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Klappentext:
Eine faszinierende Geschichte um Leidenschaften, Lebensträume und verpasste Chancen Als die Journalistin Elaine dem eigenbrötlerischen Falkner Thoralf begegnet, wird schnell klar, dass beide in völlig verschiedenen Welten zu Hause sind. Trotz der großen Faszination, die die beiden füreinander empfinden, scheint eine gemeinsame Zukunft undenkbar. Und doch soll sich diese Begegnung als schicksalhaft erweisen ...
Die Autorin:
Simone Behnke, geboren 1967 an der Ostsee, lebt seit 1996 in München. In die bayerische Metropole hat sie ihr Beruf als Reiseverkehrskauffrau geführt und hier verbindet sie Beruf und Hobby. "Federspiel", ihr Erstlingswerk, hat sie im Januar 2005 veröffentlicht.
Meine Meinung:
Als die Reisejournalistin Elaine Salm auf den Falkner Thoralf Hansen trifft ist sie einerseits fasziniert, aber andererseits erscheint ihr der wortkarge Mann auch unsympathisch. Ihm geht es da ähnlich, denn er liebt die Ruhe und Abgeschiedenheit und kann mit Großstadtfrauen und Medienrummel nichts anfangen. Der Gedanke an den geheimnisvollen, freiheitsliebenden Falkner lässt Elaine nicht los und so entschließt sie sich, ein schicksalträchtiges Telefonat zu führen. Über alle Grenzen kommen sich die beiden näher und doch scheint es keine gemeinsame Zukunft für sie zu geben: Zu verschieden sind ihre Welten, zu viele Chancen werden nicht wahrgenommen.
Simone Behnke hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Bücher außergewöhnlichen Männern mit seltenen Berufen zu widmen. Für "Federspiel" recherchierte sie offensichtlich sehr ausführlich in der Welt der Falkenzucht und Falkenjagd und bietet sie dem Leser zahlreiche Informationen zum Thema. Die Geschichte bewegt sich nicht nur in Deutschland, sondern verlagert sich auch teilweise nach Arabien, wo die Sheiks auch heute mit Leidenschaft Falkenjagd betreiben. Da die Falknerei nur von Männern mit Leidenschaft und voller Hingabe betrieben werden kann, macht zwischenmenschliche Beziehungen nicht leicht und so pendeln unsere beiden Hauptcharaktere zwischen Angst, Resignation und Zuversicht.
Die Liebe, die sich zwischen Elaine und Thoralf entwickelt ist niemals einfach, die Protagonisten machen Fehler, die - wie im richtigen Leben - zu verpassten Chancen führen. Bald erkennen wir, dass es sowohl ein "zu früh" als auch ein "zu spät" gibt und so umschifft die Autorin gekonnt die Klippen "Klischee" und "Kitsch" und legt mit "Federspiel" eine eher tragische Liebesgeschichte vor. Wird man anfangs noch mit geballten Informationen zum Thema Falknerei versorgt, wechselt der Schwerpunkt bald und macht die beiden Hauptpersonen zum Zentrum.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig, so dass man das Buch vermutlich innerhalb von zwei, drei Nachmittagen gelesen hat. Das Ende hinterlässt einen dicken Kloß im Hals und doch einen Funken Zuversicht. Sehr schön empfand ich das Cover des Buches, das mit dem fliegenden Falken so gut zum Inhalt passt.
Insgesamt gibt es für mich also kaum etwas auszusetzen, mit der Ausnahme, dass die Falken ab der Mitte eher in den Hintergrund traten und so bei dem Beziehungs-Hin-und-Her ein paar kleine Längen entstanden. Ansonsten ist "Federspiel" aber ein Buch, das ich besonders denjenigen ans Herz legen möchte, die sich schon von Nicholas Evans "Pferdeflüsterer" faszinieren ließen.