André Pilz No llores, mi querida - Weine nicht, mein Schatz

Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 12.085 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von momo.

  • Das man bei euch nicht mehr verlängern kann nach dem man ein paar Tage zu spät ist kenne ich so gar nicht. Aber das ist ja überall anders.


    Umwammsen steirischer Spezialausdruck. Ist das ein bestimmter Dialekt aus Östereich? Hört sich echt lustig an.


    2 bis 5 Uhr morgens ist mir doch ein bissel früh. Aber trotzdem danke für den Tipp. Das nächste mal vielleicht.


    Also mir fällt nur ein Buch ein das so ungefähr in der Art von "No Ilores" geschrieben ist. "Trainspotting" von Irvin Welsh handelt von einem drogensüchtigen jungen Mann, der in Schottland in einer Stadt lebt, die genau so versoffen ist wie Ricos Kasachstan. Das Buch ist schon älter wurde aber erfolgreich verfilmt.

  • Ich glaube auch nicht, dass es wert wäre, wegen Stuckrads Sendungen aufzubleiben. :smile:


    "Trainspotting" habe ich noch nicht gelesen, werde ich mir aber ausleihen. Steiermark ist ein Bundesland in Österreich, ja. :smile: Allerdings ist mein Vater aus Tirol, also rede ich Misch-Masch.


    Ach ja, weil das Buch in "No llores" erwähnt wird: Hast du "Fight Club" gelesen? Ich kenne nur den Film, ich wußte gar nicht, daß es ein Buch dazu gibt.

  • Also ich kenne auch nur den Film "Fight Club". Und um ehrlich zu sein habe ich den auch nicht ganz gesehen. Ich fand es irgendwie sinnlos sich ständig selbst und anderen Schmerzen zu zu fügen, um zu zeigen was für ein Kerl man ist. Da hab ich am Fernseh einfach umgeschalten.


    Mir ist noch ein Buch eingefallen, das vielleicht so änlich ist wie "No llores". Es ist ein ziemlich neues Buch das ich mir als es ganz neu bei uns reinkam und eingearbeitet war geschnappt habe. Ich bin allerdings noch nicht zum lesen gekommen. Es zeigt einem alles von der anderen Seite. Eine Frau schreibt darin von ihren Erfahrungen in der Berliner Punkszene. Sie selbst lebte vier Jahre in besetzten Häusern, nam Drogen, hatte Sex und warf auch mal eine Schaufensterscheibe ein.
    Da ich auch ein kleiner Alltagspunk bin :zwinker: hat mich das Buch gleich angesprochen. Vielleicht interessiert es dich ja auch

  • Zitat von "Lara1985"

    Ach ja, weil das Buch in "No llores" erwähnt wird: Hast du "Fight Club" gelesen? Ich kenne nur den Film, ich wußte gar nicht, daß es ein Buch dazu gibt.


    *michmalfrechdazumisch* Hallöchen. Ich lese hier zwar nicht mit, hab aber dafür Fight Club gelesen und den Film gesehen. Wirklich ein tolles Buch, obwohl ich den Film noch eine Spur besser fand. Trotzdem lohnt es sich, Chuck Palahniuks Romanvorlage bzw. andere seiner Bücher gelesen zu haben - der Mann ist verrückt, aber irgendwie gut. :breitgrins:

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  • Hallo Wendy


    Ich finde es gut das du auch was zum Thema zu schreiben weißt. Das mischt unsere kleine zwei-Frau-Leserunde ein bissel auf. :smile:

  • Okay, dann kommt "Fight Club" und "Trainspotting" mal auf meine Wunschliste. Muss nur noch das Geld zusammenkratzen oder die Bücherei durchforsten. :smile:


    Meine Freundinnen haben "No llores" ja bereits gelesen, und mit einer habe ich gestern gesprochen, sie meinte, sie fand das Buch die meiste Zeit so schräg und durchgeknallt, sie hätte sehr oft gelacht. Hm. Ich weiß nicht, manche Szenen sind schon so überzogen, dass sie wieder lustig sind (Hakenkreuz auf die Stirn tätowieren oder diese Stelle mit dem Vibrator ...) - allerdings ein lustiges Buch ist es doch auch nicht gerade, behaupte ich mal.

  • Also ich finde es ist eigentlich überhaupt nicht lustig geschrieben und wahrscheinlich auch nicht so gedacht. Gerade an der Stelle mit der schwangeren Ex-Lehrerin von ihm in der Straßenbahm musste ich schlucken.

  • Betreffend der Szene mit der schwangeren Frau:


    Gebe ich Dir 100&ig Recht, ich finde auch nicht, dass das wirklich zum Charakter von Rico paßt. Da hat der Autor zu dick aufgetragen, denn ich finde schon, dass man mit dem Ich-Erzähler gewisse Sympathien entwickeln kann.

  • Ja da bin ich ganz deiner Meinung.
    Ich dachte bis zu dieser Stelle, dass Rico zwar zu Gewalt neigt um sich selbst Luft zu machen oder um Ungerechtigkeit zu bestrafen, hätte aber nicht gedacht das er so was tun würde. Obwohl ich am Anfang als er seine Exlehrerin trifft noch auf seiner Seite war und es gut gefunden hätte wenn er ihr klar die Meinung gesagt hätte. Aber statt dessen machte er sie so fertig und brachte dann auch noch diesen Nazischeiß mit dem Hitlergruß. Also ich fühlte mich da vor den Kopf gestoßen.

  • Ich hab das Buch jetzt durch und bin um ehrlich zu sein ein bischen geschockt was da noch alles passiert ist. Die Sache mit dem Türkenmädchen zum Beispiel. Oder das er trotz dieser Dinge noch mit auf das Spiel will um dabei zu helfen eine Massenschlägerei anzuzetteln.
    Im Laufe des Buches hätte ich Rico fiel zugetraut, aber vorallem das mit dem Mädchen fand ich am schlimmsten. Und ich musste schon bei der Lehrerin schlucken. Als Rico sich dann endlich fängt ist es schon fast zu spät.
    Das Ende fand ich dann allerdings nicht so realistisch und es hat auch nicht wirklich gepasst. Es kam mir so vor als versuche André Pilz auf den letzten Seiten noch schnell alles zu retten, damit das Ende nicht zu schrecklich aus sieht.
    Alles in allem ein richtig schockierendes Buch. Aber so ist nun mal die Wirklichkeit.

  • Also, mir hat das Buch super gefallen, bis auf die Tatsache, dass die beiden Szenen da nicht wirklich zu Rico passen. Er hat sich doch auch vorher gegen Ramon gestellt ... ich weiß nicht, paßt nicht wirklich, finde ich. Im Spiegel wurde übrigens kürzlich ein Buch über rechtsextreme Gewalttaten besprochen, da wurde beinahe diese Geschichte mit dem türkischen Mädchen beschrieben, mit dem Unterschied, dass das Mädchen selber vorher in der rechtsradikalen Clique war. Da hat also die Wirklichkeit die Darstellungen des Autors eingeholt. Da hat es geheißen, manche dieser Täter seien am Rande zum Schwachsinn und völlig unfähig, Mitleid mit ihren Opfern zu haben.


    Ich würde gerne mit dem Autor sprechen und fragen, wieviel von der Geschichte wahr ist, aber vieles kann gar nicht wahr sein, sonst würde er ja im Gefängnis sitzen (ich hoffe jedenfalls, dass man für solche Sachen ins Gefängnis kommt). Wahrscheinlich wollte er einfach dokumentieren, wie es so abläuft.


    Hier habe ich übrigens eine Online-Rezension gefunden:


    http://www.fritz.de/_/koennteh…rubrik=170/key=53637.html

  • Man merkt, dass André Pilz hier sein erstes Buch schreibt. Denn uns beiden fallen ja diese Ungereimtheiten der Geschichte auf. Wäre wirklich interessant, wenn man den Autor dazu befragen könnte.


    Wie hieß denn das Buch, das im Spiegel vorgestellt wurde?

  • Naja, ich würde mal so sagen: Das Buch hat Stärken und Schwächen, wobei die Stärken meiner Meinung nach überwiegen: Die Sprache finde ich Klasse, da ist einfach ein Rhythmus, der einen mitreißt. Ich mußte mich jedenfalls immer aufraffen, das Buch wegzulesen, um es nicht in einem Schwung zu lesen. Wenns um Liebe und Haß geht oder wenn Wut und Freude zum Ausdruck kommen sollen, ist das Buch wirklich extrem stark. Da habe ich auch nichts Vergleichendes von einem jungen deutschen Autoren in letzter Zeit gelesen. Ich würde sogar sagen, das Buch ist überhaupt das beste, das ich seit langem gelesen habe.


    Die Schwächen: Ich finde, André Pilz hätte Rico ein wenig positiver zeichnen können - vor allem die beiden angesprochenen Szenen waren einfach zu heavy!!! Ich habe immer mit ihm mitgefühlt, bei all den Schwächen und Fehlern, die er hat. Das finde ich schade.


    Ich finde den Spiegelartikel leider nicht mehr. :sauer: Das stand so vor 2 Wochen auf http://www.spiegel.de. Ich frage aber noch eine Freundin!

  • Hab jetzt übrigens auch den Film "Oi! Warning" gesehen. Ich fand ihn wirklich gut. Auch wenn ich ziemlich überrascht war als Janosch und Zottel sich küssen. Janosch hätte ich viel zugetraut, aber das nun wirklich nicht.

  • Ja, ich habe gelesen, dass der Film darum in der Skinhead-Szene volle verpönt ist. Da hätten die Regiesseure sogar Mordrohungen bekommen. Und dabei gibt es sogar Gay-Skins.


    Übrigens habe ich mir ein Buch von Welsh gekauft, allerdings nicht "Trainspotting", sondern Klebstoff. Bin schon gespannt. :smile:

  • "Klebstoff"? Kenn ich gar nicht. Du musst mir dann sagen wie es war.
    Ich kenn nur noch "Porno" von ihm. Aber das ist eigentlich nur die Fortsetzung von "Traninspotting".

  • Momo, du hattest recht. Welsh schreibt ähnlich wie Pilz (oder umgekehrt). Gefällt mir jedenfalls sehr, sehr gut. Ich finde das immer aufregend, einen neuen Autoren zu entdecken, vor allem, wenn er schon viele Bücher geschrieben hat. Dann freu ich mich auf die anderen. :klatschen:

  • Freut mich das dir Welsh gefällt. :klatschen:
    Übrigens bin ich mit dem Buch "Verpisst euch!" von Eva Bude fast durch. Mir gefällt das Buch sehr gut. Man erfährt viele interessante Fakten über die Punk- und Hausbesetzerszene der frühen 80er.

  • Im ORF kam Freitagabend ein Interview und eine Diskussionsrunde mit André Pilz, das war wirklich sehr interessant!!! Da kam auch zur Sprache, dass das Buch etwa in Österreich von den Zeitungen bisher nicht besprochen, also quasi boykottiert wird.


    Das finde ich wirklich lächerlich, denn man kann einen Autor doch nicht mit dem Ich-Erzähler gleichsetzen!!! Das ist nicht nur lächerlich, sondern sogar gefährlich, da es ja im Grunde Zensur ist. Außerdem loben dieselben Leute einen Houellebecq, der doch auch seine Figuren Sachen sagen läßt, die sehr schlimm sind. Pilz meinte, der Roman sei eine Milieuschilderung, in der der Ich-Erzähler eine Entwicklung durchmacht und auch am Ende bitter erkennen muss, dass man sich nciht mit Kanibalen an einen tisch setzen kann in dem Glauben, nicht gefressen zu werden.


    Eine Kritik fand ich im Internet unter:


    http://www.triggerfish.de/maga…34267926&CFTOKEN=99000927