Henry Fielding - Tom Jones

Es gibt 81 Antworten in diesem Thema, welches 20.387 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Saltanah.

  • Hallo ihr!


    Ihr seid mir schon längst davongelesen, aber ich poste trotzdem einfach meine Eindrücke stur weiter. :breitgrins: Ich komme irgendwie einfach nicht vorwärts, das kann also noch ein Weilchen dauern, ich bin echt erst bei der Hälfte des 1. Teils...


    Ich fand ja, dass Tom es etwas zu einfach mit Molly hatte. Kaum beschließt er, sich aus der Affäre zu verabschieden, erwischt er sie auch schon mit jemand anderem. Irgendwie hätte er es verdient, es noch etwas schwerer mit ihr zu haben. Allerdings verhält er sich wieder sehr vorbildlich, indem er die Entdeckung für sich behält.


    Außerdem hat Mr Westerns Schwester gerade herausgefunden, für wen Sophias Herz schlägt und ich bin gespannt, wie Mr Western und alle anderen beteiligten darauf reagieren. Sie sagt zwar, dass sie denkt, dass er ihn mögen wird, aber irgendwie kann ich das nicht ganz glauben.


    fairy

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Geschafft! :freu:
    Aber bevor ich mich ans rezensieren mache (SLW-Buch), hier noch meine Eindrücke zu den letzten beiden Büchern.


    17. Buch:
    Tom sitzt wirklich in der Patsche, da freut es die Leserin, dass uns Fielding im 1. Kap. versichert, nicht von der "tragic complexion" zu sein. Denn dann bräuchte es, da es Tom und Sophia schon elend genug ergeht, nur noch "a murder or two and a few moral sentences" :breitgrins: , um das Buch passend zu beenden.
    So will zwar Fielding versuchen, die Geschichte nochzu einem guten Ende zu bringen, verzweifelt aber an der Durchführbarkeit, da er keine übernatürlichen Tricks anwenden will.



    16. Buch:
    3. Kap.:
    Mrs Western ist in London, Squire Allworthy und Blifil sind auf dem Weg - bald sind alle wieder vereinigt. Nur eine fehlt, nämlich Jenny Jones, deren Wiederauftauchen Fielding uns doch versprochen hatte. Ich erwarte sie also jeden Moment.


    Und noch jemand fehlte, wurde mir bei Mrs Waters Auftauchen im 9. Kap. plötzlich klar!



    Buch 9
    Das unterschreibe ich ebenfalls, die Story sollte endlich fortschreiten (wenn die neuen Personen später noch wichtig werden, verzeihe ich Fielding aber :zwinker: )


    Ich glaube, ich verrate nicht zuviel, wenn ich sage, dass die meisten von Toms Reisebekanntschaften noch eine Rolle spielen werden.



    18. und letztes Buch:
    Hier fährt Fielding noch einmal ganz große Geschütze auf und schockiert und überrascht Protagonisten und Leser gleichermaßen!
    Wie er es schafft, Tom und Sophia doch noch zu vereinigen und Tom mit dem Squire Allworthy wieder zu versöhnen, werde ich nicht einmal in einem Spoiler verraten - das müsst ihr selbst lesen.


    Doris:


    Dass Fielding sich im 1. Kap. dieses Buches von seinen Lesern verabschiedet, empfinde auch ich als schöne Geste. Für mich gilt, dass dieser Abschied nicht für immer sein wird. Meine nächste Fielding-Lektüre habe ich schon geplant: nach Samuel Richardsons "Pamela" will ich mich an Fieldings "Shamela", eine Parodie darauf, machen. Nur werde ich dieses Jahr wahrscheinlich nicht mehr dazu kommen :sauer: .

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    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo Fairy!



    Ihr seid mir schon längst davongelesen, aber ich poste trotzdem einfach meine Eindrücke stur weiter. :breitgrins:


    Und wir lesen deine Eindrücke. Versprochen! Du schreibst sie nicht umsonst.



    Ich fand ja, dass Tom es etwas zu einfach mit Molly hatte. Kaum beschließt er, sich aus der Affäre zu verabschieden, erwischt er sie auch schon mit jemand anderem. Irgendwie hätte er es verdient, es noch etwas schwerer mit ihr zu haben.

    Das finde ich auch. Da kommt er zu leicht davon! Aber, falls dir das ein Trost ist, ihm steht noch einiges bevor, er hat noch einiges zu erleiden, bevor es ein Happy End gibt.



    Außerdem hat Mr Westerns Schwester gerade herausgefunden, für wen Sophias Herz schlägt und ich bin gespannt, wie Mr Western und alle anderen beteiligten darauf reagieren. Sie sagt zwar, dass sie denkt, dass er ihn mögen wird, aber irgendwie kann ich das nicht ganz glauben.


    Es könnte sein, dass dir hier eine Überraschung bevorsteht :breitgrins: .

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • 10. Buch:



    :lachen: Dieses Buch, bzw. die Geschehnisse im Gasthof, könnte ich mir gut auf der Bühne vorstellen: Ein Raum mit jeder Menge Türen, durch die ständig Leute auf- und abgehen. Immer wieder neue Personen tauchen auf, suchen jemanden, finden jemand anderen, verschwinden wieder und alle haben irgendwie miteinander zu tun.
    Dass Tom


    Ich hoffe doch sehr für Sophia, dass Tommy sich mal so langsam die Hörner abgestossen hat, ich wäre an ihrer Stelle auch stinksauer, ihre Reaktion gefiel mir ziemlich gut :breitgrins:


    Vor allem zeigt diese Episode, wie "geeignet" :rollen: Mrs Western für die Erziehung junger Mädchen ist. Mit ihrer Tochter ging es ja nicht gerade so gut, wie man aus ihren Gesprächen mit Mr Western glauben könnte, wo sie sich als tolle Pädagogin hinstellt, im Gegensatz zu seinem völligen Unverständnis die Psyche junger Frauen betreffend. Schön, wie sie indirekt bloßgestellt wird.


    Mrs. Western scheint wirklich nicht sonderlich erfolgreich bei ihrer Tochter gewesen zu sein, und nun scheint sich das Geschehen mit Sophia zu wiederholen, sie tut mir ja schon fast leid.

  • So will zwar Fielding versuchen, die Geschichte nochzu einem guten Ende zu bringen, verzweifelt aber an der Durchführbarkeit, da er keine übernatürlichen Tricks anwenden will.


    Als so verzweifelt habe ich das gar nicht empfunden. Mir erschien es gleich bei mehreren Gelegenheiten, als würde Fielding eine echte Begebenheit schildern. Seine Formulierungen lasen sich so, als gäbe er nur die Ereignisse wieder und sei nicht der Urheber einer Geschichte. Von daher hätte er an dem guten oder schlechten Ende ohnehin nichts ändern können.




    Doris:


    Wenn ich nun illys und fairys Kommentare lese, kann ich mir das um so besser vorstellen!



    Dass Tom



    Noch ein Wort zum Thema Heiraten:
    Ich lese im Moment ein Buch über das Leben in London um 1700, und dort wurde beschrieben, dass es gar nicht so ungewöhnlich war, wenn junge Mädchen von ihren Eltern in eine Ehe gezwungen wurden. Sie hatten zwar die Möglichkeit, sich zu weigern, aber es war ein großes Risiko, mehr als einen oder zwei Freier abzulehnen. Worin das Risiko bestand, wird nicht näher erläutert, aber ich schätze, sie endeten dann als "alte Jungfer".

  • 11. Buch:



    Ansonsten erfahren wir Neues von Sophia und deren Kusine Harriet, deren Lebensgeschichte man, so wie vorher beim Mann vom Berg in Bezug auf Tom, als warnendes Beispiel für Sophia lesen könnte. So könnte es auch ihr ergehen, wenn sie nicht genau aufpasst! Passend zur Geschlechtsrolle ist Harriet eher ein Opfer, aber so ganz unschuldig eben doch nicht. Erstens hatte sie sich freiwillig auf die Beziehung eingelassen und später war da auch was, das Sophia nicht ganz gefiel... Andererseits kann, wer sich in einer Zwangslage wie sie befindet, nicht allzu wählerisch bei der Wahl der Hilfsmittel sein.



    Ich bin ebenso verwirrt wie du, Doris. Anscheinend hatte Western außer Mrs Western noch ein Geschwister, dessen Tochter Harriet ist. Leider wird das so richtig deutlich nirgendwo gesagt.


    Scheinbar gibt es tatsächlich noch zusätzliche Geschwister, Harriet sagt ja ziemlich ausdrücklich, dass Mrs. Western ihre Tante ist (und da war doch auch etwas, dass sie nie verheiratet gewesen wäre)


    Am Anfang habe ich auch deutlich mehr Mitleid mit Harriet, dass sie sich dummerweise den falschen Kerl ausgesucht hat, aber als sie dann etwas viel Vertrauen zu ihrem aktuellen Retter fasst, beginne ich mit Sophia an der Redlichkeit und Ehre von Harriet zu zweifeln. Andererseits hat sie ja nicht sonderlich viel Auswahl, in ihrer Familie findet sich wohl kaum jemand, der sie vor weiterem Zusammenleben mit ihrem Ehemann bewahrt.


    :winken:

  • Im Nachhinein habe ich bei Harriet das Gefühl, dass sie als Beispiel dafür dient, wie eine Ehe auch enden kann. Sie ist immerhin mit halbwegs offenen Augen in ihr Unglück gelaufen. Durch ihre Verfehlungen steht Sophia noch ein bisschen makelloser da als ohnehin schon, bei ihr geht es wirklich nur um Gefühle. Man braucht immer so etwas wie einen Maßstab; wenn es nichts schlechtes gibt, lässt sich auch nicht ermessen, was gut ist.

  • 12. Buch


    Zum Glück für Sophia! Die Gefahr, eingeholt zu werden, hat sich damit ja erledigt. Das Verhalten des Vaters entspricht genau der Liste seiner Liebsten, wo dich auf Platz 1 der Jagdhund stand :zwinker: .


    Das passte wirklich zu 100% zu den Vorstellungen, die ich mir bisher von ihm gemacht hatte, und auch wenn es für Sophia praktisch ist, nicht mehr verfolgt zu werden, zeugt es auch von soviel Gedankenlosigkeit und Lieblosigkeit, dass sie mir wirklich Leid tut, solch eine Vater zu haben.


    Ich habe es vor allem als Kritik an der Angst der Theaterleute zu Fieldings Zeiten davor, unterhaltsam und damit "low" zu sein, gelesen. Da gab es weiter vorne doch einen Abschnitt über die stinklangweiligen Pantomimen, die nur im Kontrast zu noch langweiligeren Theaterstücken überhaupt noch erträglich waren (Buch 5, 1. Kap.).
    Unterhaltend zu sein, war laut Fielding zu seiner Zeit als "unfein" verpönt, und er stellt sich dagegen, ist (zum Glück für uns) oft genug "low".


    Aber das ist natürlich schon recht widersprüchlich von der Gesellschaft, denn die körperlichen, geistlosen Vergnügungen (Jagen!) sind gesellschaftlich voll akzeptiert. Aber das ist kein Abbild seiner Zeit, sondern eher ein generelles menschliches Verhalten. Eine Stunde Joggen täglich wird positiver betrachtet als eine Stunde lesen und die Verfechter ernsthafter Literatur sehen auf die Leser "billiger, niedriger" Lektüre herab...


    :winken:
    illy

  • 13. Buch:



    Die Geschichte mit dem Cousin der Wirtin ist natürlich fürchterlich an den Haaren herbeigezogen, aber typisch dafür, dass in diesem Buch positives Verhalten sich lohnt, Tom dürfte bei Mrs. Miller nun einen riesigen Stein im Brett haben und da nichts ohne Hintergrund geschieht, wird ihm seine Selbstlosigkeit sicherlich auch noch eine wirkliche Belohnung eintragen.


    Das Buch wimmelt natürlich vor warnenden Beispielen, davor, was nicht gut für eine Ehe ist, hier ist die Armut aber nur deshalb so schlimm geworden, weil das paar dumm genug war, selbstlos für den bösen Bruder( war doch der Bruder, oder?) zu bürgen (nicht dass sich noch herausstellt, dass der Wildhüter der Bruder ist?)


    Im Moment gefällt es mir sehr gut und ich empfinde es als sehr unterhaltsam :smile:

  • Hallo alle zusammen!


    Ich bin jetzt mittlerweile ins 7. Buch vorgedrungen.



    Es könnte sein, dass dir hier eine Überraschung bevorsteht :breitgrins: .


    Oh man, ja, das war tatsächlich eine riesige Überraschung. Ich bin fast vom Stuhl gefallen. Und Mrs Western fädelt ja gleich die ganze Hochzeit ein, ohne dass auch nur einer mal mit Sophia selbst spricht.
    Aber irgendwie denke ich jedes Mal, dass sich doch noch alles zum Guten wendet und jese Mal, wird es nur noch schlimmer! Dass Mr Western zum Beispiel keinerlei Verständnis für Sophia hat und kein Problem damit hat, ihr Leben zu zerstören, hat mich wirklich überrascht. Er hat doch immer laut getönt, wie sehr er seine Tochter liebt und dass er alles für sie tun würde.


    Ich bin gespannt, wie es für die beiden jetzt weitergeht. Ich denke, dass Sophia nicht weit kommen wird. Für Tom finde ich es eigentlich ganz gut, dass er mal aus seinem Heimatdorf rauskommt, wirklich zu gebrauchen war da ja niemand. :rollen:


    fairy

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Hallo fairy,


    Für Tom finde ich es eigentlich ganz gut, dass er mal aus seinem Heimatdorf rauskommt, wirklich zu gebrauchen war da ja niemand.


    Du triffst den Nagel auf den Kopf. Man hat zwar nur sehr wenige Dorfbewohner kennen gelernt, aber ganz koscher war sie alle nicht. Und Tom mit seinem Hintergrund hatte eigentlich nur Chancen, etwas zu erreichen, wenn er irgendwo neu anfängt, wo ihn keiner kennt.


    :winken:

  • 14. Buch



    Das 14. Buch war wieder abwechslungsreich und flüssig zu lesen. Der letzte Absatz des 1. Kapitels bestätigt Illys Aussage über die Bildung der Mädchen zur damaligen Zeit, die von ihren Müttern zu Eitelkeit und Ehrgeiz erzogen wurden, während die Liebe nebensächlich bleibt. Von Intelligenz wurde zwar nicht gesprochen, aber eben weil sie nicht erwähnt wird, gehe ich davon aus, dass sie auch nicht gefördert wurde. Wahrscheinlich hätte das nur dazu geführt, dass sich manche junge Frau eingehendere Gedanken über die Umstände ihrer Erziehung gemacht hätte.


    Tom zieht aus dem Haus der Mrs. Miller aus, um den Ruf ihrer Töchter nicht zu gefährden. Was sich derzeit im Dunkeln befindet, sind seine finanziellen Verhältnisse. Zuletzt lebte Tom von geborgtem Geld, und ich hatte den Eindruck, dass er von Allworthy kein Geld mehr erwartet. Woher bezieht er also sein Geld?


    Und das Geld, das er erhalten hat gibt er mit beiden Händen aus. Mit Geld kann er wirklich nicht umgehen, alles was er hat, gibt er direkt großzügig wieder aus, das war ja schon so, als er den Wildhüter unterstützt hat *seufz* Ich hoffe mal, nach dem (zue erwartenden) Happy End des Buches bekommt er einen Finazverwalter, sonst wäre ein Tom Jones 2, Tom unterm Schuldenberg begraben nicht gerade unwahrscheinlich - egal wieviel er erbt / sonstwie bekommt...



    Die Handlung verlagert sich im Moment auf Nightingale, Toms Mitbewohner bei Mrs. Miller, wobei aber auch Tom eine wesentliche Rolle als Vermittler zwischen den Beteiligten spielt. Allworthys Erziehung kommt ihm hierbei zugute. Das 8. Kapitel ist ein Lehrstück über Werte und die Voraussetzungen, eine glückliche Ehe zu schließen. Fielding lässt es sich nicht nehmen, seinen Protagonisten und dadurch auch seinen Lesern Ratschläge zu erteilen. Im Falle der Heirat haben sich die Voraussetzungen in finanzieller Hinsicht in unserer Zeit zwar geändert, doch emotional betrachtet sind sie immer noch aktuell.


    Mit der Nightingale-Affäre bringt Fielding wieder eine (lehrreiche) Variante der Ehepartnerauswahl mit ein, ich bin neugierig, wie das Ganze endet, die Kommentare des Onkels kurz bevor es nach einem Happy End aussah, wirkten auf mich ziemlich bedrohlich für das junge Glück.


  • 14. Buch
    Und das Geld, das er erhalten hat gibt er mit beiden Händen aus. Mit Geld kann er wirklich nicht umgehen, alles was er hat, gibt er direkt großzügig wieder aus, das war ja schon so, als er den Wildhüter unterstützt hat *seufz* Ich hoffe mal, nach dem (zue erwartenden) Happy End des Buches bekommt er einen Finazverwalter, sonst wäre ein Tom Jones 2, Tom unterm Schuldenberg begraben nicht gerade unwahrscheinlich - egal wieviel er erbt / sonstwie bekommt...


    Da ist was dran. Allerdings macht dies Tom ja auch sympathisch, denn er ist nicht geizig, aber auch nicht genusssüchtig. Das Geld geht hauptsächlich für andere drauf. Es bedeutet ihm - im Gegensatz zu Blifil - einfach nicht genug, um besonders darauf zu achten. Ein schöner Zug von ihm, aber schon ein Problem, wenn nicht genug Geld da ist.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • 15. Buch


    Auch im 15. Buch tut sich einiges. Lady Bellaston mischt sich in einige Angelegenheiten ein und bringt Tom in Bedrängnis,


    ich könnte mir durchaus vorstellen, dass er da aus eigener Erfahrung spricht, allzu oft sollten sie diesen Trick aber nicht versuchen, sonst durchschaut sie es :breitgrins:



    Ganz unverhofft erhält Tom einen Heiratsantrag einer wohlhabenden Witwe, den er aber ausschlägt. Welchen tieferen Sinn diese kurze Episode hat, erschließt sich mir nicht ganz. Soll es beweisen, dass Tom nun endlich den weiblichen und monetären Verlockungen widerstehen kann und nur noch seiner Sophia treu ist, auch wenn er sie allem Anschein nach nicht bekommen soll? Davon abgesehen ist es eine schöne Abwechslung, von einer jungen Frau zu lesen, die weiß, was sie will, auch wenn sie wenige Jahre zuvor das Schicksal der meisten Mädchen durchmachen musste, die einfach standesgemäß verheiratet wurden.


    Ja, ich vermute auch, dass soll zeigen, dass Tom nun endgültig geläutert ist und nur noch für seine Sophia da sein wird und in der (hoffentlich am Ende der Geschichte stehenden) Ehe, ein treuer Ehemann wird.



    :lachen: So entsetzt ich anfangs war, so sehr konnte ich mich später amüsieren: Das Aufeinandertreffen von Mrs Honour und Lady Bellastone, die Früchte von Onkel Nightingales gelungener Kindererziehung und vor allem der erwünschte Effekt eines Heiratsantrages - großartig!


    Die Szene mit Onkel Nightingales Tochter war sehr klasse, scheinbar machen alle Töchter in diesem Buch (hinter dem Rücken des Vaters) was sie wollen :breitgrins:

  • Die Szene mit Onkel Nightingales Tochter war sehr klasse, scheinbar machen alle Töchter in diesem Buch (hinter dem Rücken des Vaters) was sie wollen :breitgrins:


    Das lass' aber Sophia nicht hören, gegen die anderen Früchtchen ist sie die Aufrichtigkeit in Person :zwinker:. Ansonsten stimme ich Dir zu, die jungen Damen setzen ihre Wünsche durch, egal ob aus ehrlichen Gefühlen heraus oder einfach nur aus Lebenslust.

  • Buch 16


    Na, da enden wir ja mit einem klassischen Cliffhanger und das wo Fielding nur noch 2 Kapitel hat um alles zu einem Happy End zu bringen.



    :winken:
    illy


  • Buch 16


    Genau den Gedankengang hatte ich auch! Überhaupt ist das ja ein Berufsstand, der bei Fielding (und später z. B. auch bei Dickens) nicht unbedingt gut wegkommt. Allgemeine Achtung hat der wohl erst später errungen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Dazu kann ich ganz aktuell etwas aus dem Buch beitragen, das ich gerade lese und in dem das Leben in London um 1700 beschrieben wird. Unsere Handlung spielt zwar etwas später, aber die ärztliche Wissenschaft dürfte noch nicht weiter vorangeschritten sein.


    Die Ärzte hatten damals einen schlechten Stand, weil so grundlegende Dinge wie Sterilität (noch gänzlich unbekannt) oder Krankheitsforschung noch kein Thema waren. Eine Behandlung war schon fast ein Glücksspiel mit meist negativem Ende, denn selbst wenn die Symptome richtig gedeutet und behandelt wurden, starb der Kranke oft an den Folgen mangelnder Hygiene.

  • Buch 17


    Genau den Gedankengang hatte ich auch! Überhaupt ist das ja ein Berufsstand, der bei Fielding (und später z. B. auch bei Dickens) nicht unbedingt gut wegkommt. Allgemeine Achtung hat der wohl erst später errungen.


    HA!
    Ich hatte recht damit, den Ärzten alle Schuld in die Schuhe zu schieben, wie Nightingale und dann Mrs. Waters uns aufklären.


    Ich habe zwar immer noch keine Ahnung, wie Fielding die letztendliche Ehe stiften will, bin aber voller Zuversicht, dass er uns im letzten Kapitel ein Happy End bescheren wird.


    Mrs. Miller ist mir mit ihrer vehementen Verteidigung Toms im übrigen sehr sympathisch, in ihr und Nightingale scheint er echte Freunde gefunden zu haben, die die inneren Werte beachten und nicht nur das Äussere.