Maureen Waller - Huren, Henker, Hugenotten. Leben in London um 1700

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.528 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tinius.

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    Klappentext:
    Im Jahre 1700 war London die prachtvollste Stadt Europas. Sie verdankte ihre Schönheit vor allem den Kirchen, die das Stadtbild beherrschten, und der Themse, die die Lebensader der Metropole darstellte. Auf dem Fluss tummelten sich zu jener Zeit Tausende von Vergnügungsbooten, Personenfähren und Schiffen, die Waren aus den entferntesten Winkeln der Erde in die Stadt brachten. Mindestens eine halbe Million Menschen lebte und arbeitete damals in der englischen Hauptstadt.


    Ein Sachbuch, das in weiten Teilen in übermäßig trivialem Stil vom Leben in London erzählt, beginnend bereits ab der Mitte des 17. Jahrhunderts. Eine erstaunliche Anzahl von Themen wird aufgegriffen: Ehe, Schwangerschaft, Kindheit, Krankheit, Tod, Mode, Ernährung, Verbrechen, Beruf, Religion und einiges mehr. Die Berichte beziehen sich zum größten Teil auf die Mittel- und Oberschicht der Bevölkerung. Der Armut wird zwar ein ganzes Kapitel gewidmet, doch meist überwogen die Beschreibungen der privilegierten Gesellschaft.


    Die ständigen Zitate irgendwelcher Bürger lasen sich oftmals wie Interviews eines zweitklassigen Boulevardblattes. Man erfährt zwar viel über die Menschen, manches Thema wurde regelrecht ausgelutscht, aber recht sachlich war es nicht. Erfreulich nüchterne Zitate bekannter Persönlichkeiten wie Daniel Defoe, Henry Fielding oder John Locke rückten das Bild wieder etwas zurecht. Anhand einiger zeitgenössischer Gemälde und Fotos von Originalurkunden und -schriftstücken konnte man sich zwar ein gutes Bild machen, aber so wesentliche Dinge wie ein Stadtplan aus diesem Zeitraum, eine chronologische Übersicht wichtiger Ereignisse, die zur Sprache kommen, oder eine Übersicht der komplizierten englischen Währung (wie viele Schillinge sind ein Pfund oder eine Guinee?), die ständig erwähnt wird, fehlten leider.


    Auch die Aufmachung lässt zu wünschen übrig. Das Papier scheint billigste Recyclingware zu sein und perfekt geklebt ist es ebenfalls nicht, so dass der Schnitt leicht wellig erscheint. Aber das Wesentliche, die Informationen über die damalige Zeit, kommen nicht zu kurz.


    3ratten

  • Alternativ könnte ich Dir Peter Ackroyd : "London. Die Biographie" ans Herz legen. Da ich das während meiner Blogpause gelesen habe, gibt es keine Rezension. Aber es ist eine sehr umfassende, eher thematisch als chronologisch aufgebaute und recht leicht zu lesende Stadtgeschichte von der Vorgeschichte bis in die Gegenwart.


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  • Hallo tinius,


    da der Tipp von Dir kommt, kann ich wohl davon ausgehen, dass dieses Buch die Sachlichkeit nicht außen vor lässt, und habe es mal auf meinen Wunschzettel gepackt.


    Danke
    Doris

  • Soweit ich das beurteilen kann, ist das Buch gründlich recherchiert, allerdings kein Konglomerat aus Fakten und Zahlen, sondern eher die Aufarbeitung von Strömungen, Hintergründen etc. So beschäftigt er sich mit der Geschichte des Pressezentrums Fleetstreet genauso wie mit Wohnvierteln, Geschäftsvierteln. Geschichte, Sozialgeschichte u.ä. in erzählerischem Tonfall zusammengefügt. - Ähm, das ehrt mich jetzt. :redface: