Thomas Lehr - 42

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 6.771 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Cuddles.

  • Huhu,


    Im August 2005 wird das Buch 42 von Thomas Lehr erscheinen.


    Inhalt:


    Nicht weit von Genf, der Stadt der Atomphysiker, Diplomaten und Uhrmacher, liegen die unterirdischen Anlagen des Kernforschungszentrums CERN. Als an einem sonnigen Augusttag eine Besuchergruppe wieder ans Tageslicht tritt, ist die gesamte Genfer Region, ja ganz Europa in einen Dornröschenschlaf gefallen. Die Besucher bewegen sich wie in einer "Fotografie der Welt". Steht die Zeit still?
    Was ist geschehen? Hat der Teilchenbeschleuniger eine Zeitkatastrophe verursacht? Die 70 "Chronifizierten" müssen mit einer traumatischen Situation von Einsamkeit, Macht und Ohnmacht zurechtkommen, Theorien entwickeln und Strategien des Zusammenlebens erproben. Obwohl für sie die persönliche Zeit weiterläuft, in der sogar Kinder geboren werden, sind sie scheinbar in alle Ewigkeit gefangen in der 42. Sekunde um 12:47 dieses Sommertags - bis nach fünf Jahren aus wahrhaft heiterem Himmel die Weltzeit plötzlich für 3 kostbare Sekunden weitertickt. Aus ihrer Lethargie gerissen, sammelt sich die inzwischen durch Krankheiten und mörderische Auseinandersetzun-gen dezimierte Gruppe zu einem "finalen Experiment".


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    Hört sich ziemlich interessant an, oder? Ich schiebe das Buch direkt mal auf meine Wunschliste! Na, Ben? Ist das was für Dich? :zwinker:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Zitat von "nimue"

    Na, Ben? Ist das was für Dich? :zwinker:


    Klingt interessant. Ich kann nur hoffen, das der Name CERN nicht einfach nur so verwurstet wird, sondern etwas Substanz dahintersteckt. *abaufdenVUBdamit*

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Hallo Ben,


    Zitat von "BigBen"

    Klingt interessant. Ich kann nur hoffen, das der Name CERN nicht einfach nur so verwurstet wird, sondern etwas Substanz dahintersteckt. *abaufdenVUBdamit*


    Das kann ich Dir natürlich nicht sagen, aber vom Klappentext her macht es mich echt neugierig.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Muss sagen, klingt sehr aufregend. Wenn das Buch tatsächlich so ist, wie es sich im Klappentext vorstellt, dann ist es genau nach meinem Geschmack! :breitgrins:


    *das buch schonmal auf ihre wunschliste setzt*


    LG, Viala

  • Hi!


    Ja, der Klappentext macht echt neugierig. Ich hoffe nur, dass da nicht was Zweitklassiges dahinter steckt.
    Hat schon jemand ein anderes Buch von Thomas Lehr gelesen? Kann der was?


    Neugierige Grüsse


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Hallihallo,


    Zitat von "Alfa_Romea"

    Hat schon jemand ein anderes Buch von Thomas Lehr gelesen? Kann der was?


    Ich habe bei Danielas Leselust nachgefragt und die Rezension zu Nabokovs Katze gefunden (Daniela ist hier als "leselust" angemeldet).


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Danke für den Link, nimue!


    Naja, 42 klingt definitiv spannender als Nabokovs Katze... Mal schauen, wie teuer der Spass wäre. :smile:


    Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Hallo nimue,


    das hört sich ja ganz spannend an.


    Erinnert mich ein bißchen an "Der Herr der Fliegen" oder solche TV-Serien wie "Lost" (obwohl ich das nur von den Trailern her kenne).


    So eine Art Gesellschaftsexperiment - mehrere Personen, abgeschnitten von der Außenwelt und in einer Extremsituation gefangen, müssen sich ihre Welt neu aufbauen, Hierarchien und Strukturen bilden etc.


    Bin mal gespannt auf eine Rezension.


    LG
    Convallaria

  • Hallo


    altenthreadheraufhol :zwinker:


    hat es schon wer gelesen?????


    Herzliche Grüße!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • An einem strahlenden Augusttag bleibt um 12 Uhr 47 und 42 Sekunden die Zeit stehen. Von diesem Phänomen ausgenommen ist nur eine Gruppe von 70 Menschen, die, als die Zeit aus den Fugen geriet, das Genfer CERN besuchten und die sich in einer unbeweglichen und stillen Welt ohne Elektrizität und ohne fließendes Wasser wiederfinden. Allein in den flexiblen "Chronosphären", die die 70 "Chronifizierten" umgeben, und die sich in der Art von Luftblasen zu umfangreicheren Gebilden verschmelzen lassen, sind akustische Kommunikation und freie Bewegung möglich.
    Geschildert wird diese Situation in nicht chronologischer, episodenhafter Abfolge von dem Münchner Wissenschaftsjournalisten Adrian. Zu Anfang versuchen die Chronifizierten oder "Zombies", wie sie sich bald nennen, gemeinsam der Arretierung der Zeit auf den Grund zu gehen. Ist irgendein Unfall im CERN schuld an ihrer Lage? Werden sie von einer außerirdischen Macht als Versuchskaninchen gehalten? Ist die Zeit tatsächlich stehen geblieben oder sind sie durch eine Falte im Zeitgefüge in einen einzelnen Moment gerutscht, während im Universum, wie sie es kannten, der Zeitstrom weiter fließt?
    Mit der nur noch für sie vergehenden Zeit werden solche Fragen immer unwichtiger. Die Chronifizierten versuchen einen Ort auf den ihnen zugänglichen Landmassen zu finden, der nicht vom Zeitinfarkt betroffen ist, doch wohin sie kommen, überall nur Nicht-Chronifizierte, "Fuzzies", die von den "Zombies" bald mißbraucht, beraubt, getötet werden.
    Und dann läuft nach fünf Jahren ununterbrochenen Mittags der Zeitstrom um unbegreifliche drei Sekunden weiter. Haben die chronifizierten Mitarbeiter des CERN, hat irgendjemand sonst einen Ausweg aus diesem Alptraum gefunden? Das können Adrian und die übrigen Zombies nur herausfinden, indem sie sich auf den Weg zurück nach Genf machen...


    Thomas Lehr ist kein Unbekannter unter den deutschsprachigen Gegenwartsliteraten. Vor einigen Jahren erzielte er mit "Nabokovs Katze" bereits einiges Interesse in den Feuilletons. Doch erst mit "42" gelang ihm nun der Durchbruch: Dieses Buch landete im vergangenen Jahr auf der Shortlist für den erstmals vergebenen Deutschen Buchpreis.


    Mir ist das eher unverständlich geblieben. Das Buch zieht sich auf den ersten 200 Seiten wie Kaugummi. Der Roman braucht unheimlich lange, um ein wenig ins Rollen zu kommen, zunächst werden endlose Seiten mit langatmigen Beschreibungen der Fuzzies und der erstarrten Welt gefüllt, die irgendwann einfach kein Interesse am Erzählten mehr tragen. Erschwert wird die Lektüre durch die betont anstrengende Sprache, da gehen Metapherngewitter in einer lyrisierenden Sprache auf die Leser nieder, da ziehen sich Sätze über viele Zeilen hin und da wird auch gerne Mal mitten aus einer Episode in eine gesprungen, die sich zu einem ganz anderen "chronifizierten" Zeitpunkt abgespielt hat. All das wirkt sehr gewollt. Natürlich, Zeit ist irrelevant geworden und im Grunde spielt die ganze Handlung um 12 Uhr 47 und 42 Sekunden - und natürlich in den drei Sekunden, die urplötzlich noch einmal vergehen. Aber macht es wirklich Sinn diesen einfachen Sachverhalt zum obersten Gestaltungsprinzip des Romans zu erheben?


    Ab Teil 4 bzw. Seite 200 wird der Text dann doch noch einigermaßen spannend, als Adrian auf seinem Rückweg nach Genf einige andere Zombies trifft und so Gelegenheit entsteht, ein wenig über die verschiedenen Strategien zu berichten, mit denen die Chronifizierten versucht haben, sich in ihrer verrückten Lage einzurichten.


    Insgesamt können aber diese Passagen das Buch nicht retten, Geschwätzigkeit überdeckt über weite Strecken die manchmal auftauchenden, nicht uninteressanten Überlegungen zur Zeit und ihrem Fehlen, die aber auch zu konturlos und wirr bleiben, um eine wirklich fesselnde Lektüre sicherzustellen.
    Hinzu kommt, dass das Buch nicht besonders gut lektoriert ist, Tippfehler häufen sich ein wenig zu sehr und am unangenehmsten, weil obstinat wiederholt, fällt auf, dass bis in den Klappentext hinein behauptet wird, die Zeit sei in der 42. Sekunde der 47. Minute der 12. Stunde dieses Sommertags stehen geblieben...


    Ob die physikalischen Theorien korrekt dargestellt sind, kann ich nicht beurteilen, da müsste jemand mit mehr Sachverstand ran. Literarisch ist das ein ziemlich unverdaulicher Brocken mit sehr eingeschränktem intellektuellen Nährwert.


    Aber eines muss man dem Buch lassen: Es hat ein wirklich schönes Cover.


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    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Hallo Bartlebooth,


    Zitat von "Bartlebooth"

    Literarisch ist das ein ziemlich unverdaulicher Brocken mit sehr eingeschränktem intellektuellen Nährwert.


    Leider sind sich die Kritiker darin wohl recht einig. Sehr schade, das Buch ist schon länger von meiner Wunschliste verschwunden und wird allerhöchstens vielleicht mal als Taschenbuch in Betracht gezogen :(


    Vielen Dank für Deine ausführliche Meinung!


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich habe es gestern angefangen zu lesen. Also erstmal das Positive. Lehr hat offenbar gut recherchiert. Die CERN relevanten Fakten stimmen. ABER, fuer eine Geschichte, in der die Zeit stillsteht, ist mir die Sprache zu hektisch (soll das ein Stilmitel und damit ein Kontrast sein?). Es ist wahrlich nicht einfach zu lesen.


    REMINDER: T. Lehr hat am Donnerstag eine Lesung am CERN (falls jemand von Euch in der Naehe ist :breitgrins: ).

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Bei mir subbt "42" auch und ich bin sehr gespannt darauf, weil es wohl ein Buch ist, das nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch mal was ganz anderes als die übliche Einheitskost ist. Mein Holder (selbst Physiker und seeeeeeeeehr wählerisch bei seiner Nicht-Fachbuch-Lektüre) hat es allerdings innerhalb eines Wochenendes verschlungen und tagelang davon geschwärmt - sowohl inhaltlich als auch sprachlich. Der besondere Stil von Thomas Lehr scheint wirklich die Geister zu spalten.

    Viele Grüße aus dem Zwielicht<br />[size=9px]Rihla.info | blooks - Rezensionen und mehr<br />[b][url=http://www.librarythi

  • Hallo
    ich bin gerade an der Matur-Vorbereitung (Abitur der Schweiz) und habe als eines der Bücher Thomas Lehr's 42.
    Nun:
    Ich verstehe das Ende nicht! Wie ist das nun?

    Zitat von "Spoiler Ende"

    Hat das geklappt, lebt er wieder in der zeitdurchflossenen Welt? Die Drehtüren drehen ja wieder, Frauen kreischen etc.
    Aber weshalb ist er dennoch in der Mittagszeit stecken geblieben? "Heute scheint mir das 12-Uhr-47-Licht etwas milder geworden" Aber die anderen habens ja anscheinend geschafft.


    Wie versteht ihr das?
    Grüsse Florian

  • Zitat von "sandhofer"

    Na ja - hätte er uns zum Schluss den Anfang verraten sollen? :breitgrins:


    Na gut, da hast Du auch wieder recht! :breitgrins:
    Sorry, aber ich hab mich ein weniglich geärgert, da das Buch noch bei mir subbt... Und deshalb interessierte mich der Thread - jedoch weniger die offensichtliche Kernfrage des Schlußes.


    Liebe Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "dubh"

    Und deshalb interessierte mich der Thread - jedoch weniger die offensichtliche Kernfrage des Schlußes.


    Nun ja - es ist ihm zugute zu halten, dass er im Untertitel des Thread "Der Schluss" geschrieben hat.


    Aber wer liest schon die Untertitel der Threads? Ich gehöre auch zu denen, die nur höchst selten in der entsprechenden Ansicht in diesem Forum surfen ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich habe den Thread hier angehängt und werde gleich mal den entsprechenden Beitrag verspoilern.

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Ab Teil 4 bzw. Seite 200 wird der Text dann doch noch einigermaßen spannend, als Adrian auf seinem Rückweg nach Genf einige andere Zombies trifft und so Gelegenheit entsteht, ein wenig über die verschiedenen Strategien zu berichten, mit denen die Chronifizierten versucht haben, sich in ihrer verrückten Lage einzurichten.


    3351030428.03.LZZZZZZZ.jpg


    ....Hey Danke für den Tip..... :winken:
    Ich hab kurz vor der Hälfte aufgehört weiter zu lesen......
    Allerdings "spinnt" dieses Buch trotz seines sehr Gehalt vollen Schreibstils noch immer
    in meinem Kopf herum und ich muß sagen, das ich schon noch vorhatte es bis zu Ende zu lesen....


    ....ab Seite 200 ? Das läßt mich ja dann doch wieder hoffen... :zwinker:


    Grüssle
    Marion :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi