Sabine Klewe - Schattenriss

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    Hallo ihr Lieben,


    gestern war ich so k.o., dass ich mich leider nicht mehr so richtig auf meine beiden Leserundenbücher konzentrieren konnte. Deshalb habe ich nach einem dünnen Krimi gegriffen, eine Neuerscheinung des Gmeiner Verlages:


    Schattenriss von Sabine Klewe.


    Vorab: Es ist ein netter Krimi, aber bisher nichts besonderes. Dafür macht der Verlag etwas überaus faszinierendes, das ich bisher noch nie erlebt habe: Er scheint kein Lektorat zu besitzen.


    So darf die Autorin munter "fiel" anstatt des Zahlwortes "viel" verwenden. Außerdem eine sehr mysteriöse (und noch viel ärgerlichere) Eigenheit: Die Vorsilbe "Ver" wird komplett durch "Rit" ersetzt. So entstehen Worte wie "unRitanwortlich" oder auch "Ritabredung"


    ARGH! :entsetzt:
    Wenn es nicht so traurig und ärgerlich wäre: Ich würde mich schlapplachen!


    Umso schlimmer, da der Krimi eigentlich wirklich nett zu lesen ist!


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Hallihallo,


    na so was, habe ich damals doch tatsächlich vergessen, meine Rezension hier zu veröffentlichen!


    Meine Meinung


    Katrin Sandmann ist eine naseweise Fotografin, die sich gerne in die Angelegenheiten der Polizei einmischt. Als es der Zufall will, dass auf dem Düsseldorfer Südfriedhof genau dort ein junges Mädchen Selbstmord begeht, wo Katrin fotografiert hat, ermittelt sie auf eigene Faust. Dass es sich nicht um einen Selbstmord handelt, ist ihr klar, als sie im Fernsehen etwas nicht sieht: Nämlich den fehlenden steinernen Engel, den sie kurz vorher am Tatort noch auf Foto bannen konnte. Als mindestens genauso neugierig entpuppt sich der Journalist Manfred Kabritzky - was wohl auch in der Natur seines Berufes liegt. Beide machen sich nun auf die Suche nach dem "Engel mit dem gebrochenen Flügel" und vor allem Katrin merkt fast zu spät, in welche Gefahr sie sich manövriert.


    Sabine Klewe liefert mit "Schattenriss" einen sehr soliden Erstlingsroman ab, der schon alleine aufgrund seiner geringen Seitenzahl an einem Tag zu schaffen ist. Den Schreibstil würde fast als typisch deutsch bezeichnen: Kurze, klare Sätze, die die Situation nicht großartig umschreiben, die aber dennoch Spannung schaffen können. Den Mörder erahnt man zwar schon relativ früh, die Beweggründe dessen; wie es also zu der Tat kommen konnte, bleiben recht lange im Dunkeln.


    Etwas negativ ist mir das anscheinend nicht vorhandene Lektorat aufgefallen. Abgesehen davon, dass das Wort "fiel" anstatt "viel" verwendet wird, scheint der Verlag eine Korrekturlesung vergessen zu haben. So fehlt im ganzen Buch die Vorsilbe "Vera" komplett. Sie wird mit "Rita" ersetzt, woraus dann Worte wie "Ritabredung", "unRitantwortlich" etc. gebildet werden. Ein ärgerliches Mysterium (vermutlich sollte eine Protagonistin anders heißen und das automatische Ersetzen wurde angewandt), das den Lesefluss hemmt und in mir einigen Unmut weckte.


    Dennoch ist "Schattenriss" ein Krimi, der auf jeden Fall als lesenswert zu bezeichnen ist. Er kann durchaus mit so manchem anderen Roman mithalten und lässt einiges Potential in der Autorin erkennen.


    3ratten

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