Magda Szabo – Katharinenstrasse

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    Original: Katalin utca (ungarisch)


    ZUM BUCH:
    Das Buch beschreibt die Beziehungen dreier Familien in nächster Nachbarschaft, nämlich der „Katharinenstrasse“, im Budapest ab den dreißiger Jahren. Im Krieg kommt eine der Hauptpersonen, die sechzehnjährige Henriette, zu Tode und dies Geschehen beeinflusst tragisch das Leben aller anderen bis in die noch erzählten 60iger Jahre hinein. Die Katharinenstrasse ist das unerreichbar gewordene Symbol der Kindheit und Jugend, der Liebe und Harmonie zwischen den Familien, wird aber auch Schauplatz von Ereignissen, die zur Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit ihrer Bewohner führen.


    ZUR AUTORIN :
    Magda Szabo wurde 1917 in Debrecen/Ungarn geboren. Bisweilen konnte sie in ihrem eigenen Land nichts veröffentlichen. Sie gehört zu ihren Lebzeiten schon zu den Klassikern und wurde in viele Sprachen übersetzt. Sie verstarb beim Lesen eines Buches im Jahre 2007.


    EINIGE EINDRÜCKE:
    Wie gut, dass mich ungarische Freunde auf diese Schriftstellerin aufmerksam gemacht haben! Aus den bisherigen gelesenen drei Büchern von ihr zog ich große Freude. Auch die „Katharinenstrasse“ verlangt besonders anfangs ein sehr aufmerksames Lesen: Die Erzählperspektiven verändern sich öfters und manchmal wird eher das Leben aus der Sicht des einen oder der anderen der Hauptfiguren beschrieben. Manche Teile des Romans sind auch von einer handelnden Figur selber geschrieben (Iren). Verschiedene Epochen, Zeitebenen sind durcheinander gemischt und verwirren zunächst das Verständnis. Später versteht man immer mehr, dass dieses anscheinende Versteckspiel mit dem Leser eher etwas von der tiefen inneren Verstrickung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Tod und Leben als auch den intensiven Beziehungen zwischen den Personen widerspiegelt.


    Etwas in der Jugend und Kindheit so unzerbrechlich und standfest Erscheinendes (haben wir es nicht alle auf die ein oder andere Art erlebt?) zerbröckelt unter dem Einfluss der Ereignisse und der dahin fließenden Zeit.


    Ein Ereignis im Kriege wird alles grundsätzlich verschieben, beeinflussen, weit über den zeitlichen Rahmen des Krieges hinaus. Nichts ist mehr wie es vorher war und etwas geht unwiderruflich verloren. Man möchte eine Vergangenheit festhalten, doch „es ist zu spät“. Vielleicht haben das die Protagonisten sogar schon erkannt und „machen sich etwas vor“, doch ihr Leben läuft nun in Bahnen ab, die etwas von der Unausweichlichkeit einer griechischen Tragödie haben.


    Das nun Geschriebene kann nur die Vielschichtigkeit der Erzählebenen andeuten, aber auch: wie viele Dinge mich selber betreffen und berühren! Hoffentlich entdeckt man diese große Schriftstellerin hier in Deutschland bald wieder, denn die letzten Ausgaben/Auflagen sind schon eine Weile her...


    Eine große Empfehlung für dieses Buch und das Werk der Autorin!!!



    Da das Buch derzeit recht schwer auf Deutsch erhältlich ist (sicher aber verschiedene Angebote im Antiquariat), gebe ich noch die ISBN für die französische Ausgabe, die neu übersetzt gerade frisch auf den Markt gekommen ist (wiederum bei den sehr guten „Editions Viviane Hamy“): 2878582365.

    Gruß, tom leo<br /><br />Lese gerade: <br />Léonid Andreïev - Le gouffre<br />Franz Kafka - Brief an den Vater<br />Ludmila Ulitzkaja - Sonjetschka

  • Hallo tom leo,


    herzlichen Dank, dass du mir Magda Szabo ins Gedächtnis rufst.
    Mein SUB beherbergt diverse Romane von ihr:


    Magda Szabó: Eine altmodischje Geschichte
    Magda Szabó: Die andere Esther
    Magda Szabó: 1. Moses 22
    Magda Szabó: Die Danaide
    Magda Szabó: Eszter und Angela
    Magda Szabó: Das Fresko
    Magda Szabó: Geburtstag
    Magda Szabó: Katharinenstraße
    Magda Szabó: Lauf der Schlafenden, Erzählungen
    Magda Szabó: Maskenball
    Magda Szabó: Pilatus
    Magda Szabó: ...und wusch ihre Hände in Unschuld


    na, mal sehn, vielleicht lese ich dieses Jahr noch ein oder zwei Romane von ihr :winken:


    Liebe Grüße
    mombour