Internet meist die erste Wahl. Trotzdem werde ich mein Lexikon vorerst nicht weggeben. Das ist vielleicht wie mit Emails und Briefen - natürlich sind Mails schneller und praktischer, aber ein handgeschriebener Brief ist eben etwas anderes :smile:.

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Ich finde ja immer das die Printausgabe irgendwie ein Stück weit auch vermittelt das sie inhaltlich stimmt. Normalerweise kann man sich da auf den Inhalt verlassen. Gerade was Wikipedia angeht ist das ja zum Teil auch stark an zu zweifeln. Ich vertraue so manchem Internetinhalt einfach nicht so sehr.