Ungereimtheiten bei "Harry Potter"?

Es gibt 104 Antworten in diesem Thema, welches 31.313 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von zauberin.

  • Zitat von "Aeria"

    Ich bin gerade dabei, das erste Buch noch einmal zu hören (beim Bügeln, sehr praktisch!). Da sagte doch Tante Petunia über ihre Schwester, dass diese ständig in den Ferien Teetassen in Ratten verwandelt hatte.
    ?
    Wie war das doch gleich mit der Zauberei Minderjähriger?


    ***
    Aeria


    Dazu hat Rowling auch mal irgendwo Stellung bezogen. Sie meinte, dass Petunia hier etwas übertreibt. Lily hat zwar immer ziemlich nah an den Grenzen gehandelt und hat bestimmt auch einige Warnbriefe bekommen, aber es war nie etwas ernstes.

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • @ Aeria & alle:


    Man könnte es als ausgleichende Gerechtigkeit bezeichnen, daß Autoren, die zusammen mit ihren Verlagen einen überdimensionierten, ins Hysterische gehenden Marketingwirbel veranstalten, um einer Buchserie dadurch Kultstatus zu verleihen und durch die Lesermania bei Neuerscheinungen regelrechte Stampedes auszulösen - was so einiges über unsere Mediengläubigkeit und Manipulierbarkeit aussagt - dann in der Folge bohrenden Fragen aufmerksamer und kritischer LeserInnen ausgesetzt sind, die Ungereimtheiten und nur der Dramaturgie wegen verwendete Kunstgriffe und Stilmittel nicht so einfach unwidersprochen hinnehmen. :breitgrins::zwinker::breitgrins:


    Ungereimtheiten und offensichtliche Fehler sind nicht nur deswegen ärgerlich, weil sie u.U. erkennen lassen, daß Autoren aus Nachlässigkeit geschlampt haben, sondern auch deshalb, weil es, gerade UM solche Dinge zu verhindern oder rechtzeitig auszubügeln, Korrekturleser und Lektoren gibt.
    Natürlich wird es immer PFUs (Pfusch, Fehler & Ungereimtheiten) geben, für die Autoren nichts können, weil sie sich erst in der Produktion einschleichen oder solche, die Ansichtssache sind oder solche, die nur einen einzigen Leser (und vielleicht den Autor) stören, während alle anderen sagen *was soll's?*.


    Bei Serien wie Harry Potter spielen Autorin und Verlag aber ein waghalsiges Spiel, wenn sie zu sehr schlampen, weil zumindest der Verlag die Bücher als perfektes, einzigartiges Produkt promotet und sich damit dann auch gefallen lassen muß, wenn die Leser sie beim Wort nehmen und entsprechend hohe Ansprüche stellen - auch wenn es sich nur um ein Buch handelt, dessen Inhalt dichterischer Freiheit zugrundeliegt. Der Nachruhm von J.K. Rowling könnte so aussehen, daß es heißen wird, sie habe eine nette Idee gehabt, die nur deshalb zum Erfolgsschlager wurde, weil die daraus entstehenden Bücher massiv künstlich gepusht wurden, während sich dann, als die Mania abklang, alle mit betretenen Gesichtern angeschaut hätten und sich verwundert gefragt hätten, warum sie eigentlich jemals für dieses süffig zu lesende, aber offensichtlich nachlässig zusammengeschluderte Epos so sehr geschwärmt haben? :zwinker:




    @ Valentine:


    Die Ähnlichkeit zwischen Dumbledore und Gandalf rührt vielleicht auch ein bißchen daher, weil sich die Darsteller dieser Figuren in den Filmen in mancherlei Hinsicht ähnlich sehen. :zwinker:




    @ Claudi:


    Sind denn die Parteigänger der Slytherinfraktion oder die diversen Angehörigen der dunklen Seite wirklich so böse oder bösartig? Mir kommt die Horde der erwachsenen Todesser immer eher wie eine Gang halbstarker Jugendlicher vor (oder Schurken á la Augsburger Puppenkiste) - die einzige Person, die glaubhaft sinister und düster agiert und gefährlich wirkt, ist Snape. Vielleicht hätte sich Rowling weniger von Sigmund Freud, sondern mehr von Joan Aiken inspirieren lassen sollen - letztere schafft nämlich glaubhaftere Schurken. :zwinker:


    Liegt es nicht auf der Hand, warum es immer noch Slytherins gibt? Die gesamte Familie Black mit der Ausnahme von Sirius gehört zu deren Absolventen, doch nicht alle sind Fans von Voldemort. Die Schilderung von Parteigängern der dunklen Seite der Magie, die nicht zum Kreis von Voldemort gehören, kommt lediglich dauernd zu kurz, doch insgesamt gesehen ist es nur die Kehrseite der magischen Münze und damit das notwendige dramaturgische Gegengewicht zur Seite der Guten, zu denen aber auch ein Peter Pettigrew einst gehörte.


    Die geschilderte Auseinandersetzung ist gryffindor-slytherin-zentriert, im Grunde könnte man nämlich auch so argumentieren, daß Angehörige der Ravenclaw/Hufflepuff-Schiene ständig unterrepräsentiert sind.

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Ich habe gerade den 5. Band ausgelesen, und 2 Dinge sind mir noch in Bezug auf Sirius aufgefallen:


  • Zitat von "Capesider"

    Ich habe gerade den 5. Band ausgelesen, und 2 Dinge sind mir noch in Bezug auf Sirius aufgefallen:


    Zitat

    Wie? Harry hat den Spiegel in Band 5 zerbrochen, aber er wird trotzdem noch in Band 6 wichtig? :confused:

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • @ Capesider & alle:


    Ob Rowling auf Leserfragen selbst antwortet oder ob das nicht jemand des Verlags für sie erledigt, ist fraglich. Die Antworten sind an mutmaßliche künftige Käufer der Bücher gerichtet. Ein Kniff des Verlags bei der Potter-Mania besteht darin, durch Andeutungen aus künftigen Entwicklungen Betriebsgeheimnisse zu machen, um das Interesse der Käufer wachzuhalten oder noch zu steigern. Das ist natürlich legitim, aber OB vor diesem Hintergrund ehrliche Antworten bezüglich jener Aspekte zu erwarten sind, die vielleicht noch einmal eine Rolle spielen könnten, wird damit sehr zweifelhaft.



  • Zitat von "Tamlin"

    @ Capesider & alle:


    Ob Rowling auf Leserfragen selbst antwortet oder ob das nicht jemand des Verlags für sie erledigt, ist fraglich. Die Antworten sind an mutmaßliche künftige Käufer der Bücher gerichtet. Ein Kniff des Verlags bei der Potter-Mania besteht darin, durch Andeutungen aus künftigen Entwicklungen Betriebsgeheimnisse zu machen, um das Interesse der Käufer wachzuhalten oder noch zu steigern. Das ist natürlich legitim, aber OB vor diesem Hintergrund ehrliche Antworten bezüglich jener Aspekte zu erwarten sind, die vielleicht noch einmal eine Rolle spielen könnten, wird damit sehr zweifelhaft.


    Naja, das ist so eine Sache, an die man entweder glaubt oder nicht. Ich glaube dran, dass 1. Rowling dort antwortet und dass es 2. auch der Wahrheit entspricht, was dort geantwortet wird. Bisher stimmte immer alles, was es auf der Homepage zu lesen gab, und die Informationen, die man ab und zu zum noch nicht erschienenen Buch bekommt, können die Verlage zu dem Zeitpunkt, an dem sie auf dieser Seite erscheinen, auch noch nicht wissen. Aber wie gesagt, das soll jeder halten, wie er will. :zwinker:

  • Auch wenn sie nicht direkt auf ihrer HP antwortet, ich denke mal das die Leute, die die Seite betreuen, sich regelmäßig dann in Verbindung setzen, ihr die meistgestellten Fragen vorlegen, sie diese beantwortet und dann auf die Seite gesetzt wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie es zulässt, dass irgendwelche falschen Informationen in die Welt kommen, welche von ihrer offiziellen Seite stammen.

  • Hallihallo Tamlin!


    Zitat von "Tamlin"

    Apropos Ungereimtheiten - ist jemand mal aufgefallen, wie viele Anleihen die gute Frau Rowling sich bei Tolkiens HDR leistet?


    Es gibt zig Fantasy-Bücher, die inhaltlich wesentlich mehr mit HDR gemeinsam haben als es Harry Potter hat.
    Langsam glaube ich, so gut wie jede/r Autor/in muss sich so eine Bemerkung anhören, wenn in seinem/ihrem Buch ein alter, weiser Mann und ein böser Gegenspieler vorkommen. Und wehe es zieht dann noch einer aus um etwas zu finden oder zu zerstören ... :breitgrins: :lachen:


    Grüßle
    Sandra :winken:

  • Gestern ist mir noch folgendes aufgefallen und wollte dazu fragen ob es mir nur so komisch vorkommt oder ob es komisch ist und zwar

    Zitat von "Spoiler bis ca. Seite 240"

    Es hieß im ersten Band, dass Harry der erste seit Hundert Jahren sei, der in einer Quidditsch Mannschaft mitspielen dürfte, also als Erstklässler, weil es ja sonst verboten ist, logisch, die können normalerweise ja auch nicht auf einem Besen sitzen und ordentlich fliegen.
    Gestern las ich aber von Harrys Ausscheidungsspielen, wer in der neuen Mannschaft mitspielt und da waren zu Haus ErstklässlerInnen.
    Jetzt meine Frage, weiß wer, ob diese Regel nun geändert worden ist, wegen Harry, was ich nicht glaube, denn dann hätten sie es wegen der Person vor Hundert Jahren schon machen müssen, oder ist das eine Nachlässigkeit von unserer McGonagall und Harry?
    Mir kommt es halt doch etwas komisch vor.

  • Nynaeve:


    Zitat von "Spoiler"

    Vielleicht hat Harry die Damen und Herren Verantwortlichen überzeugt, dass nicht alle Erstklässer flugunfähig sind :breitgrins:


    War das im ersten Band eigentlich tatsächlich verboten oder nur unüblich?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Zitat von "Aeria"

    In Harrys Brief im ersten Jahr stand, dass Erstklässler keine eigenen Besen besitzen dürfen. Heißt das, dass sie dann auch nicht Quidditsch spielen dürfen?


    Nicht unbedingt. Es gibt ja noch die Schulbesen, die bei den Flugstunden verwendet werden. Wenn man also ein Jahrhunderttalent in den eigenen Reihen hat, kann dieses auf einem (lahmen) Schulbesen spielen.
    Ich glaube, dass es einfach nur unüblich war, dass Erstklässler mitspielen und nicht direkt verboten... :zwinker:


    Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Es ist zwar nicht direkt eine Ungereimtheit, aber weiß einer von euch, was mit Dumbledores Bruder Aberforth ist bzw. was es mit ihm auf sich hat?
    Als Voldemort das erste Mal an die Macht kam, war Aberforth nämlich auch im Phönixorden. Darum frage ich mich, ob er es diesmal auch wieder ist und welche Aufgabe er übernimmt? Und ob er überhaupt eine Rolle spielt.
    Aber ich denke, das tut er, sonst hätte Mad-Eye Moody nicht folgendes gesagt, als er Harry ein Foto mit den Mitgliedern des ersten Phönixordens zeigte (in Band 5):
    "Das ist Dumbledors Bruder Aberforth, das einzige Mal, dass ich ihn getroffen hab, merkwürdiger Kerl ..."
    Demzufolge kann er auch nicht tot sein, da Moody das bei den entsprechenden anderen immer dazu sagte.


    Anmerkung: Ich hab bisher nur bis zum fünften Band gelesen. Wenn also was im sechsten Band darüber stehen sollte, kann ich das nicht wissen.

  • @ Nynaeve:


    Er ist nicht der allererste Erstklässler, der in eine Mannschaft kommt. Es ist nur ungewöhnlich, daß Frischlinge Naturtalente sind. Und bei den Schulregeln wegen der Besen wollte McGonagall unbedingt mit Dumbledore sprechen, um sie etwas zurechtzubiegen..... :zwinker:


    An den Ausscheidungsspielen dürfen demnach Erstklässler teilnehmen, wahrscheinlich alle mit Schulbesen ausgerüstet.




    @ Garrison:


    Daß der Bruder noch lebt, davon kann man wohl ausgehen und daß nirgendwo gesagt wird, wie er aussieht, eröffnet Raum für viele Spekulationen..... :breitgrins:




    @ Sandra:


    Natürlich gibt es Grundstrukturen, z.B. der Gegensatz zwischen den Mächten des Bösen und denen des Lichts, die quer durch alle Fantasygeschichten und Märchen entsprechend ähnliche Paarungen der Protagonisten hervorzaubern.
    Jeder übergeordnete Zauberer erinnert irgendwie an Merlin, in jedem großen König lebt etwas von Artus auf, zu einem edlen Robin Hood gehört sein Pendant, der schurkische Sheriff von Nottingham. Zwischen den Guten und den Bösen stehen ambivalente, etwas zwielichtige Figuren - so wiederholt sich in Snape manches von Hagen, dem Berater der Könige bei den Nibelungen. Im Krimi gibt es die Standardpaarung Detektiv--Mörder, im Western ist es ähnlich, Liebesromane sind bis zum Happy-End oft Dreiecksgeschichten usw. usf.


    Auch Tolkien hat die Suche nach Schatz, Ring, Drache, Tarnkappe, Schwertern oder dem Gral nicht von Grund auf neu erfunden, sondern griff auf uralte, bekannte Motive und Stereotypen zurück.
    Daß vielen Autoren nach Tolkien unterstellt wurde, sie hätten sich bei ihm nicht nur angelehnt, sondern kräftig abgekupfert und bewußt tolkienesk geschrieben, hatte jedoch nichts mit dem Rückgriff auf das Standardrepertoire zu tun, sondern damit, daß es wahr war. Viele Autoren haben Tolkien kopiert und tun es heute noch - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.


    Wie *Sandhofer* weiter oben schon schrieb, lassen sich bestimmte Grundstereotypen im Genre Fantasy auch wohl kaum vermeiden - auf der einen Seite die Guten, auf der anderen die Bösen und dann noch ein paar als Würze in der Mitte.
    Nur wenn zuviele Stereotype auftauchen - nicht nur die Personenzeichnung, sondern auch Handlungselemente oder deren Ausgangslage - die genau so in einem anderen Buch zu finden sind, dann horcht man natürlich auf und fragt sich, ob d. Autor/in sich nur von einer bestimmten Vorlage hat inspirieren lassen oder freizügig 1:1 aus der Quelle geschöpft hat?

  • @ Tamlin, danke für die Aufklärung, ich dachte es sei direkt verboten, deswegen war ich so verwirrt. Aber gut, dann war Harry halt seit Hundert Jahren nur eine Ausnahme.

  • Bin immer noch mitten im ersten Hörbuch.


    Zitat:
    "...während 'Zabini, Blaise' zu einer Slytherin gemacht wurde..."


    Hoppla. Übersetzungsfehler oder Geschlechtsumwandlung? :zwinker: In Band 6 ist Blaise nämlich ein Junge. Und, um ehrlich zu sein, ich habe diesen Namen immer für einen Mädchennamen gehalten. :redface:


    Zitat (Nick):
    "Ich habe seit fast vierhundert Jahren nichts mehr gegessen."


    Ein Jahr später feiert er aber seinen 500. Todestag. Hat der Fast Kopflose Nick etwa in den ersten hundert Jahren etwas essen können? :zwinker:


    Was mich noch ein wenig wundert - da geht Harry seit Jahren nach Hogwarts und kennt nicht mal alle Schüler seines Jahrgangs.
    Beispiel: Theodor Nott ist im gleichen Jahrgang, zumindest entnehme ich das dem ersten Band, auch wenn dort nicht der Vorname genannt wird (die Sprechechender-Hut-Szene). Aber im 5. Band sagt Hermine mal zu Harry, dass der Junge, mit dem sich Draco gerade unterhält Theodor Nott sei. Haben die Gryffindors und Slytherins nicht gemeinsam Zaubertrank-Unterricht?
    Es entsteht immer der Eindruck, dass es neben den paar Gryffindors nur eine Handvoll Slytherins im gleichen Jahrgang gibt: Malfoy, Pansy Parkinson, Crabbe und Goyle. Die anderen werden nie erwähnt.


    ***
    Aeria

  • Aeria: die Hogwarts-Schüler werden ja nach einem Kurssystem unterrichtet und überdies in Gruppen (zumindest im Zaubertrankunterricht sind ja immer nur Gryffindors und Slytherins, keine aus den anderen Häusern). Theoretisch könnte es also sein, dass Harry mit einem bestimmten Schüler seines Jahrgangs nie eine gemeinsame Stunde hatte.


    Von den Gryffindor-Mädchen neben Hermine erfährt man auch nicht sonderlich viel. Und die anderen Slytherins spielen in der Handlung keine Rolle, deshalb wird nur das Grüppchen um Malfoy erwähnt. Oder es gab in diesem Jahrgang nur wenige Slytherins.


    Bei dem Zabini-Problem handelt es sich bestimmt um einen Übersetzungsfehler. Im Original müsste es heißen "...while Zabini, Blaise was made a Slytherin", was keine Rückschlüsse auf das Geschlecht zulässt. Da der bzw. die Gute zunächst nicht mehr vorkommt und nie geschlechtsspezifisch erwähnt wird, hat der Übersetzer wahrscheinlich einfach geraten.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen