Jef Geeraerts - Coltmorde

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    Guten Morgen Leseratten!


    Ich habe mir vor einigen Tagen das Buch "Coltmorde" von Jef Geeraerts zugelegt.


    Belgischer Autor und die Geschichte spielt in Belgien - was will man als "Fan" des Landes mehr??


    Trotzdem und vielleicht auch weil ich mit zu viel Erwartungen rangegangen bin, bin ich schon bei den ersten 70 Seiten enttäuscht.


    Die Story läßt sich schwer an und was mich wahnsinnig stört ist das der Übersetzer halt nicht alles übersetzt hat. Es sind Sätze in Englisch oder französich und auch in flämisch drin. Letzteres ist ja kein Problem weiter. Und noch ein Fakt der mich stört - die vielen Fussnoten, die erst am Ende des Buches erklärt werden.


    Zum Buch:


    »Geeraerts legt die Mechanismen von Korruption, Machtmissbrauch, politischer Gewissenlosigkeit und religiösem Wahn bloß. Er hat mit seinen Büchern schon mehrfach Skandale ausgelöst.« ZDF


    Schöne neue Welt in Belgien im Jahre 1990: Es herrscht ein autoritäres Regime, dessen Polizei, die Rijkswacht, mithilfe modernster Technik den totalen Überwachungsstaat aufgebaut hat.
    Kurz hintereinander werden eine Dame der Gesellschaft, ein HomoS.e.x.ueller und ein pensionierter General grausam ermordet. Die Familie des Generals scheint auf fatale Weise in die Affäre verwickelt. Höchste Geheimhaltungsstufe ist angesagt für den Ermittler Major Velge, einen gut aussehenden Frauenhelden.
    Doch selbst nachdem die Morde aufgeklärt sind, leben alle, die von den dunklen Geheimnissen der Generalsfamilie auch nur etwas ahnen, äußerst gefährlich. Die Rijkswacht duldet keinen Schandfleck auf ihrem Image.
    Jef Geeraerts' 1980 entstandene Zukunftsvision nimmt auf beklemmende Weise die Entwicklungen und die Möglichkeiten der Technik vorweg


    Zum Autor:


    Ein Großmeister des belgischen Kriminalromans. Jeff Geeraerts ist nach Georges Simenon der bekannteste Schriftsteller Belgiens.


    Jef Geeraerts, geboren 1930 in Antwerpen, war Jesuitenzögling, Kolonialbeamter im Kongo und Offizier in der Armee. Genug, um sich schreibend von seinem seelischen Wundbrand, seinem »Gangrän« erholen zu müssen. Unter diesem Titel sind denn auch seine autobiografischen und gesellschaftskritischen Romane erschienen, mit denen er seit 1968 immer wieder Skandale in Belgien und den Niederlanden auslöst.
    Geeraerts, nach Georges Simenon der bekannteste Schriftsteller Belgiens, gilt als der Großmeister des belgischen Krimis.


    Quelle: http://www.unionsverlag.com


    So, nun würde mich interessieren, ob einer von Euch das Buch schon gelesen hat und wie Ihr über dieses Buch und den Autoren denkt.


    Katja

  • Hallo Katja,


    das Buch sagt mir jetzt so überhaupt nichts, aber ehrlich gesagt: Es lockt mich auch nicht sonderlich nach Deinem ersten Eindruck :smile:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hi Katja,


    ich bin zwar leidenschaftliche Krimileserin, aber mir geht es wie nimue, ich habe von dem Buch noch nichts gehört.



    Liebe Grüße, Elke :blume:

  • Ich habe dieses Buch inzwischen auch auf dem SUB. Bei einem Online-Händler von gebrauchten Büchern habe ich kurzerhand alle Krimis gesucht, die dort vom Unionsverlag zu finden waren. Die Coltmorde stehen recht weit oben auf dem SUB und ich denke, dass ich das Buch auch bald lesen werde (was bei mir bedeutet: innerhalb der nächsten Monate).


    Auf der Krimicouch gibt es eine interessante Anmerkung zur rijkswacht, die vermutlich bei dieser Zukunftsvision von Geeraerts eine Rolle spielt. Diese rijkswacht muss sehr autark gearbeitet haben, was immer die Gefahr einer Verselbständigung birgt. Das war ungefähr der Punkt, der mich neugierig gemacht hat.


    Hast Du, sternchen, das Buch denn inzwischen gelesen?

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Ich hatte eigentlich keine wirklich begeistrten Kritiken zu diesem Buch gelesen, fand das Setting aber interessant genug, um mir ein eigenes Bild machen zu wollen. Ich mag politische Dystopien, Belgien als autoritärer Polizeistaat klang ziemlich interessant und ich habe mir ein bisschen ein Buch ähnlich wie z.B. Robert Harris Vaterland vorgestellt.


    Doch weit gefehlt und ich habe das Buch schon recht schnell abgebrochen. Ein Buch mit einem düsteren System benötigt, meiner Meinung nach, eine etwas hellere Hauptfigur, die zumindest in Ansätzen und/oder Gedanken Kritik an diesem System übt, um lesbar zu sein. Doch solche eine Identifikationsfigur gab es hier gar nicht. Hauptfigur Velge ist rassistisch, sexistisch, selbstverliebt und von eindimensionalem Denken und deswegen vollkommen unsympathisch und eigentlich auch uninteressant, da er zu jeglicher Wandlung unfähig scheint. Ganz direkt gesagt: ein Arschloch, über das nichts lesen möchte.


    Dazu kommen seitenweise Fußnoten, die das politische System dieses neuen Belgiens mit unzähligen Details erläutern, anstatt die relevanten Unterschiede zum wahren Belgien bzw. einem gewohnten deutlich offenerem System in die Geschichte einfließen zu lassen. Das Deutschland des Buches ist übrigens ultrarechtskonservativ-christlich mit Franz Josef Strauß als Kanzler.


    Das beschriebene System des Buchs lässt mich schaudern und macht mich wütend, ganz besonders, wenn die Hauptfigur die Vorteile, die das System ihm bietet, hemmungslos ausnutzt, aber in die eigentliche Handlung habe ich nicht hinein gefunden.


    abgebrochen - ohne Ratten

  • Ich hatte das Buch als Tipp aus dem Jahr 2010 gelistet. Nachdem bis jetzt noch niemand etwas Positives darüber gesagt hat, habe ich es gestrichen. Dafür rückt ein anderes Buch nach :smile:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.