Literaturnobelpreisträger

Es gibt 273 Antworten in diesem Thema, welches 54.787 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sandhofer.

  • Hallo zusammen.


    ohje, da sieht es bei mir auch düster aus: aus den letzten neun habe ich nur Coetzee gelesen (und furchtbar gefunden :sauer: ) und von den "Älteren" kann ich lediglich Pasternak, Steinbeck und García Márquez vorweisen.


    creative: Ihr habt einen Lesekreis? Das macht sicher viel Spass, oder? Stelle ich mir wie eine Leserunde live vor.


    LG
    Manjula

  • @ Manjula,
    ist auch so. Leserunde live. Allerdings ist es so, dass wir zu Beginn des "Arbeitsjahres" die Bücher auswählen, uns dann so zirka alle 6 Wochen treffen, und das jeweilige Buch besprechen, recherchieren, Hintergründe erarbeiten usw. Mir gefällt es recht gut.

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Gelesen habe ich von den neun auch noch nichts. :redface: Aber immerhin sagt mir ein Name (Grass) etwas. :breitgrins:


    Von den aelteren habe ich immerhin Hesse und Boell gelesen. (oder eher als Schullektuere lesen muessen :grmpf: )

  • José Saramago habe ich noch auf meinem SUB.


    Aber nicht wegen eines Preises, sondern weil mich die Geschichte interessiert.

  • Gelesen hatte ich, bevor sie den Preis bekamen, Saramago, Grass, Kertesz und natürlich Jelinek, sowie gesehen ein Theaterstück von Dario Fo. Auf dem SUB lagen, und liegen immer noch, Naipaul und Coetzee. Szymborska und Gao waren mir völlig unbekannt. Ein Buch von Gao habe ich mir mal ausgeliehen, aber die Lektüre nach vielleicht 50 Seiten abgebrochen, da mir weder Stil noch Inhalt zusagten.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Moin, Moin!


    Von den 98 Preisträgern (7mal wurde er <a href="http://nobelprize.org/literature/laureates/">nicht vergeben</a>) las ich 33, also 33 Prozent. :)


    2004 Elfriede Jelinek
    2003 J.M. Coetzee
    2002 Imre Kertész
    1999 Günter Grass
    1998 José Saramago
    1994 Kenzaburo Oe
    1989 Camilo José Cela
    1988 Naguib Mahfouz
    1983 William Golding
    1982 Gabriel García Márquez
    1981 Elias Canetti
    1980 Czeslaw Milosz
    1978 Isaac Bashevis Singer
    1976 Saul Bellow
    1972 Heinrich Böll
    1971 Pablo Neruda
    1970 Alexandr Solzhenitsyn
    1969 Samuel Beckett
    1968 Yasunari Kawabata
    1964 Jean-Paul Sartre
    1962 John Steinbeck
    1958 Boris Pasternak
    1957 Albert Camus
    1955 Halldór Laxness
    1952 François Mauriac
    1947 André Gide
    1946 Hermann Hesse
    1933 Ivan Bunin
    1929 Thomas Mann
    1921 Anatole France
    1920 Knut Hamsun
    1915 Romain Rolland
    1907 Rudyard Kipling

  • Ich muss zugeben keines gelesen zu haben aber "Die Stadt der Blinden" steht auf meinem Wunschzettel ganz weit oben :)
    Na ja. Also von Jean Paul Satre hab ich schon was gelesen ^^

    Wirklich reich ist,<br />wer mehr Träume in seiner Seele hat,<br />als die Realität zerstören kann.

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Hallo zusammen!


    Na, dann schau'mer mal:[list]2004 Elfriede Jelinek: interessant. Ob gut, weiss ich noch nicht ....


    1999 Günter Grass: ja, aber nicht alles gleich gut


    1991 Nadine Gordimer: ich glaube ja - aber ich erinnere mich nicht mehr, was es gewesen sein könnte ..


    1990 Octavio Paz: S. Nadime Gordimer


    1982 Gabriel García Márquez: einer der grössten des 20. Jahrhunderts!


    1981 Elias Canetti: noch einer der grössten!


    1979 Odysseus Elytis: Mal ein Lyriker als Nobelpreisträger. Durfte ich mir nicht entgehen lassen!


    1978 Isaac Bashevis Singer: Interessant, aber nicht überragend.


    1976 Saul Bellow: wie Singer.


    1973 Patrick White: Nach White habe ich den Nobelpreis für Literatur nicht mehr ernst nehmen können


    1972 Heinrich Böll: politisch motivierter Nobelpreis?


    1971 Pablo Neruda: ein Lyriker!


    1970 Alexandr Solzhenitsyn: eindeutig politisch motiviert!


    1969 Samuel Beckett: ein Querulant als Preisträger, ich liebe das!


    1966 Samuel Agnon, Nelly Sachs: Nr. 1 kenne ich nicht; Nelly Sachs: noch eine Lyrikerin!


    1964 Jean-Paul Sartre: hat, glaube ich, die Annahme verweigert


    1962 John Steinbeck: vor allem seine unbekannteren Werke sind genial!


    1957 Albert Camus: Qualität, die sich durchgesetzt hat.


    1954 Ernest Hemingway: ob er ihn heute noch kriegen würde?


    1950 Bertrand Russell: Nobelpreis für Literatur???


    1949 William Faulkner: geht leider langsam vergessen (?)


    1948 T.S. Eliot: ein Lyriker!


    1947 André Gide: na ja.


    1946 Hermann Hesse: noch mehr na ja.


    1936 Eugene O'Neill: gut!


    1934 Luigi Pirandello: auch gut!


    1929 Thomas Mann: einer der besten!


    1925 George Bernard Shaw: der grosse Ire


    1923 William Butler Yeats: noch ein Lyriker!


    1919 Carl Spitteler: nach dem Krieg musste wohl ein Neutraler hin. Wobei: so schlecht ist er nicht ...


    1915 Romain Rolland: politisch motiviert?


    1912 Gerhart Hauptmann: ja.


    1911 Maurice Maeterlinck: na ja.


    1910 Paul Heyse: der wohl schlechteste deutschsprachige Preisträger ...


    1909 Selma Lagerlöf: faszinierend.


    1907 Rudyard Kipling: bedeutend besser als sein Ruf


    1902 Theodor Mommsen: ein Historiker


    1901 Sully Prudhomme: noch ein Historiker[/list:u]


    ... fast 40% ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich komm mir ja fast vor wie mit 14 in der Umkleide... ;) Auch wenn die Herren mit ihren Antworten auf nicht gestellte Fragen darueber hinwegtaeuschen wollen: Offenbar hat Saltanah hier fuer den fraglichen Zeitraum die laengste Liste. Meine ist da genauso kuemmerlich wie die von Sandhofer ;)


    Kuesschen und viele Gruesse,
    B.

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Bartlebooth"

    Auch wenn die Herren mit ihren Antworten auf nicht gestellte Fragen darueber hinwegtaeuschen wollen: Offenbar hat Saltanah hier fuer den fraglichen Zeitraum die laengste Liste. Meine ist da genauso kuemmerlich wie die von Sandhofer ;)


    Ich weiss, dass ich die Frage nicht beantwortet habe - ich habe sie ja auch nicht gestellt :zwinker: . Gegenwartsautoren - und seit meiner Riesenenttäuschung mit Patrick White auch Nobelpreisträger - interessieren mich halt nur am Rande.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Zitat von "sandhofer"

    Ich weiss, dass ich die Frage nicht beantwortet habe - ich habe sie ja auch nicht gestellt :zwinker: .


    Nee, das war ich. :zwinker: Ich finde es schon irgendwie komisch, das die die hoechsten Ehren in der Literatur erhalten, die (siehe unsere kleine Umfrage hier) niemand gelesen hat. In der Physik ist das anders. Da werden wirklich bedeutende Leistungen geehrt. Was ist der Unterschied?

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "BigBen"

    Ich finde es schon irgendwie komisch, das die die hoechsten Ehren in der Literatur erhalten, die (siehe unsere kleine Umfrage hier) niemand gelesen hat. In der Physik ist das anders. Da werden wirklich bedeutende Leistungen geehrt. Was ist der Unterschied?


    Wahrscheinlich die Tatsache, dass in den sog. exakten Wissenschaften die Bedeutung einer Leistung einfacher zu ermitteln bzw. bewerten ist. In den Human- oder Geisteswissenschaften sind wohl zu viele weiche Faktoren involviert, so dass die Ansicht darüber, welche Leistung nun bedeutend ist, variiert.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • ja, da kann ich sandhofer nur zustimmen.


    Die Beurteilung der Literatur ist natürlich sehr schwierig. Außerdem glaube ich, dass auch andere Faktoren berücksichtigt werden. Z.B. dass jeder "Erdteil" bzw Sprache/Land zum Zug kommt, Mann/Frau, thematisierte Problematik, etc.

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Zitat von "creative"

    Außerdem glaube ich, dass auch andere Faktoren berücksichtigt werden. Z.B. dass jeder "Erdteil" bzw Sprache/Land zum Zug kommt, Mann/Frau, thematisierte Problematik, etc.


    Das hat dann aber weniger mit Leistung als mit Gleichverteilung zu tun. Dann sollte als naechstes ein rollstuhlfahrender Albino-Zwitter von der Osterinsel, der traditionelle afro-amerikanische Liebes-Lyrik karikiert den Preis bekommen. :breitgrins:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • BigBen:


    :smile:
    Mir kommte es halt so vor, dass diese Faktoren (immer mehr, leider) berücksichtigt werden. Zumindest bei Jelinek gab es das Gerücht (und sie selber sagte das auch in einem INterview), dass sie den Preis u.a. auch deshalb bekommen hat, weil sie eine Frau ist.

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Zitat von "sandhofer"


    Wahrscheinlich die Tatsache, dass in den sog. exakten Wissenschaften die Bedeutung einer Leistung einfacher zu ermitteln bzw. bewerten ist. In den Human- oder Geisteswissenschaften sind wohl zu viele weiche Faktoren involviert, so dass die Ansicht darüber, welche Leistung nun bedeutend ist, variiert.


    boxen Schön wär's ja, aber mittlerweile wird es in der Wissenschaft immer schwieriger, die Leistung vernünftig zu bewerten. Die belohnten Wissenschaftler mögen ihren Preis verdient haben, aber es gehen zuviele den Bach runter, die es genauso Wert gewesen wären. Die Zunahme an Themen, Publikationen, Artikeln etc hat horrend zugenommen. Wissenschaftler fighten um Anerkennung und feixen mit Impact-Faktoren - es ist der Hammer...


    Mit den weichen Faktoren bei Literatur gebe ich Euch Recht, es spielt viel persönlicher Geschmack mit rein.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Zitat von "Bettina"

    es spielt viel persönlicher Geschmack mit rein.


    Ja, nur der Geschmack von wem? Von den Lesern wohl nicht, die bevorzugen andere Literatur, von den Kritikern wohl auch nicht unbedingt. Also bleibt nur das Nobelpreiskommittee, dessen Geschmack also die weltbeste Literatur festlegt. :grmpf:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Hallo BigBen,


    es bleibt ja durchaus dir als Leser ueberlassen, ob du die Nobel-Laureaten als "die weltbeste Literatur" ansiehst. Ich tue das nicht automatisch (das gilt fuer alle Preise und natuerlich auch fuer alle Bestsellerlisten). Ich wuerde die Texte immer erst lesen, bevor ich mir ein Urteil bilden wuerde und das ist ja bei den meisten hier auch nicht unbedingt der Fall. Viele der Statements weisen auf eine eher reflexartige und unbegruendete Ablehnung hin. D.h. natuerlich nicht, dass man alles lesen muss (geht ja auch gar nicht), aber ueber etwas, das ich noch niemals wenigstens in der Hand hatte, kann ich doch kein ernstzunehmendes Qualitaetsurteil faellen.
    Der NP ist und war ausserdem stets ein politischer Preis und hat als solcher ja auch seinen ganz eigenen Wert.


    Was waere denn die Folge aus deinem Tadel? Dass das Nobelkomitee abgeschafft und das schwedische Aequivalent der Spiegel-Bestsellerliste an ihren Platz gesetzt wird? Das kann nicht dein Ernst sein. Jurys sind bei kuenstlerischen Preisverleihungen (auch bei Film, bildender Kunst, Musik) Gang und Gaebe. Das entwickelt natuerlich, wie jede Form der Entscheidung, seine eigenen unerwuenschten Effekte.
    Du kannst ja fuer dich den Publikumsgeschmack als hauptsaechliches Kriterium fuer Qualitaet gelten lassen (und also Joanne Rowling fuer "die weltbeste Literatur" halten). Worin liegt aber der Sinn alles auf dieses eine Kriterium umzustellen und damit kommerziellen Erfolg zum Masterkriterium fuer kuenstlerischen Wert zu machen?


    Hallo sandhofer,


    den Namen Patrick White hatte ich bisher noch nie gehoert. Gerade lerne ich aus einem Nachschlagewerk, dass er Australier ist.
    Ich finde es schade, wenn man aufgrund der Statistik Leseentscheidungen trifft. Wir haben sicher beide schon aus der Nicht-Ggwts.-Lit. Enttaeuschendes gelesen. Und mit 'weniger' oder 'mehr Risiko' wuerde ich da nicht arbeiten. Gerade Ggwts.-Lit. ist ja nicht nur aufgrund ihrer schieren Qualitaet interessant.
    Naja, aber wahrscheinlich liest du das alles nicht zum ersten Mal, ich will auch nicht missionieren.


    Herzlich, B.