Donald McCraig - Rhett

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 6.300 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tammy1982.

  • Hallo Ihr Lieben,


    dieses Buch ist ja erst vor kurzem erschienen, aber ich wollte mal fragen, ob das jemand von euch sich schon gekauft hat? Oder schon gelesen?


    Also hier erstmal das Buch:
    Donald McCraig: "Rhett"

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    amazon Kurzbeschreibung:
    Scarlett O'Hara und Rhett Butler sind für viele das Traumpaar der Literatur- und Filmgeschichte. Unvergesslich, die temperamentvolle, selbstbewusste Südstaatenschönheit und der abenteuerlustige Lebemann. Aber was weiß man eigentlich über Rhett Butler? Donald McCaig verrät, wie die Hauptfigur aus Margaret Mitchells legendären Epos denkt, fühlt und wie seine Vergangenheit aussah. Er erzählt von Rhetts prägender Kindheit und Jugend auf einer Reisplantage bei Charleston und davon, wie der rebellische Junge zu dem Mann wird, den jeder aus VOM WINDE VERWEHT kennt. In diesem einzigartigem Panorama der Südstaaten erfährt man nicht nur alles über Plantagenbesitzer, Sklaven, die besseren Kreise von Charleston und Atlanta und den vernichtenden Bürgerkrieg, der zwischen 1861 und 1865 tobte. McCaig erzählt vor allem von Rhett Butlers Welt: von Belle Watling, der Prostituierten, die zu seiner engen Vertrauten wird, Langston Butler, seinem unnachgiebigen, verbitterten Vater, Rosemary, der geliebten Schwester, und von seinem besten Freund, dem Farbigen Tunis Bonneau. Und dann ist da natürlich Scarlett, Katie Scarlett O'Hara, die eigensinnige und leidenschaftliche Frau, die für Rhett mehr empfindet, als sie wahrhaben will...


    Ich habe ja "Vom Winde verweht" sehr gerne gelesen und auch "Scarlett" fand ich richtig gut, aber ich weiß jetzt nicht, ob ich mir dieses Buch auch holen sollte oder nicht. Wie geht es denn euch? Jemand der überlegt sich das Buch zu kaufen? Oder es schon hat? Was glaubt ihr denn, ist das Buch einen Kauf wert? Ich bin so unentschlossen... :redface:


    Liebe Grüße
    Tammy


    PS: Ich hoffe es passt in diesen Bereich. Zu "Historischen Romanen" würde ich das Buch jetzt eher nicht einordnen, oder?

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ich habe gerade heute einen Artikel in der Zeitung (WELT am Sonntag) dazu gelesen und der Tenor war überwiegend positiv. Es wird die Lebensgeschichte von Rhett erzählt, wobei der Autor wohl sehr darauf geachtet hat, "Vom Winde verweht" nicht zu widersprechen. Insgesamt klang es recht positiv, aber ich werde dcoh eher auf die TB-Ausgabe warten.

    viele Grüße<br />Tirah

  • Lustig. Ich hatte es erst gestern in der Hand, als ich im Buchladen war.
    Doch ich habe es dann auch wieder zurück gestellt. Schließlich bin ich erstmal grundsätzlich vorsichtig mit so "aufgepeppten" Büchern.
    Frei nach dem Motto: Um so präsentativer sie angepriesen werden, um so eher haben sie es wohl notwendig. :breitgrins:
    Aber noch viel mehr wollte ich warten bis es hier von euch einige Meinungen dazu gibt, weshalb ich mich Tammys Frage anschließe. :zwinker:


    :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Hallo!


    Waren wir etwa alle im gleichen Buchladen? Das Buch ist mir am Samstag auch ins Auge gespungen- ich bin schon auf die erste Rezi gespannt :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Im internet äußern sich die meisten kommentatoren positiv. Ich bin noch etwas skeptisch.
    Aber eins ist sicher: Schlechter als Scarlett kann es nicht werden :breitgrins:


    seltsame Idee übrigens das ganze... also ich werde sicherlich keine 23 Euro dafür ausgeben....also noch abwarteb

  • Hallo Ihr Lieben,


    ah, schön, dass noch mehr vor dem Buch standen. Aber irgendwie finden wir noch keinen der die erste Rezi schreibt? :breitgrins: Und nach dem Zerriss wird das wohl nichts mehr!


    Oh je, das Buch hört sich ja echt schlecht an! Na ja, wenn es sich nicht so gut verkauft, gibt es vllt. bald billige Exemplare und dann hol ich mir auch eins! :breitgrins: Aber 23€ sind mir im Moment auch einfach zu viel! :rollen:


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • also ich hab es hier liegen, hab es im dezember zum geburtstag bekommen, und nun liegt es hier und wartet auf mich...bei meinem derzeitigen lesetempo dauert das noch ein bisschen aber wenn ich durch bin sag ich euch gerne wie es mir gefallen hat :klatschen: bin schon mächtig gespannt drauf.


  • also ich hab es hier liegen, hab es im dezember zum geburtstag bekommen, und nun liegt es hier und wartet auf mich...bei meinem derzeitigen lesetempo dauert das noch ein bisschen aber wenn ich durch bin sag ich euch gerne wie es mir gefallen hat :klatschen: bin schon mächtig gespannt drauf.


    Und ich bin erst sehr gespannt auf deine Meinung! Warte mit Spannung auf deine Rezi! :klatschen: :zwinker:


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • @Alfa
    Die von Dir verlinkte Rezi habe ich gelesen und muss sagen, dass ich danach auch überhaupt keine Lust mehr hatte, das Buch zu lesen. Am besten man bleibt beim Original, dann wird man wenigstens nicht enttäuscht :zwinker:.


    LG
    Bianca

  • also ich hab durchweg positives darüber gehört bisher, na schau mer mal :smile:....die beiden anderen bücher haben mir übrigens auch gut gefallen ja... auch scarlett :zwinker:

  • Mich hat das Buch heute förmlich angesprungen, drum hab ich mal nach euren Meinungen geguckt. Schade, dass es noch von keinem Fori eine Rezension gibt, aber scheinbar sind die Lager ja sehr geteilt. Die Leser mögens, die Rezensenten verreißen es. Bei Weltbild kostet es übrigens derzeit 14,50 - ist also schon billiger geworden. Dennoch bin ich unentschlossen.

  • also ich finde das Buch wirklich gut, ist sehr gut geschrieben :smile:

  • Ich habe den Roman im April gelesen und dachte, hier bereits dazu gepostet zu haben. Da ich es anscheinend vergessen habe, reiche ich meine Rezi hiermit nach:


    Originaltitel: Rhett Butler's people


    Rhett Butler - geheimnisvoller, faszinierender Fremder, Liebhaber von Scarlett O'Hara... wer kennt ihn nicht und schwärmt heimlich für diesen Mann?! Vorausgesetzt, sein Charme hat den Leser bei der Lektüre von "Vom Winde verweht" bezirzt.


    Donald McCaig ist von den Erben Margaret Mitchells authorisiert worden, die Lücken in Rhett Butlers Biographie zu füllen. In seinem Roman begegnen wir zuerst dem jugendlichen Rhett, der im Begriff steht, wegen Belle Watling sein erstes Duell auszutragen. Ein schicksalhaftes Erlebnis, das den Rest seines Lebens immens beeinflussen wird.


    In Rückblicken erfährt man dann noch so einiges über seine unglückliche Kindheit und und sein gespanntes Verhältnis zu seiner Familie. Früh wird klar, dass er ein naturbegeisterter Junge ist, der sich über viele Gepflogenheiten hinweg setzt und mit seinem festen Charakter gegen so manche moralische Mauer läuft. Sein Vater Langston Butler ist tief enttäuscht von seinem Erstgeborenen, in den er viele Hoffnungen gesetzt hat. Rhett dagegen verachtet alles, für das sein Vater steht: seine Habgier ud Geltungssucht, seine Begeisterung für die Sezession ebenso wie seine fehlende Liebe für die anderen Mitglieder seiner Famile und das mangelnde Mitgefühl für seinen "Besitz", die Sklaven seiner Plantage Broughton. Wie zu erwarten, prallen diese zwei starken Charaktere in regelmäßigen Abständen aufeinander.


    Als Langston seinen Sohn dadurch bestraft, mit den Reispflanzern auf Broughton zu arbeiten, erhält Rhett einen schmerzenden Einblick in den Alltag der Sklaven. Wen wundert es, dass einen solchen Freigeist deren Schicksal nicht kalt lässt und er seine Sympathien eher ihnen zukommenlässt als der Klasse aus der er stammt?
    Nach seinem Rausschmiss aus West Point und dem oben erwähnten Duell ist der Bogen überspannt und sein Vater verstößt ihn - sehr zum Kummer seiner Mutter und heißgeliebten Schwester Rosemary.


    Sein Schicksal führt ihn nach Kuba, in den Wilden Westen und die Aufregung des Goldrausches. Aus dem rastlosen Rhett wird ein erfolgreicher Kaufmann mit festen Prinzipien. Auf einer Geschäftsreise in den Osten erhält er unvermutet eine Einladung auf die Plantage Twelve Oaks, wo er Scarlett O'Hara begegnet und ihrem Temperament verfällt.


    Ab hier ist der Rahmen der Geschichte durch "Vom Winde verweht" vorgegeben, weshalb ich hier nicht weiter inhaltlich ins Detail gehen werde. Abgerundet wird die große Liebesgeschichte durch ein neu erdachtes Ende...



    Ich hatte wenig Erwartungen an diesen Roman und war noch beim Anlesen unsicher, ob ich ihn überhaupt lesen möchte. "Vom Winde verweht" ist einfach wunderbar und wie sollte jemand daran herankommen?


    Aber ich wurde positiv überrascht: Donald McCaig hat darauf verzichtet, den Stil von Margaret Mitchell nachzuahmen und schreibt sehr neutral und gradlinig. In einem Interview äußerte er sinngemäß, dass Margaret Mitchell selten ein Wort nutzte, wenn ihr stattdessen zwei zur Verfügung standen, um den gleichen Sachverhalt zu schildern. Da ihm bewusst war, dass er selbst so nicht schreiben könnte, hat er sich entschieden, seinem Stil treu zu bleiben. Mir hat das bei der Lektüre gut gefallen, weil ich eine Distanz hatte und nicht ständig zwischen beiden Romanen verglich. Vielleicht wird andere Leser gerade dies abstoßen.


    Man erhält viele zusätzliche Informationen zum Bürgerkrieg und der entsprechenden Zeit. Rhett Butlers Person ist zwar der Aufhänger des Romans, aber zugleich werden auch viele weitere Charaktere (sein bester Freund John Haynes, seine Schwester Rosemary, Belle Watlings Familie und ihr Sohn Tazewell, der galante Gentleman Andrew Ravanel u.a.) eingeführt. Dadurch finde ich den deutschen Titel "Rhett" weniger treffend als den Originaltitel "Rhett Butler's People" (Rhett Butlers Leute). Hoffmann & Campe führt damit meiner Meinung nach seine potentiellen Kunden bewusst in die Irre und hat mit der gesamten Werbekampagne unglaubliche Erwartungen geschürt, die nicht den Tatsachen entsprechen.
    Hätte ich den Roman nicht aus der Bibliothek entliehen, hätte ich auch auf das Hardcover verzichtet und auf das Taschenbuch gewartet.


    Wer die Fortsetzung "Scarlett" gelesen hat, sollte sich bewusst machen, dass sich "Rhett" auf "Vom Winde verweht" bezieht und dabei "Scarlett" nicht berücksichtigt. Dies wird besonders deutlich bei der Fortschreibung des Endes. Mich hat das nicht gestört, aber ich wusste dies bereits vorher und war darauf vorbereitet.


    Fazit:
    Ein nettes Büchlein für zwischendurch (trotz seiner 600 Seiten), das keine neue Welt erschafft und sicher kein Meisterwerk ist. Für Unterhaltung wird gesorgt, wenn manches vielleicht auch etwas vorhersehbar ist und an emotionalen Stellen oberflächlich bleibt. Ohne "Vom Winde verweht" zu kennen, sollte man "Rhett" nicht lesen, weil dadurch Bekanntes nicht erneut thematisiert wird.


    3ratten

    Ich werde kein&nbsp;Geld hinterlassen. Ich werde keinen Aufwand und Luxus hinterlassen. Aber ich möchte ein engagiertes Leben hinterlassen.<br />(Martin Luther King)

  • Hallo marilu,



    super, vielen lieben Dank für deine ausführliche Rezi!!! Auf die erste Rezi haben wir ja alle schon lange gewartet! :klatschen:


    Sehr interessant, wie du das Buch bewertest. Ach, ich fürchte, ich muss es ja auch noch lesen. Hört sich ja gar nicht so schlecht an... :redface: Mal sehen! :winken:


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ich bedanke mich auch bei dir, marilu :anbet:


    Habe erst letztens "Vom Winde verweht" gelesen und schwanke seither ständig, ob ich "Rhett" doch lesen soll oder es lieber sein lasse. So richtig entschieden habe ich mich da immernoch nicht.


    Zwei Fragen habe ich aber noch:
    Ist der neue Rhett dem Original-Rhett Butler denn sehr ähnlich oder ist "Rhett" so geschrieben, dass es zwei unterschiedliche Charaktere sind? Das ist nämlich mein größter Zweifel. Ich habe Angst, dass der neue Rhett mit dem Original nichts mehr zu tun hat.


    Und dann würde ich noch gerne wissen, wie viel des Buches denn die Geschichte aus "Vom Winde verweht" abdeckt? Ist das eher so am Rande erzählt oder doch der Großteil?

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Gern geschehen! :winken:



    Zwei Fragen habe ich aber noch:
    Ist der neue Rhett dem Original-Rhett Butler denn sehr ähnlich oder ist "Rhett" so geschrieben, dass es zwei unterschiedliche Charaktere sind? Das ist nämlich mein größter Zweifel. Ich habe Angst, dass der neue Rhett mit dem Original nichts mehr zu tun hat.


    Doch der Rhett wird ganz gut getroffen. Aber er steht nicht so im Mittelpunkt, wie der Titel suggeriert und ich es mir gewünscht hätte. McCraig spart gern an Details und "innerer Rede". Gerade was das Gefühlsleben seiner Protagonisten angeht, bleibt er gerne vage. Den einen gefällt's, andere werden dadurch sicher enttäuscht sein. Aber man erkennt Rhett auf jeden Fall wieder.


    [quote author=Mrs.Dalloway]Und dann würde ich noch gerne wissen, wie viel des Buches denn die Geschichte aus "Vom Winde verweht" abdeckt? Ist das eher so am Rande erzählt oder doch der Großteil?
    [/quote]
    Der Handlungsrahmen aus "Vom Winde verweht" bleibt präsent, aber einmal dort erzähltes wird hier nicht neu erzählt, d.h. man sollte grob die Handlungsabfolge von "Vom Winde verweht" im Kopf haben, um alles nachvollziehen zu können.


    Setzt eure Erwartungen nicht zu hoch an, dann kann euch das Buch gut unterhalten. Aber wie gesagt, als Meisterwerk würde ich es nicht bezeichnen. Nach zwei Monaten habe ich noch immer nette Erinnerungen daran, aber im Vergleich zum Original ist es sicher nichts, was ich erneut lesen will. Es liegen doch Welten zwischen den Büchern.

    Ich werde kein&nbsp;Geld hinterlassen. Ich werde keinen Aufwand und Luxus hinterlassen. Aber ich möchte ein engagiertes Leben hinterlassen.<br />(Martin Luther King)

  • Hallo Ihr Lieben,


    so, konnte natürlich nicht die Finger von diesem Buch lassen und möchte euch hier meine Meinung dazu auch nicht vorenthalten:


    Daniel McCraig beginnt mit seinem Buch einige Zeit vor den Ereignissen von "Vom Winde verweht". Man erfährt, wie es zu dem zerrütteten Verhältnis zwischen Rhett und seinem Vater kam und wieso Rhett so sehr an seiner Schwester Rosemary hängt. Auch die Verpflechtung mit Belle wird ausführlich beschrieben. Alles in allem hat das Buch das Ziel Rhett zu beschreiben und den Leser hinter die Kulissen des unnahbaren Frauenheldens blicken zu lassen.


    Ich muss sagen, dass mir die Idee dahinter sehr gut gefällt und ich sehr spannend fand, zuerst über Rhetts Jugend und Zeit als junger Mann zu lesen. Es war sehr aufschlussreich einige seiner Lebensgeschichten zu erfahren und so ein ausführlicheres Bild von ihm zu bekommen. Sehr spannend fand ich auch die Szenen, die sich dann mit dem Inhalt von "Vom Winde verweht" überlagern und hier jetzt aus der Sicht von Rhett erzählt werden. Einiges erscheint so in einem ganz anderen Licht. Natürlich ist nicht mehr nachvollziehbar, ob Margarete Mitchell das damals wirklich so gedacht hatte oder nicht, aber ich finde diese Interpretation sehr spannend und habe mich gut unterhalten gefühlt.
    Auch das neu ausgedachte Ende ist jetzt nicht so lang und gefühlsduselig, wie bei "Scarlett", sondern alleine schon, da die Geschichte in ein Buch passen sollte, doch relativ kurz gehalten, aber trotzdem für mich schlüssig und gut in sich passend.


    Jedoch muss ich als großen Minuspunkt leider anbringen, dass Daniel McCraig es einfach nicht schafft, die Atmosphäre von "Vom Winde verweht" herzustellen. Insgesamt hat mich das Buch eher an eine Aneinanderreihung von Geschichten und Episoden aus dem Leben von Rhett erinnert, aber weniger an einen zusammenhängenden Roman. Das Buch hat es bei mir nicht geschafft, mich wirklich in seinen Bann zu ziehen und ich konnte ohne Probleme es einfach mal beiseite legen und immer nur so häppchenweise die Geschichte lesen.
    Die Charaktere wurden auch nicht wirklich ausgearbeitet, sondern der Autor profitiert eindeutig davon, dass ich "Vom Winde verweht" gelesen habe und somit einige Charaktere ganz klar vor Augen hatte. Die Personen, die nur von Daniel McCraig jetzt erwähnt wurden, blieben eher blass und auch ihr Schicksal hat mich eigentlich eher unberührt gelassen.
    Genauso wie die Kriegsszenen, die bei "Vom Winde verweht" mir als Leser einen regelrechten Schauer über den Rücken laufen ließen und das Gefühl vermittelten, die Kanonen würden neben einem explodieren, waren hier eher unterkühlt beschrieben und ja, ich hatte schon Chaos vor Augen, aber es konnte mich nicht wirklich packen.


    Alles in allem muss ich sagen, dass ich das Buch zu Ende gelesen habe, weil ich erstens neugierig war, wie die bekannten Szenen aus "Vom Winde verweht" hier aus Rhett's Sicht geschildert werden und zweitens, was für ein neues Ende sich der Autor überlegt hat. Jedoch bin ich der Meinung, dass der Autor das Buch nur deswegen halbwegs verkaufen konnte, da er auf dem Erfolg von "Vom Winde verweht" mitschwimmen konnte. Als alleinstehender Roman hätte ich ihn mir wohl auch nicht gekauft!


    Alles in allem vergebe ich trotzdem noch 3ratten, da mich das Buch ganz gut unterhalten hat. Jedoch warne ich jeden, der "Vom Winde verweht" gelesen hat, mit keinen großen Erwartungen an dieses Buch heran zu gehen, wenn er es lesen möchte.


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)