Mitch Albom - Dienstags bei Morrie

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  • Zum Inhalt:
    16 Jahre ist es nunmehr her, seit Mitch seine Abschlussprüfung am College hatte und sich von seinem Lieblingsprofessor Morrie Schwartz verabschiedete, mit dem Versprechen, in Kontakt zu bleiben.
    In diesen 16 Jahren machte Mitch eine steile Karriere als Sportjournalist, immer am Puls der Zeit, immer am aktuellen Stand, und doch immer auf der Suche, nie zufrieden.


    16 Jahre lang hat Mitch nichts mehr von Morrie gehört, bis er zufällig im TV eine Sendung sieht, in der der todkranke Professor über seine Krankheit und übers Sterben interviewt wird.


    Bei den Zusammentreffen der beiden, jeweils an einem Dienstag, folgen 14 „Lektionen“ über das Leben, über Freundschaft, über Wertigkeiten. Trotz seines herannahenden Todes und im Angesicht des Zerfalls seines Körpers, kann Morrie soviel Kraft spenden, soviel Hoffnung geben, dass Mitch beginnt, sein Leben zu ändern, Prioritäten zu erkennen und so manches Zwischenmenschliche in Ordnung zu bringen.

    Zitat: “Jeder weiß, dass er sterben muss, aber keiner glaubt es. Wenn wir es täten, dann würden wir die Dinge anders machen.“


    Das Buch ist in kurzen Kapiteln aufgebaut. Es werden die einzelnen „Dienstage“ behandelt, dazwischen gibt es immer wieder Rückblenden in die Collegezeit, in der sich Morrie ebenfalls schon als sehr weiser, verständnisvoller und väterlicher Lehrer auszeichnete.



    Mein Eindruck:



    Ich habe das Buch während einer Fahrt nach München in einem Rutsch gelesen. Obwohl das Buch todtraurig ist und zu Tränen rührt, ist es so voller Hoffnung, so voller Weisheiten und man wird sich bewusst, wie „relativ“ Probleme sind, wie viel Unwichtiges unser Leben beherrscht, und wie sehr wir auf die wesentlichen Dinge vergessen.


    Ein Zitat hat mir noch ganz besonders gefallen: „Ein Teil des Problems, Mitch, ist, dass jeder so in Eile ist. Die Menschen haben keinen Sinn in ihrem Leben gefunden, deshalb rennen sie die ganze Zeit rastlos herum und halten danach Ausschau. Sie denken: das nächste Auto, das nächste Haus, der nächste Job. Dann entdecken sie, dass jene Dinge ebenfalls leer sind, und sie rennen weiter..


    Und außerdem: Die Ausrede, die sich Mitch zurechtlegte, hätte er die TV-Sendung nicht gesehen, und wäre er seinem Professor nicht mehr lebend begegnet: „Ich hatte dafür keine gute Ausrede, außer derjenigen, die jeder in diesen Tagen zu haben schien. Ich hatte mich von dem Sirenengesang meines eigenen Lebens allzu sehr betören lassen. Ich war ständig beschäftigt.“


    Ich finde dieses Buch wunderschön und kann es nur jedem weiterempfehlen, der sich auch nur ein bisschen mit dem Thema Sinnsuche, Krankheit, Tod, Vergänglichkeit beschäftigt.


    Ich vergebe 5 Leseratten (die aber momentan - wahrscheinlich aufgrund der Umbauarbeiten im Forum - nicht verfügbar sind).


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    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • das buch hab ich auch gelesen. und es war eines der wenigen, die mich zum weinen brachten. wenn auch ein schönes weinen. und eines, das einen mal wachrüttelt, wenn man in sowas wie selbstmitleid versinkt, welches nicht wirklich gerechtfertig ist. ;)
    ich empfehle es auch auf alle fälle weiter!


    ich hab auch den film gesehen und kann ihn alleine wegen morrie (jack lemmon) empfehlen!

  • Mir hat das Buch auch gefallen, man kann es allerdings nicht flüchtig weglesen, sondern sollte es schon in Ruhe und mit viel Zeit lesen. :)


    Es gibt übrigens auch ein Buch von Morrie: Weisheit des Lebens von Morrie Schwartz. Ich habe davon allerdings nur gehört, es aber noch nicht selbst gelesen.

    viele Grüße<br />Tirah

  • Ich habe das Buch vor einigen Monaten gelesen und fand es sehr schön und tief beeindruckend. Kann es nur weiterempfehlen!


    LG


    Doris

  • Das Buch steht schon lange auf meiner Wunschliste.


    Ich denke es rutscht jetzt ein ganzes Stück nach oben!

    :lesen: Die Blutlinie - Cody McFadyen

  • japs, geht mir genau so Curly, höre überall nur Gutes über dieses Buch, muss es unbedingt bald lesen :zwinker:

    smiley-channel.de_lesen020.gif:<br />Zeruya Shalev- Mann und Frau

  • Das Buch fand ich auch sehr, sehr schön. Traurig, aber nicht hoffnungslos, mit vielen kleinen Lebensweisheiten, die aber nicht so mit dem Holzhammer daherkamen.


    Ich habe auch fürchterlich geheult ...

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe das Buch gestern abend beendet und kann mich creatives Rezension nur anschließen.


    Dieses Buch bringt einen zum Nachdenken ohne einen zu erdrücken.
    Es öffnet einem die Augen wieder für die schönen Dinge des Lebens und läßt einen sein Leben nocheinmal überdenken.


    Dieses Buch ist ein absolutes Must-Read :klatschen:.


    Daher von mir 5ratten volle Ratten

    Lieber barfuß als ohne Buch. <br />(Isländisches Sprichwort)<br /><br /><br />:leserin:

  • Hallo,


    auch ich habe das Buch gerade beendet, hier meine Rezi.


    Mitch erfährt aus dem TV von der schwerer Krankheit seines ehemaligen Professors und stellt dabei fest, dass er ihn seit seinem Abschluss vor 16 Jahren nicht ein einziges Mal besucht hat, ob wohl sie doch in Kontakt bleiben wollten. Einem inneren Drang folgend, beschließt er ihn zu besuchen und die Gespräche mit dem totkranken Mann werden auch eine Reise zu sich selbst. Er beginnt im Kleinen sein Leben zu ändern.


    Mir hat das Buch recht gut gefallen, die "Weisheiten" des Professor Morrie Schwartz sind so einfach und klar und doch so schwer umzusetzen. Die letzten Gespräche zwischen Coach und Spieler werden als ein letzter Kurs mit dem Thema "Mensch sein" nahe gebracht und doch ist es mehr als das, es ist ein unterbewusste Anregung zum Nachdenken. So hat mir der Inhalt, die "Nachricht" die dieses Buch verbreiten will sehr gefallen, doch empfand ich die Form manchmal als "zu einfach", zu sehr Mainstream, von dem man sich doch abheben soll, zu amerikanisch. Aber das sind eben nur subjektive Empfindungen, und schmälert nicht den Sinn und das Anliegen des Textes.


    Es gibt zwei Fragen bzw. Gedanken, die mich nun Buch und zum Thema allgemein noch beschäftigen.
    1) Ist es nicht leichter, über solch grundlegende Fragen das Lebens nachzudenken, wenn man materiell doch mehr oder weniger abgesichert ist? Ist es nicht leichter sich in einer solchen Weise zu verhalten, wenn man nicht täglich um sein "Überleben" kämpfen muss. Es ist nur ein kleiner Zweifel, der an mir nagt. Das Buch bietet einige Beispiele, die das wiederlegen, aber ich werde den Hintergedanken nicht ganz los.


    2) Obwohl ich mich durch meine Arbeit und durch meine Familie sicher und geborgen fühle, schaffe ich es nicht so leicht Konsum und Werbeeinfluss komplett abzustreifen. Das Lesen hilft mir und regt mich zum Nachdenken an, aber denke ich immer, ich ändere mich nicht wirklich genügend diesbezüglich?!


    Soviel von mir. :winken:


    Sonnige Grüße
    schokotimmi


  • 1) Ist es nicht leichter, über solch grundlegende Fragen das Lebens nachzudenken, wenn man materiell doch mehr oder weniger abgesichert ist? Ist es nicht leichter sich in einer solchen Weise zu verhalten, wenn man nicht täglich um sein "Überleben" kämpfen muss.


    Hallo schokotimmi,


    es ist wahrscheinlich in den meisten Fällen eine Frage des persönlichen Anspruches. Es gibt auch Leute, die wenig haben und trotzdem so zufrieden sind, dass sie im Stil von Morrie Überlegungen anstellen.


    Viele Menschen streben nach immer mehr materiellen Gütern, und das ganze Denken ist darauf ausgerichtet. Dann bleibt wenig Zeit für das Menschliche. Das ist in allen Gesellschaftsschichten so. Es gibt aber auch in allen Schichten Menschen, die sich um die grundlegenden Fragen des Lebens Gedanken machen, nur merkt man es den Begüterten oft mehr an. Man könnte auch sagen, sie machen es öffentlicher als die anderen.


    Wer erst mal wie Morrie mit dem Tod konfrontiert ist oder war, setzt sicher ganz andere Prioritäten.


    Grüße
    Doris

  • Ich habe es jetzt endlich gelesen. Was für ein bewegendes Buch! Ich kann mich meinen Vorrednern eigentlich nur anschließen. Ich denke man sollte dieses Buch unbedingt gelesen haben, weil fast jeder in der heutigen Gesellschaft den Blick fürs Wesentlich verliert, mich nicht ausgenommen. Allerdings ist es verdammt schwer, die "Lehre" von Morrie wirklich umzusetzen.


    Als ich das Buch beendet hatte, war eigentlich sofort das Gefühl da, dass ich es nochmal lesen sollte, weil ich gar nicht alles aufnehmen konnte. Hab ich jetzt nicht gemacht, aber einen Re-Read wird es mit Sicherheit geben!


    5ratten

    :lesen: Die Blutlinie - Cody McFadyen

  • Ich habe das Buch gestern gelesen und war eher ein bisschen genervt. Natürlich war Morrie ein ganz sympathischer Kerl, aber so ist der Charakter ja auch angelegt. Ebenso sein Schüler Mitch, der ein Stück weit von seinem eigenen Weg abgekommen ist und von Morrie wieder dorthin zurückgeführt wird. Allerdings kamen mir die ganze Geschichte und die Lebensweisheiten Morries ständig klischeehaft und ziemlich einfach vor. Braucht man wirklich ein Buch, um zu begreifen, dass es wichtiger ist, sich um seine Mitmenschen zu kümmern, als die Konkurrenzgesellschaft zu leben und einen Batzen Geld anzuhäufen?
    Mir ist das Ganze jedenfalls zu unsubtil und zwanghaft auf die Tränendrüse gedrückt. Lebensweisheiten-Bücher sind nunmal nicht meine Tasse Tee. Vielleicht bin ich ja auch ein emotionsloser Klotz. :zwinker:


    3ratten


    LG, Polkadot

    Liest:<br />Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Braucht man wirklich ein Buch, um zu begreifen, dass es wichtiger ist, sich um seine Mitmenschen zu kümmern, als die Konkurrenzgesellschaft zu leben und einen Batzen Geld anzuhäufen?


    Wieviele Menschen kennst du, die nur annähernd so denken und handeln wie Morrie? Ich kenne keinen einzigen! Natürlich begreift fast jeder die Aussage des Buches, aber wer denkt denn ohne Anstoß über so etwas nach?

    :lesen: Die Blutlinie - Cody McFadyen

  • Curly: Ich verstehe, was du meinst. Es ging mir darum, dass Albom in dem Buch doch eher zur Holzhammer-Methode greift. Morrie ist so ein über alles erhabener Gutmensch. Und ich spreche nur für mich - aber ich finde das halt eher nervig. Ich finde es schön, dass es so vielen einen Denkanstoß gegeben hat. Aber die Art "Belehrung" ist halt nicht jedermanns Sache.

    Liest:<br />Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Hallo,


    Polkadot, ich kann verstehen was Du meinst, manchmal frage ich mich, warum machen solche Bücher doch immer wieder Eindruck auf mich. Das Buch hat mich ja auch mit offenen Fragen zurückgelassen. Genau aus diesem Grund kann ich dich glaube ich recht gut verstehen.
    Trotzdem bin ich nicht so "genervt" davon wie du, aber dass ist ja auch immer Empfindungssache. Ich persönliche empfinde eben andere solcher "Ratgeberbücher" als nervig, die dir vielleicht besser gefallen.


    Sonnige Grüße
    schokotimmi

  • schokotimmi: Das kann natürlich gut sein. Das ist Geschmackssache, wie du sagst. :smile: Ich will ja nur mal eine andere Meinung posten. Vielleicht kann sie jemand nachvollziehen - oder ihr werdet in eurem positiven Empfinden über das Buch bestärkt.
    Mir erschien diese Geschichte (und ihre Charaktere) eben ziemlich konstruiert und hat mich deshalb nicht so erreicht. Aber wie ich gelesen habe, ging es vielen eben nicht so - jeder reagiert auf jedes Buch anders.


    LG, Polkadot :winken:

    Liest:<br />Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Polkadot
    Ich glaube ja ehrlich gesagt auch nicht, dass es Menschen wie Morrie in der Realität wirklich gibt. Mich hat diese Charakterüberzeichnung, wie ich es jetzt mal nennen mag, aber nicht so gestört wie dich. Ich wollte dich auch auf keinen Fall angreifen, weil jeder anders ist und einen anderen Geschmack hat. Und es ist ja nicht schlecht auch mal eine andere Meinung zu hören. So kann man wenigstens ein bißchen diskutieren und sich nicht nur gegenseitig zustimmen :smile:


    LG Curly

    :lesen: Die Blutlinie - Cody McFadyen

  • Hallo ihr 2,



    ...Ich wollte dich auch auf keinen Fall angreifen, weil jeder anders ist und einen anderen Geschmack hat. Und es ist ja nicht schlecht auch mal eine andere Meinung zu hören. So kann man wenigstens ein bißchen diskutieren und sich nicht nur gegenseitig zustimmen :smile:


    Das finde ich auch, wenn jemand mal anderer Meinung ist, hilft mir dass auch, weiter über das Buch nachzudenken. Manchmal ändert sich mein Empfinden mit der Zeit, darum finde ich es auch immer wieder spannend in die Threads zu schauen und zu sehen was andere Leute noch zu Büchern schreiben, die auch ich gelesen habe.
    Ich finde solche "Übercharaktere" wie Morrie sollen Idealbilder sein, der eine mag solche der andere nicht - aber ich habe schon weitaus unrealistischere Personen in Büchern erlebt.


    Sonnige Grüße
    schokotimmi

  • Ich glaube schon, dass es solche Menschen gibt, wenn auch nicht in unserem Kulturkreis, wo doch sehr der einzelne Mensch im Mittelpunkt steht - oder sich mit Nachdruck in selbigen hineinstellt. Manchmal habe ich den Eindruck, dass zu viele materielle Güter den Sinn des Lebens in Bereiche verschieben, die mit Menschlichkeit wenig zu tun haben. Oft kommt es mir vor, je weniger manche Menschen besitzen und je religiöser sie sind, desto mehr liegt ihnen an ihren Mitmenschen. Da ist Nächstenliebe nicht nur ein Wort, sondern wird auch praktiziert, und das kann sich auch darin äußern, dass sie am Ende ihres Lebens wenigstens ihre Erfahrungen weitergeben.


    Grüße
    Doris

  • Doris
    Denkst du jetzt an einen bestimmten Kulturkreis?
    Mir fällt spontan keiner ein, aber ich muß gestehen, dass ich mich bisher noch sehr wenig mit anderen Kulturen beschäftigt habe. Drum würde es mich interessieren, an welchen du da denkst!


    :winken: Curly

    :lesen: Die Blutlinie - Cody McFadyen