So, ich meld mich auch mal wieder zu Wort
Und zwar wollte ich euch einen schottischen Autor empfehlen: Christopher Brookmyre.
Gleich zu Anfang eine Warnung: Brookmyre wird (noch?) nicht übersetzt, seine Bücher gibts nur auf Englisch. Noch dazu teilweise in schottischem Dialekt geschrieben, allerdings nur die direkte Rede und es ist trotzdem gut verständlich (es wird halt zB "aboot" statt "about" oder "deid" statt "dead" geschrieben und ähnliches). Allerdings finde ich, dass das eher ein Plus- als ein Minuspunkt ist, wenn man sich ein bisschen eingelesen hat, klingt es schon richtig schön schottisch im Kopf (und ich bin ja soundso ein bekannter Verfechter des britische-Bücher-auf-Englisch-lesens *fg*
Ich hab bis jetzt 3 Bücher von Brookmyre gelesen: seinen Erstling "Quite Ugly One Morning" (winner of the Critics' First Blood Award for Best First Crime Novel of the Year in 1996), den Nachfolger "Country of the Blind" und sein neuestes, "A Tale Etched in Blood and Hard Black Pencil".
In den ersten beiden löst der Investigativjournalist Jack Parlabane den einen oder anderen Mord auf recht unkonventionelle Weise und muß sich dabei des öfteren mit dem Establishment anlegen, mächtigen Konzernen, den Medien, Politikern usw. Es geht also auch um den Kampf des kleinen Mannes gegen einen übermächtigen Gegner. Zu der Jack Parlabane Reihe gehören noch 3 andere Bücher, die ich aber noch nicht gelesen hab.
"A Tale Etched in Blood and Hard Black Pencil" ist ein eigenständiger Roman, der sehr interessant geschrieben ist. Und zwar kennen sich diverse Beteiligten an einem Mordfall (Opfer, Verdächtige, Anwalt, Ermittler,...) aus der Schulzeit und die Kapitel spielen abwechselnd mal in der Gegenwart und mal in der Vergangenheit. Man lernt die Leute also aus der Sicht ihrer Schulfreunde kennen und erfährt welche Ereignisse sie auf ihre Bahnen gelenkt haben. Gerade die Kapitel, die in der Kindheit spielen, sind meiner Meinung nach gelungen, weil sie sehr glaubwürdig "kindlich" geschrieben sind.
Für alle Bücher gilt, das sie echte Krimis sind, die teilweise Szenen enthalten, die nichts für schwache Nerven sind (vorallem eine Szene im Erstling), andererseits aber auch einen extrem bissigen, schwarzen Humor an den Tag legen - schön britisch halt
Freunden des britischen Humors, die gerne Krimis lesen, kann ich diese Bücher also nur wärmstens ans Herz legen.
Ich werde mich wohl demnächst "Boiling a Frog" widmen, dem dritten Parlabane-Band und Gewinner des "Sherlock Award for Best Comic Detective" in 2000
lg,
SinusDiabolicus
Smiley aus Titel entfernt. LG, Valentine