Ich schreib jetzt mal in diesem Thread weiter, weil ich davon ausgehe, dass der neue Thread hierher verlagert wird.
Aldawen ist ziemlich deutlich und mir gings ähnlich bei der Lektüre. Mittlerweile bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass dieser übertriebende Liebeswahn von Armand (schon der Name gibt ja zu denken) durchaus ironische oder satirische Züge tragen könnte.
Wenn man sich mal klein wenig mit den französischen Kurtisanen in der Literatur dieser Zeit beschäftigt, dann steht die Kameliendame ja nicht außer der Reihe allein. Verliebt haben sie sich ja alle irgendwie, nur basiert ihre Liebe auf ganz anderen Grundsätzen als die der jeweiligen Liebhaber. Ich denke, als Einstieg in die Welt der französischen Kurtisane kann Zola's "Nana" gut herhalten. Das Buch beschreibt ziemlich klar, wie es ablief und das für meine Begriffe gut vorstellbar und realistisch. Vielleicht ist die "Kameliendame" wirklich nur Dumas' jun. Antwort auf diese Art von Romanen. Schließlich schlägt ja die mehrfach im Buch erwähnte "Manon Lescaut" von Abbe Prevost einen gänzlich anderen Ton an.
Mir jedenfalls kommt es so vor, als versucht der Autor, am Beispiel von Armand den pubertierenden Franzosen seiner Zeit darzustellen und ich denke weiter, mit einem Augenzwinkern liest sich die Kameliendame gänzlich anders ...